Beiträge von Timm

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    Original von Bolzbold
    Also ich bin doch sehr verwundert, dass hier so viele auf "6 geben und kein Nachtermin" plädieren. Begründung hin oder her.


    Also, mal ganz ehrlich: Wenn das in der 1/2. Klasse Grundschule passiert wäre, hätte ich auch auf Unwissen plädiert.
    In dem geschilderte Zusammenhang sehe ich aber entweder Dummheit oder Frechheit.Und ich frage dich explizit, warum man in diesem Fall festgeschriebenes Recht beugen soll. Ich empfinde es als eine Frechheit, dass ein wohl verlegbarer Termin vor die Schule geht. Es gibt schließlich in jeder Landesverfassung eine Schulpflicht, aber keine vormittagliche Bereichungspflicht von Kieferorthopäden!
    Gruß
    Bolzbold[/qu


    Sorry, Bolzbold, du verstehst die Sachlage nicht. In Bayern wie in Baden-Württemberg kann man sich nur entschuldigen, wenn man unvorhergesehen mit nachvollziehbaren Grund nicht am Unterricht teilnehmen kann. Üblicherweise ist das Krankheit, das kann aber auch mal z.B. den Komplettausfall einer Bahnstrecke o.ä. bedeuten. Alle Gründe, die vorhersehbar sind, sind Anlass für eine Beurlaubung. Diese muss rechtzeitig vorher gestellt werden, eben auch um zu vermeiden, dass Schüler bei Leistungsnachweisen fehlen. Wenn dies den Eltern - und davon gehe ich aus - zu Beginn des SJ so vermittelt wurde, sehe ich keinen Grund, einen Nachtermin anzubieten, sondern würde die 6 erteilen.
    Das Pädagogische kann (und muss) ich immer noch bei der Erteilung der Zeugnisnote berücksichtigen. Wenn ein Schüler z.B. eine klare Leistungstendenz zu einer 3 hat, aber durch die versäumte Arbeit um diese Zeugnisnote käme, werte ich eben die 6 schwächer oder gar nicht. Das würde ich natürlich auch den Eltern oder der Schülerin kommunizieren.


    Auch sehe ich ganz persönlich keinen Grund, damit zur Schulleitung zu gehen. Wenn du mit dir im Reinen bist - die rechtliche Situation ist klar -, dann gib die 6. Vielleicht mag das Oberstufenerfahrung sein, aber wenn ich mit solchen Sachen jedes Mal zur Schulleitung ginge, könnte ich dort gleich ein Bett aufstellen...

    Zitat

    Original von klöni
    Hallo Zusammen,


    2x im Jahr bespreche ich mit etwa 200 Schülern die mündlichen Noten in Einzelgesprächen. Diese Woche ist es wieder soweit.


    Verstehe ich das jetzt richtig, du führst im SJ 400 Einzelgespräche über die mündlichen Noten?!


    Also den Nutzen aus diesem enormen Aufwand sehe ich nicht. Ich gebe - so die Schüler nicht Zwischeninfos fordern - auch zweimal im Jahr die mündlichen Noten bekannt. Das läuft folgendermaßen ab: Jeder Schüler gibt einen Zettel mit seiner persönlichen Einschätzung ab. Allen, die ich mündlich schlechter eingeschätzt habe, biete ich ein Gespräch an (übrigens bewerte ich im Schnitt 30% besser, etwas mehr als 50% gleich wie die eigene Einschätzung). Einige Schüler akzeptieren meine Einschätzung; im Endeffekt führe ich pro Klasse rund zwei Gespräche.




    Zumindest in meiner Ausbildung hat pädagogische Psychologie im Curriculum gestanden. D.h. wir sollten tunlichst die Finger davon lassen, Menschen zu analysieren. Andererseits heißt das aber nicht, dass wir Modelle aus der Psychologie nicht erfolgreich anwenden können. Für situative Analysen oder für erfolgreiche Gesprächsführung (Stichwort Transaktionsanalyse)sind Erkenntnisse aus der Psychologie durchaus hilfreich. Allerdings gehören dazu fundierte Fortbildungen oder zumindest tiefer gehendes Literaturstudium.


