Beiträge von Timm

    Interessanter Thread. Ich habe eigentlich immer nach dem WE Probleme, wieder sonntagnachts in den "normalen" Rhythmus zu kommen. Je länger ich meinen Freizeitrhythmus lebe, umso schwieriger wird es. Montagmorgens um 6 - vor allem jetzt im dunklen Winter - rauszukommen, ist da oft wirklich schwer.


    Ich versuche, montags und vor allem nach den Ferien den Unterricht so zu gestalten, dass ich nicht gleich von 0 auf 100 muss. Mehr schülerbezogene Unterrichtsformen haben den Vorteil, dass diese meine vom WE ermattete Klientel einerseits aktivieren, andererseits mir ein bisschen weniger abverlangt wird, als wenn ich vor der Klasse rumturnen muss.


    Hab übrigens vor dem ersten Schultag bis nachts um 1 gelesen, bevor es dann um 6 rausging. Der Akku war aber noch so voll, dass ich gut über den Tag gekommen bin.


    Ich bezweifle das nicht und dir persönlich sei so ein Lehrerausweis auch herzlich gegönnt. Wenn aber die Schulleitung ohne Rechtsgrundlage Ausweise ausstellt, ist das schon herb. Den entsprechenden Artikel findet man in jedem GEW-Jahrbuch, das im Regel oder auf dem Tisch eines jeden Schulleiters steht.


    OT: Beim education Shop, den man direkt über die Apple-Site erreicht, reicht es Schule und Schulort anzugeben, dass man einen Rabatt bekommt. Bei einem MacBook macht das knapp 90,- EUR aus.

    Zitat

    Original von Super-Lion
    Habe einen Lehrerausweis unserer Schule. Sieht ähnlich wie ein Schülerausweis aus.


    Gruß
    Super-Lion


    Staatliche Schulen sind nichtrechtsfähige öffentliche Anstalten. Als Sonderbehörde dürfen sie nur (ihnen Übertrage) Hoheitsakte ausführen, für die das Landeswappen und Dienstsiegel verwendet werden können (z.B. Zeugnisse).
    Die Schule kann somit nicht wie eine Landesbehörde tätig werden und Lehrerausweise ausstellen. Bei Schülerausweisen gibt es in B-W hingegen ein Schreiben des Kumis aus dem Jahr 1977, das die Ausstellung dieser Dokumente empfiehlt und regelt.


    Die Ausstellung von formlosen Bestätigungen ist hingegen kein Problem.

    Zitat

    Original von Udo Hilwerling


    Ich habe tatsächlich keins - aber zumindest ein Passwort wirst du doch wohl eingeben...?!


    Da mache ich auf dem iPhone nur den Flutschfinger :tongue:


    Ich denke, egal wo wichtige Daten liegen, ein Passwort sollte immer sein. Beim Telefon kommt noch dazu, dass ich es bei Verlust zumindest erschwere, Telefonate usw. auf meine Kosten zu führen. Mein iPhone aktiviert jedenfalls nach einigen Minuten automatisch den Passwortschutz - und das ist auch gut so ;)

    Philo: Danke für das Herausarbeiten der interessanten Passage. Zur Zeit meiner Ausbildung haben unsere Schulrechtler darauf hingewiesen, dass die Frage, ob eine Filmvorführung im Klassenverband öffentlich oder nicht öffentlich sei, nicht endgültig geklärt sei.
    Wenn aber das BMJ diese Auffassung vertritt, sind wir insofern abgesichert, dass wir weder vorsätzlich noch fahrlässig gehandelt haben. Sollte also doch jemand auf die Unrechtmäßigkeit der Vorführung kommen und Recht erhalten, muss zivilrechtliche Ansprüche unser Arbeitgeber tragen und strafrechtliche Relevanz kann sich dann wohl auch nicht entfalten.


