Beiträge von JoyfulJay

    Aber um die Boosterung statt Tests zu nutzen geht eben in den meisten Bundesländern nur für 3 Monate, danach muss man trotzdem testen usw.


    Fürs Ausland ist es eh so.

    Ja, aber das sind zwei unterschiedliche Dinge. Du sprichst davon, ob man bei 2G+ testen muss oder nicht (was man aktuell auch mit einer Zweitimpfung für 3 Monate nicht muss), während die anderen mit "gültig" an den generellen Status "geboostert" gedacht haben, der bislang zeitlich unbegrenzt gilt (mit Ausnahme des Sonderfalls J&J, hier wurde ja das Impfschema angepasst und der Boosterstatus tatsächlich auf "Zweitimpfung" korrigiert).

    Ich habe diese Äußerung auch bislang von niemandem vernommen. Allein die Frage, wie man nach allem, was bislang verkorkst wurde, noch das Ruder rumreißen will, ist mir nicht klar. Klar, mit der Pflicht wäre zumindest die unselige Diskussion beendet. Aber ich sehe gerade mehr Scherben als Nutzen, je länger man wartet, umso mehr.

    War auch nicht auf dich bezogen :) Hier waren aber Stimmen im Sinne von "Wer nicht wollte, macht nicht mehr" und "jede*r hatte die Möglichkeit, alles weitere ist verschwendete Mühe" und das teile ich so nicht. Ich bin wirklich gespannt, wie sich das in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird und rückblickend werden wir dann einschätzen können, ob eine Impfpflicht sinnvoll war oder nicht. Die erste Lesung der Anträge zur Impfpflicht im Bundestag erfolgt ja übermorgen. Damit ist das Thema im Bundestag und eine Entscheidung wird fallen. Ob das wie in Österreich eine allgemeine Impfpflicht ab 18 werden wird, nur für bestimmte Altersgruppen (wie in Griechenland, Italien, Tschechien) oder nochmal ein anderes Modell eingebracht wird, kann ich aktuell nicht einschätzen, aber ich bin sehr gespannt.

    Ich sehe auch sehr viele Scherben bei denjenigen, die sich seit 2 Jahren solidarisch verhalten, damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird und befürchte, dass man perspektivisch auch einige bis viele dieser im Vergleich stillen und ruhigen Menschen verliert, wenn man die brüllende Minderheit überschätzt und entsprechend Maßnahmen länger andauern werden, weil wir das Gesundheitssystem nicht überlasten könnne. Ich bin da aber ganz bei dir, dass ich auch denke, dass eine schnelle Entscheidung & Klarheit unnötige Scherben auf allen Seiten verhindern können.


    Viele Grüße, JoyfulJay

    Eben. Arbeitgeber (Krankenhäuser), aber auch Pflegeheimen hier begrüßen die Impfpflicht. Ich las z. B. das es bei Neuanstellungen Pflicht sein sollte. Allerdings ist das ohne Berufsimpfpflicht wohl schwierig umzusetzen.


    Es geht darum, genau diese Pflegekräfte loszuwerden bzw. gar nicht einzustellen. Aktuell nicht umsetzbar. Bei uns sind allerdings fast alle geimpft, deshalb fallen die wenigen viel mehr und extremer auf.

    Volle Zustimmung zu allem, was du sagst.


    Was ich ergänzend auch einen sehr klugen Gedanken eines Psychologen, der im Bereich Verschwörungsglauben forscht, fand: die Hardcore-Verschwörungsgläubigen wird man über eine Impfpflicht vermutlich nicht erreichen können. Es gibt aber auch viele Menschen, die eher Mitläufer*innen im Verschwörungsmilieu sind, nicht die federführenden Kräfte und eher aufgrund von Verzweiflung/ Ängsten/ Überforderung reingerutscht sind. Für diese Menschen kann es extrem schwierig sein, sich impfen zu lassen, wenn sie ihre Meinung geändert haben. Gerade, wenn sie sich viel, laut und deutlich gegen die Impfung geäußert haben. Eine allgemeine Impfpflicht birgt für diese Menschen die Chance, sich darauf berufen zu können, dass sie sich die Geldstrafe nicht leisten können. Damit können sie, ohne dass sie ihre aufgebaute Identität der letzten Monate (und damit häufig empfunden "sich selbst") aufgeben zu müssen, dennoch geimpft werden. Ungefähr 5% der Einwohner*innen in Deutschland sind Kinder bis 5 Jahre, für die bis dato kein Impfstoff zugelassen ist. Ich teile die Einschätzung einiger, dass die restlichen 20% der Bevölkerung in Deutschland auf keinen Fall erreichbar sind, nicht.


