Beiträge von Timm

    Zitat


    - doch, es geht in der freien wirtschaft, selbst, wenn jemand etwas dagegen sagen würde


    Du meinst damit die Aufstockung eines Arbeitsvertrages um x Stunden?
    Das geht nun definitiv nicht. Auch bei den Arbeitsverträgen gilt: pacta sunt servanda!
    Oder meinst du "Überstunden" ohne Ausgleich? Das geht nur bei über-/außertariflich bezahlten Mitarbeitern.


    Vielleicht solltest du dich mal um deine Rechte als Arbeitnehmer kümmern? ;)

    @ Willi:
    In B-W sind die beamteten Lehrer verpflichtet, auf Anordnung und bei Bedarf 3 Stunden ohne Vergütung/Anrechnung Mehrarbeit zu leisten. Darüber hinaus muss vergütet bzw. angerechnet werden (wobei Anrechnung heißen würde, dass später Freizeitausgleich erfolgen muss, was bei Lehrern normalerweise nicht möglich ist), gleichwohl bleibt das Ableisten der Überstunden Pflicht.
    Anders ist es, wenn über das ganze Schuljahr (oder z.B. durch Ausfall eines Kollegen über eine längere, vorhersehbare Zeit) regelmäßig mehr gearbeitet werden muss, somit das Deputat also aufgestockt wird. Hier ist das Einverständnis des Beamten erforderlich.
    Das ist wohl in der Wirtschaft genau so: Überstunden bei Bedarf sind etwas anderes als die Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit (z.b. von 35 auf 36 Stunden/Woche).
    Um das letzte Thema geht es hier und um nichts anderes. Für einen Einsteiger in der Sekundarstufe bedeutet 1 Unterrichtsstunde mindestens (!!!) 1 Stunde Vor- und Nachbereitung. Somit ist jede Stunde mehr Unterricht durchaus sehr belastend!
    Noch ein Vergleich: Ein Angestellter mit 35 Stundenwoche arbeitet im Jahr 48 Wochen (bei 4 Wochen Urlaub). Das ist eine Gesamtzahl von 1680 Stunden im Jahr.
    Ein (Jung-)Lehrer arbeitet 40 Wochen à 50 Stunden* macht 2000 Stunden im Jahr. Damit ist aber noch keine einzige Stunde für Konferenzen, Klassenfahrten, Elterngespräche,... miteingerechnet!!!


    * Ich habe die 45min auf 60 gerundet, die 15min sind eher großzügig die Zeit, die ich mit Pausenaufsicht, Kopieren, Schüler- und Kollegengesprächen... beschäftigt bin.

    Hallo Hermine,


    ich hatte letztes Jahr ein ähnliches Problem. Meinen 30-sten hatte ich nur im engsten Kreise gefeiert, mit dem Versprechen, die große Feier ein Jahr später zu feiern, wenn ich meine erste Anstellung bekommen hatte. Das war Gott sei Dank auch so und ich musste nun auch eine größere Menge (knapp 50) unterschiedlichster Leute (von 15-62 Jahren) aus verschiedensten Freundeskreisen unter einen Hut bringen.
    Dazu habe ich einen Raum in einem Vereinhsheim gemietet mit gastromäßiger Bestuhlung und Küche, der aber nicht bewirtschaftet war. Um selbst etwas von der Fete zu haben, habes ich auf das Prinzip Selbstbedienung gesetzt. Jeder Gast bekam beim Eintreffen eine kurze Einweisung, wo er getränketechnisch was findet. Das Essen bestand aus warmen Fleischkäse, den ich nach Bedarf in der Küche aufgebacken habe und Salaten. Somit hatte ich genügend Zeit, um mich auch meinen Gästen zu widmen und den Abend/Nacht auch etwas zu genießen.
    Mit am schönsten war eigentlich der Mix verschiedener (Alters-)Gruppen. Meine ehemaligen 9er haben meine Gäste in den 40-60igern zum Tanzen animiert und alle haben mir später ein sehr schönes Feedback gegeben.