    Ich habe in der Tat in jeder Unterrichtsstunde meinen Pilotenkoffer mit Unterrichtsmaterial und eine Umhängetasche mit MacBook und aktuellen Sätzen von zu korrigierenden Klausuren dabei. Das MacBook klappe ich wirklich fast jede Unterrichtsstunde auf; da unsere Unterrichtszeiten in 95min rhythmisiert sind, eigentlich auch kein Problem.
    Schwarzes Brett u.ä. gibt es bei uns nicht (mehr). Hausmitteilungen mit Terminen und Vertretungspläne geht alles per Email. In einer beruflichen Schulen mit dezentralen Lehrerzimmer, PC für rund 3-4 Kollegen und zusätzlichen Anschluss ans Schulnetzwerk (dazu an vielen Orten WLan-Abdeckung) lässt sich rein digital super arbeiten. Das ist auch inzwischen an immer mehr Schulen dieser Art Standard.
    Und nach deiner Logik kannst du auch kein MacBook haben, denn nach dem Aufklappen ist da nix mit Warten :D Da diese Laptops nicht auf einem BIOS aus den 80igern basieren, sind sie sofort "da".
    Termine trage ich in den iCal ein und dank me.com liegen die immer auf MacBook und iPhone schön synchronisiert vor. Je nachdem, tippe ich die Termine per MacBook oder Iphone ein. Wobei Termineintragungen bei mir nur zur Sicherheit dienen; 90% meiner Termine habe ich im Kopf und so soll das auch bleiben!


    Bedenken hätte ich im Hinblick auf eine Notenverwaltung per iPhone zumindest für die Startphase. In den Rezensionen von Apps namhafter Softwarefirmen wird immer wieder berichtet, dass sie in der Anfangsphase gerne einmal abstürzen. Da es nach deiner Aussage bis jetzt keine Möglichkeit einer zusätzlichen Datensicherung gibt, wäre mir das in der Startphase zu heikel. Aber, wie gesagt, ich finde deinen Ansatz prinzipiell faszinierend und sehe durchaus einen Markt für dein Produkt. Wünsche jedenfalls viel Erfolg beim Entwickeln und beim anschließenden Vertrieb!


    Lt. diverser iPhone-Seiten steht übrigens die copy und paste-Möglichkeit auf der Agenda der Iphone OS-Entwickler.


    Edit und Ergänzung: Zumindest für Safari und Mail gibt es eine Lösung: http://pastebud.com/

    Zitat

    Original von kleiner gruener frosch



    Timm: "copy und paste" liegt nicht an Hilwerling. Das wird vom Iphone nicht unterstützt, wenn mich nicht alles täuscht. Und ich glaube auch nicht, dass es von einen Third-Party-Application eingebaut werden kann. Das ist übrigens einer der Punkte, die ich beim Iphone nicht verstehen kann und die für mich persönlich ein "No-Go-"Argument sind.


    [/quote]

    Zitat


    Eine wichtige Geschichte fehlt mir, wobei hierfür das Iphone OS zuständig ist: copy und paste


    :D Genau das habe ich geschrieben. Ein No-Go vielleicht dann, wenn man das Iphone so wie einen PDA benutzt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es jemals eine "state of the art" all in one Lösung geben wird, die PDA, Telefon, Kamera und Foto vereint. Ich denke, dass die "spezialisierten" Geräte immer für die hochwertigen Ergebnisse die beste Lösung bleiben werden.

    Nun mal etwas Butter bei die Fische, denn du hast die Sachlage entweder zu verkürzt oder teilweise falsch dargestellt:


    Zitat

    Original von Sunrise1982
    hallo,
    die urheberrechte liegen beim wdr, das gilt auch für alle anderen sendungen von anderen sendern. lediglich, wenn ausdrücklich erlaubt ist, dass man es herunterladen, verfielfältigen und öffentlich zeigen darf, dann kann man das machen. das muss aber explizit so genannt werden und kann nicht einfach implizit geschlossen werden.


    also, alles was von sendern, produktionsfirmen etc. bei youtube hochgeladen wird, wird dort illegal hochgeladen, außer der urheber stimmt diesem zu. du darfst auch nicht das video von martin schmitz, der sich selbst beim naseputzen mit der webcam aufnahm, herunterladen, da hat er ebenfalls sein copyright drauf.


