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Beiträge von JoyfulJay
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norway.today von Igor Bauersima - zwei suizidgefährdete Jugendliche, die sich in einem Chatroom zum gemeinsamen Suizid verabreden, dafür nach Norwegen reisen und dort lernen sie sich kennen, verstehen und dokumentieren mit einer Videokamera tiefe Einblicke in ihr Innerstes. Themen sind u.a. Sinn(losigkeit) des Lebens und habe das als eines der anregendsten Bücher in Erinnerung, u.a. auch als Inszenierung in der Theater AG.
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Erst gestern hat eine Frau in der Apotheke nach Antibiotika und Stillverträglichkeit gefragt und von der Verkäuferin Globuli aufgeschwatzt bekommen. Anstatt dass sie zum Arzt oder wenigstens zur Hebamme geschickt wird, therapiert die Apotheke lieber mal selbst eine eitrige Brustentzündung. Das finde ich das Bedenkliche, wenn Krankenkassen Homöopathie finanzieren, steigt logischerweise die Gesellschaftsfähigkeit.
Vielleicht ist die Grenze da überschritten, wo man nicht selbst auf die Suche nach Globuli geht, sondern sie von Profis angeboten bekommt.
Genau das ist meines Eindrucks nach eines der Hauptprobleme neben der starken Lobbyarbeit, weshalb so viel Globuli verkauft werden: sie werden in Apotheken verkauft, werden tlw. von Krankenkassen finanziert, tlw. von Ärzt*innen auf denselben Rezepten verordnet wie wirksame Medikamente. Die Anthroposophie-Lobby hat zudem bei der Organisation der Neuorganisation des Heilmittelrechts durchgedrückt, dass Homöopathika nicht dieselben Zulassungskriterien erfüllen müssen wie reguläre Medikamente, weil sie ja anders funktionieren würden als mit wissenschaftlichen Studien erklärbar, und deshalb der Wirksamkeitsnachweis von - tadaaaa - Homöopath*innen selbst nachgewiesen wird. Dass damit der Status "Arzneimittel" formal vergeben wird, ist ein großes Problem. In den USA muss seit ein paar Jahren immerhin der Hinweis aufgedruckt werden, dass es keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit gibt.
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Ich glaube nicht, dass die Praxen bei mir das aus Angst vor Covid19 machen. Sonst fände ich es echt maßlos übertrieben.
Ich habe eher den Eindruck, dass viele die Pandemiebedingungen unter Covid nutzen, um sich längerfristig von schon immer lästigen, ungünstigen Umständen zu befreien. So kann man die meisten akuten Infektionspatient*innen schnell am Telefon abfertigen und muss damit kaum noch die Ärzt*innen nerven. Zudem habe ich mir schon lange vor Covid öfter mal was in Wartezimmern eingefangen. Das Problem hat sich damit auch erledigt.
Hier wurde das auch recht flächendeckend umgesetzt; beim letzten Besuch meinte meine Hausärztin, dass es sich in der Corona-Hochphase wohl sehr gut etabliert hat akut infektiöse Patient*innen von denjenigen zu trennen, die zu Kontrolluntersuchungen, wg. Rückenschmerzen oder wg. "mein Blutdruck ist zu hoch" kommen. Deshalb behalten sie das jetzt bei, potenziell infektiöse Patient*innen werden zur Infektsprechstunde nachmittags einbestellt während insbesondere multimorbide Patient*innen, für die verschiedenste Infektionen problematisch werden können, morgens ohne Infektionsgefahr im Wartezimmer kommen können. Quasi win-win für alle, aus der Pandemie gelernt, aber mittlerweile keine coronaspezifische Regelung mehr.
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Stadt- oder Kreisjugendring sind auch immer gute Ansprechpartner; können entweder selbst finanziell fördern oder zumindest super beraten hinsichtlich Fördermöglichkeiten vor Ort
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Ich finde den Begriff in Ordnung. Motivation heißt ja nicht nur "Lust" auf etwas haben, sich für etwas begeistern können oder dergleichen. Es geht ja auch um die Gedanken der Schüler, was sie um- und antreibt, oder was sie eben nicht bewegt und was eher hinderlich ist.