    Ich hofffe, meine Beschreibung bringt dich auf die eine oder andere Idee. Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg beim Vorbereiten.
    Gruß
    Timm

    Danke erstmal an philosophus für seine maßvollen Worte. Zwei Dinge möchte ich dazu anmerken:
    1. Nach dem, was ich aus den Artikeln herauslese, hat das Ministerium nicht die Sache an sich gezogen. Dem Einstellungserlass gemäß ist das OSA für den entsprechenden Entscheid zuständig. Nach dem Gespräch mit dem Kandidaten wurde negativ entschieden und in der folgenden Stellungsnahme hat der Bewerber wohl Widerspruch gegen den Enscheid des OSA eingelegt. Damit endet im normalen Verwaltungsverfahren der Widerspruch bei der nächsthöheren Behörde (=Kultusministerium). Dass man hier lange geprüft hat, spricht doch eher für die Sorgfalt. Was mich wundert ist, dass nach der Ablehnung des Widerspruchs von dem Bewerber der nun offene Klageweg nicht beschritten worden ist (zumindest konnte man nirgendwo etwas darüber lesen). Macht sich der Kandidat wohl doch keine Illusionen über den Erfolg einer evtl. Klage?
    2. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass nicht erst eine strafrechtlich relevante Tat (und gerade diese sind abgesehen von Tätlichkeiten im Extremismus-Bereich rar) begangen werden muss, um sich gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung zu wenden. Ich spare mir hier, Nazi-Vergleiche zu strapazieren, aber wir wissen alle, dass es neben Gewalttätern auch die geistigen Brandstifter gibt!

    Zitat


    Politischer Widerstand gegen faschistische Gruppierungen fällt jedenfalls keineswegs dort hinein!


    Zumal dem "Angeklagten" ja nicht mal nachgewisen werden kann, dass er selber Gewalt ausgeübt hat oder das jemals tun würde.


    Liebe Melosine,
    richtig zu zitieren heißt, das Zitat nicht aus dem Zusammenhang zu reißen! Ich habe mir die Mühe gemacht, über die angesprochene Gruppe zu recherchieren. Ich habe dabei eingeräumt, dass nur die Annahme und deren Bestätigung, dass der Kandidat die von mir genannten Ziele unterstützt, eine Ablehnung rechtfertigt. Die wenigen Indizien sprechen wohl aber eher nicht dafür, dass sich der Betreffende außer mittels Wortklaubereien von der Gewaltbereitschaft der Autonemen distanzierem will.


    Man sollte aufpassen, dass man mit dem unterstütztenswerten Kampf gegen Faschismus, nicht falsche Sympathien für Extremisten verbindet. Stellen wir das Recht auf Meinungsfreiheit vor die Verfassungstreue des Beamten, können wir im schlimmsten Fall eine Situation wie zu Weimar haben: Beamte, die die Grundgedanken des eigenen Staates nicht tragen!


    Könnten wir das heute vielleicht doch aushalten? Vielleicht ja, aber bestimmt nicht, wenn der Beamte Schüler erzieht. Das Gewaltmonopol des Staates ist nicht nur ein rechtliches Prinzip. Wenn ich meinen Schüler beibringen will, Konflikte gewaltlos auszutragen, taugt der Kollege nicht, der gewaltbereite Autonome unterstützt (oder wie soll man denn bitte auf dem Hintergrund einer gewaltbereiten automonen Szene den Satz: "Militanz bezeichnet eine widerständische Haltung, die nicht vor Konfrontation zurückschreckt" verstehen?!).


    Es ist nicht in Ordnung Melosine, dass du Strafrecht und das Recht des Staates, geeignete Kandidaten einzustellen durcheinander bringst. Beamte werden nach Eignung und Befähigung eingestellt. Ein Beamter, der sein Recht auf freie Meinungsäußerung benutzt, um gegen gewisse Grundgedanken unseres Staates anzugehen. ist m.E. nicht geeignet. Der Staat hat ihm die Möglichkeit gegeben, seine Berufsausbildung abzulegen, nun muss derjenige eben eine Lehrtätigkeit außerhab des Staatsdienstes suchen. Das ist somit auch kein Berufsverbot.


    Ich möchte jetzt doch eindrücklich darauf hinweisen, dass ich keinesfalls parteipolitisch mit Frau Schavan sympathisiere (eher das Gegenteil). Aber wir sollten endlich mit der Tradition der 68er (die ich sonst überaus bewundere) aufhören, für Gewalt von Links blind zu sein und nur Rechte zu verdammen.


