Beiträge von Timm

    Ich setze die Diskutanten in V-Form (Moderator sitzt am Ende) gegenüber, so dass die Klasse sie beobachten kann und die "gegnerischen" Seiten sich im Blickkontakt haben.


    Ablauf:


    Jeder Vertreter gibt sein Eingangsstatement ab. Danach haben die Teilnehmer die Möglichkeit, auf die Eingangsstatements einzugehen, zu widersprechen oder Fragen zu stellen. Ich achte darauf, dass in der Regel ein Wechsel Pro/Contra stattfindet. Fallen die Äußerungen einer Seite sehr mager aus, kann man einen weiteren Vertreter der Seite hinzuziehen. Am Ende gibt es noch ein Schlussstatement.


    Neben der Argumentation, die ich in Gruppen vorbereiten lasse, sollte auch ein Eingangsstatement ausgearbeitet werden, um einen vernünftigen Einstieg in die Diskussion zu haben.


    Beim ersten Mal moderiere ich, sonst Schüler.


    Wird das Thema erwartungsgemäß hitzig, kann man auch nach einer Runde das Ganze fürs Plenum öffnen und 2-3 Meldungen oder Fragen aufnehmen.


    Regeln gibt es sonst keine, außer dass man sich zuzuhören und auf die Beiträge des anderen einzugehen hat (keine Politikertalkshow, in der nur jeder seine Argumente ohne Bezug zum anderen runterbetet).


    Für meinen Ausbildungsjahrgang Ref am Gymnasium kann ich das nicht bestätigen. 2,5 wäre zwar nicht toll, aber ordentlich. Meine außerunterrichtlichen Tätigkeiten wurden damals übrigens weder genannt noch gingen sie in die Note ein. Andere SL haben dafür eine bessere Note begründet.


    Rechtlich gibt es da m.E. nichts zu tun, das Gutachten ist ja auch keine Prüfung, die man wiederholen könnte. Der Grund, warum das Zeugnis erst am letzten Schultag ausgehändigt wird, ist allein, dass sich niemand in ein anderes Bundesland vom Acker macht.

    Zitat

    gudsek schrieb am 18.06.2006 20:55:
    Danke!


    Aber was mach ich denn jetzt bloß? Die Kinder haben doch jetzt im Heft stehen, dass "Der Wolf und der Hütejunge" eine Fabel ist und bald kommt meine Seminarlehrerin zu einem UB und schaut sich die Hefte an...
    Was würdet ihr denn machen?


    gudsek ?(


    Sagen, was Sache ist, dass die Erzählung ein Grenzfall ist und sogar bei einer Uniseite fälschlicherweise als Fabel genannt wird. Dabei kannst du ja nochmal genau auf die Definition eingehen. Unter den Teppich würde ich das nicht kehren, das könnte noch peinlicher werden.


    Erare human est.

    Hirts "Poetik in Stichworten meint": "[Die Fabe] bezieht ihre Einsichten aus praktischer Lebensweisheit des Volkes, vermittelt diese durch umfassenden Vergleich an 'Beispielen' (exempla) vorwiegend aus der Tierwelt. Verkleidung eines moralischen Lehrsatzes in der anschaulichen Gestalt einer Kleingeschichte. [...] Situation der Fabel wird mehr angedeutet als beschrieben. Aus ihr erwächst ein Dialog (oder Monolog), der ohr die witzig-satirische oder moralisch-belehrende Wendung gibt."


    Und der Brockhaus:
    "Epische Kurzform, eine in Verse oder Prosa abgefasste, meist kurze Erzählung mit lehrhafter Tendenz, in der zumeist Tiere (aber auch Pflanzen u.a.) menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen verkörpern."


    Nach beiden Definitionen ist dein Beispiel keine Fabel.

    Zitat

    pepe schrieb am 18.06.2006 14:49:
    Bitte, ich hatte es durchaus bemerkt, dass der "Peter" erst im letzten Beitrag auftaucht... Warum so heftig? Zu heiß heute?


    Und zum Inhalt: Warum soll ich wiedeholen, was hier schon "ausdiskutiert" war: Ich habe kein Problem mit der Hymne, finde aber, die Deutschlandlied-Gröhler müssen immer wieder darauf hingewiesen werden, was es mit dem Lied auf sich hat. Ich habe nichts gegen schwarz-rot-gold, finde aber, man kann es auch übertreiben. Und ich habe nichts gegen Diskussionen, meine aber, fundierte persönliche Meinungen sollte man nicht als gestapelten Blödsinn (schon mal Klopapier gestapelt?) abtun, da das weder einer Diskussion gut tut, noch für eine angemessene Gesprächskultur bei sensiblen Themen geeignet ist.


