Beiträge von Timm


    Ja, das fiel mir auch auf. Und in aller Regel wurden sie auch noch laut (ich meine fast unterdrückt aggressiv), als die Schüler laut wurden.
    Allerdings muss man zugeben, dass das in Extremsituationen auch mal eher ein Perfomanz- als ein Kompetenzproblem sein kann. Wenn man richtig schneidet, kriegt man das wohl bei jedem Mensch mit Temperament und endlichen Nerven hin.


    Entweder ist der Druck durch die Medienpräsenz so groß, dass die Schüler bei der Stange bleiben oder es passiert das Entscheidende dann, wenn die Kameras fehlen.
    Die Arbeit unseres Sozialarbeiters, den ich kenne und schätze, läuft sehr geräuschlos ab. Wahrscheinlich ist gute und effektive Sozialarbeit eben die, die in Ruhe im Hintergrund geschieht...


    Zu dem Schüler Mike fiel mir nur spontan auf die Aussage, er solle auf eine Schule gehen, wo mehr von ihm seien, die Antwort ein, ob wir dann Schwarze, Türke usw. auf Extraschulen schicken müssten. Ich mag den NS-Knüppel nicht, aber wie kann man eine unreflektierte Aufforderung zur Segregation unwidersprochen im Raum stehen lassen!!!


    Ich habe ja ausdrücklich das Recht der Foreneigentümer herausgestellt, das Forum nach ihren Vorstellungen zu gestalten.


    Allerdings kann ich - leider auch gerade aus deinem Beitrag - und den anderen, keine Begründung für die gezogene Grenze sehen, außer dass row-k nicht mehr dazugehört. Ich würde mich ja auch freuen, wenn row-ks Beiträge nicht wie bei der Hyperinflation 1923 auftauchten, aber dass man die Regelungen zu einer lex row-k gestaltet, finde ich dann auch seltsam. Da wäre doch eine unabhängige Regelung besser gewesen.


    Warum soll ein Lehramtsstudent sich prinzipiell (!) besser über Probleme austauschen können als ein quereingestiegener Ingenieur. Nach meiner Interpretation dürften z.B. die Quereinsteiger, die nichts anderes als ein Ref mit besserer Bezahlung und dafür sofortiger Unterrichtsverpflichtung bei uns machen, nicht posten, PD jur. uns aber mit abenteuerlichen Beiträgen über Pädagogik und Schulrecht nerven.


    Alias hat ja schon einen guten Ansatz zur Begründung gebracht: Wer an Schulen, an denen man die Schulpflicht erfüllt, arbeitet bzw. dazu einer Lehrbefähigung hat, wird ein anderes Erfahrungsspektrum haben als Kollegen der VHS oder eines Nachhilfeinstitutes.




    Anke: Den Eindruck, dass einem das "Weisheit-Löffeln-Fressen" unterstellt wird, hatte ich immer dann, dass, wenn man Fachtermini benutzt, einem das als Überheblichkeit angekreidet wird. Nun haben wir nun einmal ein wissenschaftliches Studium (ich weiß, Pleonasmus ;) ) abgeschlossen und im Lehrerbereich ist dann entsprechendes Vokabular angemessen. In den anderen Bereichen immer dann, wenn Eltern so auftreten, als seien sie bestens informiert. Kein Arzt wird im Fachforum für die Laien auf Abdomen verzichten, nur weil es Gredi-und-Bledi nicht verstehen (wie auch immer man die beiden schreibt).

    Also die Folge heute hat mich noch mehr zum Nachdenken gebracht.


    Ich habe das Gefühl, dass da einige Schüler bewusst geschauspielert haben. Nicht weil man sie dazu getrieben hätte, aber sie sich sehr wohl der Kameras bewusst waren. Wer einmal in die pädagogische Literatur reinschaut, weiß wie heikel Videobeobachtung ist. Anhand der Kameraführung konnte ich aber keinerlei Zurückhaltung im Klassenraum erkennen! Außerdem wurde wohl auch sehr bewusst geschnitten oder ich bin von einer ganz anderen Welt, weil meiner Meinung nach keine Schülergruppe der Welt ein solches "Tempo" im Klassenraum durchhalten.


    Und wie mit dem schwulen Schüler umgegangen wurde - auch was der Sozialarbeiter hier zugelassen hat -, finde ich mehr als daneben.

    Zitat

    Steppel schrieb am 03.05.2006 18:16:
    :) die Ereignisse überschlagen sich!
    Die Nachricht kam heute nach der Arbeit telefonisch :)

    Ich kann am 01.August 2006 anfangen und erhalte in den nächsten Tagen schriftlichen Bescheid.


     [Blockierte Grafik: http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/musik/e040.gif
    Glückwunsch!