    Ansonsten wünsche ich eine weniger
    X( als 8) Diskussion!

    Also im Verfassungsschutzbericht für B-W 2000 (S. 103) wird die anifastische Szene in Heidelberg ausdrücklich als gewaltbereit bezeichnet. Das lässt zumindest Vermutungen über den Kandidaten aufkommen, die sich wohl (unterstellt man dem OSA keine böswillige Absicht) verdichtet haben.
    Ich finde, der Staat hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, die Verfassungstreue seiner Beamten zu prüfen. Gerade im Bereich der Erziehung, besonders in Fächern wie Gemeinschaftskunde/Geschichte, muss die wehrhafte Demokratie garantieren, dass die Schüler auf der Grundlage der freiheitlichen-demokratischen Grundordnung erzogen werden.


    Wie kann aber jemand, der gewaltbereite Autonome unterstützt oder nichts gegen eine anarchistische Gesellschaftsordnung einzuwenden hat, eine derartige Erziehung gewährleisten (schon aus dem Gedanken des Vorbildlernens)?


    Mag sein, dass an Hochschulen mehr geduldet wird. Allerdings ist das rechtlich auch diffiziler: An den Hochschulen gilt die verfassungsmäßig verbriefte Freiheit der Forschung und Lehre. Das muss dann ggf. (beamte)rechtlich gegen die Verfassungstreue abgewogen werden. Lehrer haben ausdrücklich keine Freiheit der Lehre, schon deswegen wird hier genauer sortiert werden (müssen).

    Kann dir nur sagen, wie das in B-W ist: Prinzipiell kann der Dienstherr Mehrarbeit anordnen, allerdings ist das auf unregelmäßige Vertretungstätigkeit gemünzt. Einfach so den Lehrauftrag anheben, ist nicht. Da würde ich mit dem Personalrat und ggf. einem Rechtsschutz eines einschlägigen Berufsverbandes darüber reden. Ist wohl 'ne schwierige Situation, weil du ja wohl nicht gleich zu Beginn die Schulleitung brüskieren willst.


    Ansonsten werden dir in B.-W. die Stunden entweder mit der Mehrarbeitspauschale vergütet (ist umgerechnet aber wohl weniger als die Besoldung auf die Stunde umgerechnet) oder du kannst im nächsten Schuljahr deinen Lehrauftrag reduzieren lassen.


    Wünsche dir jedenfalls eine erfolgreiche Regelung dieses Missstandes.

    Zitat

    Ich kenne aber auch andere 1,0ller die absolut verdientermassen solche sind und das ihrer Intelligenz und nicht ihrer fehlenden sozialen Kontakte zu verdanken haben. 8o Respekt!


    Ja, es gibt sie wirklich. Aber habe nur ich die Erfahrung gemacht, dass sie leider die Minderheit der 1,0-er ausmachen?!

    Falls du nicht schon solche Erfahrungen hast: Nachhilfeunterricht an einem entsprechenden Institut. Wenn du nicht gerade momentan einen Vollzeitjob hast, sollte das nebenher gehen. Du lernst den Umgang in kleinen Gruppen mit den Schülern und musst dich, was ich für die spätere Lehrertätigkeit sehr sinnvoll finde, mit den Problemen der Schwächeren auseinandersetzen.

    Hm,
    auch mir ist der Aspekt bekannt, dass zunehmend mehr Mädels die höheren Schulen besuchen und dazu auch die besseren Leistungen bringen.
    Eure Verknüpfung mit der Selektion sehe ich zwar momentan für die gerade Betroffenen. Es werden aber Grundsatzentscheidungen getroffen. Und da muss ich doch anmerken:
    Die Trendwende, dass mehr Mädchen als Jungs die höheren Schulen besuchen erfolgte meines Wissens in den 90-iger Jahren. Zu meiner Zeit (Abijahrgänge Anfang der 90iger) waren die Jungs noch leicht in der Mehrheit. Wir hatten aber in B-W immer nach der 4. Klasse die Selektion. Das heißt ja deutlich, dass das System an sich nicht negativ für die Jungs sein kann. Das scheinen viel mehr externe Faktoren zu sein, denen man in Gesellschaft und Unterricht aktiv begegnen sollte, anstatt einfach eine (plötzliche) Rückständigkeit der Jungs hinzunehmen.

