Kurz und bündig für meine familiäre Situation:
Wäre meine Frau als verbeamtete Lehrerin nicht in der PKV gewesen und hätte sie dadurch nicht mehr Pränataldiagnostik "bezahlt" bekommen, wären unser erstes und unser drittes Kind in der Spätschwangerschaft jeweils gestorben. Damit erledigt sich für mich persönlich jegliche weitere Diskussion über Vorzüge und Nachteile der PKV.
Was hier ferner neben den von anderen bereits erwähnten Vorteilen der PKV verschwiegen wird oder bedacht werden sollte:
- Die monatlichen Beiträge für die GKV, die ja auch fiktiv meine drei Kinder umfassen würden, decken seit Jahrzehnten nicht mehr die tatsächlich anfallenden Gesundheitskosten. Ist das eine echte Alternative?
- Die Beiträge für die Kinder sind am Anfang lächerlich gering - das liegt auch an den 80% Beihilfeanteil.
- Die Vorkasse ist lästig, aber mit ein bisschen Organisation machbar. (Ich habe ein gesondertes Konto, über das ich das laufen lasse, damit die Haushaltskasse nicht belastet wird. Zur Deckung nehmen wir einen Teil unserer Ersparnisse. Das Geld kommt ja früher oder später wieder ein und ist somit lediglich "ständig im Flow".)
- Natürlich gibt es Beitragserhöhungen - so wie auch in der GKV. Mit der Pensionierung rutscht man in die 70%ige Beihilfe - das dämpft dann die Beiträge.
- Die Kosten für die PKV sind anteilig steuerlich absetzbar.
- Falls ich innerhalb eines Kalenderjahres gesund bleiben sollte und keine Rechnungen einreiche, gibt es eine Beitragsrückerstattung.
Sich über die PKV zu beklagen, ist aus meiner Sicht Jammern auf extrem hohem Niveau. Ich würde gerne in die GKV wechseln, wenn alle (!) Menschen in Deutschland dadurch dieselbe (gute!) medizinische Versorgung bekommen könnten.
Ist doch Klasse, dass für dich die PKV die beste Option darstellt.
Das ändert aber nix daran, dass eine bezahlbare Wahlfreiheit zur GKV in meinen Augen längst überfällig ist.