    Zitat


    an alle für Eure Hilfe und Unterstützung, besonders an Timm.
    PS: Lehrgeld mit vier Buchstaben - ISDN, meine Rechnung!


    Timm, welche Möglichkeit habe ich dir eine Mail zu schreiben?


    Aktiviere deine pn-Funktion im Profil, dann schicke ich dir maile email-Adresse.
    Gruß
    Timm

    Zitat

    leppy schrieb am 03.05.2006 07:20:
    Ich fand es super, dass Sozialpädagogen an die Schule geholt wurden. ich glaube nämlich, bei diesen Voraussetzungen ist so eine Ausbildung einfach notwendig. Auch wenn wir uns im Studium ansatzweise mit Sozialpädagogik beschäftigt haben, gut vorbereitet fühle ich mich für solche "Fälle" nicht.


    Ehrlich gesagt, habe ich das genau andersherum gesehen: Außer dem Faktor Zeit habe ich nichts erkennen können, was nach einem besonderen sozialpädagogischen Konzept ausschaut. M.E. hätte das fast jeder motivierte Kollege hinbekommen, den man dafür eine Freistellung gegeben hätte...

    Zitat

    Steppel schrieb am 02.05.2006 20:38:


    Timm, kannst Du mir vielleicht noch eine Antwort darauf geben, welche Qualifikationen von mir auch finanziell anerkannt werden?


    Nun, beim Staat gibt es kein Extrageld für bessere Qualifikationen als verlangt. Man muss den ganz normalen Aufstieg nehmen. Bei uns wäre das der technische Oberlehrer.
    Das dauert aber seine Zeit.


    Ansonsten hoffe ich, dass du bald die endgültige Nachricht bekommst.

    Zitat

    Aktenklammer schrieb am 30.04.2006 10:52:
    Timm, gerät man da nicht in die Gefahr, sein Bild nie mehr zu überprüfen, sodass also der "gute" Schüler immer gut ist und der ruhige, "schwache" von dieser Position nicht mehr runterkommt?
    Mit regelmäßigeren und detailiierteren Aufzeichnungen kann man doch auch das Zustandekommen der Note besser nachvollziehbar machen, oder?


    Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass sich Schüler sehr wohl verbessern können. Ich habe Schüler, die sich beispielweise teils von einer guten 3 auf eine 1 verbessert haben. Damit wäre deine Vermutung empirisch widerlegt. Für die Schüler, die längere Zeit konstant gute Leistungen gezeigt haben, ist das holistische System sogar besser: Haben sie eine zeitlang mal einen Hänger, wird der Gesamteindruck eine bessere Note ergeben, als wenn ich die Summe der Einzelbeobachtungen addiere.


    Rein arithmetische System sind in B-W sowieso nicht möglich, da in der Notenverordnung ausdrückliche die ganzheitliche (!) pädagogisch-fachliche Gesamtwürdigung gefordert ist.


    Meine Erfahrung ist, dass Bewertungsraster und Notizen weniger die Notenbildung als die Notenbegründung erleichtern. Deswegen habe ich ja auch das Zusatzsystem der Tendenzfeststellung um dem Schüler beispielshaft zu begründen, warum er die Noten bekommen hat.


    Meine Kollegen und ich als Vorsitzender haben gerade 25 Projektpräsentationen geprüft. Da gibt es nun jede Menge Bewertungsraster, nur 2 der 6 Kollegen haben sie benutzt (letztlich haben sie ihre Beobachtungen mitgeteilt und wir mussten wieder eine Gesamtnote bilden). Trotzdem lagen wir notenmäßig kaum auseinander und konnten uns immer einigen! Wenn man etwas Erfahrung hat, hat man die wichtigsten Punkte der Raster im Kopf und kann sie bei der Begründung schnell heranziehen, hat aber den Kopf frei für die inhaltlichen Dinge der Präsentation.


    Die Lösung meiner Kollegen und von mir geht in der Tendenz dahin, Schlüsselstellenm zu dokumentieren, ein eigenes Bewertungsraster im Kopf zu haben, aber letztlich holistisch zu bewerten.

    Ich tendiere zur eher holistischen Bewertung.


    Bei jeder Klassenarbeit nutze ich die Ruhe, um mir eine Eindrucksnote über die Schüler zu machen. Irgendwie hilft es mir, wenn der Schüler vor mir sitzt.
    Außerdem bewerte ich bei der Präsentation der GA den Vortrag. Halten sich hier Schüler auffällig zurück oder habe ich das Gefühl, dass nicht alle gleich arbeiten, lasse ich mit einem Kartenspiel den Vortragenden auslosen.
    Die klassischen Tendenzzeichen führe ich auch in der Klassenliste, allerdings nur, wenn sich jemand besonders hervorgetan hat oder besonders schlecht war.