Ich finde deine Unterstellungen hier besonders contradproduktiv. Aber ich bin dankbar für die bisherigen produktiven Kommentaren, danke an dieser Stelle.Und so gibt es unterschiedliche Haltungen zu Begriffen - ich hab übrigens, wie bereits mehrfach erwähnt, mich mit der Kritik auf die Artikel bezogen, die du zitiert hast, nicht auf dich.
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Wahrscheinlich gibt es noch keine offiziellen Untersuchungen, so dass man nur Erfahrungsberichte nehmen kann.
Hinzu kommt bei uns, dass die "Wanderpokale" den Unterricht in diesen Klassen übernehmen dürfen.
Das spannende ist ja, dass selbst die Erfahrungsberichte in den erwähnten Quellen eben nicht die These stützen, dass es ein Persönlichkeitsthema der Schüler*innen sei, sondern selbst die im Artikel zitierten Lehrkräfte durch die Bank bemängeln, dass sie nicht für traumatisierte Schüler*innen ausgebildet seien und das System nicht die Ressourcen bereitstelle, die es hierfür benötigen würde. Selbst in den Artikeln, die im ersten Beitrag verlinkt sind.
Im Übrigen finde ich ganz schön heftig, über die "Motivation" im Unterricht von Kindern & Jugendlichen diskutieren zu wollen, deren Land gerade in Schutt und Asche zerlegt wird, die hier komplett neu anfangen müssen & sich dann in einem neuen Schulsystem mit neuer Sprache zurecht finden müssen. Diesen Kindern und Jugendlichen "Respektlosigkeit" und mangelnde Motivation basierend auf bewusst sehr gelenkt interpretierten Einzelaussagen von Lehrkräften zu unterstellen, wie es beschriebene Artikel tun, ist die tatsächliche Respektlosigkeit.
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Dann wären Gegenquellen ja wünschenswert. Daher meine Frage hier. Erfahrungsberichte sind immer gut.
Du forderst keine Gegenquellen ein? 😅
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Dann wären Gegenquellen ja wünschenswert. Daher meine Frage hier. Erfahrungsberichte sind immer gut.
Eine exemplarische Gegenquelle (News4Teachers) ist sogar verlinkt, inkl. der Einordnung, dass dort die Überschrift zwar dem Threadtitel entspricht, aber im Text direkt das Gegenteil (Systemkritik, wie in meinem ersten Beitrag ausgeführt) aussagt. Weitere Quellen findest du über 5 Sekunden Suchmaschine deiner Wahl.
Ich persönlich halte wenig davon, in diesem Fall "Gegenquellen" einzufordern, da es schlicht keine empirischen Erkenntnisse gibt, welche die These stützen würden. Das sind ausschließlich geschickt genutzte Aussagen (u.a. durch Lehrkräfte, die im System(!), nicht wegen den Schüler*innen als Personen) an ihre Grenzen stoßen), für die man sich den Kontext und die Interpration zurechtgebogen hat, sodass sie rechte Narrative bedienen.
Edit: Um Missverständnissen vorzubeugen: ich glaube nicht, dass Du dir entsprechende Aussagen zurechtgebogen hast, sondern die oben dargestellte Medienvertreter*innen, die durchaus wissen, wie sie rechtes Gedankengut platzieren können.
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Erste Einschätzung: schade, was da medial wieder für eine Sau durchs Dorf getrieben wird, die auf keinerlei empirischen Erkenntnissen beruht, dafür umso lieber von rechten Newsportalen (der "Deutschlandkurier" wird von einem AfD-nahen Verein herausgegeben und dessen Chefredakteur gibt an, dass dieser eine Art "BILD von rechts" (Quelle) sein soll; auf der Seite politikversagen.net empfiehlt sich ein Blick in die Autorenliste; der Chefredakteur der "Zuerst" war davor bei der "Jungen Freiheit", bekanntes neu-rechtes Medienorgan) künstlich aufgebauscht wird. Selbst der Beitrag bei News4Teachers bietet außer der reißerischen Überschrift (hier) eher Systemkritik (Brückenklassen zu voll, Schüler*innen zu traumatisiert, Lehrkräfte nicht dafür ausgebildet). Imho suggeriert auch die Überschrift dieses Threads inhaltlich eine absolute Fehlzuweisung von Verantwortung; dass die Schüler*innen an sich das Problem seien (und nicht das System, in dem sie ankommen und beschult werden sollen), wird so nirgends (seriös) ausgeführt.