    Viele Grüße, JoyfulJay

    Ich bin sehr irritiert, dass das Europalehramt zulassungsfrei ist. Als ich kurzzeitig darüber nachgedacht habe, es zu studieren (lange lange ist es her. So in etwa als die heutigen Studienanfänger*innen geboren wurden (oh mein Gott! :-D), dann hätte ich (glaube ich?) eine Mathe-"Prüfung" machen müssen und auch in einem zweiten Fach, ich glaube in Französisch, weil ich mich in Deutschland direkt beworben habe. Gott sei Dank (im Nachhinein) durfte ich gar nicht zur Prüfung antreten, weil mein Abitur schon länger als ein Jahr alt war und man durfte sich nur direkt nach dem Abi oder ein Jahr später bewerben. (und mein Gott bin ich froh, dass ich nicht Grundschullehrerin geworden bin).

    Das kann ich auch absolut nicht verstehen, dass es zulassungsfrei ist und keine Sprachnachweise erforderlich sind und kann dich da komplett verstehen, dass dich das irritiert. Das ist hier so geregelt, dass Sprachfähigkeiten für die Zulassung zum Europalehramtsstudium gesondert nachgewiesen werden müssen, über entweder (bei Abi) einen Schnitt von mind. 10 Punkten in den Halbjahren + ggfs. Prüfung oder diverse offizielle Tests, die mit einem Niveau absolviert werden müssen, welches mindestens einem mittleren B2-Niveau entsprechend des europäischen Referenzrahmens entspricht. Aber tatsächlich extrem spannend, dass das auch ohne diese sprachlichen Mindestanforderungen zulassungsfrei möglich ist, das müsste dann vermutlich wirklich einheitlich reguliert werden.


    Dragan wenn es dir in deiner Frage darum geht, ob deine sprachlichen Fähigkeiten ausreichend sind: du könntest auch erwägen, einen standardisierten Sprachtest zu absolvieren, in Englisch beispielsweise TOEFL oder IELTS. Die sind normiert und du bekommst hinterher auch ein Zertifikat bzgl. deines Ergebnisses. Die decken jeweils auch die vier Bereiche Listening, Reading, Writing und Speaking ab, sodass du da eine gute Orientierung bekommst, wie du stehst und ob das Englisch-Studium bezogen auf deine fachlichen Kompetenzen etwas für dich sein könnte. Englisch dann zu vermitteln musst du vorher noch nicht können, das lernst du ja im Studium dann.


    Viele Grüße, JoyfulJay

    Danke für die Ergänzung! Dann scheint auch das wieder vom Studienort abhängig zu sein :). Ich studiere aktuell noch eine Fremdsprache an einer PH, ohne (externen) B2-Nachweis wird man ohne Abi nicht zugelassen. Vorbereitungs- oder Angleichungskurse gibt es überhaupt keine bei uns. Dafür gibt es in den ersten beiden Semestern Prüfungen auf B2-Niveau in den verschiedenen Kompetenzen, sowohl mündlich als auch schriftlich und wer da 2x durchfällt, darf die Sprache nicht weiter studieren. Gerade seit die Bachelor- und Masterprüfungsordnung in Kraft ist, scheint da nochmal einiges mehr Druck dahinter zu sein als im Staatsexamen. Insgesamt scheint der Umgang also auch von PH zu PH zu variieren, wobei ich ehrlich gesagt Euer System sogar um einiges besser finde. Oft lässt sich da gerade über Auslandsauflandhalte oder Tutoring durch Native Speakers schon einiges machen.


    Sprich: Wer Grundschullehramt Englisch studiert hat, kann (u. U.) nur B2 nachweisen?! Das würde mich wirklich überraschen. Bist du sicher?