    Urheber und ggf. Miturheber sind die "Schöpfer" des Werkes (§§ 7,8 UrhG). Produzieren den Film Redakteure des WDR ist der WDR Miturheber, aber keinesfalls Urheber. Fertigt jedoch eine private Produktionsgesellschaft den Film an und der WDR sendet die Produktion, so ist die Produktionsgesellschaft der (Mit-)Urheber und WDR kauft lediglich das Senderecht (§20 UrhG). Manchmal kaufen die Sender auch noch die Vervielfältigungsrechte (§16 UrhG) und bieten die Filme dann über angeschlossene Vertriebsabteilungen an. Das Recht, Filme wiederzugeben, ist wiederum ein eigenständiges Recht, das beim Urheber liegt, aber in aller Regel an Filmverleihe abgegeben wird (§§ 19,21 UrhG).
    Ich denke, es wird klar, dass es im Einzelfall sehr schwierig wird herauszufinden, wo welche Rechte genau liegen. Würden wir das Tag für Tag für den Unterricht versuchen, könnten wir Filme gar nicht mehr zeigen. Deswegen gibt es den §52 UrhG, nach dem Auszüge aus Werken z.B. in Schulen öffentlich zugänglich gemacht werden dürfen. Was denn nun genau ein Auszug ist, ist gesetzlich nicht geregelt und liegt nun auch in der Interpretation des Lehrers. Dass hier bestimmt den Lehrern ein gewisser Freiheitsgrad auch von den Inhabern der Wiedergaberechte zugebilligt wird, entnehme ich z.B. der Tatsache, dass Filmhefte für die Schule auch noch lange nach der Auswertung im Kino im Internet zugänglich sind.
    Welche Rechte Martin Schmitz an Youtube abgegeben hat, müsste man durch Lektüre des entsprechenden Vertrages herausfinden.
    Fakt ist auch, dass inzwischen viele Sender, Produktionsgesellschaften, Akteure der Plattenindustrie usw. Inhalte auf youtube hochladen bzw. sogar Verträge mit youtube haben. Viele Trailer und Musikvideos sind also ganz legal bei youtube gelandet. Ansonsten wäre das Portal à la Napster auch schon lange tot!

    Zitat


    übrigens auch das angucken der youtube-stream videos ist rechtlich gesehen nicht ohne, denn auch im stream werden datei(teile) zumindest temporär DOWNgeloaded und das ist verboten. ob und in wiefern das geahndet wird, steht auf einem anderen blatt. ich gehe mal nicht davon aus, dass deine schüler dich verraten würden...


    Nein, Streamings sind rechtlich in deinem Sinne bedenkenlos: Bei einem Download möchte ich in den Besitz eines Filmes kommen; d.h. ich kann ihn z.B. beliebig oft anschauen, zusammenschneiden usw. (juristisch: du hast die "tatsächliche Herrschaft"). Bei einem Streaming möchte ich nicht in Besitz der Sache kommen. Da Besitz nur mit Besitzeswillen rechtlich entsteht, spielt das Zwischenspeichern keine Rolle.

    Zitat


    wenn du endgültig auf der sicheren seite sein willst, dann frag den wdr, die bieten doch sowieso öfter mal sendemitschnitte an. dann hättest du eine dvd in viel besserer qualität und bekämst sie vielleicht auch umsonst für die schule.


    lg Triel


    Ja, sehr oft aber eben nur bei Eigenproduktionen.

    @Hilwerling: Was ich gesehen habe, gefällt mir auch. Auch wenn ich leider wohl keine Kunde werde, da ich in jeder Stunde mein MacBook dabeihabe...
    Eine wichtige Geschichte fehlt mir, wobei hierfür das Iphone OS zuständig ist: copy und paste, dass ich z.B. aus einer Exceltabelle die Schülerdaten in die entsprechende Klassenliste einfügen kann.