    Gruß,
    Peter


    Ich empfinde den Fettdruck in diesemZusammenhang als Anschreien und Maßregelung.


    Zum Inhalt habe ich argumentiert, warum ich dieses Pamphlet für schwach halte und mehrfach die entsprechenden Stellen zitiert. Du hattest nur geschrieben, es sei eine Diskussiongrundlage. Natürlich kann man jede dümmlich provozierende Schrift zur Grundlage einer Diskussion machen. Ich stehe aber auf argumentatives Niveau, das geht der Schrift ab. Ein vernünftiger Vorsitzender hätte sich geweigert, so etwas mit dem "GEW-Siegel" und seinen Namen adeln.
    Ich warte immer noch darauf, dass du mir Stellen nennst, über die man ernsthaft diskutieren kann.


    Meine Aufregung rührt übrigens auch daher, dass solche Gesinnungsidioten auch noch auf Schüler losgelassen werden.


    Meine Klimaanlage funktioniert übrigens bestens ;)


    edit: Ich habe mich an einigen öffentlichen Plätzen aufgehalten und die Deutschlandspiele angeschaut bzw. mitgefeiert. Die so gerne angeführten Deutschlandliedgröhler sind mir nicht begegnet. Ich halte sie zwar nicht für eine Erfindung, aber für eine überschätzte Minderheit, die Alt-68ern instrumentalisieren, um ihren Unmut gegen ein positiven Patriotismus zu artikulieren.

    Zitat

    pepe schrieb am 18.06.2006 14:29:
    Und Benjamin Ortmeyers Schrift ist als Diskussionsgrundlage, wie man hier sieht, durchaus geeignet.


    Danke für den Fettdruck. Wenn du genau gelesen hättest, hättest du gesehen, dass es ein "Tippfehler" war, denn im ersten Beitrag von mir dazu steht der Name richtig.
    Eine Diskussionsgrundlage auf gestapeltem Blödsinn ist echt toll. Über jemanden, der weder argumentieren kann noch über ein vernünftiges Geschichtswissen verfügt, geschweige denn richtig rechtschreiben kann, kann ich mich nur stundenlang aufregen. Wenn eure Gewerkschaft das unterstützt, bitte schön. Suum cuique. Aber inhaltlich scheinst du ja auch nichts zu finden, was den "guten" BENJAMIN unterstützt.

    Peter, sorry, aber noch deutlicher konnte ich es doch nicht schreiben. Aber nochmal:


    Die Schrift von Peter Ortmeyer, auf die ich mich beziehe, wurde von Bundesvorsitzenden und dem Vorsitzenden der GEW Hessen eingeleitet. Wenn ich ein Vorwort schreibe (ich habe daraus schon zitiert), in dem ich mich zustimmend über den Verfasser äußere, unterstütze ich dessen Anliegen. Um den Kollegen Dahlem ging es mir nie, ich weiß nicht, warum du ihn zitierst. Seine Meinung ist recht vernünftig und ich habe auch geschrieben, dass ich davon ausgehe, dass die meisten GEW-Mitglieder eine intelligentere Auffasung haben. Wenn aber die beiden Herren des Vorworts so weit rausschwimmen und evtl. nicht einmal die Mehrheit der GEW-Mitgliedern hinter sich haben, gehören sie am "Schwimmen" gehindert!


    Den Auszug gibt es übrigens hier:
    http://www.gew.de/Binaries/Binary18640/06_07_WM-Anlage.pdf

    Vielleicht reden wir nicht über dasselbe. Mir geht es um:
    "Argumente gegend das Deutschlandlied. Geschichte und Gegenwart eines furchtbaren Lobliedes auf die deutsche Nation" von Benjamin Ortmeyer. Dieses Pamphlet wird von einem Vorwort des Bundesvorsitzenden der GEW und des Vorsitzenden der GEW Hessen eingeleitet. Wenn die GEW Mitglieder dieses (hoffentlich!) differenzierter sehen, dann sollten sie ihre Vorsitzenden abwählen bzw. zum Rücktritt auffordern.


    Zitat


    Eine kritische öffentliche Debatte über das Deutschlandlied geht von folgenden Feststellungen und Bewertungen aus:
    1. Das Deutschlandlied war neben dem Horst-Wessel-Lied die Nationalhymne des deutschen Reiches in der Zeit des Faschismus. Damit hat das Lied einen Makel an sich, der durch keinerlei nachträgliche Interpretationen einzelner Strophen weggewischt werden kann. Es kann für keinen Gegner der Nazi-Diktatur ein ungezwungenes Verhältnis zum Deutschlandlied als Nationalhyme geben.