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Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich schade, dass der Thread hier in Richtung "Welche Behinderung kann ich in welcher Form mit welchen Ressourcen wo unterrichten?" driftet und sich wieder Lehrkräfte in die Ecke gedrängt fühlen und sich rechtfertigen, denn: "ehrlich" gedachte Inklusion ist in Deutschland im Schulsystem aktuell (in den meisten Bundesländern) schlicht nicht vorgesehen. Echte Inklusion würde bedeuten, nicht zuerst zu schauen, wer eigentlich was hat und wie das irgendwie in der Schule berücksichtigt werden kann, sondern dass alle Schüler*innen ankommen und dann individuell auf die Bedürfnisse eingegangen wird und nicht die Kinder/ Jugendlichen sich der Schule anpassen, sondern die Bildungsangebote passend auf alle Schüler*innen ausgerichtet werden, unabhängig davon, ob das Kind einen Status einer Behinderung hat oder nicht. Deshalb sind international alle gut funktionierenden inklusiven Schulsysteme ausschließlich solche, deren Schulsystem keine Dreigliedrigkeit aufweist und die Selektionsfunktion anders gestaltet, die andere finanzielle und vor allem strukturelle Ressourcen aufweisen und die insgesamt Schulbildung anders organisieren bzw. politisch anders denken; sprich der politische Wille, tatsächliche Inklusion zu betreiben. Das ist im DACH-Raum anders und Einzelpersonen/ Kollegien können das System nur bis zu einem gewissen Maße auffangen, insofern sehe ich auch keinen Grund, warum sich Menschen hier dafür rechtfertigen sollen, dass sie in einem System, dass die Inklusion nicht fördert, nicht inklusiv arbeiten (können). Insgesamt sind wir hier eher dabei, Schüler*innen mit Behinderung integrieren zu wollen und stoßen hier genau auf die Probleme, die schon mehrfach im Verlauf dieses Threads aber auch in anderen thematisiert wurden.
Mit den Werkstätten hat die schulische Situation zwar auch etwas zu tun, allerdings gibt es dort auch eigene, strukturelle Probleme, die der Beitrag aufgegriffen hat (natürlich satirisch überspitzt, das ist ja das Konzept der Sendung), aber die wirklich relevant sind und ehrlicherweise politisch - meiner Einschätzung nach - wesentlich leichter zu . Kurze Vorbemerkung noch: ich selbst arbeite im Übergangsbereich Schule - Beruf für Jugendliche mit Behinderung und bin insofern in der Thematik etwas drin, muss aber leider gleich los und werde daher einige Details/ Quellenangaben erst in einem weiteren Beitrag ergänzen können, wenn ich wieder zuhause bin. Aber als erster Impuls zu den Problemen der Werkstätten:
1. Integration von schwerbehinderten Menschen (= Grad der Behinderung 50 und höher, egal in welchem "Behinderungs-Bereich") bzw. ihnen gleichgestellten (GdB mindestens 30 und erfolgreicher Gleichstellungsantrag) "lohnt" sich in Deutschland nicht.
Zwar müssen Unternehmen mit mehr als 20 Arbeitsplätzen mindestens fünf Prozent davon mit schwerbehinderten oder ihnen gleichgestellten Arbeitnehmer*innen besetzen (§ 154 SGB IX), allerdings kann dies umgangen werden, indem eine Ausgleichsabgabe bezahlt wird. Wie hoch diese ist, richtet sich danach, wie hoch der Anteil an schwerbehinderten bzw. diesen gleichgestellten Menschen in einem Unternehmen ist, beträgt aber maximal 360€ pro Monat und nicht entsprechend besetztem Arbeitsplatz. Diese Abgabe ist insgesamt so niedrig, dass es für Firmen immer noch attraktiver ist, die Abgabe zu zahlen, als die Anpassungen für schwerbehinderte Menschen (u.a. z.B. Arbeitsplatzanpassungen für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen, Mobilitätseinschränkungen, etc.) zu organisieren (i.d.R. müssten diese nicht mal vom Betrieb gezahlt werden, sondern werden zumindest bezuschusst oder vollständig übernommen). Für "komplexere" Anpassungen, die nicht rein baulich/ technisch sind, greift dieses Argument natürlich noch stärker. Folgende Statistik (2020) zeigt, dass sich dies in der Praxis tatsächlich stark auswirkt:
2020 gab es in Deutschland 173.326 beschäftigungspflichtige Betriebe: davon hatten 128.533 Unternehmen schwerbehinderte Menschen beschäftigt, 44.793 hatten keine beschäftigt.