    Nele und alle: Und in diesem Zusammenhang auch noch einmal eine Argument zum Thema Lehrerkalender und Co: Bei im Schnitt 6 Klassen mit je 24 Schülern in bis zu 3 Fächern müsste ich jedes Schuljahr mindestens handschriftlich über 200 Vor- und Nachnamen übertragen. Bei uns liegen im Lehrertauschverzeichnis alle Klassenlisten als xls-Datei, die mit copy und paste in Nullkommanix in der Excelnotentabelle landen. Öffnen muss ich die Datei so oder so, denn wir müssen unsere Listen im Regelfall selber ausdrucken. Wenn ich nun noch genau einmal die entsprechende Excelformel entwerfe(n lasse), habe ich mir Jahr für Jahr ein gutes Stück Arbeit erspart. Dazu kommt noch die Backupmöglichkeit, die ohne umständliches Kopieren kein Lehrerkalender oder anderes handschriftliches System bietet.



    Natürlich jeder nach seiner Facon, aber bis jetzt konnte ich noch kein überzeugendes, objektives Argument für den Lehrerkalender und Co finden.


    Hallo Nele,
    was du hier machst, ist argumentativ nicht zielführend. Du unterstellst mir, ich ermittle meine Noten nicht entsprechend der in B-W geltenden Notenverordnung (die ich hier schon oft genug zitiert habe), nach der die Bewertung der Schülerleistung immer eine pädagogische Gesamtwürdigung sein muss (§7 (2)). Stattdessen schreibst du auf ein Zitat von mir, dass DU die Endnote nicht mit Excel und Co bildest - damit ICH wohl schon... ?(


    Fakt ist nach b-w Recht: Der Lehrer hat zum SJ-Beginn bekannt zu geben, wie die Note im Regelfall gebildet wird. D.h. explizit, wieviel z.B. schriftlich/mündlich, Test, Wiederholungsarbeiten usw. zählen (§7 (1) Notenverordnung). Daraus muss ich auch nach Meinung unserer Schulrechtler eine gewichtete Note errechnen. Diese rechnerische Note muss dann in Einklang mit der pädagogischen Gesamtwürdigung der Leistungen des Schülers im Beurteilungszeitraum gebracht werden.
    Es ist also weder zulässig, eine Note nur über den Daumen zu peilen noch die rein rechnerische Note zur Gesamtnote zu machen.


    Dann möchte ich darauf hinweisen, bitte nichts auf die Beziehungsebene zu ziehen, das auf ein konkretes Vorgehen gemünzt war. Ich habe an keine Stelle gesagt, du seist von gestern. Ich habe nur gesagt, dass ich persönlich eine Vielzahl von Leistungen in unterschiedlicher Gewichtung zu einem Schnitt bringen muss. Da ist die Arbeit mit einem Taschenrechner in der Tat von gestern. Und ehrlich gesagt, in jedem Fach, in dem ich im Mündlichen und Schriftlichen jeweils eine Handvoll Noten habe, ist die Excelmethode in Hinsicht auf Rechenfehler zumindest auch sicherer.

    Zitat

    Original von neleabels
    Ich bin nun wirklich ein großer Freund von Computertechnik, mit der ich mich hobbyistisch seit Ende der Siebziger beschäftige - wobei ich selbst gerade Jahrgang '68 bin. Aber was meine Notenverwaltung angeht, sehe ich keinen wirklichen Grund, auf die "Papierdatei" im Lehrerkalender zu verzichten. Die wenigen Datenpunkte pro Schüler lassen sich auf einen Blick überschauen und ein Lehrerkalender übersteht ohne Probleme umgeschubste Kaffekannen, Katerbisse oder Sturzregen; Viren gibt es nicht. Einen wirklich überzeugenden Grund, warum man seine Noten elektronisch verwalten sollte, habe ich bisher noch nicht gehört - natürlich kann man seinen Lehrerkalender verlieren, aber selbst bei größter Achtsamkeit gibt es immer ein Restrisiko im Leben


    Deine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen,


    - weil ich persönlich z.B. Noten unterschiedlich gewichte. Ein Beispiel aus Gk: Schriftlich 50%, davon 2 KA, Wiederholungsarbeiten, die wie 1/2 eine KA zählen. Mündlich 50%, dazu zählen die Mitarbeit im Unterricht wieder mit 50%, Mitarbeit während GA- und Projektphasen 25%, 25% Vortragsnote bei GAs u.ä. Meine Excelformel speit mir das immer aktuell aus und für jede Spalte dieser Leistungen haben ich noch den Klassenschnitt. Sorry, aber im Zeitalter der Tabellenkalkulation noch Noten mit dem Taschenrechner zu ermitteln, ist schon etwas von gestern.