    2. Die erste Strophe des Deutschlandliedes transportiert großdeutsche imperialistische Bestrebungen [...]


    Wenn das ein Schüler als Erörterung geschrieben hätte, hätte ich es ihm um die Ohren gehauen. Bereits am Einstieg überaus fragwürdige und unbewiesene Thesen aufzustellen, ist einfach daneben,ganz abgesehen davon, dass es 1841 definitiv keinen "Imperialismus" gab.


    Aber die Qualität dieser ganzen Schrift lässt sich bereits am ersten Satz ablesen:
    "Fussball-WM 2006: Das Deutschlandlied ist 'im Kommen'".
    Peinlich, wenn eine Lehrergewerkschaft gleich mit einem Rechtschreibfehler startet! (Ja, sie haben im Nachfolgenden durchaus "ß" im Schriftsatz).
    Wer teures Klopapier braucht: 100 Stück des Exemplares gibt es für 100 EUR bei der GEW Hessen.

    Ich habe das Original in Auszügen. Der Verfasser und seine Unterstützer gerieren sich als Sprecher für die ganze GEW [Hervorhebungen durch mich]:

    Zitat


    Als Bildungsgewerkschaft GEW treten wir ganz bewusst und ganz ausdrücklich solchen Stimmungen des Nationalismus und der "deutschen Leitkultur entgegen [...]
    Die GEW erklärt deutlich ...


    Mit Unterstützung des Hauptvorstandes der GEW erschien im Mai 1989 die kleine Broschüre "Argumente gegen das Deutschlandlied".


    Hallo?! Wer das Deutschlandlied befürwortet ist ein Nationalist?!


    Ich bin selbst SPD-Mitglied und sage: Wer das Thema Patriotismus als obsolet betrachtet, überlässt es den Rechten.


    Ob ich stolz, froh, glücklich... bin Deutscher zu sein, ist für mich reine Etymologie. Auf jeden Fall - das bestätigen uns Ausländer - machen wir einen guten Job mit der WM. Und sinngemäß nach unseren Bundespräsidenten: Nur wer sein eigenes Land liebt, kann andere Länder lieben.


    Eine sachliche Diskussion hast du übrigens, alias, nicht eröffnet. Denn die historischen Wurzeln des Deutschlandliedes hast du nicht beachtet. Wenn man sich Hitlers Deutungshoheit anschließt, tut man sich m.E. absolut keinen Gefallen. Und vielleicht sollten wir auch das Feuer verbieten, weil darin Bücher verbrannt worden sind!

    Gestern lief ich mit einer Bekannten nach einem Besuch aus dem Haus. Vom gegenüberliegenden Wohnaus aus dem Balkon des fünften Stocks riefen einiger Schüler der Bekannten "Hallo Frau Y" zu. Sie winkte freundlich zurück. Wir malten uns dann aus, ob es Gerüchte gebe, weil sie mit mir und nicht ihrem Gatten unterwegs war...


    Wen das stört, der sollte eben Wohn- und Dienstort trennen. Es ist einfach ein Abwägen zwischen dem Vorteil der Schulnähe, dass man z.B. mal schnell zwischen Vormittagsunterricht und Konferenz nach Hause kann und einer eingeschränkten Privatsphäre.


    Ich haben Phasen, wo ich einfach meine Ruhe will und deswegen käme für mich gleicher Wohn- und Dienstort kaum in Frage. Wenn das aber nicht der Fall ist, hilft Lamentieren nicht. Menschen sind eben so und meistens ist zumindest das Grüßen lieb gemeint.

    Interessant, hatte gestern noch mit einem Kollegen darüber diskutiert und wir fragten uns, ob die bei der GEW noch alle beisammen haben.


    Die Äußerungen sind schlichtweg Quatsch. Es kann kein Argument sein, etwas aus dem Gebrauch zu verbannen, was die Nazis missbrauchten. Sonst dürften wir keinen Wagner mehr spielen oder nicht mehr auf Autobahnen fahren.


    Das Deutschlandlied ist positiver Patriotismus pur. "Einigkeit und Recht und Freiheit", wer will dagegen etwas sagen? Die Nazis knüppelten doch Recht und Freiheit und belegten Einigkeit mit einem noch nie gekannten Negativbegriff.


    Und gerade die so angegriffene Strophe "Deutschland, Deutschland über alles", spiegelt ja nur den sehnlichen Wunsch von 1841 wider, die Kleinstaaterei zugunsten eines demokratischen Nationalstaates zu überwinden. Und der Zusatz "über alles in der Welt" zeigt nur die Dringlichkeit in den Augen des Verfassers auf.


    Ich muss sagen, für einen Verband, in dem auch studierte Historiker sitzen, ist ein solches Pamphlet schlicht ein Armutszeugnis.