68.453 Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen mussten keine Ausgleichsabgabe zahlen. 104.873 Betriebe mussten Ausgleichsabgabe zahlen.
Alle Betriebe, die eine Ausgleichsabgabe zahlen mussten, kommen ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Integration von Menschen mit Schwerbehinderungen auf dem Arbeitsmarkt nicht nach, sondern (böse gesagt) kaufen sich davon frei. Das führt dazu, dass auch Menschen im Rollstuhl, die nebenher studieren, in solche Sondersysteme gedrückt werden und dort arbeiten müssen. Umso schwerer natürlich noch für Menschen mit geistigen Behinderungen, Lernbehinderungen oder emotional-sozialen Behinderungen, die nicht durch simple Anschaffungen/ Baumaßnahmen ausgeglichen werden können.
Möglicher Lösungsansatz: Anpassungen der Arbeitsplätze und Kostenträger entbürokratisieren; es darf nicht attraktiver sein, die Ausgleichsabgabe zahlen zu müssen als sich durch Antragsformulare zu wühlen um Arbeitsplätze anzupassen.
2. Die Werkstätten haben an sich das Ziel/ die gesetzliche Aufgabe der Rehabilitation und sollen eigentlich die dort Beschäftigten an den ersten Arbeitsmarkt hinführen bzw. die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Menschen dort integriert werden können. Dieser Aufgabe kommen die meisten Werkstätten nicht nach und die Übertrittsquoten sind miserabel. (Zahlen liefere ich noch nach). Das liegt einerseits daran, dass auch die Ressourcen in den Werkstätten begrenzt sind und tendenziell eher nicht ins Übergangsmanagement gesteckt werden, andererseits finanzieren sich die Werkstätten auch durch Pro-Kopf-Zahlungen und schaden sich selbst finanziell, wenn sie Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt vermitteln. Lösungsansatz für letzteres wären Zuschüsse für Vermittlungen etc.
3. "Lohn" ist in Werkstätten für Menschen mit Behinderung generell ein schwieriges Konzept; in vielen Einrichtungen wird es auch als "Aufwandsentschädigung" ausbezahlt. Das liegt daran, dass einige der Menschen, die in den Werkstätten tätig sind, auch in entsprechenden Einrichtungen leben und Sozialleistungen erhalten, die ergänzend zum "Lohn" für die Arbeit monatlich fließen und für Dach über dem Kopf/ Betreuung/ Ernährung sorgen. Mit einigen Beschäftigten in WfbMs habe ich gesprochen (nur anekdotisch, keine Statistik!) und sie berichteten, dass sie lieber einen anständigen Stundenlohn und dafür weniger Sozialleistungen bekämen; geht also (bei den Menschen, mit denen ich gesprochen habe) eher in Richtung "Wertschätzung der Arbeit" als darum, tatsächlich mehr Geld zur Verfügung zu haben, wobei es diese Wünsche auch gibt, aber die Menschen schlicht keine Lobby haben, diese Forderungen mit den Werkstattleitungen auf Augenhöhe zu diskutieren.