    - weil eben die einfache, automatisierte Backupmöglichkeit genial ist. Selbst wenn mein Laptop in einen Sintflut von Kaffee ersäuft, sind meine Schülerdaten sicher. Man kann ein Restrisiko immerhin minimieren :)



    Zum Thema Smart Phones und Co:


    Ich benutze das Iphone 3G. Meine Schuldaten liegen zum einen auf meiner lokalen iDisk des Laptops und auf der iDisk des Internetservers (alles über sichere Verbindungen mit bis zu 20GB Speicher). Damit kann ich zum einen von jedem internet-/SSL-fähigen Gerät Zugriff auf meine gesamten Schuldateien nehmen und zum anderen haben ich eine automatische Synchronisation, also nichts anderes als ein backup. Mit einem kleinen Programm kann ich ohne Internetbrowser direkt Zugriff von meinem Iphone auf das virtuelle Laufwerk nehmen. Noch ist es aber leider nicht möglich, die Dateien zu verändern. Sollte aber nur eine Frage der Zeit sein, bis sich das ändert.
    Dass Apple die Iphone-Software verbessern muss, um gegen Android und Co zu bestehen, halte ich momentan für ein Gerücht. In allen Testberichten und Youtube-Demovideos habe ich noch kein Gerät gefunden, das so bedienerfreundich und stabil läuft wie das Iphone. Über die Kamera kann man sich streiten, für gelegentliche Bilder reicht sie bestimmt, für den Rest habe ich eine kleine Casio Exilim - und mit der fahr ich auch ggf. lieber im Winter willi-bognermäßig die Piste runter als mit meinem Smartphone in der Hand.


    Ich kann nur zum Studium der Politikwissenschaft etwas sagen, da in B-W dieses Fach Grundlage für Gk ist:
    Das Angebot ist überaus komplex. Es reicht von Pflichtübungen zur empirischen Sozialforschung - was Mathehasser als recht schwer empfinden - über Rechts und BWL/VWL-Themen bis zur politischen Philosophie. Fast jeder hat da einen "Block", der ihm mehr oder weniger zusagt. Ich denke, dass man gerade mit Gk Freude an einem breit aufgestellte, fächerübergreifenden Arbeiten haben sollte. Wer sich nur für Aspekte des Faches interessiert ist meines Erachtens eher weniger geeignet. Leichter als Mathe und Naturwissenschaften ist das Studium m.E. allemal.


    Was ein altbackenes oder langweiliges Studium sein soll, kann ich mir nicht genau vorstellen: Macht der Kollege das am Themenangebot fest, den Methoden, den Dozenten?
    Gerade in Deutsch kann man sehr unterrichtsnutzend studieren:
    1. Versuchen, möglichst viele Vorlesungen und Seminare zu den Literaturepochen besuchen.
    2. In der Linguistik Einführungen zur grammatikalischen Analyse und Spezialisierungen wie Pragmatik oder Semantik besuchen.
    Mir hat das alles Spaß gemacht. Glück hatte ich wohl, dass ich wegen Deutsch als Erweiterungsprüfung mir einige "Highlights" zur Sprachentwicklung (wie Mittelhochdeutsch, Lautverschiebungen usw.) weitestgehend sparen konnte. Solche Themen empfinden viele als extrem staubig und langweilig.
    Aber wenn dir Deutsch in der Schule Spaß gemacht hat, dann Augen zu und durch.


    Insgesamt kann ich auch nur dazu raten, ein Hauptfach mit einem Nebenfach zu kombinieren. Ganz einfach auch deshalb, weil es schön ist und mehr Raum z.B. für projektorientiertes Arbeiten bietet, wenn man Klassen nicht nur im Schnitt 2 Stunden in der Woche sieht...

    Zitat

    Original von Modal Nodes
    Ich sage eingfach mal: Ja das geht.


