Die Schüler, die bei mir Mathe-Fördern machen, kommen fast alle aus Syrien.
Was sagen denn die Eltern dazu, dass ihre Kinder in der Schule Scheiße machen? Nachsitzen, Extraaufgaben ..., wird das von den Eltern unterstützt und durchgesetzt?
Die Schüler, die bei mir Mathe-Fördern machen, kommen fast alle aus Syrien.
Was sagen denn die Eltern dazu, dass ihre Kinder in der Schule Scheiße machen? Nachsitzen, Extraaufgaben ..., wird das von den Eltern unterstützt und durchgesetzt?
Generell unmotiviert sind die DaZ-Schüler auf keinen Fall. Ich habe hier gerade 7 Schüler, die freiwillig in der 0. Stunde (7:15 Uhr) zum Mathe-Fördern erschienen sind.
Nach einigem gemeinsamen Üben und danach allein üben am Tablett sagen sie zum Klingeln zur 1. Stunde, sie haben jetzt noch keinen Unterricht, ob sie noch ein bisschen weiter Mathe üben dürfen. Sie sitzen jetzt alle konzentriert am Tablett und üben Vorrangregeln mit meiner kleinen App:
https://mathetoolbar.de/uebungen/rechenregeln.html
Und zwar hartnäckig, bis es klappt ...
Ich habe gerade auch eine Freistunde.
Volker_D bezüglich "meine Schüler"
Was meine Schüler verstehen, müssen wir auch noch sehen. Ich habe gerade meiner Tochter (und die hat gerade einen Mathe-Bachelor erworben) das Arbeitsblatt präsentiert:
https://mathetoolbar.de/wp-con…6/Satz_des_Pythagoras.pdf
Sie kannte das nicht und hat auch einen Moment gebraucht, bis sie das Puzzle hinbekommen hat, also werdens unsere Schüler wohl nicht selbstständig hinbekommen.
Messen finde ich als Zugang aber trotzdem nicht befriedigend: Auch einem Oberschüler kann man nicht im Ernst erzählen, dass man solche Formeln durch Messen entdecken kann.
Danke euch beiden.
Ich habe die Rechtschreibung korrigiert und auch bei der Textversion erst mal 4*(a*b/2) geschrieben.
Mit der genaueren Rückmeldung mache ich vielleicht auch. Schaue erst mal wie's mit meinen Schülern funktioniert. Dann gibt's meist eh nochmal was zu tun.
So, ein paar Geometrieübungen gibt es jetzt:
2x Punkte einzeichnen im Koordinatensystem (mit und ohne negative Zahlen, hier z.B. der Link zu nur positiv:
https://mathetoolbar.de/uebung…-einzeichnen-positiv.html
Eine kleine Animation zum Satz des Pythagoras (immer auf weiter klicken):
https://mathetoolbar.de/uebung…pythagoras-animation.html
oder mit mehr Text und nur einer interaktiven Grafik hier:
https://mathetoolbar.de/regeln…es-pythagoras-beweis.html
Zum Satz des Pythagoras gibt es auch noch ein passendes kostenloses Arbeitsblatt (unter Downloads)
Gymnasiasten zu unterrichten ist halt ein Privileg. Die Ukraineschüler, die überall hin-verteilt werden, sind nicht unbedingt welche. Mittel-, Ober- und Realschullehrer kämpfen mit solchen Verhaltensweisen jeden Tag. Da hilft:
Lange Lehrervorträge (und gar in einer Fremdsprache) sind für unsere Schüler Freizeit. Sie verhalten sich dann genau so wie du es beschreibst. Du erklärst die Struktur eines Arbeitsblattes, währenddessen quatschen sie, schminken sich und schauen auf ihr Handy. Wenn sie dann arbeiten sollen, fragen sie wies geht...
Bei uns ist es üblich, den Unterricht mit einer täglichen Übung zu beginnen. Mathe: ein paar kleine Rechenaufgaben, DaZ vielleicht eine kleine Abschreibeübung mit Substantive, Adjektive oder Satzglieder farbig unterstreichen, eine Zuordneübung oder dergleichen. Zu schwierig soll es nicht sein. Die Schüler kommen schon mal ins arbeiten und mit Glück kehrt Ruhe ein.
Wenn die Situation ihm egal wäre, hätte es keinen Post gegeben. Und insgesamt denke ich, war der Thread hier einer der hilfreicheren. Somit war es gut, das Thema anzustoßen.
Ich finde, dass es mit dem Gemotze / der berechtigten Kritik jetzt reicht.
