Beiträge von Didi

    Haben viele nicht auf dem Schirm. Ich selbst war Schüler an einem technischen Gymnasium ab der 11. Klasse und habe in der Familie Berufsschullehrer.

    Diese haben in der Regel von der hohen Autonomie geschwärmt, dass man weniger mit pädagogischen Ideologien, weniger Konferenzen und weniger Mikromanagementvorgaben belästigt wird. Möglicherweise ist das heute aber auch nicht mehr so. Ich werde es demnächst in Erfahrung bringen.

    Schon meiner Zeit war es so, dass sich der Unterricht ganz anders als Schüler angefühlt hat, als noch auf der allgemeinbildenden Schule vorher. Es war wesentlich projektzentrierter und es wurde mehr Autodidaktik vorausgesetzt. Vor allem unsere Techniklehrer haben sich wirklich nicht totgearbeitet. Man hat teilweise einfach wochenlang an einem technischen Projekt gebastelt und sich dabei das Programmieren beigebracht. War schon ein bisschen so, wie es im technischen Studium auch normal ist. Zudem war den meisten Lehrern der Erziehungsaspekt ziemlich egal. Schlecht war das nicht, man fühlte sich als Schüler respektierter und schon mehr als Erwachsener. Waren vielleicht auch noch andere Zeiten. Ich weiß noch, wir waren 20 Jungs in der Klasse, kein einziges Mädchen und jeder hat danach ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium angefangen. In der 13. in Mathe z.B. hatten wir nichts mehr zu tun und der Lehrer hat von sich aus dann schon bisschen vollständige Induktion, komplexe Zahlen, Differentialgleichungen, weitergehende Tricks für komplizierte Integrale gemacht, weil wir alle kein Bock hatten (hatte er uns einfach abstimmen lassen), ein ganzes Schuljahr nur mit Wiederholungen für das Abi zuzubringen. Haben wir dann erst so die letzten 3 Schulwochen so als Crashkurs.

    Generell geht es auch darum, als Erwachsener mitreden zu können und eine Intuition über die Welt zu bekommen. Der reine Werkzeuggedanke greift mir da immer zu kurz.

    Die ganz alltäglichen Nachrichten sind voll von Mathematik, sei es z.B., dass irgendetwas (Arbeitslosigkeit, Inflation, Inzidenz, Aktienkurs ...) um x % gestiegen/gefallen ist.

    Eine Gesellschaft ist nur so gut wie ihre durchschnittlichen Mitglieder, eine Demokratie nur so klug wie ihr durchschnittlicher Bürger - grob gesagt. Wohlstand macht sich nicht von allein. Dazu ist Allgemeinbildung notwendig: Ein Gespür für die Realität, für Möglichkeiten und Risiken, die in der Welt lauern. Kurz: Für ein ausgereiftes Weltbild.

    Quadratische Funktionen sind die einfachsten Muster für Beispiele in der Welt, für die einfacher "gesunder Menschenverstand" wie z.B. der Dreisatz nicht funktioniert und dienen damit der Schulung der Urteilskraft.

    Als einfaches Beispiel wäre die Energie, mit der du je nach Geschwindigkeit gegen einen Baum knallst. Fährst du doppelt so schnell, ist die Aufprallenergie eben nicht einfach nur doppelt so schlimm, sondern vierfach so schlimm.


    Ich würde außerdem immer sagen, dass das noch Basic-Anfängerkram ist. Will man später angewandtes Zeug machen, ist das viel schwieriger. Siehe Corona, Klima etc. Überall, wo Daten im Spiel sind, braucht man Mathematik "und ja Kinder, wir üben das mit euch jetzt halt erst mal nur an sehr idealisierten, einfachen Beispielen, wo wir so tun, als wüssten wir die Verläufe von Vorgängen perfekt genau".

    Den Kollegen mal direkt drauf ansprechen, dass er aufhören soll, Gerüchte zu streuen und wenn er Probleme sieht, dich direkt ansprechen soll?


