Mein Referendariat liegt bereits über 25 Jahre zurück, dennoch denke ich noch heute mit Groll daran, denn ich hatte eine Fachleiterin, die zwar kompetent war, aber einen Tick hatte, der uns allen zu schaffen machte. Sie wollte immer, auch in der Anfangsphase, 100%ige Stunden sehen, wie so etwas gehen kann, habe ich bis heute nicht begriffen und sie lud uns immer zu sich nach Hause ein, jeder musste etwas selbst Gebackenes/Gekochtes mitbringen und die Stunden bei ihr waren immer Zeitverschwendung, diese Zeit fehlte uns an anderer Stelle bitter. Mir ist es meistens gelungen, mich mit Ausreden "abzumelden", aber ich war auch in der "glücklichen Lage" zwei Kinder und einen kranken Mann zu haben, da gab es immer mal Möglichkeiten zu sagen, ich kann nicht. Auch ihre Urteile waren teilweise sehr ungerecht und kaum zu begründen. Viel schlimmer war der andere Fachleiter. Er war in höchstem Maße inkompetent, forcierte Unterricht wie zur Nachkriegszeit, auch hatte er von Beurteilung keine Ahnung, sondern ging immer nach Phi mal Daumen und wen er auf dem Kieker hatte, dem ging es schlecht (ich gehörte als Ältere zwar nicht dazu), so dass sich unser Fachseminar sehr solidarisch gegen ihn aufgelehnt hat. Seit dieser Zeit habe ich eine Fachleiterphobie! Meinen Referendaren ist diese zugute gekommen, denn ich habe von den Fachleitern immer eine stichhaltige Begründung verlangt und das hatte sich dann herumgesprochen, so dass meine Ref. wenig zu befürchten hatten.
Ja, so kann ein Lebensabschnitt nachhaltige Wirkung haben. Es ist aber besser, diese Zeit abzuhaken und vorwärts zu blicken. Ich habe mich oft gefragt, wie solche Leute überhaupt haben Fachleiter werden können, aber ich muss ja nicht alles verstehen.
LG Lieselümpchen