Es gibt noch einiges mehr, aber ich muss jetzt los; falls ihr Interesse habt, kann ich gerne noch mehr zu der PRoblematik ausführenViele Grüße und schönen Tag euch allen noch, JoyfulJay
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Vielleicht trete ich damit jetzt etwas los, aber mal ganz ehrlich: das Referendariat ist der zweite Ausbildungsabschnitt auf dem Weg zur Lehrkraft. Es geht nicht darum, Bundeskanzler*in zu werden, ein Atomkraftwerk sicher zu planen oder die Verantwortung für Situationen zu übernehmen, in denen über Leben und Tod entschieden wird (und letzteres wird bspw. im Bereich der Krankenpflege oder im Rettungsdienst von u.U. wesentlich jüngeren Personen als Anfang/ Mitte 20 übernommen). Ich weiß, dass das Referendariat oft sehr hoch aufgehängt wird und auch eine stressige und sehr fordernde Zeit sein kann. Aber letztlich geht es "nur" darum, deine berufliche Ausbildung abzuschließen - long story short: natürlich kannst du das nach Abschluss deines Studiums machen, vollkommen egal, wie alt du bist. Jede Altersgruppe steht vor unterschiedlichen Herausforderungen, aber das, was du beschreibst, ist sogar der "Regelweg", wie er angedacht ist: Studium fertig -> Referendariat -> Arbeiten. Glaub an dich, du hast das Studium geschafft, wahrscheinlich auch das ein oder andere Praktikum geschafft, jetzt geht's weiter Du schaffst das!
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Der Schüler hat insgesamt eher Probleme mit Frauen. Als ich der Kollegin, die ihn auch kennt, heute morgen vom Gespräch erzählte, meinte diese - als wir auch über die Schulsozialarbeiterin sprachen - dass sie glaube, dass der Schüler mit der Frau wahrscheinlich nichts anfangen könne. Diese Einschätzung teile ich leider. Wir kamen letztens im Unterreicht aufgrund der Wiedereingliederung eines Lehrers auf das Thema "Kur" und "Psychotherapie": Da hatte sich besagter Schüler ziemlich abfällig drüber geäußert ("Und dann soll also labern über ein Problem das irgendwann lösen - glaub ich ganz und gar nicht, was für ein Schwachsinn.")
Aber ich kenne mich auch ehrlich zu wenig aus - daher werde ich in jedem Fall die Schulsozialarbeitern kontaktieren und um eine Einschätzung der Situation bitten. Das kann ja auch schon helfen.
Ich arbeite in einem ähnlichen Setting (BVJ) und kenne solche Sprüche im Klassenverbund auch zu gut. Einige der Schüler sind allerdings in den Gesprächen mit der Sozialarbeiterin bzw. der Psychologin bei uns trotzdem sehr zugänglich und nutzen die Möglichkeit, Hilfe zu bekommen. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, die Jugendlichen wollen tlw. vor der Gruppe hart sein um ihre Stellung im Klassengefüge zu behaupten; das kann in 1:1-Situationen ganz anders aussehen. Probiert es trotzdem, gebt ihm die Möglichkeit; wenn er sie nicht nutzt, hat er das wenigstens selbst entschieden und kennt die Schulsozialarbeiterin, falls er in Zukunft evtl. einen höheren Leidensdruck hat (was ich ihm natürlich nicht wünsche!).
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Ja, unsere "digital natives" ...
Warum nennt man eigentlich die Wischgeneration so? Ich finde das ist sowieso kein Generationending, ich habe ältere Kollegen, die waren dabei seit es die ersten Computer gab, die mehr oder weniger raumfüllend waren. Es ist eher eine Frage der persönlichen Beschäftigung damit, nicht der Generation.
Etwas off topic, aber die Antwort auf die Frage ist: "digital natives" bezieht sich weniger auf die Kompetenzen oder das Ausmaß der Beschäftigung mit digitalen Medien, sondern auf die digitale Kultur, in der die digital natives von jüngstem Alter an aufwachsen. Sie sind von Beginn an mit digitalen Medien konfrontiert: Videos schauen auf Youtube, Taschenrechner wird selbstverständlich am Handy genutzt statt ein extra Gerät dafür zu nutzen, Kommunikation findet über Snapchat und Co statt, soziale Medien und der Auftritt dort sind im Jugendalter ähnlich wichtig wie das Verhalten in der Realität/ Schule/ Präsenztreffen und das Internet ist mit all seinen Möglichkeiten selbstverständlicher Teil des Lebens, während "traditionellere" Herangehensweisen (Serien schaut man wöchentlich im TV statt die gesamte Staffel über Netflix & Co, man ruft Freund*innen über das Festnetztelefon an, statt schnell eine iMessage zu schicken, etc.) eher verdrängt werden bis kaum noch vorhanden sind - es geht um die Kultur des Digitalen, in denen Kinder und Jugendliche selbstverständlich aufwachsen und der sie sich auch nicht entziehen können, während es bei früheren Generationen eine Wahl gab und bewusste Beschäftigung damit war. Außerdem fand diese für frühere Generationen eher im (jungen) Erwachsenenalter statt, statt flächendeckend bereits in der Kindheit. Über die Kompetenzen sagt "digital natives" aber tatsächlich erst mal wenig aus.