    Ich denke - und so habe ich auch meine "Vorredner" verstanden - dass wir als Lehrer tunlichst auf der Erwachsenenebene bleiben, d.h. rational begründen, wie die Note zustande gekommen ist und VOR ALLEM, was der Schüler tun muss, um die von ihm angestrebte Note zu erreichen. Natürlich gehört es dazu, auch Empathie zu zeigen und die Frustration in einer fürsorglichen Art und Weise aufzugreifen. Aber als Profi muss ich unbedingt den Schwenk auf die Inhaltsebene bekommen. Gespräche über mündliche Noten sind schließlich keine Therapiesitzungen. Auch müssen wir die Frustration von Schülern in gewissen Fällen aushalten. Ich sehe nämlich viel eher das Problem, dass viele Jugendliche von zuhause keine ausreichende Frustrationstoleranz mitbringen. Das gehört aber eben zum Job, dass Schüler auch mal frustriert von dannen ziehen. Bei normalen Schülern ist das meist schneller vergessen, als wir das mitbekommen...

    OT: Alias und Super-Lion geben hier natürlich die herrschende Meinung wieder. Es gibt zwar Stimmen unter den Juristen, dass auch den Lehrern so etwas wie eine Würde des Menschen zusteht, aber beim BVG würde man hier von einem Minderheitenvotum sprechen. Bezeichnend für viele Lehrer finde ich natürlich, dass hier wieder das Eigenwohl im Mittelpunkt steht. Wer 12 Wochen Urlaub im Jahr und nach 13.00 Uhr frei hat, kann ja wenigstens seiner pädagogischen Verantwortung gegenüber den Schülern nachkommen und durch "Schlotzbewegungen" mit der Zunge den Duftsein ökologisch korrekt beseitigen!


    Bibo: Die Duftseine - mit Efeuaroma - sind eine Maßnahme des Schulträgers nach dem Konjunkturpaket II zur Verbesserung der sanitären Anlagen. Man schätzt, dass man mit dieser Maßnahme die Restlaufzeit der Urinale um etwa 10 Jahre erhöhen kann. Damit waren dann Überlegungen vom Tisch, die Restlaufzeiten von neueren Urinalen auf ältere zu übertragen.

    Eine Bedenkzeit hast du - im Analogschluss zu den Abschlussprüfungen - auf jeden Fall. Hier erwartet ja auch niemand, dass nach dem letzten Satz die Note bekannt gegeben wird. Stattdessen haben die Kommissionen Zeit, die Leistungen zu diskutieren und daraus eine Note zu bilden.
    Wenn du nun aber im normalen Zusammenhang einen Schüler abfragst, geht ja danach der Unterricht weiter - wo ist deine Bedenkzeit?


    Aber ehrlich gesagt, ich interessiere mich ja selbst sehr für Schulrecht, aber es gibt definitiv Wichtigeres zu lernen und zu lehren.


    Da halte ich ja die Frage, ob der Lehrer dienstlich verpflichtet ist, allergieauslösende Duftsteine aus dem Urinal zu entfernen, für spannender...


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    Will halt nicht soooo gerne in die Pampa.


    Wenn du aber nicht in die Pampa willst, solltest du Stuttgart weit nach oben heben. Hier liegen direkt städtische geprägte Kreise wie Ludwigsburg, Böblingen, Esslingen und z.T. der Rems-Murr-Kreis. Also Rottweil hat da schon eher einen gewissen Pampa-Faktor ;)
    Mit dem Seminar Stuttgart war ich damals - insbesondere was die Pädagogikdozenten anbetrifft - recht zufrieden. Außerdem ist es mit den Öffentlichen super erreichbar...


    Ich höre bei dir immer auf der Selbstoffenbarungsebene heraus, was für ein toller Hecht du bist. Falls du den Direkteinstieg wagst, rate ich dir, erst einmal einen kleineren Hut aufzuziehen.


    Wir sind an der Berufsschule ein buntes Völkchen. Wir sind Gymnasial-, Real-, Sonderschullehrer, frühere Meister, Techniker und Ingenieure mit und ohne Personalverantwortung. Deine "tolle" Vita ist da nur eine unter vielen und beeindruckt nun wirklich niemand besonders.


    Du wirst verdammt froh sein,
    - wenn ein Kollege (hat noch nie jemand außer Schüler unter sich gehabt) dir für deinen selbständigen Unterricht am Anfang ein Arbeitsblatt gibt;
    - wenn der Werkstattkollege dir ein paar Tipps für schwierige Klassen gibt;
    - wenn eine Technikerklasse einmal gespannt auf deine Geschichten aus der Industrie ist;
    - wenn du aus der ersten Problemklasse herausgehst und die ersten 45min halbwegs heil überstanden hast;
    - wenn der Fachleiter nach dem Unterrichtsbesuch nicht nur (teils sehr persönliche) Kritik übt, sondern auch lobt.