    Ich wollte aber vor allem dem widersprechen, dass der Nachweis von B2 am Ende des Studiums ausreicht, um danach Grundschullehrkraft zu werden. Das reicht bei uns definitiv nicht aus und, wie du auch beschreibst, wird spätestens im Ref die Luft da richtig dünn.


    Viele Grüße, JoyfulJay

    es war kein faktisches Wenn, sondern tatsächlich eine hypothetische Sache.


    Ich finde es trotzdem nur symbolisch. Das heißt, ein ungeimpfter Abgeordneter kann neben einem doppelt geimpften Besucher sitzen, bzw. dieser wird durch den Abgeordneten gefährdet. Okay, wegen Hoheit des Parlaments. Ich gehe zumindest davon aus, dass die Abgeordneten auf den Tribünen nicht abstimmen dürfen (was irrelevant ist, da im BT selten die Stimmen gezählt werden).
    und was ist mit der Arbeit in den Ausschüssen? Da wird ja (normalerweise) die ganze Arbeit gemacht.
    Dürfen die ungeimpfte Mitarbeiter*innen in das ganze Gebäude rumlaufen?
    Versteh mich nicht falsch, mir gefällt die Symbolik, auch wenn ich sie verfassungsrechtlich in Frage stelle, aber ich halte sie nur für Symbolik für das Volk, das wenig Ahnung hat, wie das Gebäude / die Gebäuden aussehen. (hat aber den netten Nebeneffekt, um das Tagegeld zu bekommen, müssen sie das Gebäude betreten, also einen Test einbringen)


    Hab mir das Original der Allgemeinverfügung gerade angeschaut & heute auch die Bundestagsdebatte verfolgt, daher:


    1. Scheint eine Frage des Hausrechtes zu sein: der Bundestagspräsidentin, welche die Allgemeinverfügung erlässt, obliegen wohl nicht die Räume, die einzelnen Abgeordneten/ Fraktionen überlassen sind, aber eben Plenarsaal etc.


    2. Ausschüsse: Die Ausschüsse unterliegen in der Tat 2G+, allerdings werden nicht-geimpfte Abgeordnete digital zugeschaltet und können an Debatte & Abstimmungen teilnehmen. Hauptunterschied zu den Sitzungen ist nur, dass auch bei Wortbeiträgen die Masken nicht abgenommen werden dürfen.


    3. Tribünen

    Die Besucher*innen-Tribünen werden nicht mit den Abgeordneten geteilt, für die Abgeordnete wird eine der Tribünen blockiert. Dort gilt (außer bei Wortbeiträgen) FFP2-Maskenpflicht (wie im gesamten Haus) + Abstandsgebot von 1,5m zwischen den Abgeordneten. Die Abgeordneten können selbstverständlich mit abstimmen und Redebeiträge liefern, analog zum Vorgehen bei der Wahl der Regierung.


    In a nutshell: Abgeordnete werden nur dann in ihrer Tätigkeit beeinträchtigt, wenn sie weder bereit sind, sich impfen zu lassen NOCH einen (offiziell bescheinigten) Schnelltest zu machen. Die Regelung ist sicherlich nicht sanft, dient aber dazu, das Parlament vor Arbeits- und Beschlussunfähigkeit durch Omikron zu bewahren.

    Ok, ich meinte, ich unterrichte ein Fach nach einem wissenschaftlichen Studium plus pädagogischer Ausbildung im Referendariat. Bei uns nennt sich das Fachlehrer.

    Dass ich eine Betreuerfunktion habe, war nie Thema. Vielleicht bei den Kollegen, die an einer Pädagogischen Hochschule waren.

    Dein Ernst? Pädagogische Hochschulen in BW sind den Unis gleichgestellt, inklusive Promotions- und Habilitationsrecht. Das findest Du nach zwei Sekunden googlen auf Wikipedia. Primärliteratur kannst du z.B. hier nachlesen: Sigrid Blömeke, Peter Reinhold, Gerhard Tulodziecki, Johannes Wildt (Hrsg.): Handbuch Lehrerbildung. Klinkhardt/Westermann, Bad Heilbrunn/Braunschweig 2004, ISBN 978-3-7815-1344-0, Kapitel 3.1: Erste Phase an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, S. 262–274 (Volltext auf der Website der Humboldt-Universität zu Berlin).


