In Ba-Wü wird Grund-, Haupt- und Realschullehramt an einer pädagogischen Hochschule (PH) studiert. Die Uni-Grundschulgeschichten aus den anderen Bundesländern kann man hier nicht ranziehen.
Für mich liest es sich in dem Artikel der Stuttgarter Nachrichten so, als wäre es auch ein Problem der Datenerhebung.
"um die hohe Abbrecherquote beim Grundschullehramt und die Ursachenforschung ging. Beide Ministerien hätten seitdem geschlafen, kritisiert Born: „Weder Kultusministerin Eisenmann noch Wissenschaftsministerin Bauer gehen ernsthaft auf Ursachensuche.“
Verlässliche Zahlen für die Abbruchquote gibt es bislang nicht. Laut Modellrechnungen des Kultusministeriums kommen 45 Prozent derer, die noch auf Grundschullehramt alter Prägung studiert haben, nie an den Schulen an. Der überwiegende Teil dieser Personen bricht demzufolge das Studium an den pädagogischen Hochschulen ab oder orientiert sich um. Der andere Teil beendet das Studium, absolviert aber kein Referendariat oder scheitert in diesem."
Wenn eine Umoriertierung der Fächer schon als Abbruch gilt, man sich ohne angefangen zu haben wieder ausschreibt, weil man an der Wunsch-PH doch noch genommen wurde etc... dann kommen schnell vermeindlich hohe Abbruchquoten zu stande.
Ein weiterer Punkt ist womöglich, dass mehr Grundschullehrämtlerinnen als in anderen Studiengängen schon Mütter sind und den Aufwand unterschätzen. An der PH in meiner Nähe sehe ich viel mehr Frauen mit Kleinkind oder Kinderfahrradanhänger, als ich an meiner Uni früher sah.
Und das Ba-Wü Ref hat es einfach in sich. 10% (ich behaupte sogar bis zu 20%, wenn ich mich in meinen Jahrgängen und Schulen umsehe, aber das sind Gym Erfahrungen) Schwund kommt da nochmal hinzu.
Ach und mir fällt ein: vielleicht sind die frühen Praktika ein Grund, dass sich viele Grundschullehrämtler noch früh und rechtzeitig umentscheiden. Bis wir Gym-ler in Ba-Wü ins Praxissemster kommen, ist ein Studiengangwechsel wirtschaftlich vll oft nicht mehr drin.