Viele Grüße, JoyfulJay
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Doch. Laut der alten Lehrerausbildung (bis vor kurzem) in BaWü sind meine KollegInnen fast alle Grund-und Hauptschullehrer. Es gibt Schulen, da sind Grund - und Hauptschule unter einem Dach (oder Werkrealschule bis Klasse 10) und da kann man überall eingesetzt werden. Ich kenne mich nicht so genau aus, weil ich in Bayern studiert habe und da ist das schon lange getrennt. Aber an meiner letzten Schule haben manche Kolleginnen in beiden Schulformen unterrichtet, zumindest stundenweise.
Die alte Lehrerausbildung in BaWü kenne ich auch noch, ist aber schon 2011 ausgelaufen und wurde dann durch die Studiengänge Grundschule, Werk-Haupt-Realschule und Sonderpädagogik ersetzt. Seit 2011 werden die Studierenden also schon getrennt für GS/ Sek I ausgebildet, mit Ausnahme der Sonderpädagog*innen. 2015 wurde dann der Staatsexamensstudiengang durch Bachelor/ Master ersetzt und nach Umbenennung studiert man jetzt Grundschule oder Sekundarstufe I oder Sonderpädagogik. Grund- und Hauptschullehrer*innen sind auf jeden Fall noch im Einsatz, aber werden seit über 10 Jahren nicht mehr so ausgebildet
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Es gibt in NRW (noch) keine verbindlichen Vorgaben.
Jede Behörde entscheidet für sich selbst.
Am sinnvollsten ist es, mit einem Doppelpunkt zu gendern, damit Screenreader den Text vorlesen können.
Wir würden doch kein "inklusives" Gendern [mit Sternchen] wollen, das andere Menschen [eingeschränkte Sehkraft] benachteiligt!
Leider ist das mit den Screenreadern und dem Doppelpunkt ein Mythos, der sich noch immer hält. Der Blinden- und Sehbehindertenverband spricht sich explizit dagegen aus und häufig wird mittlerweile auch von anderen Screenreadernutzer*innen (bspw. Autismus-Verbänden) auch angemerkt, dass die Pause, die vom Screenreader anstelle des Doppelpunkts ausgegeben wird, zu lang sei und im Gegensatz zum Glottisschlag in der gesprochenen Sprache noch eher als Wort- bzw. Satzende aufgefasst wird. Das ganze Dilemma ist zum Beispiel hier relativ ausführlich erörtert.
Viele Grüße, JoyfulJay
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Hallo x21moon,
ich bin selbst noch im Studium, habe allerdings schon eine Schulung zu Traumapädagogik besucht und mir scheint deshalb eine Unterscheidung sehr wichtig: der Begriff "Trigger" wandelt seine Bedeutung im Alltagssprachgebrauch aktuell und scheint mittlerweile vor allem als Überbegriff für Themen, die emotional aufwühlend sind und z.B. aufgrund von Vorerfahrungen belastend sein können. Exemplarisch wären hier Schüler*innen zu sehen, die durch (sexuelle) Gewalterfahrungen emotional stark belastet werden, wenn diese Themen in den Schullektüren auftauchen. Für diese Themen haben dir die Vorschreiber*innen wertvolle Tipps zur Lektüreauswahl und dem generellen Umgang damit gegeben.
