Wenn du dich von der Rechts- & Amtssprache so angegriffen fühlst, dann wäre vielleicht ein Job im Ausland besser. Rechts/Amtsdeutsch wird dir im Schulsystem überall in Deutschland begegnen. Daran wird sich auch nichts ändern, weil es da um rechtssichere Kommunikation geht und nicht um psychologische Befindlichkeiten der Kommunikationsbeteiligten.
Gut, dann möchte ich aber auch nichts mehr vom Lehrermangel hören, wenn das ja alles so toll und in Ordnung ist. Namhafte Betriebe, Firmen und Konzerne schaffen es komischerweise trotzdem, den Spagat zwischen rechtssicherer und arbeitnehmerfreundlicher Kommunikation zu schlagen. Ich frage mich, weshalb die Behörden der "glorreichen 16" hier eine Ausnahme sein sollten. Gerade, weil das System Schule nicht wirklich mit arbeitnehmerfreundlichen Bedingungen aufwarten kann, erwarte ich eine gewisse Wertschätzung, die eben in einer respektvollen Kommunikation beginnt. So lässt sich im 21. Jhd. eben keiner mehr behandeln.
Völlig richtig. Und ich weiß, wovon ich rede (bzw. schreibe). Aus meiner Zeit in der Behörde durfte ich eben solche Schreiben verfassen, die in der Sache klar zu sein hatten und damit leider nicht das vom Gegenüber gewünschte Maß an Empathie und Verständnis aufweisen konnten.
Das Problem ist hier in meinen Augen auch weniger das Amtsdeutsch als vielmehr die mitunter völlig absurden Vorstellungen und Erwartungshaltungen derjenigen, die diese Schreiben bekommen.
"Sie werden versetzt" oder "hiermit ordne ich sie ab" oder "hiermit beurlaube ich Sie" etc. sind ganz normale Beschreibungen für Rechtsakte. Da geht es in der Tat nicht um Befindlichkeiten des Gegenübers.
Von solchen Formulierungen rede ich doch nicht einmal. Bei Interesse lade ich mal in anonymisierter Form den Fetzen vom Freistaat hoch, der lediglich den Eingang der Bewerbung bestätigen soll. Da wundert sich der ein oder andere.