Beiträge von onetoyou

    Am Gymnasium sind Informatik und Physik die beiden Mangelfächer schlechthin. Nahrzu jeder, der nur eines der Fächer in der Kombination hat, hat in den vergangenen Jahren ein Einstellungsangebot erhalten. Ich kann mir seeeehr schwer vorstellen, dass das an beruflichen Schulen anders aussieht. Es ist -- mit deiner Kombination -- daher auch in den nächsten Jahren mit einem erhöhten Einstellungsbedarf zu rechnen.


    Siehe dazu aber nochmal die Lehrerbedarfsprognose.

    habt ihr es auch schon erlebt, dass ihr obwohl ihr nur mit 14 Stunden eingestellt seid, ständig Vertretung in eure Freistunden gelegt bekommt? Das ist doch eigentlich gar nicht möglich. Obwohl ich nur eine Stunde in der Woche als Vertretungsreserve in meinem Plan stehen habe, werde ich regelmäßig 2 Mal pro Woche zur Vertretung eingetragen. Im Vertrag ist dies nicht geregelt.

    Ich habe 12 Stunden und keine Reservestunde.

    Trotzdem regelmäßig Vertretung in den Hohlstunden, nur nicht an den freien Tagen.


    Ist das nicht ganz normal? Warum ist das schlimm? Wird doch zeitgleich auch noch ganz gut entlohnt. Verstehe das Ärgernis nicht, man ist doch eh in der Schule (und man lernt tolle junge Menschen kennen :-))

    Und auch in deutsch und Fremdsprachen ist Fehlen in der Oberstufe eine sehr schlechte Idee, es sei denn, man gehört zu den sehr, sehr wenigen wirklich guten SuS. Erst Recht ist es eine miese Idee, wenn man, so wie wir derzeit, an einem Wochentag sämtliche Stunden in Folge hat und somit mit einem Fehltage eine gesamte Wocheneinheit ververpasst.

    Wenn das so ist, kannst du die betreffenden SuS nicht einfach in der darauffolgenden Woche abfragen? Es ist ja genug Zeit, die verpassten Inhalte nachzuholen.


    (Natürlich wäre das wieder zusätzliche Arbeit, was ja vermieden werden soll.)

    Ich verstehe den Frust, vor allem wegen der lästigen Nachklausuren. Gibt es bei euch keine Regelung, dass man für einen Tag, an welchem man eine Klausur schreibt, eine ärztliche Entschuldigung braucht?


    Ohne den Fächern zu nahe treten zu wollen, sind Deutsch und bspw. Englisch wohl Fächer, bei welchem man auch ausreichend mitkommt, wenn man nicht jede Stunde anwesend ist. Anders stelle ich mir das bei Mathematik, Physik oder Chemie vor. Sind dort die Fehlzeiten ähnlich hoch?


    Beeinflusst es denn deinen Unterricht -- neben den Gruppenarbeiten -- anderweitig negativ, wenn bspw. nur der halbe Kurs anwesend ist? Ist das Arbeitsklima nicht vielleicht sogar angenehmer, wenn nur die "Interessierten" oder "Pflichtbewussten" anwesend sind? (Ich versuche, die Vorteile zu sehen)

    Aber vermutlich unterschätze ich Wirtschaft an der Realschule in Bayern (ich glaube mich zu erinnern, dass es sowas wie die "Wirtschaftsrealschule" gibt) )

    Wirtschaft ist an der bayerischen Realschule wirklich stark vertreten. Zwei Fächer, eines davon als Hauptfach. An unserer angrenzenden Realschule werden pro Woche überschlagen ca. 40 Stunden Wirtschaft gegeben, bei uns am Gymnasium sind es (bei größerer Schülerzahl) gerade 12 Stunden.

    Um den Feed mal wieder zum Thema zu lenken:

    Zunächst mal ist Mathe ja traditionell ein Fach, an dem viele Schüler verzweifeln. Für viele Schüler ist es denke ich sogar eine Art "Hassfach", dass sie sich wegwünschen. Führt das bei dir als Lehrer auch zu Frust oder wie oder wie gehst du damit um?

    Meine Schüler sind klasse. Viele geben offen zu, dass sie Mathe nicht mögen, gehen aber recht professionell damit um und machen trotzdem alles mit und bleiben am Ball. Da hab ich dieses Jahr aber wirklich Glück gehabt mit den Kursen. Das kann sicher anders laufen.


    Stimmt es, dass für Korrekturen sehr viel weniger Zeit aufgewendet werden muss als in anderen Fächern?

    Ja.


    Und wie ist es mit der Unterrichtsvorbereitung, empfindest du die als sehr zeitfressend?