    Nein, Lehrersein braucht keine Magie, aber sehr viel an Qualifikationen, von denen du wahrscheinlich noch nie gehört hast.


    Also noch einmal, wechsel erst einmal deinen Hut!


    Leider ist deine Auffassung von vorgestern. Fast in allen Schularten und Bundesländern laufen mehr oder weniger umfassende Bemühungen zur Qualitätssicherung und -entwicklung. Lies einfach mal etwas über Q2E und du wirst sehen, dass das so nicht mehr läuft bzw. laufen wird.


    Du hast einen gravierenden Mangel, dich sprachlich und orthografisch korrekt auszudrücken, und dazu noch einen - freundlich gesagt - unklaren beruflichen Status. Ganz im Ernst: Die Kollegen sind hier mehr als höflich, überhaupt auf deine verschrobenen Thesen einzugehen.


    Dass du in der Lage bist, ein Buch in [schlechter] Schülersprache zu schreiben, bezweifel ich nicht. Dass du aber ein Buch schreiben kannst, das Schüler sprachlich verstehen, bezweifel ich sehr wohl.

    Zitat

    Original von German
    Wie gesagt, die Gespräche mit den Schülern habe ich schon geführt. Aber ich habe keine therapeutische Ausbildung und stoße doch an Grenzen.


    Ich denke, du machst schon das Wesentliche. Über das normale erzieherische Wirken im Unterricht und dem schulischen Kontext ist unsere Kompetenz schlicht erschöpft. Was wir tun können, ist Hilfe zu koordinieren und vernetzen. Was ich sowohl unerträglich als auch unprofessionell finde ist, wenn Kollegen diagnostizieren X hat ADHS, Y muss zu einem Logopäden usw.


    Der nächste Ansprechpartner bei Problemfällen ist in der Tat in B-W der Beratungslehrer (so es keinen Sozialarbeiter gibt). Seine Aufgaben findest du hier:
    http://www.schule-bw.de/lehrkr…atungslehrer/aufgaben.pdf
    Was der Kollege also von sich gibt, ist schlicht falsch.


    Ärgerlich ist es natürlich, dass ihr keinen Schulsozialarbeiter habt. Ich denke, es wäre dringend nötig, dass ihr versucht, an einen solchen zu kommen. Oft hat man dann auch Erfolg, wenn mehrere Schulen gemeinsam Bedarf anmelden und sich einen Sozialarbeiter "teilen".

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    Original von Blumenwiese
    Zur Kultur: Ich persönlich sehe es einerseits als eine Möglichkeit, den Schülern Zeit für Dummheiten zu nehmen, andererseits natürlich auch einfach als wichtig an. Ob sie die Kultur so nun annehmen oder nicht, bleibt ihnen überlassen.


    Ich finde, es lohnt sich schon, darüber nachzudenken, wie Kultur präsentiert wird. Bis zum Beginn meines Kunst-Gks waren vor allem Museen, aber auch kulturelle Stätten wie Kirchen, Orte, die dazu dienten, Schüler durch Langeweile und müde Füße niederzumachen.


    Der Leiter unserer Kunst Gks war ein rennomierter Künstler, dessen Ausstellungen und Motive auf Veranstaltungsplakaten internationale Wirkung hatten. Vor dem ersten Besuch einer großen Galerie machte er uns Folgendes klar:
    Kunst braucht Zeit. Es geht in einem Museum nicht darum, möglichst viel quantitativ zu sehen, sondern möglichst viel qualitativ. Wer nur Bilder abhakt, kann Kunst nicht verstehen. Es ist außerdem schlicht frech, Kunstwerke mit einem 2 Minuten Blick zu "würdigen", die Künstler selbst viel Arbeit gekostet haben. Sein Tipp: "Suchen Sie sich einige wenige Bilder, die Sie ansprechen und nehmen Sie sich dafür viel Zeit."
    Mir geht es nun nicht darum, irgendwelchen persönlichen Erlebnisse hier breitzutreten. Schlichtweg ist für mich die Argumentation des damaligen Kollegen deswegen überzeugend, weil nicht nur unserer Gk Kunst und Museen ganz neu entdeckte (und freiwillig die Kurse in 13 weiterbelegte), sondern viele Jahrgänge nach uns Ähnliches berichteten.