Zumindest hier und anonym muss man ja wohl mal zugeben dürfen, dass man sich orientierungslos und überfordert fühlt.
Unsere Ukraineklassen sprechen zu mehr als der Hälfte russisch.
Es gibt auch einige integrierte Schüler, von denen ich mitbekomme, dass sie zu Hause (auch) russisch sprechen. Sie kommen aber nicht unbedingt aus dem russischen Kernland und man kann daraus nicht schließen, dass sie sich als Russen fühlen oder welche Meinungen sie zum Krieg haben.
Damit hier kein falscher Eindruck entsteht, bei uns haben die DaZ-Klassen auch alle Nationalitäten, nur die DaZ-Lehrer sind öfter mal Russinnen.
Tatsächlich haben wir zwar großen Lehrermangel und Ausfälle und Kürzungen auch in wichtigen Hauptfächern wie Mathematik, Physik und Chemie. Der DaZ-Unterricht findet aber an unserer Oberschule statt. So war es auch an der Schule, an der ich vorher tätig war.
Unsere DaZ-Kollegen sind oft selbst Einwanderer (z.B. in Deutschland verheiratete Russinen, Ukrainerinnen, Weißrussinnen usw.). Sie sind dann in Sachsen formal zwar Seiteneinsteiger, aber oft (die ich kenne alle) in ihrem Heimatland regulär ausgebildete Lehrerinnen.
Es ist nicht unbedingt einfach, die DaZ-Klassen umfassen Schüler aus einem sehr großes Altersspektrum mit sehr unterschiedlichen Ausgangskenntnissen. Es sind Kinder dabei, die sich nicht ordnungsgemäß verhalten, nicht leistungsbereit sind und dann auch ohne Abschluss abgehen. Es sind aber auch welche dabei, die viel motivierter und leistungsbereiter sind als unsere deutsche Klientel.
Die Frustration, die hier teilweise durchklingt, habe ich aber bei unseren DaZ-Kollegen nicht gespürt. Sie sind alle mit Herzblut dabei und haben auch Erfolg.
Es wundert mich, wie stiefmütterlich das Thema Deutschlernen scheinbar in anderen Bundesländern gehandhabt wird.
Bei uns haben nicht-deutsch-sprechende Kinder 5 Tage die Woche jeweils 6 Stunden Deutschunterricht und werden je nach erreichten Kenntnissen dann schrittweise - zunächst nur für einzelne Fächer, dann immer mehr - in die Regelklassen integriert.
Der DaZ-Unterricht (Deutsch-als-Zweitsprache) fällt nicht aus und die Kollegin hat mehrere Kinder erfolgreich alphabetisiert, die in ihrer Muttersprache unalphabetisiert waren.
Das Problem ist, dass die Ukraine-Kinder bislang nicht als Einwanderer behandelt wurden, sondern in eigenen Klassen auf ukrainisch unterrichtet wurden. Eine Integration in die DaZ-Klassen findet erst ab nächstem Jahr statt.
Na, dass die Aufgabenstellung so nicht geht, ist ja wohl auch unstrittig.
Es ist eine sehr klassische Sichtweise in der Geometrie, findet sich durchgängig bei Euklid und in der gesamten griechischen Mathematik, einfach in einer generischen Einheit zu rechnen:
Man zeichnet eine beliebige Länge auf ein Blatt und definiert diese Länge als 1.
Eine Länge a ist dann a-mal so lang.
Ein Quader mit den Seiten a, 3a und a + 3, hat dann Seitenlängen a * Einheitslänge, 3*a*Einheitslänge und a*Einheitslänge + 3*Einheitslänge
Das Volumen ergibt sich allgemein als V = 3a^3 + 9a^2
Das sind entsprechend viele Einheitswürfel.
Wir erhalten sehr viele Spam-Anrufe auf unserer seit sehr langer Zeit bestehenden Festnetznummer. Wir haben jetzt ein kleines Gerät zwischengeschaltet, das heißt Pro-Call-Blocker. Wenn man abnimmt und es ist Spam, drückt man einfach auf den roten Knopf. - Das ist schon mal sehr befriedigend - Das Gespräch wird abgebrochen und die Telefonnummer künftig geblockt. Weiterhin kann man alle anonymen Anrufe gleich blocken. Das erhöht den Seelenfrieden, nervige Anrufe am Vormittag (Umfrage, Versicherung ...) reduzieren sich damit auf fast null.
Bei uns wird teilweise russisch angeboten, es wählen aber nur sehr wenige.