    PH-Absolvent*innen haben EXAKT DAS getan, was du auch getan hast (wissenschaftliches Studium + pädagogische Ausbildungen im Ref, wenn sie mittlerweile als Lehrkräfte arbeiten).

    Ich wollte mit meinem Beitrag keine Diskussion breittreten. Ich würde mich wie gesagt wirklich freuen, wenn so viele wie möglich an der Umfrage teilnehmen würden. Wenn jemand von euch Interesse daran hat, die fertige Arbeit am Ende zu lesen, kann er mir gerne eine Mail an laurafp@gmx.de senden. Dann lasse ich euch die Arbeit im Frühjahr zukommen! :)

    Die Problematik ist, glaube ich, dass es schwierig ist, an einer Umfrage teilzunehmen, deren Begriffe unklar sind. Wenn du in deinem Einführungsbeitrag bspw. von "Inklusion in der aktuell überwiegenden schulischen Umsetzung" gesprochen hättest (analog zu Textor) statt zum allgemeinen Konzept der Inklusion, wäre das einfacher einzuordnen als "Einstellungen zu Inklusion", die als Konzept tatsächlich etwas anderes aussagt.

    Ja klar, das ist in dem Buch "Einführung in die Inklusionspädagogik" von Annette Textor (Die Seite weiß ich gerade leider nicht). Das es diesbezüglich verschiedene Definitionen und Begriffsverständnisse gibt, ist mir natürlich klar! :)
    Ich habe allerdings dieses Verständnis mit meinem Dozenten für die Arbeit abgesprochen, da man da natürlich eine klare Linie fahren muss.

    Okay, hab grade nachgelesen, Textor beschreibt in ihrem Kapitel zu den Begriffen, dass es Charakteristika gibt, welche die Konzepte von "Inklusion" und "Integration" gemeinsam haben und insbesondere in der aktuellen praktischen Realität vor Ort keine klare Unterscheidung zwischen Integration und Inklusion gemacht wird. Sie zeigt in ihrer Gegenüberstellung danach aber auch auf, welche Unterscheidungen den beiden Konzepten zugrunde liegen.

    Zitat von (Textor, 2018, S. 34)

    "Damit kann man m.E. folgendermaßen umgehen: Entweder bezieht man den Inklusionsbegriff und den Integrationsbegriff aufeinander; dann sollte man aber nicht nur den Inklusionsbegriff, sondern auch den Integrationsbegriff sehr sorgfältig diskutieren. Bei stärker praxisorientiereten Arbeiten ist es m.E. jedoch völlig hinreichend und häufig sogar zielführender, sorgfältig zu definieren, was und ggf. welche Beschulungsformen man meint, wenn man von "Inklusion" spricht oder schreibt, und auf den Integrationsbegriff nicht weiter einzugehen (es sei denn, man verwendet ihn), als "Inklusion" von "Integration" abzugrenzen und dabei eine in der Regel doch sehr verkürzte Version des Integrationsbegriffes zu verwenden."

    Das hast du in deinem Kommentar leider etwas verkürzt dargestelllt, das ist keine "Ablösung" des Begriffes oder eine Aufhebung der Kategorien, sondern die Aufforderung klar darzustellen, wovon genau man selbst eigentlich spricht/ schreibt.


    Viele Grüße, JoyfulJay

    Liebe Conni,

    danke für dein Feedback. Ich habe natürlich vor Erstellung des Fragebogens eine Menge Literatur zu dem Thema Inklusion, Integration etc. gelesen. Mittlerweile ist es tatsächlich so, dass der Begriff 'Inklusion' den Begriff und somit das alte Verständnis von 'Integration' abgelöst hat. Es gibt somit nicht mehr die Kategorisierungen und damit die Zuordnungen was Inklusion und was Integration ist.

    Liebe Grüße


    Liebe Laura, hättest Du dazu eine Quelle, die du verlinken könntest? Würde mich sehr interessieren :)

    PS: Ich möchte die Gelegenheit nutzen, jedem von einer solchen Titer-Bestimmung auf Corona Antikörper abzuraten. Sie ist in der Regel kostenpflichtig d.h. sie wird oft nicht übernommen. Darüber hinaus lässt sich aus dem Ergebnis nichts ableiten, da es wie erwähnt bislang keine Grenzwerte gibt. Es handelt sich um reine Geldmacherei von windigen Ärzten, die dies ehrlicherweise so auch kommunizieren müssten.