    Zitat

    error404e schrieb am 16.06.2006 19:22:
    Am ersten Schultag gibt es die Urkunde allerdings sollte das mit dem Abschlag schon etwas schneller gehen, wenn deine Unterlagen schon alle beim RP sind.


    Das stimmt. Aber lieber auf das Maximum kalkulieren, so war es dieses Jahr bei unserer neuen Kollegin!

    Dass das post nicht zu lang wird:


    Produktionsorientierung wird im DU hauptsächlich damit begründet, dass die Schüler so die Konstruiertheit der Literatur und deren Kriterien verinnerlichen können. Für den Fremdsprachenerwerb könnte ich mir vorstellen, dass dabei produktionsorientierte Methoden u.a. grammatische Konstruktionen verinnerlicht werden können.


    Wie du meinem Thesenpapier entnehmen kannst, wäre Handlungsorientierung ein Überbegriff, unter den Produktionsorientierung als eine Methode fiele.

    Hi,
    das ist mein Thesenpapier für Handlungsorientierung im Politikunterricht.
    Vielleicht ist für dich ja was Passendes dabei.
    Im PU wird Handlungsorientierung eher kritisch gesehen, denn "im Mittelpunkt des Politikunterrichtes haben Analyse- und Urteilsfähigkeit und nicht Handeln zu stehen."


    Gestaltung von handlungsorientiertem Unterricht


    Durch eigenes Handeln Gelerntes wird leichter verstanden und bleibt besser im Gedächtnis.
    Durch Handeln während des Handelns lernen.
    Formen des Handelns:
    Reales Handeln:
    Erkundigungen, Praktika, Expertenbefragungen,...
    Als alleinige Form zu verneinen (u.a. fehlende Reflexion, fehlendes Hintergrundwissen)
    Simulatives Handeln
    Rollen-/Planspiele, Konferenzspiele, Pro-/Contra- Debatten, Hearing, Tribunal, Zukunftswerkstatt
    Hohe Leistungsbereitschaft
    ABER: Gefahr der Vereinfachung der Realität
    Produktives Gestalten
    Tabellen, Flugblätter, Reportagen, Referate,...
    Hohe Leistungsbereitschaft
    ABER: Hinwendung der Lernenden gilt mehr dem Werk als der Politik







    4. Erfolg der Handlungsorientierung bei Lehrerinnen und Lehrer


    Behauptung Breits:
    Politikwissenschaft und Fachdidaktik haben seit den 70iger Jahren immer weniger Einfluss auf die Unterrichtsgestaltung ( fachfremd unterrichtende Lehrer).
    Statt gründlichen Analysen gingen die Lehrer zur Faktenvermittlung oder oberflächlichen Diskussion über (Laberfach).
    Der daraus resultierenden Interessenlosigkeit der Schüler wird seit Mitte der 80iger Jahre mittels Handlungsorientierung begegnet.


    5. Gründe für das Interesse an der Handlungsorientierung


    Handlungsorientierung bereitet den Schülern Spaß, da sie ihre eigenen Erfahrungen, Vorstellungen und Einstellungen mit einbringen können.
    Handlungsorientierung löst die Schüler aus ihrer Passivität des lehrerzentrierten Unterrichts.
    Eigenverantwortliches Handeln wird als Indiz für Mündigkeit gesehen.
    Lehrer müssen weniger Sachanalyse leisten, als methodischen Einfallsreichtum an den Tag legen.


    6. Einwände gegen den handlungsorientierten Unterricht


    Normalbürger soll die Politik gedanklich begleiten. „Die Aufarbeitung von Informationen und die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema“ steht mitunter nicht im Vordergrund.
    Komplexität der Politik wird häufig zu stark vereinfacht  Vernachlässigung der Unterrichtsinhalte.
    Gefahr, den Inhalt der Methode anzupassen.

    Das Kind ist ja nun schon in den Brunnen gefallen, aber für die Zukunft:
    Ich spreche alle Aufgaben mit den Schülern durch, bevor jemand schreiben darf. Somit können Unklarheiten beseitigt werden und die Schüler arbeiten mit größerer Ruhe.


    Selbst ausgefeilte Aufgabenstellungen benötigen ab und an einen Kommentar. Deswegen müssen wir z.B. bei den Abschlussprüfungen immer die Aufgaben prüfen und geben den aufsichtführenden Lehrern ggf. Kommentare mit.

    Also, wie gesagt, normalerweise sind die 100% Auslandskrankenversicherung mit drin. Trotzdem frage ich mich, was dich, um die letzte Sicherheit zu kriegen, von der Einsichtnahme in die Police abhält?!

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