Es gibt schon Gründe dafür, dass Polnisch und Tschechisch wenig angeboten werden. Beide Sprachen sind durch die - ins Unreine gesprochen - dialektalen Sprachmuster nach meinem Eindruck deutlich schwerer als Russisch (Verschmelzung von grammatikalischer Endung und Stamm nach komplexen Regeln, wir machen das in der Umgangssprache und im Dialekt auch, schreiben es aber glücklicherweise nicht, Überreste von Dual, 4 Geschlechter: Unterscheidung von formal-männlich und wirklich männlich, wobei Sportautos wirklich-männlich sind, überall sehr viele Ausnahmen ...).
Russisch hat wie alle slawischen Sprachen 6 Fälle und die in allen slawischen Sprachen vorhandenen vollendeten und unvollendeten Verbpaare. Im Vergleich zum Deutschen hat es aber weniger Zeitformen und ist sehr logisch (ähnlich wie Latein).
Auch die Aussprache ist nach meinem Eindruck bei Polnisch schwerer. Bei russischen Ansagen, z.B. in der Moskauer Metro kann man den internationalen Wortschatz (Oper, Universität usw.) ohne Probleme heraushören ohne Russisch zu verstehen. In Polen ist das nach meiner Erfahrung nicht so.
Russisch gibt es mehr Literatur und mehr Sprecher, es erschließt auch eine Vielzahl von Ländern, in denen kaum Englisch gesprochen wird, wenn die Leute die Gutmütigkeit haben, russisch zu reden.
Griechisch kann man noch an der Schule lernen, wenn man will. In Berlin gibt es sogar eine Schule, wo man ein Hebräicum erwerben kann.
Eine meiner Töchter hat ein Graecum erworben. Der Griechisch-Unterricht war Wahlpflichtfach (4. Fremdsprache). Das Graecum wurde wegen der wenigen Unterrichtsjahre durch eine zusätzliche Prüfung erworben, die der entsprechenden Universitätsprüfung entspricht.
Zudem bilden wir heute breiter aus denn je. Vieles wird "auf Verdacht" und mitnichten für einen konkreten Zweck gelehrt. Abgesehen davon gäbe es noch den Begriff des Realgymnasiums, wenn das für dich besser passt.
Realgymnasium ist natürlich der richtige Begriff.
Dass etwas "auf Verdacht" gelehrt wird, heißt nicht, dass das betreffende Wissen keinen Marktwert hat. Auch der Arbeitgeber weiß heute nicht, welche Kenntnisse seine Arbeitnehmer morgen brauchen und schätzt somit eine breite Ausbildung.
Das mag für die Spracherwerbsphase noch gelten, für die gymnasiale Oberstufe mit Sicherheit nicht mehr. Das gilt jedenfalls dann, wenn man auch zeitgenössische Literatur mit einbezieht.
Naja, zeitgenössische Literatur hat einen fließenden Übergang dazu, dass man eben Bücher, die gerade in Rede sind, auf englisch liest (oder auch nur seine präferierte Netflix-Serie auf englisch ansieht). Und das zielt für mich auf praktische Sprachkenntnisse.
Da gibt es natürlich keine scharfe Trennung und ich gebe gerne zu, dass der Englisch-Unterricht früher trotz hohem akademischen Anspruch, Shakespeare usw. im Großen und Ganzen schlechter war.
Hoffentlich stimmt das nicht, da Ausbildung ja nicht Ziel des Gymnasiums ist.
Jeder wird heute ausgebildet. Das heutige Gymnasium ist aus der Sicht des 19. Jhdts ungeachtet des höheren Anspruchsniveaus eine Realschule.
Es ist heutzutage schwer, Lerninhalte zu rechtfertigen, die nicht den Marktwert des Lernenden steigern. Es lernen immer noch ein paar Leute Latein, das ist was noch übrig ist.
Alles andere richtet sich an der Nützlichkeit aus, ist also Ausbildung. So ist in Englisch und Französisch die Literatur zurückgetreten zugunsten von anwendbaren, praktischen Sprachkenntnissen. Verhandlungssicher ist das Ziel, nicht Shakespeare. Das Niveau in Mathematik soll gehalten werden, nicht weil Physik und Mathematik Teil unserer Kultur sind (große Teile unserer Eliten sind sehr gut darin, das zu ignorieren), sondern weil es eine Voraussetzung für die Ingenieurwissenschaften ist und somit dafür, weiterhin tolle Autos, Brücken, Chemiefabriken, Windmühlen usw. zu bauen.
Werbung