    Hierzu eine ganz kleine Ergänzung, auch wenn ich dem Grundtenor zustimme: es gibt einzelne Ausnahmen, insbesondere für Menschen mit immunsupprimierenden / -modulierenden Medikamenten, nach/ in einer Chemotherapie, mit bestimmten Autoimmunerkrankungen: in diesen Fällen kann es stellenweise sogar unbedingt angeraten sein, eine Titer-Bestimmung durchführen zu lassen, auch wenn diese selbst bezahlt werden muss. Hier geht es aber um etwas anderes: es geht darum (insbesondere nach Erst- oder Zweitimpfung) zu überprüfen, ob die Impfung überhaupt angeschlagen hat oder aufgrund der Medikamente/ Vorerkrankungen überhaupt keine oder extrem wenige Antikörper gebildet wurden. In diesem Fall würde sich dann u.U. das Impfschema ändern und man impft nach 4 Wochen nochmal, statt monatelang auf Zweit- bzw. Drittimpfung zu warten.

    Wir hatten Karten, fiel aber leider schon in die Corona-Zeit und daher war ich selbst leider nicht da. Aber eine gute Freundin von mir, die ähnlich Musical-verrückt ist wie ich, hat es sowohl am West End als auch in Stuttgart gesehen und war beides Mal begeistert. Anscheinend waren sogar die Übersetzungen der Songtexte gut und nicht so künstlich gewollt wie bei einigen anderen.


    Viele Grüße, JoyfulJay

    Letzter Beitrag von mir zu diesem Thema, damit bin ich aus diesem Teil der Debatte raus:

    ... man hat schlicht den kompletten Bereich Studium und Lehre ausgeblendet.

    Nicht nur dort. Auch in den meisten Schulen ist ja nichts passiert. Aber das hat ja nichts damit zu tun, dass man die aktuelle Situation bewerten muss.

    das ist der Beitrag #28.560.


    Ich habe in dem Beitrag, den du zitierst, explizit aufgeführt, dass auf drei Ebenen überhaupt nichts passiert ist - weder für Gebäude, noch strukturell, noch für Onlinestudium. Darauf antwortest du, dass "auch in den meisten Schulen ja nichts passiert" sei. Wie soll man denn da bitte auf die Idee kommen, dass du dich jetzt nur auf das Gebäude beziehst? Geschweige denn, dass du dann schreibst, dass man die aktuelle Situation bewerten muss - nichts anderes habe ich in den Beiträgen davor getan, ich habe jedes einzelne Mal betont, dass es in der aktuellen Phase der Pandemie die richtige Entscheidung ist, aber man auch in den entspannteren Phasen die Unis komplett ignoriert hat. (Und im übrigen relativierst du gerade schon wieder, im ersten Beitrag schreibst du, dass "nichts" passiert sei, jetzt "auch nicht viel" bzgl. Luftreinigern und raumtechnischen Anlagen.)


    Es ist inhaltlich einfach immer noch ein schlechter Vergleich, weil Schulen seit Monaten in der öffentlichen Debatte eine riesige Rolle spielen, dort verschiedenste Maßnahmen getroffen wurden auf allen der drei aufgeführten Ebenen (wenn auch nicht an allen Schulen gleich intensiv), während Universitäten und Hochschulen überhaupt keine Aufmerksamkeit bekommen.


    Viele Grüße, JoyfulJay

    Nicht nur dort. Auch in den meisten Schulen ist ja nichts passiert. Aber das hat ja nichts damit zu tun, dass man die aktuelle Situation bewerten muss.