    Je nach Ausgang des Gesprächs, insbesondere bei Uneinsichtigkeit ihm eine Email schreiben (Schuldirekter in CC) und nochmal deine Forderungen bzw. gegenseitige Abmachung auflisten.

    obwohl wir Referendare in einem anderen Raum sitzen mussten und nicht im Lehrerzimmer sitzen durften. Man hat in Freistunden immer wieder Kolleginnen und Kollegen gehört, die über uns gelästert haben. Andere Kollegen haben uns sogar gesagt, dass die letzten Referendare immer froh waren, sobald sie an eine andere Schule konnten.

    Kindergarten.

    Wie sagt man so schön: Don't give a shit. Zieh dein Referendariat durch. Ist doch nur 1 Jahr noch. Denk in dem Fall nur an dich selbst.

    Wichtig sind nur die Leute, die primären Einfluss auf deine Note haben. Von Kritik nimmste an, was nützlich ist, alles andere kann dir egal sein. Ziehste halt die Show ab, die sie so ungefähr haben wollen und nach dem Ref. hauste dort ebenfalls ab. Siehe die jetzige Phase als Nervenprobe und versuche, das Ganze mal aus "long-term"-Sicht bzw. lebensstrategischer Sicht zu sehen.

    Gut für die Nerven: Ausgleich. (Nein, keine Schokolade.) Geh Joggen/mach Sport - hau richtig rein- gerade wenn du merkst, du verkrampfst und mal schauste auch mal einen schönen Film für das Emotionale etc., bist ja schließlich keine Maschine, sondern ein Mensch, der auch seine Qualitäten hat. Dann Pareto-Prinzip: Wichtig ist immer das große Ganze. Je tiefer es Richtung Mikromanagement-Detail geht, desto beliebiger/verzichtbarer. 80% der Anforderungen kriegt man immer mit relativ geringem Aufwand erfüllt. Der Aufwand steigt erst ab da an exponentiell. Ist immer so, in jedem Studium, in jedem Job. Nicht so viel machen wie möglich, sondern so viel machen wie nötig, solange du mit knappen Ressourcen an Zeit und Nerven zurechtkommen musst.


    Ich hab aber gut reden, mein Ref beginnt erst noch... ;)

    Den Führerschein kriegen letztendlich auch immer alle Schüler hin und so einfach ist der auch nicht. Dort wird einfach gefordert und wer den Anforderungen nicht genügt, kriegt ihn einfach nicht, also setzt sich Fahrschüler hin und lernt, bis er es kann. Das Niveau ist dort einfach gesetzt und nicht verhandelbar. Und es klappt!

    Ein erster Schritt wäre, den TR wieder abzuschaffen und zwar komplett. Denn dann würden die Schüler wieder verstärkt auf Papier, Bleistift und sich selbst zurückgeworfen werden. Durch Aufgabendesign kann man vermeiden, dass mit umständlichen Zahlen gerechnet werden muss.

    Überhaupt, wer verwendet heutzutage denn noch TRs? Wären die Schulen (+ manche Rechenfächer im Studium) nicht, wären TRs schon längst vom Markt verschwunden.

    Also NRW, berufliches Gymnasium. Die jungen Menschen, die zu uns kommen, haben mindestens 'ne 4 in Mathematik von der Zubringerschule, sonst bekämen sie dne Q-Vemerk nicht. Die folgenden typischen Defizite reichen also noch aus. Wenn wir statt dessen einen Eingangstest machten, der das nötigste sicherstelte, hätte wir statt eines dreizügigen beruflichen Gymnasiums eine halbe Klasse. Okay, etwas übertrieben. Aber es sind keine Einzelfälle, die die folgenden Mängel aufweisen:


