Beiträge von Timm

    Zitat

    alias schrieb am 30.12.2005 14:46:
    VanderWolke
    Schade, dass die Spielwiese emgs momentan geschlossen ist.
    Findest du vielleicht eine andere als das LF?


    Ich habe jetzt nichts so Schlimmes gefunden. Nur weil seine Beiträge etwas "quergebürstet" sind, soll er zu EMGS - oder habe ich etwas Wesentliches überlesen?


    Sein Schielen auf die Signaturen finde ich zwar etwas befremdlich, aber nicht gravierend.


    Nun, wenn ein Lehrer eine sach- und fachgerechte Entscheidung in einem gewissen Spielraum trifft und sie wird anschließend vom Direktor zugunsten des Schülers aufgehoben, kann dadurch evtl. seine Autorität beschädigt werden. Das finde ich nicht mehr hinnehmbar.


    Meine Signatur soll eine Art "memento mori" des Lehrers sein. Aber bitte, jeder mag sie für sich selbst interpretieren und seine Rolle reflektieren. Ich sehe da keinen Widerspruch zu meinem Verhalten gegenüber Schülern.


    Aber danke für die insgesamt netten Worte.


    Hermine: Sonst fast immer mit dir d'accord. Aber das Beamtentum verdient man sich bestimmt nicht dadurch, indem man das Recht beugt, um sich vor möglichen Nachteilen in der Ausbildung zu schonen. Allerdings war zumindest in der Ausgangsfrage dieses Problem nicht direkt angesprochen.

    Van der Wolke hat Recht: Finden sich in einem Gestzestext nacheinander graduell zunehmend abgestufte Möglichkeiten spricht man von einer lexikalischen Ordnung. Das heißt, erst sollte erwogen werden, ob Punkt 1 ausreicht, dann ob...


    Bei einem Spickzettel kann man ja nun genau abwiegen, wofür er eingesetzt werden konnte. Deswegen ist das erwogene Vorgehen von Juliet vollkommen korrekt.


    Beim Abschauen ist es schwieriger. Ich weiß nicht, beim wievielten Mal ich den Schüler erwischt habe. Deswegen gibt es bei mir ähnlich wie bei Paulchen eine Ermahnung, dann wird die Arbeit abgenommen und mit ungenügend bewertet. Das Abschauen ist m.E. auch eine schwerwiegendere Täuschung, da Ermahnung und Ausschluss von der Arbeit auch die Mitschüler in der Konzentration stört.


    Richtig und wichtig ist, dass wir auch in der Ausbildungssituation - egal durch wen - uns nicht zu Rechtsbeugungen hinreißen lassen. Bei Zweifeln oder Ermessensspielräumen, die zugunsten der Schüler ausgelegt werden, halte ich es aber für unangemessen, sich einen offenen Schlagabtausch mit einem Vorgesetzten zu liefern, wenn dies nicht auf Kosten des Lehrers passiert (z.B. Zurücknehmen einer getroffenen Entscheidung, die mit Autoritätsverlust des Kollegen einhergeht).

    Zitat

    Gaensebluemchen schrieb am 28.12.2005 15:13:
    Hallo Timm,


    ich gehe bei meinem Maßnahmenkatalog folgendermaßen vor:


    Wer einmal stört, wird an die Tafel geschrieben. Beim zweiten Mal gibt es einen Strich dahinter und beim dritten Mal eine Strafarbeit bzw. einen Klassenbucheintrag und eine Mitteilung an die Eltern (kommt auf die Lerngruppe an bzw. auf die Art der Störung - die Maßnahme wird aber vorher angedroht)..
    Meist ist es dann so, dass das den SuS entweder völlig egal ist, sie ihre Strafarbeit machen bzw. mir dann die Unterschrift ihrer Eltern zeigen, dann aber bald munter weiterstören - oder die SuS fühlen sich absolut ungerecht behandelt, verweigern die Strafarbeit oder sagen ihren Eltern eben, dass die anderen ja auch stören würden und dass ich ungerecht sei. Entsprechend wenig Wirkung hat diese Maßnahme dann.


    Wieviel solcher Strafarbeiten vergibst du denn in einer durchschnittlichen Stunde?
    Ich halte es für sinnvoller Schüler vom Unterricht auszuschließen und die versäumte Zeit mal 2 nachholen zu lassen.
    Klassenbucheinträge ohne Verbindung mit einer Konsequenz halte ich für schlichtweg unzweckmäßig.