    Eine ausreichende Stunde braucht keine fünf Minuten Vorbereitung. Im Fall einer Übungsstunde bedarf es wirklich nur zwei/drei Aufgaben aus dem Buch. Über die Sozialform entscheide ich dann spontan -- je nach Verfassung der SuS. Eine gute Stunde frisst dagegen gerne mal einen ganzen Nachmittag, aber das ist OK.


    Wie empfindest du allgemein das Stresslevel in dem Beruf, sehr hoch, erträglich oder eher weniger vorhanden?

    Das variiert stark. Im Mittel erträglich.


    Gibt es irgendwelche ganz bestimmten Vor- oder Nachteile die du bei Mathe im Vergleich zu anderen Fächern siehst?

    Der volle Lehrplan stört, da alles wichtig ist und aufeinander aufbaut. Darüber hinaus ist man mit Mathe beim Elternsprechtag immer voll ausgebucht. Sonst fallen mir nur Vorteile ein.


    Was das Studium angeht: Die Abbruchquoten in Mathe sind ja sehr hoch und das Studium gilt als Anspruchsvoll und zeitaufwändig. Würdest du im Nachhinein sagen, das Studium war dennoch interessant und hat es sich "gelohnt"?

    Lustigerweise habe ich Mathe nicht studiert. Ich erweitere gerade nachträglich an der Uni, scheinfrei. Die Inhalte sind verrückt, die Hintergründe meist aber sehr faszinierend.

    onetoyou hmmmm, da gibt es verschiedenste konkretere Fragen, die mir einfallen. Zunächst mal ist Mathe ja traditionell ein Fach, an dem viele Schüler verzweifeln. Für viele Schüler ist es denke ich sogar eine Art "Hassfach", dass sie sich wegwünschen. Führt das bei dir als Lehrer auch zu Frust oder wie oder wie gehst du damit um? Stimmt es, dass für Korrekturen sehr viel weniger Zeit aufgewendet werden muss als in anderen Fächern? Und wie ist es mit der Unterrichtsvorbereitung, empfindest du die als sehr zeitfressend? Wie empfindest du allgemein das Stresslevel in dem Beruf, sehr hoch, erträglich oder eher weniger vorhanden? Gibt es irgendwelche ganz bestimmten Vor- oder Nachteile die du bei Mathe im Vergleich zu anderen Fächern siehst? Was das Studium angeht: Die Abbruchquoten in Mathe sind ja sehr hoch und das Studium gilt als Anspruchsvoll und zeitaufwändig. Würdest du im Nachhinein sagen, das Studium war dennoch interessant und hat es sich "gelohnt"?

    Das ist doch mal konkret! Ich werde mir heute (morgen?) mal die Zeit nehmen, darauf zu antworten.

    Wenn du Informatikerin werden kannst und willst, mach das, um die wird sich überall gerissen. Ins Lehramt kannst du damit dann später immer noch ququereinsteigen.

    Mein erster Gedanke! Erfahrungsgemäß kann ich berichten, dass das ohne Vorkenntnisse aber ein echter Brocken ist.

    Aurike Wie kommt es, dass du dir Informatik vorstellen kannst? Als Wannabe-Informatiker finde ich diesen Weg am interessantesten.

    Ich wollte immer Lehrer werden, habe mich deswegen schon vor dem Studium umfassend über den Beruf informiert.


    Kam dann an die Schule (noch als Vertretungskraft) und es war alles so wie ich es mir gewünscht und vorgestellt hatte.

    Theoretisch wäre das sicher möglich, aber 3 Deutschklassen ist i. d. R. die absolute Obergrenze. Wenn du pro Klasse an die 30 Schüler drinsitzen hast, ist mehr auch korrekturtechnisch nicht zu machen. Das Problem mit PuG in der Oberstufe war bisher der Einstündigkeit und dass es dort auch Schulaufgaben gab (daran ändert sich im G9 auch nichts). Ein Kollege mit der Kombi D/SK hatte z. B. parallel fünf (!) 11. Klassen (im G8) in SK mit insgesamt 125 Schülern und den entsprechenden Klausuren plus 3 Deutschklassen und mehr... Aber abgesehen davon sind die Fächer zum reinen Unterrichten einfach toll. :) - ich habe selbst D/G/PuG.


    Viele Grüße!

    Das kommt natürlich dazu! Ich kann aus eigener Erfahrung aus dem Kollegium berichten, dass man sich im Idealfall darüber vor seiner Fächerwahl Gedanken machen sollte, wie viele Klassen/Kurse man bekommen kann/wird. PuG ist jetzt durch den neuen Lehrplan ab Klasse 11 durchgehend zweistündiges (Wahl-)Pflichtfach.

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