    • Grobe Unkenntnis der Grundrechenarten. „Fünf mal 0“ wird in den Taschenrechner gehäckt, genau so „1+1“.
    • Noch schlimmer bei der Divison. Dass man nicht durch Null teilen kann, ist für viele neu. Andere glauben, dass die Null nicht als Dividend auftreten darf. Überhaupt. Dass die Operanden bei der Division in unterschiedlichen Rollen auftreten und bei der Division (und Subtraktion) keine Kommuntativität gibt, wird getrost ignoriert.
    • Bruchrechendiaspora. Dass der Bruchsrich ein Divisionszeichen ist, ist völlig unklar. Vielmehr wird er als Rechenjoker verwendet. Man kann irgendetwas mit den beidne Zahlen machen. Die zugehörigen Rechenregeln sind zappenduster.
    • Umgang mit Vorzeichen ist irgendwie Glücksache, viele überleben wegen des eingebauten Fifty-Fifty-Jokers. Regeln wie „minus mal minus ergibt plus“ werden zu “ minus und minus ergibt plus“ umgedeutet und nachgeplappert. Deswegen gilt dann -7-3 = +10.
    • Apropos nachplappern. Ich höre den gnazen Tag „Punkt- vor Strichrechnung“ oder Dinge die ähnlich klingen. Wenn man es dann braucht, wird's gerade mal ignoriert.
    • Klammern, auch hier falsche Begriffe. Satt ausmultiplizieren sagt man gerne „ausklammern“. Wenn man dann ausklammern soll, weiß man nicht was gemeint ist.
    • Potenzrechenregeln. Weder bekannt noch anwendbar. Oft ist unbekannt, was eien Potenz ist, man drückt dann mla eben die Multiplikationstatste auf dem Taschenrechner. „Das x ist doch mal?“
    • Taschenrechner. Überhaupt. Man verwendet ihn gerne, war aber zu doof, die Anleitung aufzuheben. Wie man was eingeben muss, ist völlig unklar.

    In der Tat! Sehr gute Beispiele, die ich auch nur zu gut kenne! In Bremen weiß ich, ist ein häufiges Problem auch der hohe Migrantenanteil, was aber hauptsächlich die Oberschulen dort betrifft. Wenn Deutsch als Fremdsprache gelernt wurde, sind die Schwierigkeiten ja noch verständlich. Dennoch erklärt dies nicht diese oft zombiemäßige Haltung zur Mathematik, die ich genauso auch bei deutschmuttersprachlichen Schülern mit Herkunft aus Mittel- bis Oberschicht gesehen habe. Das muss ein systematischeres Problem sein. Was läuft da bloß falsch?

    Du sprichst hier von Abiturienten oder SuS, die Abitur anstreben? Und falls Letzteres, in welcher Jahrgangsstufe sind sie dann?

    Ich gebe selbst Nachhilfe und kenne auch einige, die das ebenfalls tun. Aber deine Erfahrungen kann ich für NRW nur sehr eingeschränkt bestätigen. Das Gefühl für Zahlen haben sicherlich so gut wie alle Gymnasiasten (auch in der Mittelstufe), Bruchrechnung ist in der Tat "schwierig" für viele Nachhilfeschüler, aber kann meist schnell aufgefrischt werden (und wird auch nicht allzu oft benötigt), Termumformungen sind manchmal auch noch in der Oberstufe ein Problem, kann man aber schnell wieder erlernen und dann passieren kaum noch Fehler.
    Wie du schon schreibst, sind die Nachhilfeschüler oft diejenigen mit sehr großen Problemen, nicht selten stehen sie 5 in Mathe. Dann kann ich aber auch kaum erwarten, dass die Inhalte aus den vorherigen Jahren sitzen (vor allem weil dort oft auch schon die Leistung maximal ausreichend war). Für mich ist eher wichtig, wie schnell man diese Basics nachholen kann. Geht es ziemlich schnell, kann man auch die Leistung in den aktuellen Themen verbessern, sonst sieht es schlecht aus.