    Hallo Zahnersatz,


    vielleicht kann ich dir etwas aus der Perspektive von jemanden helfen, der das Ganze noch nicht zu lange hinter sich hat (komm jetzt in meinem 2. Jahr als fertiger Lehrer).


    Zum Thema drittes Fach: Allein zum Verbessern der Einstellungschancen würde ich unter dem Gesichtspunkt, dass du wohl im geisteswissenschaftlichen Bereich bleiben willst, abraten. Es sei denn, du hast die Möglichkeit und das Interesse Ethik/Philosophie zu studieren. Da wird es m.E. auch noch in einigen Jahren größeren Mangel geben.
    Ansonsten zu kiki 74:

    Zitat


    Ich möchte dir noch nen tipp fürs anglistikstudium geben. Ich hab in HD studiert (würd ich in englisch nicht mehr machen... ziemliche katastrophe!). die ersten jahre hab ich einfach mal meine kurse so gesucht, wie sie in den stundenplan gepasst haben... großer fehler!! musste zum examen alles von vorne lernen!!! informiere dich am besten gleich, was du fürs examen gebrauchen kannst und was nicht!! gut sind kurse in denen du ne übersich bekommst... ich hatte z.b. viele kurse, die intensivst auf ein thema eingegangen sind... aber eine epochenübersicht? oder eine richtige grundlage in linguistik? fehlanzeige! aber das sind die relevanten und wichtigen dinge im examen! mach dir auch schon möglichst früh gedanken über deine prüfungsthemen (muß ja nicht gleich sein, aber nicht erst im semester vor der prüfung! bei uns sind alle viel besser gefahren, die schon ein zwei semester früher wussten, was sie wollten!!! )


    Das kann ich so nur bestätigen. Denke vor allem in Geschichte daran, auch Vorlesungen und Seminare zu belegen, die später einmal unterrichtsrelevant sind. Es ist echt eine große Hilfe, wenn man sich im Ref wenigstens bei der Stundenvorbereitung das grundlegende Einarbeiten in die Epoche sparen kann! (Was nicht heißen soll, dass man nicht spannende "Nebenaspekte" verfolgen soll. Aber es gibt Leute, die wühlen in den Nischen der Geschichte mehr als sie ihre Hauptlinien verfolgen). Ansonsten kann man die Aussage von Kiki74 fast eins zu eins auf das Geschichtsstudium übertragen.


    Zum Thema Motivation: Alles, was spannend am Umgang mit jungen Menschen ist und wohl ein "positives psychologisches Trauma": Fand meine Schulzeit und vielen Kollegen einfach toll. Da ich als Schüler nicht mehr zurückgehen kann, dann halt jetzt als Lehrer ;)

    Zitat

    Die haben ALLE gesagt, dass das 11 Schuljahr ein Witz und total sinnlos war.


    Dann haben sie einfach etwas nicht gecheckt (muss man als Schüler auch nicht, aber vielleicht im Nachhinein?!). Im 11. Schuljahr werden im Gegenteil zum 10. (in B-W) nochmal alle Fächer der Stundentafel unterrichtet. Damit wird den Schülern zum einen nochmal die Möglichkeit gegeben, ihre Kurs-/Vertiefungswünsche zu überdenken. Zum anderen wird im Sinne des spiralförmigen Curriculums propädeutisch für die Kursstufe gearbeitet.

    Einschulung mit 6. Abi nach 12 Jahren mit 19. 5 Jahre Studienzeit. Voilà. (Ja, auch wenn ich nicht zu der Gruppe gehöre, man kann das Studium in 5 Jahren schaffen. Unsere Pädagogikdozentin im Ref war in den frühen Endzwanzigern und wurde ständig für eine junge Referendarin gehalten, an ihrer Schule für eine Oberstüflerin)


    Abgesehen davon war ja meine Forderung, primär die Studienzeit zu verkürzen. Dann würden auch die Durchschnittsstudenten mit 24/25 abschließen, zumal sich auch immer mehr Männer wg. fehlender Wehrgerechtigkeit ein Jahr sparen.