    Sorry, aber Schulen sind nicht seit 2 Jahren beinahe durchgehend geschlossen. Das ist gerade sehr Äpfel mit Birnen verglichen. Natürlich hätte man im Bereich Schule um einiges mehr tun können, das stellt überhaupt niemand in Frage, ist aber gerade ziemlicher Whataboutism. Natürlich bewertet man die Situation aktuell, ich habe mehrfach geschrieben, dass ich in dieser Welle sogar dankbar bin, nicht in Präsenz sein zu müssen. Aber du kannst nicht anderen das Recht absprechen, nach zwei Jahren einfach auch frustriert zu sein, zumal Studierende im Vergleich zu Schüler*innen überhaupt keine Lobby haben. Ist es echt so schwer, einfach mal anzuerkennen (was selbst Kretschmann als Fehler eingestanden hat), dass ein anderer Bereich komplett unter dem Radar gelaufen ist? Die Schulsituation wird seit Welle 1 öffentlichkeitswirksam überall rauf und runter diskutiert.


    Viele Grüße, JoyfulJay


    P.S.: Damit keine Missverständnisse aufkommen: natürlich hätte ich mir für die Schulen gewünscht, dass alle wirksamen Maßnahmen getroffen werden und hier mehr auf das Wohl aller in allen Dimensionen geachtet wird und das die handlungsleitende Motivation wäre. Ich studiere Lehramt nicht als Alternative, sondern weil es genau das ist, wo ich hin und mich einbringen will. Hab mich wie viele Kommiliton*innen komplett kostenlos für Unterstützungsangebote engagiert. Es geht nicht darum, das, was an den Schulen war und ist schön zu reden.

    Ja, bei uns gab es Infektionen im 3G-Setting. Ähnlich wie in Betrieben, Schulen, ÖPNV, Einkaufszentren, Familien und überall sonst auch, aber es gab keine Hotspots an der Uni.

    Es geht doch nicht um Schuld. Wenn sich in den Unis zu viele Infektionen ereignen, muss man halt auf Distanzlernen setzen.

    Naja, genau das ist ja das Problem. Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Die Haltung ist seit Monaten "an Unis gibt es Infektionen, wir machen komplett zu". Es hat aber (siehe mein erster Beitrag dazu) nicht mal in den Sommermonaten der Versuch stattgefunden, Schutzmaßnahmen zu treffen (wir stellen Luftfilter in die fensterlosen Hörsäle oder reparieren zumindest die kaputten Lüftungsanlagen oder ermöglichen in Seminarräumen, dass Fenster ganz geöffnet statt nur gekippt werden können) oder auch nur in irgendeiner Form sicherere Strukturen zu schaffen (wir streamen Vorlesungen mit hohen Teilnehmer*innenzahlen, kleinere Seminare finden dafür in Präsenz in Doppelseminarräumen statt). UND zusätzlich hat man dann nicht mal dafür gesorgt, dass das Distanzstudium durchführbar ist (eBooks, Serverkapazitäten, technische Unterstützung für Verwaltung, usw.) - man hat schlicht den kompletten Bereich Studium und Lehre ausgeblendet.

    Fallen Angel

    Es geht nicht um bestrafen. Es geht schlichtweg darum die Infektionsketten zu unterbrechen. Da sich auch Geimpfte anstecken, landen diese zwar nicht auf Intensiv, sind aber AU und oder in Quarantäne. Blöd, wenn Du dann mit Blinddarmdurchbruch oder Verkehrsunfall keinen Rettungswagen mehr kriegst, der Dir im Zweifel aber auch nichts nützt, weil kaum noch Chirurgen da sind.

    Um hier vielleicht noch meine persönlichen Erfahrungen noch zu ergänzen, weil ich den Eindruck habe, dass ihr ein bisschen aneinander vorbeiredet: meiner persönlichen Einschätzung nach sind die allermeisten Studierenden bereit, ihren Beitrag in der Pandemie zu leisten, sich impfen zu lassen (für meine Hochschule: 94% Impfquote bei den Studierenden) und in kritischen Phasen online studieren, das kriegen wir hin und ist natürlich absolut richtig und selbstverständlich.


