Ja, in der Theorie ist das so, in der Praxis bieten z.B.die pädagogischen Hochschulen zunehmend Kurse an für Studierende, die in der Sprachpraxis dieses B2 nur qua Zeugnis, nicht aber in der praktischen Zulassungsprüfung zum Studium erfüllen. Ich hatte in der Prüfungsvorbereitung einen Kurs, der halb und halb gestaltet war: Hälftig Prüfungsvorbereitung alte schriftliche Prüfung, hälftig Kurs zur Angleichung des Sprachniveaus bei Erstsemestern (war völlig Banane für mich, aber Pflicht...). Die Studierenden, die dort mit mir saßen hatten ein B1-Niveau, kein B2 und zwar in keinem Bereich. Da saßen dann halt aber auch Leute, die im normalen Realschulstudium angesichts einer Abinote von 3,5 und schlechter (was auch den Französischnoten entsprach) keinen Platz erhalten hatten, im zulassungsfreien Europalehramt (bili) absurderweise dann aber doch untergekommen sind.
In der Theorie haben aber auch Realschüler:innen am Ende der Realschule ein B1 erreicht, das ist aber eher selten zutreffend und höchstens mal in Einzelbereichen der Fall. A2 trifft es eher. Zum Abi haben sie dann theoretisch B2, praktisch oftmals B1 (deshalb die Kurse in den ersten beiden Semestern zur Niveauangleichung).
Zielsprachniveau am Studienende ist C1- wobei man finde ich nicht vergessen darf, dass es alles andere als selbstverständlich ist in seiner Erstsprache C2 zu haben. Denkt einfach eure SuS durch, dann dürften jeder und jedem von uns zahlreiche Kandidat:inn:en einfallen, die zumindest kein durchgehendes C2 in ihrer Erstsprache haben. Die Wunschvorstellung zum Studienende ist dann natürlich, dass es ein C1 in sämtlichen Bereichen ist und Einzelbereiche bereits gen C2 weisen dank Auslandsaufenthalten, Seminaren in der Zielsprache, etc.- die Ausgangsbedingungen mit Studienzulassungen zum Sprachstudium für Studierende, die bereits im Abitur erkennbar kein besonderes Talent für Fremdsprachen hatten machen aber schon das C1 für viele zu einer Hürde. Manche, die diese am Studienende noch übersprungen haben, scheitern dann im Ref, wo niemand mehr nach ihren bisherigen Noten fragt, nur noch gilt, was sie tatsächlich im Unterricht zeigen und umsetzen können sprachlich.
Ich habe sowohl an der Uni, als auch an der PH Französisch studiert. Hier wie dort ist die Sprachpraxis in verschiedenen Facetten (Grammatikkurse, Schreibkurse,; Übersetzungskurse; Hören&Sprechen...) ein zentraler Baustein des Studiums (wobei anders als an der Uni an der PH bei mir fast alle Seminare und Vorlesungen in Sprach- und Literaturwissenschaften komplett auf Französisch waren, das war immer wieder eine Überraschung für Studierende der Uni, die bei uns an der PH Seminare belegten).