    Also, wenn du überhaupt gar nicht weißt, was für Schularten, Lehrjahre usw. du bekommst, ist das echt ein Skandal.
    Habe ja fast das Gefühl, die halten dich mal eben als Lückenbüßer zurück.
    Allerdings, wenn der Unterricht am Montag beginnt, muss es ja eine (vorläufig) gesteckte Tafel oder etwas Vergleichbares im Computer geben. Bei uns kann man den Stundenplanmachern über die Schulter schauen. Dann weiß man zumindest, in welche Richtung es geht. Ich würde da heute einfach nochmal vorbeigehen, wenn's nicht zu weit ist. Im Notfall auch etwas massiver werden. Es kann einem ja niemand einen Strick aus der Tatsache drehen, dass man gut vorbereitet starten will.


    P.S.: Bei uns in B-W fällt die Erstellung der Stoffverteilungspläne rechtlich gesehen eindeutig in die pädagogische Verantwortung des Lehrers. Es existieren zwar auch Musterpläne, die aber maximal Empfehlungscharakter haben können.

    Hm,
    also persönlich gesehen bin ich gegen G8. Aber erstmal hauptsächlich, weil ich selbst kein einziges absolviertes Schuljahr missen möchte. Außerdem stellt sich mir die Frage, ob ich z.B. 24-jährige abgeschlossene Akademiker in Führungspersonen haben möchte oder ob diese Personen noch etwas reifen dürfen/sollen/müssen. Wir müssen doch nicht alles so machen wie anderwo.
    Außerdem könnten zuerst einmal die Damen und Herren an der Uni damit beginnen, ihren Stoff zu entrümpeln, um ein zügigeres und praxisnaheres Studieren zu ermöglichen. Inzwischen haben die im Schnitt schnelleren und berufsnaheren FHler bessere Chancen auf einen Job als die Leute von der Uni (leider fehlen ihnen noch gewisse Aufstiegschancen). Da stimmt doch etwas nicht! Gleichzeitig stellen die Unis aber immer mehr Anforderungen an die Schulen...


    Allerdings wird das Ganze davon abgeschwächt, dass - zumindest in B-W - das G9 erhalten bleibt und zwar über die beruflichen Gymnasien (die Übergangsquote RS-BGy liegt ja mancherorts schon bei knapp unter 50%). Wenn die Landesregierung ggf. bereit ist, Mittel umzuverteilen (falls G8 zu schwer und deswegen mehr Übergang an die BGy), dann würde ich dem Projekt eine Chance einräumen. Was definitiv nicht sein darf, ist, dass die Gesamtzahl der Abgänger mit (fachgebundenem) Abitur sinkt!!!

    Cool bleiben. Bei mir liefs letztes Schuljahr ähnlich wie bei dir. Ich hatte bis zum endgültigen Stundenplan nach 4 Wochen drei provisorische. In der ersten Woche werden dazu bei uns die Teilzeitklassen nach dem alten Stundenplan einbestellt, für die Vollzeitklassen gilt aber der neue Stundenplan, da kommt es automatisch zu Überschneitungen.
    Dabei kann ich meinen Stundenplanmachern wirklich keinen Vorwurf machen, denn bis zum Tag der Einschulung kann sich durch kurzfristige Abschlüsse von Ausbildungsverträgen oder schullose aber schulpflichtige Schulabgänger der Klassenteiler nochmal ändern und alles ist hinfällig (Bildung neuer Klassen). Wenn man dann noch (sinnvolle) Änderungswünsche der Kollege einflechten will, kann es gut vier Wochen bis zum endgültigen Stundenplan dauern.
    Dass kein Unterricht läuft ist natürlich Blödsinn, aber mit einer flexiblen Planung (bei neuen Klassen Vorstellungsstunden, aktuelle Karika-Tour in Gemeinschaftskunde/Wirtschaftskunde,...) ist man gut gerüstet und findet einen angenehmen Einstieg in den wiederkehrenden Schulalltag.
    Zum Thema Bücher: Fragen, wer die Schulbücher ausgibt/verwaltet. Der kann dir dann auch die eingeführten nennen.
    Zum Thema Lehrpläne: Die sollten irgendwo an jeder Schule stehen. Einfach mal bei der (erweiterten) Schulleitung anfragen, wann man kommen kann und dann gleich kopieren.
    Wenn du mit Arbeitsplänen Stoffverteilungspläne meinst, dann solltest du die eigentlich nach den Lehrplänen selbst anfertigen...