Was aber wichtig davon abzugrenzen ist, und dies scheint mir aktuell etwas verloren zu gehen, ist die ursprüngliche Bedeutung von "Trigger" in der Traumaforschung/ wissenschaftlich-psychologischen Definition: hier bezeichnen Trigger Reize/ Auslöser im Rahmen einer posttraumatischen Belastungsstörung, die mit der Traumatisierung in Verbindung gebracht und im Hirn als lebensbedrohlich interpretiert werden. Diese Trigger sind aber bei weitem nicht nur solche offensichtlichen Zusammenhänge, sondern das können Geräusche, Gerüche, ein bestimmter Tonfall oder bestimmte Verhaltensweisen sein. Da rein theoretisch hier so gut wie alles als Trigger fungieren kann (z.B. malen mit roter Farbe --> Blut; Lehrkraft nutzt zufällig selbes Parfüm wie der Vergewaltiger eines Mädchens; der Probealarm/ platzende Luftballon erinnert an Flucht aus Heimatland; das Mittagessen schmeckt und riecht wie das, was ein Kind bei seiner misshandelnden Familie essen musste; etc.), ist es nicht möglich, alle Eventualitäten in diesem Bereich abzudecken. Natürlich sollte man auch hier, wenn man entsprechende Vorkenntnisse über solche Trigger hat, diese entsprechend vermeiden. Aber es wird dir nie möglich sein, bei der Lektüreauswahl alles auszuschließen, was potenziell triggern könnte. Im Rahmen der Posttraumatischen Belastungsstörung laufen dann auch mitunter wesentlich heftigere Reaktionen ab als es bei der ersten Art von Triggern der Fall wäre. Hier sind die Schüler*innen gefühlsmäßig direkt in der traumatisierenden Situation zurück, können sie sehen, wiedererleben und geraten in eine so empfundene Notfallsituation, in der automatisch die Prozesse Fight, Flight oder Freeze ablaufen und entsprechend heftige Reaktionen (bspw. Weglaufen, Dissoziation, Panikattacken, auch Aggressives Wehren) erfolgen, die von den Betroffenen in der Situation nicht zu kontrollieren sind. In solchen Situationen muss natürlich primär die Krisenintervention ablaufen & das Kind unterstützt werden. Hier kann aber durchaus auch notwendig sein, ggfs. ärztliche Hilfe in die akute Situation miteinzubeziehen. Hier ist besonders zu beachten, dass Schüler*innen in einer solchen Situation auch einfach komplett versteinert sein können, ohne (laut oder überhaupt) auf sich aufmerksam machen zu können. Um mit dieser Art Trigger professionell umgehen zu können, empfiehlt sich die Schulung in grundlegenden Unterstützungsstrategien für solche Reaktionen.
Viele Grüße, JoyfulJay
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Ich hab hier an der Uni die Erfahrung gemacht, dass einige da sehr flexibel sind, andere Dozenten aber sehr konservativ. Die lassen wirklich nur 3 maliges Fehlen gelten und mehr ist nicht drinnen und dann muss man alles neu machen.
Ich verstehe das von der Seite auch, aber gerade Menschen, die chronisch krank sind haben dann ja kaum eine Chance gescheit zu Ende zu studieren.
Kommt sicher auch drauf an, bei wem man in den Seminaren ist.
Habe teilweise sogar überlegt die Uni zu wechseln, Gibt andere, die da großzügiger sind, was die Anwesenheitspflicht angehtNimm's mir nicht übel, aber ich antworte dir inhaltlich jetzt nicht mehr, solange erkennbar bleibt, dass du dich mit keiner der von dir gewünschten Informationsquellen auseinandergesetzt hast und dauerhaft auf ner persönlichen Ebene ("die sind sehr konservativ", "kommt drauf an, bei wem es ist", "andere Unis sind großzügiger") unterwegs bist. Du brauchst niemanden hier im Thread belehren, wie Studieren mit chronischer Erkrankung/ Behinderung geht, dazu haben viele ihre eigene Geschichte erzählt.
Im Dokument, welches ich dir in meiner ersten Antwort verlinkt hatte, findest du auch, auf welchem Weg du Ersatzaufgaben statt Anwesenheit argumentieren kannst und wo wer wann welchen Anspruch worauf hat. Das geht, das ist an jeder Uni schon vorgekommen und ist auch für dich machbar. Komm aus der Opferrolle raus, die hilft dir nicht.