    Beides. Wenn es SuS der noch niederen Stufen waren, sagen wir so 9. Klasse, kann man es noch richten und ich habe viele 5er Schüler zu 2er oder gar 1er-Schülern umtransformieren können. Sehr häufig kam es aber auch vor, dass sich Nachhilfeschüler noch mit "4 gewinnt" bis zum Abschlussjahresstufe (also 12. Klasse i.d.R.) ohne zusätzliche Förderung durchgeschlagen haben und dann mussten innerhalb weniger Zeit die kompletten Basics nachgeholt und im Grunde genommen das komplette "Mindset" geändert werden, was mir auch nicht immer gelang. Sehr oft hab ich es auch bei Nachhilfeschülern (Studenten im 1. Semester wie BWL, Biologie) festgestellt, sozusagen kurz nach dem Abi. An mangelnder Intelligenz liegt es meiner Meinung nach nicht.


    Zur weiteren Einschränkung der Aussagekraft meiner Aussagen muss ich aber auch sagen, dass meine Nachhilfeerfahrung zu Bremen sich auf die Zeit vor 2016 beschränken. Danach war ich nach Bayern gezogen und hab wirklich staunen müssen, dass dieser Niveauunterschied, den man vom Hörensagen ja nur kannte, tatsächlich real ist.

    Oh, das war Quatsch, was ich geschrieben habe. Der VD 2022, für den ich mich beworben habe, fängt im Januar nach den Weihnachtsferien an.


    Zum anderen: Ja, sei's drum. So schlimm finde ich es auch nicht. Wie gesagt, war nur eine Erinnerung meines Vaters, dass er seinen Kurs bezahlt bekam, aber das ist bei dem auch schon viele Jahrzehnte her und muss ja auch nicht unbedingt stimmen.

    Vielen Dank für die Info! Klingt gut.

    September, okay, dann werde ich das besser jetzt schon organisieren.


    Ja, mein Vater, mittlerweile im Ruhestand, aber auch einst Lehrer gewesen, meinte, dass seinerzeit die Erstehilfe noch in der Dienstzeit nach Zulassung gemacht werden konnte und nicht in der Freizeit vor Stellenantritt vom Bewerber. Deshalb war ich da auch unsicher. So spart sich das Land natürlich Geld. Aber klar, da stimme ich euch zu: Wenn das nun mal notwendige Investitionskosten sind bei niedrigem Risiko, ist das jetzt auch nicht so schlimm.

    Hi,

    ich möchte meine Erfahrung als Nachhilfelehrer (mehr als 10 Jahre Erfahrung) hier mal teilen, die ich in Bremen und in Bayern sowohl bei Realschülern als auch Abiturienten sammeln konnte und direkt schon einmal die Behauptung aufstellen, dass die Matheabschlüssprüfungen der Realschule in Bayern für ein Großteil (>50%) der Abiturienten in Bremen nicht bewältigtbar wären.


    Als Nachhilfelehrer hat man natürlich selten mit der mathematischen Schülerelite zu tun und insofern schon mal einen Bias.

    Bremen:

    Der typische Nachhilfeschüler (Abitur):

    -Gefühl für Zahlen fehlt vollständig.

    -beherrscht keine Bruchrechnung

    -Einfachste Regeln wie "Punkt vor Strich" sind nicht verstanden.

    -Ist trainiert, "überauswendig" themenspezifische Methoden anzuwenden. Nach Beendigung des Themas werden diese vollständig wieder vergessen, da nicht verstanden. Alle höheren Themen der Oberstufe können nicht verstanden werden, da die niedere Mathematik nicht beherrscht wird.

    Beispiel: Termumformungen werden nur zufällig richtig angewandt. Bzw. es sitzen immer nur die themenspezifischen Termumformungen, die bei einem speziellen Thema häufig durchexerziert werden (damit auswendig gelernt werden).