    Wie stand es sinngemäß so nett in einem der letzten Spiegel: Der Mensch ist evolutionär deswegen so erfolgreich, weil er sich neuen Situationen besonders gut anpassen kann. In diesem Sinne viel Erfolg. Und: nach den ersten vollbrachten Tagen geht dann der Blutdruck auch so langsam runter.

    Die Zahl der Änderungen durch die neue Rechtschreibung ist viel geringer, als viele annehmen. Wie man heute in der Stuttgarter Zeitung lesen kann, sind z.B. im Grundgesetz mit 1850 Wörtern lediglich 4 Änderungen, die hauptsächlich "ss" betreffen. Insgesamt machen die Änderungen etwa 2% aus.
    Gerade aber die neue "ss"-Schreibung ist von bestechender Klarheit und Logik. Die Zeichenzuordnung ist nun eineindeutig (wie die Mathematiker wohl sagen würden) und nicht ein Zeichen drückt zwei Laute aus (ß).
    Desweiteren ist auch die Substantivierung viel klarer geworden: Der "Einzelne" wird nun z.B. regellogisch ohne Ausnahme groß geschrieben, die Ausnahmeregeln somit auf ein Minimum reduziert.
    Die Vereinfachung der Zeichensetzung bewerte ich auch größtenteils positiv, allerdings fehlt mir die strukturierende Klarheit des Kommas bei längeren erweiterten Infinitiven (wobei es natürlich freiwillig geht).


    Wenn wir mal die Sichtweise der Akademiker mit mindestens zwei erlernten Sprachen verlassen, halte ich die Schreibweise von Majonäse für vollkommen angemessen. Das Gute ist, dass man hier ja die alten Schreibungen als Nebenschreibweisen zugelassen hat, ohne dass dies m.E. zu größerer Konfusion führen muss.


    Der absolut misslungenen Teil der Getrennt- und Zusammenschreibung wurde schon entschärft, hier sind bestimmt noch weitere Maßnahmen zu treffen, für deren Überprüfung u.a. ja aber eigens eine Kommission (auch mit Gegnern der neuen Rechtschreibung) gebildet wurde.


    Zur Hermines Argument, dass ein größerer Bestand an Schubüchern mit alter Rechtschreibung im Umlauf sei, kann ich nur sagen, dass dies an den mir bekannten baden-württembergischen Schulen bestimmt nicht der Fall ist.


    Mein Fazit: Sommerlochdebatte mit fatalen Konsequenzen für die schwächeren Schüler (die lesen nämlich die Springer Presse und kommen dann wohl ganz durcheinander). Statt für sinnvolle Verbesserungen zu kämpfen, geht bei vielen die "Zukunft zurück", um den Filmtitel zu variieren.

    Zitat


    Aber den Spiegel straf ich von nun an mit Nichtlesung.


    Wäre schön, wenn man einen breiten Boykott von Lehrerseite gegen den Spiegel organisieren könnte. Einerseits seine Artikel für teures Geld über Klett vermarkten, andererseits die Arbeit der Lehrer mit der Umstellung zu torpedieren, ist eine Frechheit.
    Beim ersten Heft mit neuer Rechtschreibung (angeblich muss erst technisch umgerüstet werden; ich glaub', da müssen einige erst wieder die alte Rechtschreibung erlernen...) ist meine Kündigung des Abos fällig!

    Ich stimme Cecilia im Groben zu. Allerdings darf der Ruf nach der Verbesserung der externen Bedingungen nicht davon ablenken, dass jeder einzelne Lehrer auch im eigenen Unterricht selber etwas tun kann. Leistungs- und schülerdifferenzierte Methoden- und Sozialformen lassen sich immer wieder (!) mit vertretbaren Mehraufwand etablieren. Allerdings - und jetzt stimme ich cecilia voll zu - müssten wir Kollegen bei entsprechend konsequenter (!) Umsetzung deputatsmäßig entlastet werden.

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