Beiträge von Alasam

    Zitat von Rundverfügung 30/2021

    Vor der Durchführung der Veranstaltung sollen die Schulen mit Blick auf das jeweils aktuelle Infektionsgeschehen am

    Standort der Schule sowie am Zielort der Fahrt prüfen, ob das pädagogische Interesse an der Veranstaltung das infektiologische Risiko überwiegt.

    Ergänzung auf Wunsch von Humblebee:

    Hier der genaue Wortlaut aus der von Seph zitierten Rundverfügung. Dort steht ja konkretisierend, dass "mit Blick auf das jeweils aktuelle Infektionsgeschehen am Standort der Schule sowie am Zielort der Fahrt" zu prüfen ist. Also sollte man innerhalb Niedersachsen (falls das Ziel überhaupt dort liegt) wohl eher nicht vom LK Holzminden (heutiger 7-Tage-Inzidenzwert 86) in den LK Cloppenburg (heutiger 7-Tage-Inzidenzwert 458) unterwegs sein. Fraglich, ob diesbezüglich auch die Lage in Krankenhäusern und auf Intensivstationen Relevanz hat.

    Seph hat diese Konkretisierung nicht erwähnt; ich finde sie hilfreich bei der Entscheidungsfindung und -begründung.


    Ich würde an deiner Stelle fahren, FrauTeacherin, sofern die 7-Tage-Inzidenzen nicht sehr weit auseinanderliegen.

    Für eine 7. Klasse finde ich die Impfquote erstaunlich hoch. Wenn die SuS so diszipliniert sind, wie du beschreibst und sowieso alle negativ getestet kommen, halte ich das Risiko für äußerst gering, sich bei Dritten oder gegenseitig anzustecken, zumindest nicht höher als im Schulalltag, vielleicht sogar niedriger. Der Ausflug scheint euch ein immenses Bedürfnis zu sein, das rechtfertigt m.E. schon die Durchführung bei nicht erhöhtem Infektionsrisiko.

    (...)

    Ich habe aber von Beginn an in dieser Pandemie mich nicht nur um meiner selbst willen oder meiner Familie willen versucht möglichst vernünftig zu verhalten, Regeln nicht auszureizen, deutlich vor Einführung einer Maskenpflicht begonnen Alltagsmasken, die ich mir besorgt habe als es keine FFP2-Masken o.ä. gab zu tragen, auf Hygiene zu achten, sondern selbstverständlich auch wegen meiner Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen (auch den schwurbelnden Coronaverharmlosern), dem Personal im Supermarkt meines Vertrauens, der Oma, der ich auf der Straße beim Spaziergang begegne, habe mir selbstverständlich Gedanken gemacht um die vielen Betroffenen anderer Länder und war erleichtert, als es endlich auch aus Deutschland Impfstoffspenden für Covax gab, damit es nicht nur bei uns vorangehen kann (könnte). Meine Ethik endet auch sonst nicht dort, wo ich persönlich betroffen bin oder zumindest Betroffene potentiell persönlich kennen könnte. Wenn es in deinem Umfeld üblich ist ethisch nur sich selbst und das nächste Umfeld mit zu berücksichtigen ist das ein trauriges Armutszeugnis meines Erachtens. Mitmenschlichkeit kann und darf größer denken und handeln. Zum Glück habe ich einige Menschen in meinem Umfeld, die wie ich denken und handeln.

    Das gilt tatsächlich auch für mein Umfeld und mich persönlich. Ich habe mich auf die Hauptmotive für die Impfentscheidung bezogen, nicht die "kleineren" Maßnahmen wie Hygiene, MNB, etc.


    Bei meinen erwachsenen Schüler*innen mache ich hingegen in der Tat die Beobachtung, dass gerade viele Ungeimpfte ihre Masken gerne mal runterziehen und ich habe auch große Zweifel, dass alle ihren Selbsttestpflichten nachkommen.

