Die Lösung ist sinnvoll formuliert - du hast keine Alternative dazu - also einfach weiter so, weil es dir nicht gefällt? Macht keinen Sinn bei einem großen Problem, finde ich. Steuern haben in vielen Fällen genau diese Funktion: Regelung! Steuern sind auch nicht asozial. Übrigens ist es eine CO2-Abgabe, keine Steuer, aber das ist Wortklauberei ![smile :)](https://www.lehrerforen.de/wcf/images/smilies/emojione/263a.png)
Und dann nimmt z.B. der Niger auf einmal 100 Mio Barrel Öl mehr und kippt das in den Wald? Irgendwo muss das Zeug ja auch benutzt werden. Diese Argumentation ist genau wie
leider in fast allen Fällen ein Argument von Menschen, die einfach nix ändern wollen. Dieser Meinung kann man sein, dann sollte man sie aber auch so formulieren. Wir sind nur 1% der Bevölkerung. Aber Deutschland macht auch nix allein, wie du weißt. Die EU hat Ziele, die nicht ausreichend, aber halbwegs ambitioniert sind.
Kannst du machen, wenn du dir den Ausstoß für Waren, die du importierst, auch anrechnen lässt. Dann wäre China vermutlich ganz gut. Die Solarleuchte für 1,99 vom Aldi hat vermutlich einen eher schlechten CO2-Fußabdruck.
Aber all diese Argumente wurden schon genannt (teilweise in anderen Threads). Es gibt halt einen Teil der Menschen, die kein Interesse an Änderungen haben, die aber häufig dieses im Kern asoziale Verhalten nicht konkret zugeben (was ja immerhin ehrlich wäre), sondern irgendwelche Pseudoargumente bringen.
Z.B. nach Libyen, wo gefoltert wird? Gute Idee. Auch das ist oft ein Nebelkerzenargument, das sich vom Schreibtischstuhl im warmen Büro leicht sagen lässt. Aber ja, man könnte ja damit mal anfangen, dass man im Ausland Asylanträge stellen könnte, die auch geprüft werden. Die Politik des "Friedensnobelpreisträgers" EU ist aber die komplette Abschottung bei gleichzeitiger Ausbeutung.
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Lenkungssteuern muss man nicht gut finden und sie sind kein Allheilmittel. Für Leute die den starken Staat gut finden, sind Lenkungssteuer natürlich immer das Mittel der Wahl. Zumal man die Leute damit besser kontrolliert je ärmer sie sind. Das macht solche Steuern unsozial. Vor allem in einem Hochsteuerland wie Deutschland. Stattdessen würde ich lieber sehen wie bereits vorhandene Einnahmen für den Klimaschutz umgelegt werden, anstatt den Leuten individuelle Grundbedürfnisse wie Ernährung, individuelle Mobilität und Heizung unerschwinglich zu machen.
Und ja, was Europa oder Deutschland an Öl nicht mehr importiert, lassen die Scheichs ja nicht in der Erde. Die Grünen glauben immer, dass das Öl das wir sparen, auch nicht verfeuert werden würde. In der Realität würde ein Absatzeinbruch aus Europa den Rohölpreis massiv fallen lassen, wodurch andere Nachfrageländer billiger importieren können. Im Umkehrschluss würden wir den Amerikanern ihr Öl rabattieren. Nennt sich grünes Paradoxon. Gibt glaube ich ein Buch dazu von Hans Werner Sinn. Zumal du doch nicht wirklich glaubst, dass die Scheichs ihre Umsatzverluste aus Europa einfach zum Wohl des Klimas hinnehmen würden. Die buddeln ja aus Angst vor baldigem Nachfragestop sowieso grad so viel aus wie geht.
Diese Verkettungen kann man halt nicht einfach wegwischen und dass du polemisch mit Niger um die Ecke kommst, zeigt mir auch dass dir die Argumente dort fehlen.