    Des Weiteren bestärkt mich in dieser Auffassung auch die moderne Museumspädagogik, die mehr eine entdeckende als eine rezipierende ist.


    Wenn ich nun höre, dass Schüler durch ein straffes Kulturprogramm diszipliniert werden sollen, gehen mir inhaltlich die Nackenhaare hoch. Ich glaube nicht, dass man durch ein "friss oder stirb" das Interesse der Schüler an Kultur wecken kann (und niemand braucht einem BS-Lehrer zu erzählen, wie schwer das stellenweise ist!).


    Ich denke, es wäre einen anderen thread wert, wie man dies alters- und schulartgemäß rüberbringt und ggf. auch strukturiert.


    Noch ein Letztes: Kultur- und Freizeitprogramm sollte man nicht über einen Kamm scheren. Ansonsten gehe ich aber damit d'accord, dass Klassenfahrten immer auch eine wichtige Wirkung im sozialen Bereich haben (sollen).


    Wir Lehrer haben einen Rahmen vorgegeben, der sich durch rechtlichen Regelungen und die pädagogisch-didaktischen Erkenntnisse auszeichnet. Innerhalb dieses Rahmens tragen wir die pädagogische Verantwortung für unsere Schüler. Ich gehöre nun bestimmt zu denjenigen, die diesen Rahmen recht gut kennen und diesen in Zweifelsfällen gerne ins Gedächtnis ruft. Bestimmt kann man aber aus meinen Beiträgen nicht herauslesen, dass ich (krampfhaft) nach Regeln und Vorschriften suche.
    Regeln und Vorschriften müssen altersadäquat sein, sonst kommen wir unserer erzieherischen Verantwortung nicht nach. Auch die Rechtsauffassung unserer Juristen und die gängige Rechtssprechung ist, dass Jugendliche mit wachsendem Alter wachsende Verantwortung tragen können und sollen. Wenn man Schüler in ein zu enges Korsett steckt, gibt man ihnen nicht die Gelegenheit, mit Freiräumen korrekt umzugehen.
    Im Gegenteil, zu dem was du hier implizierst, besitzen meine Schüler mit wachsendem Alter und wachsender Reife eine wachsende Zahl an Freiheitsgraden. Diese sind aber wohl überlegt und wohl begründet bzw. rechtlich abgesichert. Die Übertretung wird selbstverständlich nachvollziehbar sanktioniert.
    Dass man als Lehrer andere pädagogische Konzepte hat und wahrscheinlich besonders als Junglehrer Risiken minimieren will, halte ich nicht verwerflich. Dass mein lockerer Begriff "Klosterfahrt" vielleicht etwas missverständlich ist, okay. Die Verfasserin hat damit aber anscheinend kein Problem - zumindest hat sie es nicht thematisiert. Ich frage mich dann, warum Dritte das Betroffenheitsschwert schwingen müssen.


    Und mein letztes Argument bleibt ganz außen vor: Eine Studienfahrt trägt bestimmt - nomen est omen - die Bemühung in sich. Aber jungen Menschen, denen man die Schönheit von Kunst und Kultur zeigen soll, mit eben letzten beiden zeitlich zu disziplinieren, halte ich für verfehlt. Der Besuch kultureller Stätten und Veranstaltungen bedarf auch der Zeit und Muße. Baedecker-Abhaken im Minutentakt ist in meinen Augen Bildungsspießbürgertum und hat nichts mit dem Verstehen von Kultur und einer guten Studienfahrt zu tun.


    Selbstverständlich gibt es für mich keine allgemeine Alkoholfreigabe bei außerunterrichtlichen Veranstaltungen. Aber in der Freizeit am Abend oder bei eintägigen Ausfahrten nach dem offiziellen Programm privat sehe ich das altersadäquat in geregeltem (und vor allem) beaufsichtigten Rahmen durchaus als Option.
    Warum habe ich das Gefühl, dass deine Einwürfe gegen mich zum guten Teil auf Projektion beruhen?