    Prüfungen Abitur:

    -Extrem "verschulte" Standardformulierungen in den Prüfungstexten. Der Schüler muss nur das richtige Signalwort erfassen und kann dann relativ verständnislos Algorithmen "auf gut Glück" abspulen und wird damit in der Regel wenigstens schon mal keine 5 schreiben.

    -Formulierungsniveau Prüfungsaufgaben: Konkret, im "Anwendungskontext". Niveau wirkt allgemein "verniedlicht" und auf Unterhaltsamkeit/"Praxis" gestutzt.


    Bayern:

    Der typische Nachhilfeschüler (Realschule Bayern):

    -Bruchrechnung sitzt. Termumformungen sind systematisch begriffen. Binomische Terme, einfache Algebra in der Regel nicht der Rede wert ("Kinderkram")

    -Stabiles Geometriewissen (Satz des Pythagoras, Sinus- Kosinussatz, Körperberechnungen, Vektorrechnung in 2D, Interpretation und Anwendung Determinante für Flächenberechnung)

    -Sucht Nachhilfe auf aufgrund der Abstraktheit des Stoffes und Prüfungseinübung (Z.B. Punkte geometrischer Körper, die sich auf Funktionsscharen bewegen können, bestimmten Zwangsbedingungen genügen müssen und deren Flächeninhalt minimiert werden soll, etc. (Realschule!))


    Prüfungen Realschule:

    -Sinn und Verstand.

    -Formulierungsniveau Prüfungsaufgaben: Fachmathematisch abstrakt, hohes Sprachniveau. Anwendungskontext nur Kulisse. Sehr viel mehr Stoffbreite im Verhältnis dazu, dass es "nur Realschule" ist.


    Interessant dagegen das Bayern-Abitur: Hier sehe ich auch einen deutlichen Niveauverlust mittlerweile. Erfahrungen teilweise ähnlich zu Bremen, wenn auch weniger häufig Extremfälle. Anscheinend ist der Inflationsdruck beim Abitur deutschlandweit gestiegen, während das Niveau der Realschule in Bayern relativ stabil geblieben ist, weil hier kein politischer Erfolgsdruck herrscht.

    Hi, habe mich zum Vorbereitungsdienst für die Berufsschule, Beginn Januar 2022 beworben. Da ich Seiteneinsteiger bin ich und noch einem anderen Job nachgehe, muss ich sehen, diesen dann auch rechtzeitig noch kündigen zu können. Kündigen tue ich natürlich nur, wenn die Zusage zum Vorbereitungsdienst sicher ist.

    Bewerbungsschluss war 15.06. gewesen. Laut Aussage D-Sachbearbeitung "erfolgt die Entscheidung über die Zulassung zum VD erst Ende 2021".

    Kann jemand Genaueres sagen? Das ist auch dahingehend relevant, da ich mancherlei Nachweise, die man zwar auch noch nachreichen kann, aber mit hohen Zeit- und auch finanziellen Kosten verbunden sind, wie 9h Erstehilfekurs, auch etwas überkandidelt finde, diese bereits schon vor Zulassungsentscheidung vom Bewerber zu verlangen. So einen Kurs beispielsweise würde ich erst dann machen, wenn mir relativ wahrscheinlich zugesichert werden kann, am Ende auch den VD antreten zu können.


    Zwecks Planungssicherheit also: Wie groß ist die Zulassungswahrscheinlichkeit? Meine Fächer: Energie- und Automatisierungstechnik, System- und Informationstechnik, (Mathe als Drittfach). Wird praktisch jeder zugelassen, der ordentliche und vollständige Unterlagen vorweisen kann, die Fächer passend sind und Abschlussnote unterhalb des Ausschlusslimits oder wird da schon noch feiner gesiebt wie bei typischen HR-Abteilungen von Unternehmen?

    Update: Telefonische Auskunft Regierungspräsidium


    Für zukünftige Interessenten halt ich diesen Thread mal auf dem Laufenden.


    Für SWS gilt Folgendes:

    Erstfach: min. 70 SWS erforderlich

    Zweitfach - affin: 30 SWS erforderlich


    Offizielles Dokument mit Liste der Lehrveranstaltungen und SWS ausreichend.