Auch lustig finde ich immer, dass wenn man berechtigte Kritik an Umsetzungsplänen zum Klimaschutz übt, gewisse Leute schnell mit Sprüchen kommen wie "ja du willst ja nichts ändern". Da frage ich mich immer: "Was soll ich denn ändern?". Ich bin sicher nicht arm, aber ich esse ab und zu ein Stück Fleisch, fahre einmal im Jahr in die Berge, Fahre möglichst wenig mit dem Auto um Geld zu sparen. So wie die meisten Deutschen sicher. Also diese Vorstellung des bösen Deutschen, der pro Woche 3 Rinder futtert, 5 Kreuzfahrten macht und mitm SUV zum Nachbarn fährt, ist sicher nützlich für eine Klimadebatte, dürfte in der Realität eher selten zutreffen. Und was soll ich jetzt genau dann ändern? Zwangs-Vegetarier? Urlaub nur noch auf Balkonien? Mit dem Fahrrad 100km zur Mutter fahren?`
Wenn du mir mit solchen krassen Einschränkungen in Ernährung, Mobilität und Freizeit kommst, dann habe ich das Recht auch die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen zu hinterfragen. Und die Kritikpunkte sind eben nicht einfach als unwichtig abzutun. Und ich finde es wichtig auch auf den armen Teil der Bevölkerung zu schauen, der eben nicht die Möglichkeiten besitzt wie ein A13 oder A14 Lehrer am Berufskolleg.
Die 2 Prozent sind nunmal 2 Prozent. Selbst wenn wir pro Kopf das 1000 fache von den USA hätten. 2 Prozent bleiben 2 Prozent auf die wir einwirken können. Das heißt die Frage, ob man wirklich etwas mit Politik in Deutschland verändern kann, ist eigentlich eine zentrale Frage. Ich finde einen Wechsel der Stromerzeugung hin zu EE sinnvoll und auch einen Wechsel der Automobilindustrie. Aber man sollte schon abwägen wie viel Eingriffe man in das Leben der Menschen vornimmt, was am Ende ohne die internationalen Partner keinen Effekt generiert. Klimaschutz ja, aber verträglich und ohne Panik mit völlig verrückten Zielen und daher überteuerten Maßnahmen.
Zum Thema Flüchtlinge: Auch hier hört man oft "Ja in Lybien wird gefoltert". Damit zaubert man direkt das Totschlagargument aus dem Hut, weshalb eine Seenotrettung direkt mit einer Einreise ein Europa gekoppelt werden muss. Das wissen die Schlepper auch. Was glaubst du reisen die Afrikaner alle nach Lybien ein, obwohl gefoltert wird? Richtig. Weil sie wissen, dass vor deren Küste eingesammelt wird und dass eine Rückführung dorthin nicht durchgeführt wird. Asyl aus Afrika ist eh unwagrscheinlich. Müsste nachschauen, aber glaube unter 5 Prozent. Theoretisch müsste man einen sicheren Ort auf dem Kontinent einrichten, eventuell europäisch kontrolliert und alle Menschen aus Seenot dorthin zurück bringen. Ich verspreche dir, sobald die Weiterfahrt nach Europa beendet ist, hören die Seenotsituationen auf. Das ist bei Australien ja ebenfalls der Fall gewesen.
Man muss immer bei aller Moral auch bitte immer den Gesamtzusammenhang betrachten. Das ist das was vielen Leuten fehlt. Man sieht immer kurzfristige moralische Zwänge und blendet Konsequenzen und Folgen konsequent aus. Doch manchmal ist die Sache eben nicht so simpel und die vermeintlich moralisch richtige Lösung auch nicht immer die richtige Lösung. Wenn es um politische Entscheidungen geht, kann man die Moral der kleinsten Ebene meistens nämlich nicht 1zu1 anwenden, da sich Folgen und Konsequenz kaum abschätzen lassen.