    Zitat


    Nachsitzen habe ich auch schon probiert. Die Besinnungsaufsätze waren unter aller Kanone (mussten dann bei der Klassenleitung in einer weiteren Nachsitzaktion überarbeitet werden), genutzt hat das Ganze jedoch nichts, weder bei den Betroffenen noch bei ihren Klassenkameraden. Der Abschreckungsfaktor war also gleich null.


    "Auch schon probiert" heißt: Wie lange, wie oft hast du nachsitzen lassen? Du hast selbst gesagt, dass dir solche Maßnahmen nicht liegen. Nun, Schüler haben ein gutes Gefühl dafür und rechnen damit, dass du unter ihrer Geringachtung deiner Konsequenzen den "Bettel wieder hinschmeißt".
    Besinnungsaufsätze korrigiere ich nicht, sondern lese sie nur durch. Sollen die Schüler zur Belohnung noch eine Extrastunde im Aufsatzschreiben bekommen?!

    Zitat


    Was tue ich für das Gemeinschaftsgefühl in den betroffenen Klassen? Da ich dort nur als Fachlehrerin bin und sehen muss, dass ich trotz der Störungen meinen Stoff durchbringe, kann ich nicht viel tun, außer zu versuchen, die Außenseiter so gut wie möglich zu integrieren und immer wieder an das gemeinsame Ziel (guten Unterricht, bei dem alle etwas lernen) zu appellieren. In meiner eigenen Klasse (wo es GUT läuft), da lasse ich meine Schüler z.B. Probleme untereinander lösen. In den anderen Klassen klappt das nicht, weil die SuS mit ihren klasseninternen Problemen nicht zu mir kommen und ich nur die Auswirkungen mitbekomme. Außerdem habe ich schon mehrfach versucht, mit diesen Schülern ihre Sichtweise zu besprechen - genutzt hat es rein gar nichts. Wenn die Schüler noch nicht einmal zum Gespräch bereit sind und sich weigern, auch nur ein Mindestmaß an Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen, wie soll ich dann noch Struktur in die Klasse bringen? Ich sehe mich ehrlich gesagt nicht in der Lage, gegen den Willen von 25-30 SuS permanent anzukämpfen.


    Unter Gemeinschaftsgefühl fördern verstehe ich etwas anderes. Du schreitest ja nur dann/deshalb ein, wenn/weil das Kind schon im Brunnen liegt. Ich meine eine schöne Exkursion, einen netter Filmabend in der Schule, ein spannendes Projekt und kleinere Formen von Belohnungen (früher gehen lassen, Klassenarbeiten vom nachfolgenden Fach in den letzten Minuten vorbereiten lassen, zu den Ferien etwas Süßes, einfach ein paar nette Worte...).
    Verknüpfe zu Beginn diese "Belohnungen" und Extraaktivitäten nicht mit gewollten Handlungen der Schüler.


    Ich weiß, du hast viele verschiedene Klassen. Aber du weißt selber am besten, wo es sich lohnt zu beginnen und wo du auch so die 1-2 Stunden durchstehst.


    Zum Schluss: Hast du denn schon bei den Kollegen hospitiert? Vielleicht kannst du etwas übernehmen oder du siehst, dass nach Außen ein anderer Schein erhoben wird als es im Unterricht wirklich aussieht.


    Gruß


    Timm


    edit: Noch ein Tipp: Stelle unbedingt mal in einer eher lehrerzentrierten Stunde eine Videokamera in die Klasse und analysiere dein Lehrerverhalten. Oft ist die "Hektik" der Schüler ein Spiegel des Lehrers.

    @ gutenmorgen: Ich habe meine Erwiderung zu dir der Ordnung wegen hier gepostet:
    http://www.lehrerforen.de/oldf…c=100676691577&startid=21


    Zum eigentlichen Thema:


    Schön, dass Robischon sein Vorgehen sehr konkret beschrieben hat. Das mit dem Material frei zur Verfügung stellen finde ich eine gute Idee. Mal sehen, was ich über die Schule ergattern kann, einen Teil könnten meine älteren Schüler des Berufskollegs, die Gott sei Dank ein eigenes Klassenzimmer haben, auch selbst finanzieren (und nach der Erstausrüstung unserer Kaffeemaschine spendet der Lehrer bestimmt auch noch gerne etwas ;) )


    Dein Vorgehen beim Wegnehmen von Privatsachen missfällt mir aber. Ich finde es nicht hinnehmbar, dass ein Schüler so lange auf seinen Besitz verzichten muss, bis der neue Besitzer ermittelt worden ist. Ich würde mich wundern, wenn du sehr erfreut wärest, deinen Rasenmäher zusammen mit einem freundlichen Herren der Obrigkeit bei allen Nachbarn zu suchen. Wenn auch nur das zeitweilige Inbesitznehmen fremden Besitzes folgenfrei bleibt, entsteht m.E. eine gestörte Einstellung dazu. Ich kenne das aus meinen schwierigen Klassen: Da wird einfach mal in das Mäppchen des Nachbarn gegriffen mit der Erklärung, ich wollte mir das doch nur mal kurz ausleihen. Keine Ahnung von welcher Art der Erziehung das eine Folge bei 15-17jährigen ist.


    Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass das "Ermitteln" eines Lehrer, der sich sonst Eingriffen in die Schüleraktivitäten verwehrt und jetzt auf der Suche nach einem Gegenstand ist, von dem Betroffenen sehr wohl als Strafe (weil als öffentliche Heraustellung) gesehen wird.

    Ich habe zu der Durchsetzung deiner Regeln überhaupt keine Vorstellung und wollte dich nur etwas sticheln, uns zu erläutern, wie du die Einhaltung hinbekommen hast.
    Leider hast du es hier immer noch nicht geschrieben. Würdest du uns das bitte erklären? Es wäre doch in der Tat evtl. ein Hinweis, der auch gutenmorgen konkret helfen könnte.


    Bitte nicht! Selbständigkeit und Grenzen schließen sich nicht aus. Jeder Mensch will Grenzen, sonst würden wir ohne Ideologie, Recht und Eigentum leben. Und bitte: Auch du hast in deinem Unterricht Grenzen gesetzt, die meiner Erinnerung dann überschrittenn waren, wenn die Rechte anderer tangiert wurden. Das Wegnehmen von Sachen passiert bei mir in meinen postpubertären Klassen in der Pause, die Diskussion beeinflusst i.d.R. überhaupt nicht den Unterricht, da ich eh immer früher da bin. Es geht schlicht und ergreifend um die Tatsachen, einen anderen Schüler unter Verletzung seiner Eigentums-/Besitzrecht zu ärgern. Wer hier nur zuschaut, sozialisiert Schüler mit einem gestörten Besitzes-/Eigentumsbegriff.
    Im Falle von gutenmorgen ist ein weiteres Recht der Schüler tangiert, nämlich dass die Mehrheit nicht durch solche "Spielereien" einiger belastet werden darf.
    Und jetzt bitte nicht das Argument, die Schüler seien so "deformiert", weil sie falsch lernen und arbeiten müssten. Gutenmorgen ist mit dem Resultat konfrontiert, was die sechs Jahre zuvor passiert ist.


    edit: Ohne Strafen und Verhandlungen verschwandt das Verbot. Heißt das, du hast zwei Jahre Schüler mit fremdem Eigentum den Heimweg antreten lassen oder wie darf man sich das konkret vorstellen?!

    Zitat

    Gaensebluemchen schrieb am 27.12.2005 17:39:
    Hallo Timm,



    Das wäre super!


    Willst du mal schreiben, welche Reaktionen du dir schon auf welches Verhalten überlegt hast?

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    Allerdings habe ich das zum Teil schon versucht. Aber ich musste leider die Erfahrung machen, dass selbst positive Sanktionen wie "Wenn wir heute gut und zügig unseren Stoff durchbekommen (ihr also entsprechend leise seid und gut mitarbeitet), dann bekommt ihr keine Hausaufgaben auf" keine Ergebnisse gezeigt haben. Leidtragende waren dann höchstens die, die eh ruhig sind und von ihren störenden Mitschülern wieder benachteiligt wurden.


    Naja, "zum Teil" konsequent zu sein ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Natürlich kann ein normaler Mensch nicht immer konsequent sein, wir haben ja z.B. nicht immer die gleiche Tagesform. Aber Schüler bemerken es schon, ob ein stetiges Bemühen dahinter steckt oder ob man bei den ersten Schwierigkeiten aufgibt. Ganz sicher bedeutet es erstmal, sich mehr zu einzubringen, bevor mittelfristig die Ernte eingefahren werden kann.

    Zitat


    Gezielt nur den Störern Hausaufgaben aufzugeben, würde nicht funktionieren, da es zu viele sind und sie außerdem sofort in ihr Trotzverhalten verfallen und die Aufgaben einfach nicht erledigen würden. Selbst schlechte Noten als Konsequenz sind einigen von ihnen dann egal.


    Lass die Schüler lieber nachsitzen. Freizeit ist das kostbarste Gut der Schüler. Bei älteren Schüler Laufzettel mitgeben; das Nachsitzen müssen sie dann selbst organieren (also auf Kollegen zugehen und fragen, ob sie zum Zeitpunkt x ihre Stunden im Unterricht des Kollegen Y nachholen dürfen). Wird das innerhalb einer festgelegten Frist nicht erledigt, wird das Ganze in Rektoratsarrest verwandelt. Während des Nachsitzens müssen zuerst die Hausaufgaben gemacht werden, ist Zeit übrig, Aufgaben wie Besinnungsaufsätze mitgeben.

