Beiträge von Timm

    Doris, ich glaube nicht, dass dir hier jemand unterstellen will, dass du leichtfertig Ritalin an deine Tochter geben lässt oder das contraindiziert wäre.
    Meine Beobachtungen decken sich aber auch eher mit alias. Ich frage mich, wie es sei kann, dass ein Kollege, der für den sonderpädagogischen Bereich an unserer Berufsschule zuständig ist, für 50% einer gemeinsamen Klasse ADHS diagnostiziert. Also da muss ich ja - so schlimm es ist - nur sagen: Gott sei Dank haben diese Schüler Eltern, die sich wenig um ihre Kinder kümmern, sonst hätte wohl ein Großteil von denen Ritalin geschluckt.
    Dass Kinder heute aufgedreht (aus dem Wochenende) in die Schule kommen, weil sie immer mehr vor den modernen Medien Sekundär- statt Primärerfahrungen machen, ist ein Fakt. Wie reagieren nun viele Kollegen:
    1. Laisser faire. Immer mehr häufen sich bei mir die Erzählungen aus Grundschulen, dass die Kinder eine Ecke o.ä. haben, in die sie sich nach freier Einteilung mitten in Arbeitsphasen zurückziehen können.
    2. Starrer Frontalunterricht mit drakonischen Strafen und verzweifelten Kollegen (Motto: "Die missratene Generation krieg ich auch noch in den Griff")
    Nun haben wir doch nicht umsonst eine Ausbildung genossen: Wie wärs denn mal mit strukturiertem Unterricht und Methodenwechsel: Phasen, in denen die Schüler gezwungen sind, still und konzentriert zu arbeiten/zuzuhören und dann mehr schülerzentrierte Phasen (in Gruppen).
    In den guten Stunden meinerseits hat's bei obiger Klasse funktioniert und - oh Schreck - mir sind im vorletzten Schuljahr sogar zwei ADHS-Fälle entgegangen, die ich lediglich für etwas "umtriebigere" Schüler hielt.


    Ich habe - vor allem aus meiner früheren Arbeit an Nachhilfeinstituten - durchaus ADHS-Kinder kennen gelernt, bei denen man mit pädagogisch-erzieherischen Mitteln nicht weiterkam und die medizinische Behandlung vollkommen angesagt war. Aber ich wehre mich vehement dagegen eine ganze Schülergeneration zu degenerierten Neurotikern oder Psychopathen zu machen (das bezieht sich jetzt auf Meinungen, wie die des oben genannten Kollegen).


    Eine durchaus nicht rhetorische Frage: Wieviele ADHS-Fälle sind euch aus eurer Generation bekannt?

    Ideen nein, (abgeänderte) Quellen oder sehr "textnahe" Ideen ja.
    Da immer mehr Realschüler weiterführende Schulen besuchen, die die Anfertigung von Hausarbeiten, Thesenpapieren u.ä. fordern, sollte der Lehrer bezüglich der Quellenhinweise vorbildlich arbeiten!

    Zitat


    Behandelt werden in der Stunde die unterschiedlichen Militärbündnisse (Warschauer Pakt - Nato) die unterschiedlichen Wirtschaftsbündnisse (Römische Verträge, EGKS - RGW) und die Wirtschaftssysteme (Planwirtschaft - Marktwirtschaft).
    Hat vielleicht jemand ne gute Idee? Ist ganz dringend!!!!!!!!!


    Sorry für meine Zweifel, aber verrate mir, wie du das in einer Stunde behandeln willst?


    Einstieg Kalter Krieg: Checkpoint Charly, an dem sich die sowjetischen und amerikanischen Panzer gegenüberstehen. Bild:
    http://www.weltentummler.de/blog/archives/checkpoint.jpg
    (Feststellungen: Krieg --> amerik. und sowj. Panzer stehen sich gegenüber, "kalt" --> es wurde nie gegeneinander gekämpft)
    Wer das gleiche Bild in besserer Qualität finden: Bitte posten, möchte es auch gern benutzen.

    In B-W sind Realschullehrer A 13, Berufsschul- und Gymnasiallehrer A13+Zulage, der Rest A 12. Nach dem Eingangsverdienst sind auch die Gehälter der Refs geordnet.
    Gruß


    Timm

    Habe mein Verfahren fürs pädagogische Runden hier dargestellt:


    http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100681216632


    Für das Fach Deutsch (eignet sich zum Abfragen m.E. weniger) benote ich ab und an Hausaufgaben oder Zusatzaufgaben, die dann als Entscheidungskriterium herangezogen werden.


    Wenn das jeweilige Schulrecht die Notenvergabe in die pädagogische Veranwortung des Lehrers stellt, halte ich es für mehr als bedenklich, auf Notenkonferenzen noch herumzuschachern mit der Ausnahme, es geht um knappe Versetzungentscheidungen.

    Regelüberprüfung: Du musst als Beamter alle 5 Jahre überprüft werden. Kann man als Qualitätssicherung und ~entwicklung verstehen. Da besucht dich der Schulleiter, normalerweise nach Vorankündigung, passieren kann dir da nichts mehr, es sei denn, du hast es gar nicht drauf. Anschließend verfasst er einen Bericht, in dem es für verschiedene Tätigkeitsfelder Bewertungen gibt.


    UBs zur Probezeitbeurteilung spiegeln wesentlich mehr die Unterrichtsrealität als Lehrproben wider, das heißt, es sollen gut vorbereitete, aber keine Showstunden mehr sein. Auch müssen keine Stundenentwürfe mehr abgegeben werden.
    Das Verfahren zur Verbeamtung auf Lebenszeit ist nach allem, was ich weiß, recht unterschiedlich in den verschiedenen Bundesländern. Aber es gibt wohl in den meisten nochmal UBs.