    Kommt noch substantiell etwas von dir oder weichst du der eigentlichen Debatte weiter aus, wie ohne eine Impfpflicht verhindert werden soll dass das Gesundheitssystem bei künftigen Wellen nicht so überlastet wird wie aktuell bereits?

    Ich habe oben schon geschrieben, dass ich leider keine Formel habe, mit der wir die Welt retten können.


    Fundierte Ideen zu nennen, würde mehr Zeit kosten, als mir gerade zur Verfügung steht. Weniger fundierte würden hier ohnehin zerfetzt. Keine Lösung zu haben, ist für mich noch kein Grund, Menschen, die Angst vor etwas haben, zu stigmatisieren.

    Ja, über die Folgen für die Gesellschaft sollte man definitiv sprechen. Vermutlich gehen da die Meinungen sehr auseinander. Ich höre mir gerne beide Seiten an.

    Für mich entscheidend fand ich den Satz (sinngemäß): Warum soll eine Gesellschaft denen nachgeben, die jetzt schon nicht berei sind, etwas für die Gesellschaft zu tun.

    Mh, ich hatte in meinem Umfeld nicht den Eindruck, dass diejenigen, die sich haben impfen lassen, die Menschen mit den "höheren" Motiven sind, sondern, dass beide Gruppen vor allem an sich und ihr nahes Umfeld gedacht haben.


    Die einen haben und hatten mehr Angst vor Covid-19 und wollen sich und nahe Angehörige durch eine Impfung vor einer Ansteckung und ihren möglichen Folgen schützen, die anderen haben mehr Angst vor der Impfung und wollen sich vor möglichen Impfschäden schützen und denken dabei auch an die Folgen für ihre Kinder, Familie, Angehörige; Schwangere auch an mögliche Folgen für ihr ungeborenes Kind etc.

    Später ging es einigen bei der Impfung sicher auch um persönliche Freiheiten.


    Mir ist noch niemand begegnet, bei dem ich den Eindruck hatte, bei der Impfung ging es primär um das große Ganze. Es ist natürlich ein angenehmer side effect, wenn man sich das hinterher auf die Fahnen schreiben kann.

    Mal leicht offtopic: Wäre eine "Selbstimpfung" eigentlich schwieriger, als sich Thrombosespritzen zu geben? Nach meinem Eindruck ist das auch nix großartig anderes, man muss ja keine Vene treffen oder sowas.

    Ich glaube tatsächlich ja, denn Thrombose macht man subcutan und Impfung intramusculär.

    Genau, das ist aber auch kein großes Problem. Natürlich gibt's auch dazu Youtube-Anleitungen. Man aspiriert heutzutage bei Impfungen wohl nicht einmal mehr. Mit der Aspiration vermeidet man eine versehentliche Injektion in ein Blutgefäß. Meist wird für intramuskuläre Selbstinjektionen der Oberschenkel empfohlen. Wenn man versucht, die Spritze in den Gesäßmuskel zu setzen, muss man aufpassen, nicht den Ischiasnerv zu treffen. Diese Stelle ist ohnehin etwas unübersichtlich.


    Viel Spaß und Erfolg!

    Gibt es auch noch ein Argument zu deiner persönlichen Meinung bzw. einen Vorschlag, wie wir künftige Wellen soweit zügeln wollen, dass sie weder das Bildungsrecht von Kindern und Jugendlichen, noch die Gesundheitsversorgung gefährden können, sprich wie man die Impfquote unter Erwachsenen auf die erforderlichen annähernd 100% bringen wird können ohne eine Impfpflicht? Ansonsten: Ein Gummipunkt für die private Meinung, argumentiv aber leider noch nicht überzeugend und leider auch nicht lösungsorientiert mangels ersichtlichem Konzept.

    Oh, danke! Dann hab ich ja noch Luft nach oben! *freu*


    Ich bin da sehr bei dem Kommentator, den ich in Beitrag 78 verlinkt habe.


    Ich freue mich über jede*n, der*die sich impfen lässt (sofern keine negativen Impffolgen auftreten).