    Zitat


    Das Problem ist, dass meine Maßnahmen einfach nicht akzeptiert werden bzw. zum Teil sogar durch alle möglichen Manipulationsversuche ausgehebelt werden.


    Wir sagen es hier immer wieder: Nicht mit den Schülern während des Unterrichts diskutieren. Bestelle sie nach der letzten Stunde ein. Du wirst sehen, das Verlangen nach Diskussion geht gegen Null. Sag den Schülern ruhig, dass das auch deine Freizeit ist, du dir aber die Zeit gerne nimmst, um etwas zu klären!

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    In der Theorie sind die SuS ja mit dem Maßnahmenkatalog einverstanden. Sie fordern von mir ja schlechte Noten, Strafarbeiten en masse, Herumschreien, usw. - aber nur so lange, bis es sie oder einen ihrer Freunde trifft. Dann bin ich plötzlich total unfair, habe es ja nur auf sie abgesehen, obwohl alle anderen viel mehr stören als sie und überhaupt. Ich hatte sogar schon mal die Situation, dass fast die ganze Klasse beinahe die weitere Mitarbeit verweigert hat, nur weil ich einen sehr beliebten Schüler für seine Störung bestrafen wollte.


    Naja, das ist menschlich. Wir merken es ja z.B. in der Erwachsenenwelt an der Steuerdiskussion. Natürlich muss man etwas tun, aber bei mir?!

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    Weiter ist es so, dass die Schüler oft den Maßnahmenkatalog nutzen, um ihre unbeliebten Mitschüler reinzureiten. Da wird dann ein solcher Schüler z.B. unauffällig dazu gebracht, irgendwie aufzufallen, nur um dann vehement eine Strafe für ihn zu fordern. Mir sind diese Spielchen z.T. bekannt und ich verweigere dann natürlich eine Strafe für das Opfer. Natürlich ist damit mein ganzes System mehr oder weniger ausgehebelt, da ich mich ja angeblich selbst nicht an die Regeln halte. Auch kommt sehr oft: "Der X hat ... gemacht, den müssen Sie jetzt bestrafen", was ich natürlich nicht tun kann, ohne es gesehen zu haben. Das ist nämlich auch so ein Problem an meiner Schule: Viele unserer Schüler denunzieren sich gegenseitig ohne jede Rücksicht auf Verluste, schließen sich gegen andere zusammen und nutzen jeden Vorteil aus, den sie sich irgendwie schaffen können.


    Natürlich sind nicht alle so, aber es ist erschreckend, wie wenig Zusammengehörigkeitsgefühl es bei uns teilweise gibt und wie rücksichtslos viele sich verhalten. Da geht es nur um das eigene Wohl bzw. das der Kumpels, die anderen werden eiskalt denunziert.


    Ich glaube, das Denunzieren wird schnell zurückgehen, wenn du mit Konsequenz reagierst. Wenn jeder einmal merkt, dass er selbst Betroffener sein kann...

    Zitat


    An meiner alten Schule war das anders. Da wurde gezielt an Eigenverantwortung und Gemeinschaftsgefühl gearbeitet - hier bin ich als Lehrerin für alles verantwortlich. Eigenverantwortung und Einstehen für eigenes Fehlverhalten gibt es hier nur relativ selten. Der Lehrer hat dafür zu sorgen, dass alles läuft, dass man sich benimmt und dass man was lernt - man selbst muss ja nur stumpfsinnig konsumieren. Der Lehrer muss einen halt im Griff haben, wenn er das nicht kann, ist er halt unfähig.


    Was machst du selbst denn konkret, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken?

    Zitat


    Ich habe ja auch schon versucht, die Schüler selbst in die Pflicht zu nehmen, Lärmwächter bestellt und einiges anderes versucht. Geendet ist das damit, dass diese Dinge dazu missbraucht wurden, um andere anzuscxhwärzen bzw. mir der Vorwurf gemacht wurde, dass ich als Lehrerin dafür verantwortlich sei, für Ruhe zu sorgen und das nicht die Aufgabe der Schüler wäre.


    Ich finde das alles ausgesprochen frustrierend.


    Liebe Grüße,
    Gänseblümchen


    Die letzte Aussage der Schüler finde ich überaus korrekt: Diszipliniert ihr euch auch im Lehrerkollegium selbst? Dazu gibt es eben die Schulleitung, Schulaufsicht... Warum sollen die Schüler etwas tun, was selbst Erwachsene nicht machen?