    Zitat

    Original von Hermine
    Allerdings hätte ich auch Probleme damit, das Programm mit zuviel Kultur "zuzukleistern", nur um die Schüler zu beschäftigen, damit sie nicht auf Dummheiten kommen (so hört sich das in deinem Beitrag nämlich für mich an)- ich finde, die Schüler sollten bei einer Klassenfahrt schon durchaus ein bisschen Zeit für sich bekommen, für Shopping etc.


    Genau so habe ich das auch empfunden. Mit einem überzogenen Programm kann man Schülern sehr schnell das Interesse an Kultur austreiben. Und das beabsichtigt ja wohl keiner.


    Remus und philosophus: Schulische Veranstaltungen sind meines Wissens nach Ereignisse wie Bälle, Informationstage, Abschlussfeiern usw. Klassenfahrten sind außerunterrichtliche Veranstaltungen, die statt Unterricht angeboten werden. Ich denke, das ergibt sich auch für NRW aus dem ersten Satz.
    Sehr wohl ist aber der Genuss alkoholischer Getränke (z.B. in B-W in der Dienstordnung) für die Kollegen im Regelfall während der Arbeitszeit verboten. Deswegen habe ich ja auch von einem Dienstvergehen des Kollegen gesprochen.

    Zitat

    Original von Meike.
    Der Kollege verhielt sich ja ordentlich postpubertär. Liebe Güte. Schade, dass (Teile der) Schüler anscheinend auf so was stehen...


    Nö. Ich finde es auch mit 19jährigen völlig unangebracht, sich gemeinschaftlich zu besaufen. Dass die das ggf. tun, wenn unbeaufsichtigt, mag ja sein, aber ich setz mich garantiert nicht mit denen hin und guck, wer zuerst unterm Tisch liegt. Ich finde, das sollte auch selbstverständlich sein, was das eigene Rollenverständnis angeht.


    Also ganz ehrlich, gibt es zwischen EINEM Bier trinken, einen trinken gehen und sich gemeinsam zu besaufen, einen eklatanten Unterschied. Wer das alles über einen Kamm schert, hilft bestimmt nicht, Jugendlichen einen vernünftigen Umgang mit Alkohol beizubringen. Aber das gehört nur sehr am Rande in diese Diskussion.


    Selbstverständlich ist, dass man nicht besoffen seinen Dienst verrichtet oder gar seine Aufsichtspflicht überhaupt nicht erfüllt und stattdessen um die Blöcke zieht.


    Zum Thema Leitung einer außerunterrichtlichen Veranstaltung: Bei uns muss ein verantwortlicher Lehrer angegeben werden. Das ist ja alles geschenkt, dass man aber gemeinsam ein (pädagogisches) Konzept festlegt - mit welchen Anteilen auch immer - und kollegial entscheidet, halte ich für normal. Ich habe halt nun mal gar keinen Deut gehört, dass es von Seiten der Threadstarterin vor der Fahrt irgendwelche Kompromisse gab.
    Wie geschrieben, das entschuldigt aber keinesfalls die zahlreichen Dienstvergehen dieses üblen Kollegens.

    Zitat

    Original von Blumenwiese
    Schon bei der Planung kollidierten unsere Ansichten einer Klassenfahrt doch ziemlich. Er akzeptierte weder die hohe Zahl an kulturell wichtigen Aktivitäten, noch die (absichtlich) geringe Freizeit der Schüler.
    Zudem hatte ich mich für ein absolutes Alkoholverbot ausgesprochen, auch für die Schüler über 16. Das wollte er auch absolut nicht einsehen, da es seiner Meinung nach zu einer Abschlussfahrt gehöre, auch mal ein Bier zu trinken. Meiner Meinung nach ist das jedoch überhaupt nicht nötig und wenn ich Verantwortung für 30 Kinder übernehmen muss, dann ist es für mich selbstverständlich, Alkohol zu verbieten.
    Dadurch dass dies allerdings meine erste Klassenfahrt unter meiner Leitung werden sollte und ich noch recht jung bin (er ist über 10 Jahre älter), fühlte er sich wohl durch seine längere Berufserfahrung weit überlegen und meinte wohl, meine Planung und meine Regeln einfach ignorieren zu können.