    In meinem Umfeld gibt es ein paar Leute über 18, die (noch) nicht geimpft sind. Ich wurde jedoch noch nie von einem von ihnen "vollgeschwurbelt". Das sind Leute, die aus verschiedenen Gründen Angst vor der Impfung haben. Die haben auch gesundheitliche Gründe für Ihre persönlichen Bedenken, ohne dass es für eine Kontraindikation reicht. Ich glaube nicht daran, dass da eine rechtliche Pflicht, voraussichtlich verknüpft mit entsprechenden Konsequenzen (Bußgeld, Haft) bei Nichterfüllung, hilft. Druck gegen Angst? Nein, danke. Zudem ist mir das Recht sehr wichtig, in Bezug auf den eigenen Körper frei entscheiden zu können.





    Aber Alternative: Ohne Impfquote von 90 % aller Einwohner (also fast 100 % Erwachsener) wird es immer wieder Wellen geben. Ich las gestern von einer Krankenschwester, die aktuell wieder 12 Stunden-Schichten schiebt. Sie sagte, sie gehe auf dem Zahnfleisch, eine 5. Welle hält sie nicht durch. Besonders belastend fand sie, dass die Hälfte aller beatmeten oft erst nach Wochen Intensivpflege stirbt, manchmal 3 pro Schicht. Das hat sie noch nie erlebt, daran seien Kollegen zerbrochen. Wer da keine gute Resilienz hat ...

    Meine Schwester (auch Krankenschwester) hat schon vor Corona sich aus der Intensivstation verabschiedet, verzichtet auf bessere Bezahlung, aber sie sagte, dass hält sie nicht auf Dauer durch. Sie liebt ihren Job, arbeitet jetzt auf der Frühreha. Sie hat Sommer 2020 auf eine volle Stelle aufgestockt, weil sie so viele Überstunden (aus der 1. Welle) nie abfeiern könnte.


    Sehr viele Intensivpflegekräfte haben sich im vergangenen Jahr verabschiedet, neue ausbilden dauert 5 Jahre (3 Jahre Krankenpflege, 2 zusätzliche Jahre Intensivpflege). Mehr Geld alleine auf Dauer reicht nicht. (Wie heißt es so schön? "Geld ist schön. Gesundheit wichtiger.")

    Das tut mir extrem leid. Mir tut es auch extrem leid für Leute, die selbst mit Corona auf der Intensiv liegen (egal, ob geimpft oder ungeimpft) sowie für ihre Angehörigen, ebenso für diejenigen, deren lebensnotwendige Behandlung aufgeschoben wird. Und für die Menschen, die erneut beruflich in der Krise stecken wegen der aktuellen Situation, z.B. weil sie wasauchimmer wieder nicht dürfen.


    Aber eine rechtliche Verpflichtung sehe ich nicht als den richtigen Ansatz. Das bringt m.E. nicht viel, außer noch mehr gesellschaftliche Spaltung.


    Man kann sicher mehr und anderes tun, als alle Schuld den Ungeimpften in die Schuhe zu schieben.


    Ich befürchte, viele, die die Impfpflicht befürworten, haben die Schwurbler vor Augen, die man gerne in diversen Medien durchs Bild laufen lässt.


    Und nein, ich habe nicht die Formel, um die Welt zu retten, aber glaube auch nicht, dass es die Impfpflicht tut.


    CDL: Gibt's jetzt noch einen Punkt? Oder einen halben?

    Ich wiederhole mich:

    Wir sind aktuell die einzige deutsche Großstadt mit einer Inzidenz von unter 100, aktuell liegt sie bei 82, was ziemlich genau der gleiche Wert ist, den wir vor 3 Wochen hatten.

    ?

    Laut den Zahlen vom RKI liegen aktuell die Großstädte Osnabrück, Oldenburg und Trier bei unter 100 Fällen in den letzten 7 Tagen je 100.000 Einwohnern.