    Zitat

    row-k schrieb am 29.04.2006 23:58:
    Das wäre ja kein Problem, wenn sich hier nicht eine Minderheiten-Regierung verselbständigt hätte und neue Regeln aufstellt.


    Es gibt keine Minderheitenregierung (was für ein Begriff), sondern nur die Beitreiber des Forums, die sich mit den Moderatoren auf diese Maßnahmen geeinigt haben. Foren, so sie privat vertrieben sind, sind eben per se erstmal nichts Demokratischen, sondern Eigentum und Hobby der Betreiber. Vielleicht denkt auch mal jemand an die Betreiber und Moderatoren, die ständig im Stress waren, Beiträge zu editieren, löschen und Strafen zu verhängen. Wem das nicht passt, ist aufgerufen, es besser zu machen. Jeder kann ein Forum eröffnen, das geht ganz einfach und kostenlos. Das ist das Demokratische. Wer hier im Forum was macht, bestimmen aber letztenendes immer noch die Betreiber.

    Zitat

    Anke schrieb am 29.04.2006 21:55:
    stimmt, aber nur für diejenigen.die die Realität nicht vertragen können.


    Deine Realität? Wobei ich gar nicht genau weiß, was du an meinem Beitrag ansprechen willst...


    Ein weiteres Problem ist doch, dass einige der Eltern hier so tun, als sprächen sie für alle. Gerade bei den Berufsquerulanten ist das eben nicht der Fall.

    Im beruflichen Bereich B-Ws gibt es eh nur sehr wenig Referendare. Schule, die ungünstig liegen und/oder kein berufliches Gymnasium haben, bekommen deswegen keine Refs ab. Seit meiner Zeit an meiner Schule hatten wir nie Refs. Dafür haben wir jede Menge Seiteneinsteiger, die ja auch eine Ausbildung machen.


    Meines Wissens müssen die Schulen ausbilden, so es die Situation vor Ort zulässt.


    Ehrlich gesagt, interessieren mich bei der Planung einer Unterrichtsreihe die Eltern nicht die Bohne (es sei denn, ich würde mal ein größere Projekt starten oder Experten einladen wollen). Trotzdem fühlten sich im Forum genügend berufen, ihre Meinung zu allem und jeden beizutragen (ein besonderes Beispiel finden wir unter der Top 100 Liste).


    Für mich ist das Lehrerforum zum einen eine Art erweitertes Lehrerzimmer. Das ist nun einfach mal für Eltern und Schüler tabu, weil man sich in Ruhe mit Kollegen austauschen will. Zum anderen möchte ich auch mit großen Menge (vernünftiger!) Eltern über Bildung, Schule und die Sichtweise der Schüler und Eltern reden. Letzteres ist nun leider nicht mehr so einfach möglich. Das finde ich sehr schade und mit stellt sich die Frage, ob man nicht den schon einmal diskutierten Bereich Schul- und Bildungspolitik eröffnen sollte, in dem dann alle posten können.


    Offen gesagt, finde ich es ziemlich anmaßend zu behaupten, wir könnten keinen Unterricht ohne Eltern planen oder uns entscheiden, bei welchen Problemen wir die Meinung der Eltern hören sollten. Letzteres ist ja durch die Öffnung eines threads immer noch möglich.


    Zum Ärztevergleich: Niemand würde ernsthaft als Laie Ärzten reinreden, wenn diese sich über Operationstechniken oder Diagnosefragen unterhalten. Dass uns hier aber ständig in unser tägliches Handwerk reingeredet worden ist, ist für mich Fakt. Ich habe ehrlich gesagt auch die Schnauze voll gehabt, ständig vorgehalten zu bekommen, ich habe eine schlechte Ausbildung und arbeite in einem defizitären System, deswegen könne man die Anstrengungen vergessen, so lange der Rahmen nicht geändert werde.


    Also: Der geschützte Bereich ist richtig und wichtig, ob man aber nicht noch einen weiteren, für alle offenen Bereich einrichten sollte, steht auf einem anderen Blatt.


    Was machst du denn inhaltlich?!

    Hallo,


    nachdem hier wohl einigen "Nervensägen" das Schreibrecht entzogen wurde, habe ich in die jeweiligen Profile geschaut. Hier findet sich unter Straflevel aber kein Hinweis.
    Ich finde, dass man - schon aus Gründen der Transparenz - dies auch im Profil des Betreffenden vermerken sollte. Vielleicht gibt es dann an der ein oder anderen Stelle eine Diskussion, aber das sollten wir doch aushalten. Wenn Poster klangheimlich verschwinden, dann erinnert mich das schon etwas an Geheimdienstmethoden.