    Aber: Seit Pandemiebeginn (und da kann ich detailliert nur für meine Uni/ Bundesland sprechen, aber in anderen Unis/ BL sieht es ähnlich aus) haben wir exakt sechs Wochen in Präsenz studieren dürfen und haben ansonsten ausschließlich online studiert. Die mangelnde digitale Infrastruktur (Server etc.) hat im ersten Jahr die Politik nicht interessiert, genauso wenig, wie irgendwelche Vorbereitungen um in Zukunft die Unis sicherer zu machen und Präsenz zumindest perspektivisch oder teilweise im Blick zu haben. Das ist unserem Ministerpräsidenten dann nach über einem Jahr im Mai 2021 auch endlich mal aufgefallen und er hat sich immerhin für sein "Wahrnehmungsdefizit" (Zitat) entschuldigt. Zum jetzigen Semester wurden dann großartig ein Präsenzsemester angekündigt, für das nur leider kaum Vorbereitungen getroffen wurden. Luftfilter existieren genauso rudimentär wie an den Schulen, die einzige Schutzmaßnahme in fenster- und lüftungslosen Hörsälen war 3G und ein Hygienekonzept, das sehr viel Flächendesinfektion, aber keinen Schutz vor Aerosolen beinhaltete. Ungeimpfte Studierende mussten die Tests selbst finanzieren, was zu vielen gefälschten Test- und Impfnachweisen geführt hat, aber wenig Sicherheit brachte. Long story short: nach sechs Wochen wurde vom Land 2G eingeführt, um die Mär vom Präsenzsemester aufrechterhalten zu können. De facto finden aber seither wieder mit sehr vereinzelten Ausnahmen alle Lehrveranstaltungen in Onlineform statt, wobei mittlerweile zumindest Moodle nicht mehr ständig zusammenbricht und viele Dozierende sich on the job nebenher digitale Didaktik drauf geschafft haben.


    Ich selbst bin in der Risikogruppe, geboostert, und trotzdem froh, dass ich jetzt gerade nicht in Präsenz in der Uni sitzen muss. Aber dass man uns Studierende auch in den Sommersemestern bzw. entspannteren Phasen maximal ignoriert hat, unseren nicht-EU-Kommiliton:innen trotzdem die irre hohen Studiengebühren aufbürdet, die finanziellen Hilfen nur dann möglich waren, wenn man drei Monate in Folge so wenig Geld auf seinem Konto hatte, dass es nicht mal für die Miete gereicht hätte, Uni-Bibliotheken monatelang zu waren und nicht mal Geld für eBook-Lizenzen zur Verfügung gestellt wurde, hat mittlerweile schon für ziemlichen Frust bei vielen Studierenden gesorgt. Da hat sich einfach viel angesammelt in den letzten Monaten. Und das Gefühl, als billige Aufsichtsperson bei geteilten Klassen im Wechsel- und Distanzunterricht gut genug gewesen zu sein (gab eine "Aufwandsentschädigung" für Ehrenamt, dann muss man nämlich nicht mal Mindestlohn zahlen) aber trotzdem von der Politik überhaupt nicht gesehen zu werden, ist schon ziemlich desillusionierend. Gleichzeitig kann seit mehreren Semestern nicht mehr im normalen Umfang studiert werden - dafür wird zwar die BAföG-Regelstudienzeit regelmäßig um ein Semester verlängert, damit man länger BAföG beziehen kann, aber sein Studium halbwegs normal abschließen kann man trotzdem nicht.


    TL;DR: In meinem Umfeld sind Studierende zum allergrößten Teil sehr solidarisch, engagieren sich und sind neutral bis dankbar, dass es (zeitweise) Onlinestudium gibt. Dennoch ist der Frust in den vergangenen Monaten massiv gestiegen, weil selbst einfache Maßnahmen zur Unterstützung/ Ermöglichung des Studiums unterlassen wurden und auch keine Besserung in Sicht zu sein scheint.


    Viele Grüße, JoyfulJay

    Okay. War mir nicht bekannt. Keine Ahnung, ob es das noch gibt. Ich habe jedoch mitbekommen, dass man die AstraZeneca-Bestände wohl verschenkt hat. Dass man J&J als Booster an die Frau bringt, kann ich mir nicht vorstellen.

    Kann nur für BW sprechen: hier werden nach wie vor (wenn auch nicht so häufig) Erstimpfungen mit J&J durchgeführt, welche dann recht früh mit mRNA geboostert werden. Grund ist u.a. wieder mangelnde Verfügbarkeit von Impfstoffen (wenn auch nicht zwingend insgesamt, aber logistisch + lokal) und da zum Boostern nur mRNA eingesetzt werden darf, werden dann Erstimpfungen mit J&J durchgeführt.


    Viele Grüße, JoyfulJay

Werbung