    Anlassbeurteilungen (durch Fachberater) finden bei uns im negativen Falle nur dann statt, wenn ein Diszi gegen dich läuft. Da muss also in B-W mehr passieren. Natürlich kann dir der SL aber aus Anlass einen Besuch abstatten (aber ohne aktenkundig festgehaltene Bewertung!). Muss aber ehrlich sagen, dass ich noch kein solches Beispiel erfahren habe.

    Nun, wenn du in B-W eine Stelle hast, bekommst du - egal ob Angestellter oder Beamter - Unterrichtsbesuche in der Probezeit.
    Ich spreche mal von den Beamten:
    Ein unangekündigter UB deines Fachberaters und zwei UBs der Schulleiter (meist angekündigt) müssen überstanden werden (alles in den ersten 9 Monaten). Liegt die abschließende Note im 2er Bereich wirst du nach 1,5 Jahren statt 3 ins Beamtenverhältnis auf Lebenszeit übernommen.

    Genau Britta, das glaube ich auch. Der Staat ist da ja auch sehr korrekt gegenüber seinen Beamten, das muss man mal positiv erwähnen. Ich kenne einige Kollegen, die nach schweren Krankheiten mit verminderten Stundendeputat weiter unterrichten (wollten), viele können dann nach und nach auf ein volles Deputat aufstocken. In der Wirtschaft säße man wohl schon auf der Straße und könnte nur hoffen, dass eine Versicherung wie die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt und die Ärzte das auch noch entsprechend attestieren. Eine Bekannte bearbeitet als Juristin solche Fälle und da geht es echt knallhart zu!
    Außerdem muss der Staat dich ja bei Berufsunfähigkeit als Lebenszeitbeamter weiter alimentieren (je nach Dienstzeit), während solche Leistungen im Prinzip aus der gesetzlichen Rentenversicherung rausgenommen worden sind...

    Ich habe nur eine derartige Zusatzversicherung im Rahmen meiner Lebensversicherung. Das sind aber nur wenige hundert Euro im Fall des Falles. Mein Versicherungsagent wollte mir noch eine weitere empfehlen, nachdem ich aber in einem der letzten "Sterns" gelesen habe, dass Lehrer mit das geringste Risiko haben, berufsunfähig zu werden (ja, hab' mich auch gewundert), hab' ich's gelassen.

    Da wir in B-W m.E. noch im Hauptverfahren sind (denke mal das ist bei GHS und Gymi gleich) werden nur Planstellen vergeben.
    Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch heißt, dass du eine Planstelle bekommen wirst. In diesem Gespräch wird lediglich dein Einsatzort abgeklärt, Organisatorisches besprochen und Deputatswünsche festgelegt. Dann bekommst du in der Regel eine Schule genannt, dort findet ein "Beteiligungsgespräch" statt. Wenn der Schulleiter keine massiven Einwände gegen dich vorbringt, hast du den Job. Sonst findet ein weiteres Gespräch am OSA mit zwei Beteiligten aus dem jeweiligen Amt statt (evtl. auch nochmal unter Anwesenheit des SLs/Rektors). Werden die Zweifel vom OSA anerkannt, kommst du entweder ins Nachrückverfahren oder wirst aus der Liste genommen (=gleich keine Einstellung in diesem Jahr). Ansonsten erfolgt die Einstellung an die vorgesehene Schule.

    Für BW nichts Erfreuliches: Beim Gymi sitzen die Fachleiter in bis zu zwei benoteten Lehrproben und der mündlichen Fachdidaktikprüfung. Dabei sitzt nur noch jeweils jemand vom OSA bzw. ein vom OSA Bestimmter... Je nach Fachleiter ist der Einfluss auf die Endnote unterschiedlich groß; beide Prüfer müssen sich einigen, denn die Noten werden nicht arithmetisch berechnet! In keinem Prüfungsteil darf schlechter als 4 bewertet werden!


    Allerdings: Meine Fachleiterin, die bei den unbenoteten UBs immer super nett und aufbauend war, hat sich Null für mich bei der Lehrprobe und der mündlichen Prüfung eingesetzt. Obwohl beide Noten im 2er Bereich waren, war ich mehr als enttäuscht.


    Die Fachleiterin, mit der ich am meisten Probleme hatte (teils offene Differenzen), hat sich demhingegen übermäßig für mich bei den Noten eingesetzt und die Ergebnisse waren wirklich super fair.


    Also, Vorsicht! Nicht nach meiner Erfahrung vom gegenseitigen Verhältnis auf die Noten schließen...!

    Einecke, Günther: Unterrichtsideen Textanalyse und Grammatik. Vorschläge für den integrierten Grammatikunterricht 5.-10. Schuljahr.
    Hört sich wahrscheinlich nicht passend an, ist es aber. Eine ganze Unterrichtseinheit zum Thema Werbung mit wunderbarer integrierter Sprach- und Grammatikanalyse. Habe damit letztes Jahr in meiner 7. die Werbungsreihe bestritten und es lief echt gut.
    Im Übrigen habe ich auch das machen lassen, was Ronja vorgeschlagen hat (aber erst nach ausführlicher Analyse der Werbung). Kamen viele schöne Resultate dabei heraus.

    Also, im Notfall gesammelte Auszüge aus den Dikaten verbessern lassen und dann auf die Regelbildung überleiten.
    Weiß nicht, ob das die Schüler überfordert: Passende Textpassagen in neuer und alter Rechtschreibung gegenüberstellen. Dann nach der gemeinsamen Erarbeitung mit der Feststellung enden, dass in der neuen Rechtschreibung die Lautzuordnung eindeutig ist und die Regeln (der neuen Rechtschreibung) nochmal in Gruppen erarbeiten lassen...

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