    Bitte: Ich möchte damit keinesfalls die Maßnahmen rügen, sondern stehe im Gegenteil in den von mir vermuteten dem positiv gegenüber!

    Zitat

    MYlonith schrieb am 28.04.2006 11:49:
    Vielleicht ein kleiner Tipp:
    Bei einer GA muss jeder das Thema vorstellen können, kann sich aber von den Gruppenmitgliedern helfen lassen bzw. können die am Ende des Refs nachtragen. Bei mir klappt das wunderbar, vor allem auch, wenn der Herr Zufall den Vortragenden nennt...! Dann hat man das Problem nicht.


    Du hast prinzipiell Recht, triffst aber m.E. den hier zugrundeliegenden Sachverhalt nicht: Es ging nicht um die Präsentation einer Gruppenarbeit, sondern um das Erarbeiten eines Referates mit spezialisierten Referenten. Der Vortrag eines Referates folgt erweiterten Kriterien im Vergleich zur Präsentation einer GA.


    Ich verfahre aus ähnlichen Erfahrungen so: Bei jedem Referat, das auf mehrere Referenten aufgeteilt ist, muss der einzelne Referent unabhängig vom anderen seinen Teil halten können.


    Da ich auch meine Referate als Bestandteil des Unterrichts sehe und nicht als unabhängigen Zusatz, habe ich das gleiche Problem bei Erkrankung eines Referenten wie du. Da kenne ich aber keine vernünftige Lösung: Im Zweifelsfalle muss das Benötigte im Lehrervortrag gemacht werden. Oft gliedere ich z.B. erhellende biografische/historische Hintergründe oder Grundverfahren (z.B. Rational Choice, Spieltheorie... in Gk) aus. Da haue ich das halt den Schülern so kurz um die Ohren.
    Die Referenten müssen dann - je nach Hintergrund - ein neues Thema bearbeiten oder halten das Referat außerhalb des Unterrichts nur für mich, dass ich eine Note finden kann.

    Die Forenregeln besagen doch, dass andere auch posten dürfen, wenn sie angesprochen sind. Also ich kann mir das so denken, dass man im threadtitel der passenden Rubrik so etwas wie "Frage an Eltern" voranstellt und gut ist's...


    Vielen Dank, da sind noch gute Anstöße dabei. Das Autobiografische werde ich wohl im Rahmen des Vaterkonfliktes und der Projektion auf Beerenbaum klären. Eine Bekannte wird mir zusätzlich ihre Erfahrungen als systemkritische Schülerin in Schule und FDJ in einem kleineren Text zusammenfassen.

    Zitat

    row-k schrieb am 24.04.2006 23:05:
    Hallo Timm,
    das gefällt mir gut! Man lernt eben nie aus - cool.


    EDIT: Ich habe nochmals darüber nachgedacht. Wenn mir das passierte, würde ich wahrscheinlich sagen: "Wollt Ihr mich umbringen?" Oder ähnlichen Schmarrn.
    Im Falle der Vogelstimme hätte ich dann gefragt: "Amsel? ... Oder doch Fink? ... Sagt's mir, ich weiß es nicht."


    Habe mich unklar ausgedrückt: Die Schüler zielten auf die Tafel, 2 der Kügelchen (in der Größe eines halben Kleinen-Fingernagels) trafen mich wohl eher aus Versehen. Hätte ich das Gefühl, dass mehrfach mit Absicht auf mich gezielt würde, hätte ich anders reagiert.


    Ein lockerer Spruch kann oft angemessen sein und wäre für mich in kiens Fall und den vorliegenden Umständen die erste Alternative. Ich finde es aber wichtig, ein möglichst breites Handlungsreservoir zu haben. Dazu gehört eben - auch wenn es sich vordergründig widersinnig anhört - das Nichthandeln als Handlungsalternative. Die Schüler müssen natürlich merken, dass ich eben bewusst eine Handlungsalternative ergreife und nicht aus Unsicherheit nicht handle. Meistens sind uns eben Lehrer aus der Schulzeit in Erinnerung, die aus einer Position der Unsicherheit/Schwäche nicht handeln.


    Ein Kollege verlässt z.B. das Zimmer für 5 Minuten bei einer schwierigen Klasse , wenn es zu unruhig ist (sein Lehrerzimmer ist genau gegenüber,so dass er auch nicht sinnlos irgendwo rumsteht). Die Zeit wird hinten angehängt. Es ist also ein anderes "Nichthandeln" als bei Kollegen, die fluchtartig das Klassenzimmer verlassen, weil sie nicht mehr Herr der Lage sind.


    carla: Genau das ist der Vorteil am Nichthandeln: Die (vielleicht avisierte?) Unterrichtsstörung wird nicht erreicht oder ad absurdum geführt.

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