    Man kann auch noch ein Drittfach angeben. Es sind Wünsche, die man angibt. Die Anerkennungsstelle sucht sich dann das Passende raus.


    Empfehlung, die mir gegeben wurde:

    Erstfach: Energie- und Automatisierungstechnik

    Zweitfach: System- und Informationstechnik

    Drittfach: Mathematik


    Leute werden genug gesucht.


    Zum Nachweis der Berufserfahrung genügt aktueller Arbeitsvertrag.

    Hallo liebes Forum,


    ich möchte gerne auf Berufsschullehrer umsatteln und würde mich freuen, wenn der oder die ein oder andere vielleicht ein paar strategische Tipps u.a. auch zur Bewerbung raushauen könnte.

    Zu mir: Ich habe einen Uni-Diplomabschluss (leider nicht BaWü) in "Elektro- und Informationstechnik" und arbeite seit meinem Abschluss bis dato (ca. 5 Jahre mittlerweile) bei einem außeruniversitären Forschungsinstitut als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, thematisch: "Automatisierung", "adaptive Produktion", etc..

    Unter uns: Fachlich hat mein jetziger Job mit Elektrotechnik oder dem, was ich an Studieninhalten hatte, im engeren Sinne nicht mehr wirklich was zu tun, sondern eher Informationstechnik, Netzwerktechnik, Webzeug und Informatik im weiteren Sinne. Im Hauptstudium hatte ich allerdings Studienvertiefung Automatisierungstechnik mit ganz viel Regelungstechnik (Standardzeug wie PID, etc.) aber vor allem sehr viel darüber hinaus gehendes abgehobenes mathematisches Zeug a la "Regelungstheorie I bis III". Zumindest auf dem Papier (d.h. bloß Theorie) außerdem etwas zur Antriebsregelung und Leistungselektronik gemacht. (Habe aber nie eine Asynchronmaschine oder einen Thyristor je im Leben angefasst und bis auf die Klausuren damals nie mehr was damit zu tun gehabt. Die gesamte Halbleiterphysik dazu hab ich mittlerweile auch wieder vergessen. Wär' aber natürlich kein Ding, sich das wieder anzulesen.)


    Es ist nun nicht so, dass ich thematisch besondere Vorlieben habe. Auf jeden Fall wird mein 1.-Fach ein technisches Fach.

    Auf dem Papier dürfte ich beste Voraussetzungen haben, mit dem

    1. Erstfach: Energie- und Automatisierungstechnik

    zu Punkten.

    Generell hätte ich aber auch nichts gegen ganz normal Elektrotechnik (in der Theorie bin ich da problemlos immer noch fit) oder auch Informationstechnik (hier vor allem Berufserfahrung).

    Was ist denn davon am gefragtesten? Hier würde ich ganz opportunistisch einfach nach Nachfrage entscheiden.


    Zum 2. Fach: Als inoffizieller Mathefreak habe ich in dem Fach schon immer am liebsten Nachhilfe (Realschüler, Abiturienten, Berufsschülern, Studenten (BWL-, Biologie-, Chemie-, Informatik- und Ingenieursstudenten)) gegeben und bei weitem die meiste Erfahrung, den Stoff den verschiedensten Zielgruppen einfach zu erklären. Als 2. Fach würde ich also am liebsten Mathematik nehmen.

    Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass quasi jeder Seiteneinsteiger Mathe macht. Was Mathe angeht, vermute ich daher zwar hohe Nachfrage, aber auch hohes Angebot an Lehrkräften oder täuscht das? Alternativ könnte ich mir auch Physik als 2. Fach aus meinen Studienfächern herausargumentieren. Vermute hier niedrigeres Lehrkräfteangebot, aber aber auch geringere Nachfrage.