    Natürlich ist das "hammers" frustrierend. Aber du musst mindestens dieses Jahr zu Ende bringen. Es ist nichts Ehrenrühriges, wenn möglich, wo anders einen Neustart zu versuchen (oder wenn du dir nächstes SJ nur neue Klassen geben lässt). Nur solltest du dann schon dieses Jahr deine Probleme angehen. Ansonsten läufst du eher weg und das bringt kein Selbstbewusstsein.
    Gruß


    Timm

    Ich habe dein Eindruck, du bringst etwas durcheinander. Strenge und Konsequenz sind für mich zweierlei.


    Strenge heftet immer das Sauertöpfische und Unfreundliche an. Konsequent kann man aber durchaus sehr freundlich und sogar wohlwollend sein.


    Schüler empfinden, das haben sie dir ja selbst mitgeteilt, dein Verhalten als nicht besonders glücklich. Die Frage ist also, wem wirst du überhaupt gerecht mit deinem Lehrerbild.


    Überlege dir mal einen recht genauen Katalog von positiven und negativen Sanktionen. Führe ihn in den Klassen ein, begründe wieso du das machst (mir liegt am Herzen, dass ihr ungestört und gut lernt) und setze ihn konsequent um. Dazu musst du keine unfreundliche, verhärmte Lehrerin werden. Wenn du willst, können wir hier im Forum ja einmal an einem solchen Katalog basteln...

    Zur ersten Frage würde ich sagen: Nein, er greift nicht. Anderes kann ich jedenfalls aus den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen nicht entnehmen.


    Zur zweiten Frage: Die Berufsfachschule ist lt. §11 Schulgesetz in der Regel eine Vollzeitschule. Damit gelten die Bestimmungen des JArbSchG "in der Regel" auch nicht. Ausnahmen von der Regel bestehen z.B. im pflegerischen Bereich, in dem eine Kooperation betriebliche Ausbildung und Teilzeitunterricht besteht. Unsere Kfzler haben sogar einen Betriebstag, was m.E. aber nichts am Status der Vollzeitschule ändert. Letztlich ist das aber im Zweifelsfalle etwas für die RP-Juristen...


    Naja, threads, die man aus Anonymitätsgründen hier nicht eröffnen kann, werden logischerweise dann auch hier nicht abgezogen... ;)

    Ich war bis jetzt auch dagegen. Aber was mit Meike passiert ist, ist für mich ein gewichtiger Grund, einen geschützten Bereich einzurichten.
    Lehrer im Dienst sind qua ihrer Funktion zur Amtsverschwiegenheit verpflichtet. Richtet man einen geschützten Bereich ein, in dem nur praktizierende Lehrer posten und lesen können, ist die Verschwiegenheit garantiert (wenn trotzdem was nach Draußen dringt, ist der "Outer" schuld).
    Ein formloses Schreiben mit Dienstsiegel der Schule würde doch als Legitimation reichen. Aber natürlich kann man von Stefan den Mehaufwand nicht erwarten. Schade ist es, dass man dann in manchen Problemfällen keine Hilfe hier mehr anfordern kann, denn Leute à la einige emgsler sterben wohl so schnell nicht aus.

    Bitte nicht einfach vorbeikommen! Rufe an, wann es passt, dann sind auch passende Ansprechpartner da. Im anderen Fall kommst du im Extrem gerade zum Schulhalbjahresende an einem turbulenten Tag und wirst noch als Störung empfunden.
    Guten Start.


    Gruß


    Timm


    Sorry, solltest du nicht die Sache sich noch etwas setzen lassen?! Nach 4 Wochen Ref wusste ich nicht, was guter Unterricht ist. Natürlich bemerkt man, ob ein Lehrer es mit den Schülern kann. Aber was der Kollege methodisch drauf hat, kann ich aus deinen Äußerungen nicht entnehmen. Denn du sagst ja selbst, er mache nicht den "super kreativen" Unterricht, was auch immer das sein mag. Ein methodischer Überflieger ist er damit aber wohl schonmal nicht...

    Zitat

    gudsek schrieb am 10.12.2005 09:28:
    Hallo,


    ich würde sagen, dass Gott alles richtig gemacht hat, aber was die Menschen daraus gemacht haben, ist eben oft weniger schön.


    Liebe Grüße
    gudsek


    Wenn Gott alles richtig gemacht hat, wieso hat er dann bei den Menschen so versagt, dass sie alles "weniger schön" machen?!

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