    Ich bin ebenfalls in Niedersachsen und kenne mehrere entsprechende Verfahren. In keinem dieser Verfahren wurden Bewerber "katastrophal und nicht nachvollziehbar" abgewertet. In der Regel ging es bei den Auswahlentscheidungen um Nuancen der besseren Passung zur Stelle (wie es auch sein soll) und Bewerbernoten von B vs. C bei nicht gleichrangigen Bewerbern. In einem der mir bekannten Fälle gab es auch eine Konkurrentenklage, deren Urteilsbegründung ich ebenfalls kenne. Auch hier wurde jedoch der zunächst abgelehnte Bewerber nicht unzulässig abgewertet, sondern es lagen - unzulässigerweise - lediglich unterschiedliche Beurteilungszeiträume in verschiedensten Statusämtern vor. Dahinter steckte nicht gerade böse Absicht.


    Dass andersherum die Eignung für ein bestimmtes Amt nicht ausschließlich am Vergleich des Verlaufs einer Unterrichtsstunde oder einer Dienstbesprechung fest gemacht werden sollte, ist hoffentlich auch klar. Daher steht insbesondere im Gespräch zum Amt durchaus ein gewisser Beurteilungsspielraum zur Verfügung.

    Schön, dass es auch solche Fälle gibt!

    Nein, es ist einfach so, dass die Schulleiter es gerne selbst in der Hand hätten, wer ihre A15-Stellen bekommt. Und wenn da schon jemand auserkoren wurde...
    ... eine Sauerei ist es allemal.

    Ich meine Korruption auch nicht in dem Sinne, dass jemand Schmiergeld zahlt, um die Stelle zu bekommen oder sowas in die Richtung, sondern, dass sich die Entscheidungsträger*innen nicht an die Regeln eines fairen Bewertungsverfahrens halten, sondern Ihre - warumauchimmer - Wunschkandidat*in durch massive Abwertungen der anderen und Nahelegen des Zurückziehens der Bewerbung auf die Stelle bugsieren.

    In Nds. sind die Entscheidungsträger*innen bei einer A15-Stelle m.W. auch nicht die Schulleiter*in, sondern Dezernent*innen.

    Ich finde halt merkwürdig, noch nie erlebt zu haben, dass nach einem Verfahren einer mit B und einer mit C beurteilt wurde und der mit B bekommt dann die Stelle, sondern bei einem heißt es dann immer "völlig aussichtslos, ziehen Sie besser zurück, dann steht nichts in der Akte und Sie können sich ohne diesen Malus erneut auf eine andere Beförderungsstelle bewerben" o.Ä. , teilweise verbunden mit katastrophalen, nicht nachvollziehbaren Abwertungen. In Nds. muss man etwa für A15/16 auch eine Gesamtkonferenz leiten, wenn dann Dezernent*in sagt, dass sei megaschlecht gewesen, das gesamte anwesende Kollegium ist anderer Meinung, dann ist das einfach intransparent, merkwürdig und nicht nachvollziehbar und hat zumindest mein Vertrauen in diese Entscheidungsträger*innen verstört.

    Tatsächlich erhoffe ich mir eine faire Bewertung und nicht ein „der passt nicht in unser Bild“. Das kann ja nicht Grundlage einer Bewertung sein! In Bezug auf unsere SuS heißt es immer Chancengleichheit und bei Leitungsstellen nicht?!?

    Genau meine Meinung!

    Bisher habe ich es immer so erlebt, dass dann die eigene Bewerbung schön brav zurückgezogen wurde (wobei die - im Gegensatz zu dir - immerhin Bedenkzeit bekommen haben und sich nicht so ad hoc entscheiden sollten). In einem Fall hat sich der Bewerber sogar ein paar Jahre später (nach einer entsprechenden Pensionierung) auf dieselbe Stelle erneut beworben; diesmal gab es keine weiteren Bewerber*innen, die Leistungen wurden dann positiv beurteilt und die Stelle hat er bekommen! Er selber hatte nicht den Eindruck, so viel anders gemacht zu haben als bei seiner ersten Bewerbung.

Werbung