    Nun zu den Bewerbungsformalien:

    "Für die Zulassung zum Vorbereitungsdienst für das höhere Lehramt an beruflichen Schulen wird folgender Studienumfang (in "LP" = Leistungspunkten nach ECTS) vorausgesetzt:

    • Erstfach: mindestens 92 LP,
    • Zweitfach -nicht affin-: mindestens 63 LP,
    • Zweitfach - affin-: mindestens 45 bis 55 LP."

    Hier meine erste Frage: Was bedeutet "affin"/"nicht affin" hier genau? Ist "Mathematik" oder "Physik" ausreichend affin zu "Elektrotechnik"? Würde behaupten, ja.


    Hier nun aber die mögliche Krux:

    Mein Uralt-Abschluss mit Prüfungs- und Studienordnung aus dem 20. Jahrhundert kannte noch überhaupt keine ECTS. Mit Mühe und Not habe ich mir kürzlich vom Prüfungsamt meiner ehemaligen Uni noch zumindest eine Tabelle der SWS (Semesterwochenstunden) und Studienordnung zu meinen damaligen Lehrveranstaltungen zusenden lassen. Mehr als der Titel der Lehrveranstaltung und zugehörige SWS geht daraus aber nicht hervor. Heutzutage gibt es ja diese schönen Modulhandbücher, wo sogar in Stichpunkten aufgelistet die konkreten Lehrinhalte draus hervorgehen. Sowas gab es damals aber noch nicht.

    Hintergrund ist dieser:

    "Alle außerhalb von Baden-Württemberg abgelegten Universitätsprüfungen [...] müssen durch das Regierungspräsidium [...] hinsichtlich ihrer Gleichwertigkeit mit einer in Baden-Württemberg abgelegten ersten Lehramtsprüfung anerkannt sein.

    Für diesen Vorgang benötigt das Regierungspräsidium Tübingen neben dem wissenschaftlichen Abschluss- und Zwischenprüfungszeugnis auch Unterlagen, die den Umfang der Studienleistungen belegen (z. B. Transcript of Records, Studienbuch, Scheine, von den jeweiligen Universitäten bestätigte tabellarische Aufstellungen über die Studieninhalte und die dafür aufgewendeten Semesterwochenstunden bzw. der studierten ECTS-Punkte [Creditpoints])."

    (https://lehrer-online-bw.de/,L…e/Massgebliche+Pruefungen)


    Sind hier vielleicht noch alte Diplomer am Start, die berichten könnten? Welche Detailebene an Informationen wird tatsächlich verlangt? (Bei mir steht halt nur z.B. "Grundlagen der Elektrotechnik I: 8 SWS, ..., Grundlagen der Elektrotechnik IV: 8 SWS, Höhere Mathematik I: 6 SWS,..., Höhere Mathematik IV: 6 SWS", usw. zu den Fächern aus dem Grundstudium. Erst im Hauptstudium wurden zumindest die Lehrveranstaltungstitel spezifischer.)

    Ich kann mir zwar noch ungefähr recht gut aus den Fingern saugen bzw. auch einfach in meinen alten Skripten schauen, welche Inhalte pro Semester drankamen, aber das wäre natürlich nix Offizielles.


    Googlet man, findet man 1 SWS = 1,5 ECTS. Stimmt das?


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    Noch ein ganz andere Punkt:

    Berufs/Praxiserfahrung von min. 52 Wochen ist nachzuweisen. Dauer bei mir sicherlich kein Thema. Ich bin aber derzeit noch angestellt und werde selbstverständlich nicht einfach so ins Blaue hinein kündigen, solange ich nicht die Sicherheit der Zulassung zum Referendariat habe. Folglich werde ich als Nachweis nicht mehr als meinen aktuellen Arbeitsvertrag vorzeigen können. Arbeitszeugnis gibt's ja erst, wenn man kündigt. Müsste ausreichen, wenn man das Arbeitszeugnis -sofern sie es unbedingt haben wollen - bei Zusage nachreicht oder?

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