    Ganz ehrlich hört sich das alles mehr nach Klosterausflug als nach Klassenfahrt an. Ich finde, mit Schülern über 16 mal einen trinken zu gehen, hat noch nichts mit hemmungsloser Fraternisierung zu tun (wobei Vorname geht gar nicht!). Und dass du die Leitung der Fahrt hast, finde ich auch heftig. Egal, wie das auch immer bei euch geregelt ist, aber unter Kollegen gibt es für mich keinen Chef.
    Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass sich der Herr R. vollkommen unkollegial verhalten hat. Wenn er ein Problem mit deinen Regeln hat, dann hätte er das im Vorfeld klären müssen. Den Kollegen auszubooten und bei den Schülern auf cool zu machen, geht mal gar nicht. Ich würde die Sache auf jeden Fall an die Schulleitung herantragen; wie scharf du das schilderst, könntest du ja evtl. an einem Gespräch mit dem Kollegen messen.

    Zitat


    10.03.2009 "Der Tarifabschluss für den Angestelltenbereich wird zeit- und wirkungsgleich auf die
    Beamtinnen und Beamten des Landes übertragen. Zu dieser Zusage steht die Landesregierung. Damit wird ein vernünftiger Kompromiss umgesetzt und für die Landesbeamten eine verlässliche Grundlage geschaffen", sagten Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Finanzminister Willi Stächele am Dienstag (10. März 2009) in Stuttgart.
    Nach dem Tarifabschluss erfolge eine Anhebung der Entgelte in zwei Stufen. So werde das Gehalt in einer ersten Stufe zum 1. März 2009 zunächst um einen Sockelbetrag in Höhe von 40 Euro angehoben. Anschließend finde eine lineare Erhöhung um 3 Prozent statt. Ab dem 1. März 2010 sei eine weitere lineare Erhöhung um 1,2 Prozent vorgesehen. Für die Monate Januar und Februar 2009 sei zudem eine Einmalzahlung in Höhe von insgesamt 40 Euro vereinbart, betonte Stächele.


    Pressemitteilung der Landesregierung


    Ich habe für den April keinen müden Euro mehr. Was ist denn jetzt Sache, weiß jemand Näheres?

    Hallo Meike,
    mit deiner Antwort komme ich nicht ganz klar. Vielleicht liegt es an meiner Frage.


    Ich wollte konkret wissen, ob es ein eingeführtes und mit Ressourcen versehenes Qualitätsmanagement- und Schulentwicklungsprogramm in Hessen gibt.
    Bei uns heißt das zum Beispiel, dass Kollegen für QE auf zahlreiche Fobis geschickt werden oder wir Prozessbegleiter haben, die uns durch die QE führen.



    Eine Sache, die bei dir durchklingt, kann ich nicht nachvollziehen: Bei QE geht es gerade um die Aktivierung und Sicherung der internen Ressourcen(qualität). Die Kollegen, die mit ihren Schulen bei uns durch die QE gegangen, fremdevaluiert und zertifiziert sind, sehe das in der Summe als Gewinn für die Schule, aber auch für die persönliche Arbeit.

    Zitat

    Original von Meike.
    Teuer isses immer noch. Ich frage mich, was man von dem Geld an Maßnahmen zur Verbesserung der auch ohne Schulinspektion schon ewig bekannten Probleme hätte bezahlen können...


    Verstehe ich das zwischen den Zeilen richtig, dass bei euch zuvor kein (effektives) Qualitätsmanagement an den Schulen aufgebaut wurde?
    Bzw., wenn was getan wurde, was hat man an den Schulen gemacht und inwieweit hattet ihr Unterstützung?


    Würde mich sehr interessieren, da ich Mitglied in der Steuergruppe für QM an unserer Schule bin.

    Was B-W betrifft, zuerst die guten Nachrichten:


    - In Mathematik besteht in B-W akuter Mangel und die Wahrscheinlichkeit ist auch groß, in der beliebten und österreichnahen Bodenseeregion einen Job zu bekommen.
    - Als EU-Bürger hast du bei vergleichbarer Ausbildung und Befähigung die gleiche Möglichkeit, wie Deutsche verbeamtet zu werden.
    - Die Anerkennung des österreichischen Studiums sollte das kleinere Problem sein; evtl. gibt es ein Fachgespräch.


    Größere Probleme könnten bereiten:


    - Du musst bei uns ein Praxissemester absolvieren; dies ist inzwischen integraler Bestandteil der (verkürzten) Lehrerausbildung.
    - Desweiteren musst du dann den eineinhalbjährigen Vorbereitungsdienst absolvieren - nur so kannst du verbeamtet werden. In dieser Zeit erhältst du knapp 1000,- EUR netto.

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