Wenn jemand selbst immer argumentiert, wie man etwas machen solle und wie er es machen würde, konstruiert er für mich eine Differenz. Nun kann jeder halbwegs intelligente Leser nachvollziehen, welche Position denn die bessere ist.
Ums aber insgesamt nochmal klar zu machen, ein kleiner Vergleich:
Angenommen ich bin Sammlungsleiter der historischen Karten. Diese sind im Raum Y zusammen mit den geografischen. In letzter Zeit stelle ich fest, dass immer mehr Kollegen die Karten falsch/schlampig einsortieren, z.T. landen sie bei den Geografen. Ein paar Kollegen kann ich namentlich benennen. Nun wird es normalerweise so ablaufen, dass man im Gremium (z.B. GLK) den Sachverhalt schildert, vielleicht auch das Beispiel der historischen Karte im Geografiebereich erwähnt und bittet, wieder zu mehr Ordnung zurückzukehren.
Kollege Z, der die Karte falsch einsortiert hat, wird sich wahrscheinlich ertappt fühlen, aber von der Sache her einsichtig sein, weiß er doch, dass er nicht der einzige ist. Die anderen werden ob der Unbill, die der Allgemeinheit bereitet werden, im Normalfall wieder ordentlicher sein.
Nach Logik einiger hier, ist das aber Lästerei. Ich müsste die Kollegen einzeln ansprechen, sie konkret auf ihr Verhalten hinweisen, ohne dass das an die Allgemeinheit dringt.
Ich frage mich nicht ernsthaft, was die bessere Methode ist: Zu sagen, hallo, wir sind in letzter Zeit etwas pflichtvergessenen gewesen oder jeden Kollegen zu einem persönlichen Gespräch zu zitieren
Auf das Niveau, einzelne Leute zu Sündern zu machen, lasse ich mich nicht herab. Menschen folgen gerne Tendenzen und müssen deswegen nicht offiziell an den Pranger gestellt werden. Wohl möchte ich aber die Tendenz ansprechen dürfen. Wegen einer einzelnen Person würde ich hier bestimmt keine Wellen machen, insofern bitte ich die Suche nach dem Alleinschuldigen einzustellen; es gibt ihn für mich nicht!