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Nun ist das aber auch so ein Kind, was immer sehr wild unterwegs ist, kommt aber auch gleichzeitig aus sozialschwachen Verhältnissen.
[...]
Schwierig, wenn das Kind sowohl wild unterwegs ist, aber man gleichzeitig weiß, dass die Mutter wechselseitige Partner mit nach Hause schleppt und es immer mal Konflikte gibt.
Unabhängig von allen guten Hinweisen, die du bisher in diesem Thread bekommen hast: hinterfrag bitte mal deine Vorurteile ggü. Familien und dem Jugendamt. Kindesmisshandlung und -missbrauch sind keine Probleme, welche auf bestimmte gesellschaftliche Umstände beschränkt sind. Auch Akademiker*innen schlagen ihre Kinder.
Allmählich gewinne ich über den Verlauf deiner Threads den Eindruck, dass du entweder extrem naiv an Lehramt/ Schule herangehst, oder einfach trollst. Jede*r in deiner Familie, die*der irgendwie im Kontext Schule tätig ist, hat Schwierigkeiten, die man eigenständig mit Schule/ Behörden klären kann und bei denen man eher nicht auf den Rat von unerfahrenen Familienmitgliedern setzt. Dazu kommt, dass du auf konstruktive Hinweise nicht eingehst bzw. dich nicht weitergehend damit beschäftigst, sondern Frage an Frage in den Beiträgen reihst. Falls ich das tatsächlich etwas falsch einschätze: ich glaube, du tust dir und uns allen einen Gefallen, wenn du dich mit Antworten auseinandersetzt (in den anderen beiden Threads) und eher deine Perspektive statt die deiner Verwandtschaft schilderst. Ich halte es ebenfalls für nicht glaubwürdig, dass die Polizei bei akutem Anlass keinen Zugang zu einer Wohnung findet, wenn sie dies will. Für mich wirkt es eher konstruiert.
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Gut, das ist grundsätzlich natürlich nachvollziehbar. Wenn die aktive Mitarbeit im Seminar und das Erscheinen dieser nun mal eine Voraussetzung für den Leistungsnachweis ist, und du n-Mal fehlst, egal aus welchen Gründen, dann kann ich schon verstehen, dass du den Nachweis nicht bekommst. Irgendwo muss ja auch eine Leistung erkennbar sein.
Hier aber auch: Es wäre sinnvoll, wenn du dich vorher an den jeweiligen Dozenten wendest und die Regelungen in Erfahrung bringst - und nicht erst nachher, wenn du schon 6x gefehlt hast und dich dann aufregst, warum du den Schein nicht bekommst.
Und als Ergänzung, womit ich immer sehr positive Erfahrungen gemacht habe: wenn du vorher ansprichst, dass du gegebenenfalls öfter fehlen könntest (was bei meiner Erkrankung auch der Fall war), kannst du auch von dir aus Angebote machen, wie du das Fehlen kompensieren kannst. In aller Regel lassen sich die Dozierenden meist auf eigene Erarbeitung des Lernstoffs & kurze Zusammenfassung des versäumten Inhalts oder ergänzende Aufgabenstellung etc. ein. Der Nachteilsausgleich bedeutet ja nicht, dass du weniger/ keine Leistung erbringen sollst, sondern dass deine krankheitsbedingten Nachteile (in diesem Fall nicht anwesend sein können) durch eine Anpassung/ andere Leistungsform ausgeglichen werden.
Und zur GEW: als Studentin kannst du kostenlos Mitglied sein, unabhängig von jeder Studiendauer und Regelstudienzeit, kostet erst ab dem Referendariat. Edit: Anscheinend wohl mittlerweile 2,50
Nachtrag: CDL , super spannend, habe ich auf der GEW-Seite gerade auch entdeckt. Gleichzeitig bin ich noch Studentin und habe definitiv noch nie was gezahlt (gerade nochmal Kontoauszüge daraufhin gecheckt), das ist wirklich interessant
Nachtrag 2: Ah, jetzt: manche Landesverbände haben Sonderkonditionen und in BaWü (wo ich lebe) zahlen Studierende im Erststudium keine Beiträge.
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