    Offiziell darfst du dann nur Mittelstufe unterichten, aber bei dem Mathe-Mangel im beruflichen Schulwesen, würdest du bestimmt angenommen werden, und dürfest dann bestimmt auch Berufskollegs unterrichten. Ich kenne auf jeden Fall einige Realschullehrer, die auf der Berufsschule gelandet sind. Ist halt nicht der Regelfall, aber wenn man die Behörden und Schulleiter überzeugen kann, ist das möglich...


    Bei uns sind in den letzten Jahren fast nur RL als Allgemeinbildner gekommen. An den Kollegs darfst du nur das erste Jahre mit deiner Lehrbefähigung unterrichten. Alles, was Richtung FHSR geht oder auf dem Gesellen/Facharbeiter aufbaut, ist für RL tabu.
    Allerdings kannst du nach 2 Jahren einen Aufstiegslehrgang machen und bekommst dann die Lehrbefähigung für alle Stufen und bist im höheren Dienst mit all den Aufstiegsmöglichkeiten, die dort gegeben sind.
    Man muss aber auch sagen, dass nach ein paar Jahren bei uns rund 50% der RL-Kollegen zurück an die Realschule gegangen sind. Es ist für viele doch ein gravierender Unterschied, wenn man nur mit älteren Schülern zu tun hat. Bei den Gymnasialkollgen an den BS spielt das weniger eine Rolle, weil sie wahrscheinlich doch mehr auf Oberstufe und ältere Schüler eingestellt sind.


    Genau darum geht es: Außer als befristete Aushilfskräfte gibt es hier bei uns nur den Weg, über eine ordentliche Ausbildung Lehrer zu werden. Die Ausbildungen nehmen sich aber nichts, egal ob Seiten- oder Direkteinstieg. Insofern sind die Vorhaltungen an den Threadstarter auch falsch: Da er sich für den Seiten- oder Direkteinstieg in B -W (!) interessiert, muss er immer eine im Umfang und Inhalt etwa identische Ausbildung absolvieren.
    Trotzdem geht der Direkteinstieg im vorliegenden Fall nicht; das hat auch beamtenrechtliche Gründe, da der "ordentliche" Vorbereitungsdienst nach dem Landesbeamtengesetz immer noch der Regelfall sein muss. Nur in besonderen Fällen - z.B. starker Mangel an Lehrkräften - kann man von der Norm des Lehrers im Beamtenverhältnis abweichen. Wie geschrieben, in Deutsch und Gemeinschaftskunde ist der Mangel eben nicht so eklatant.


    Die Geschichte mit den Refs vs. Direkteinsteiger stimmt m.E. so nicht: Schulleiter melden ja Deputatsbedarf am RP an, um den Unterricht in den anstehenden Klassen abzudecken. Ein Ref bringt nun wirklich keinen Nachteil, da er ja auch nur entsprechend seines selbständigen Unterrichtsdeputates verrechnet werden wird.

    Das von dir zitierte Schreiben ist doch klar:


    Zitat


    Die beruflichen Schulen haben großen Bedarf an
    Magisterabsolventen mit Hauptfach Deutsch, Englisch oder Spanisch und einem weiteren geeigneten Hauptfach für den Seiteneinstieg. Der Direkteinstieg ist hier neben den Ingenieurinnen und Ingenieuren auch für Personen mit universitärem Diplom in Physik oder Mathematik geöffnet.


    An den b-w allgemeinbildenden Gymnasien besteht prinzipiell (noch) kein gravierenden Mangel an Deutschlehrern. Zwar gibt es einige eher ländliche Gymnasien, die auch in Deutsch unterbesetzt sind, das reicht aber nicht aus, dass deswegen gleich der Direkteinstieg geöffnet wird.
    Selbst bei uns an den beruflichen Schulen gibt es keinen Direkteinstieg für angehende Deutschlehrer. Wie die Gymnasien decken wir momentan unseren Bedarf durch Realschulkollegen und setzen die Lehrer mit großer Fakultas dafür (persönlich zu meinem Leidwesen) fast nur noch in der beruflichen Oberstufe ein.


    Ums kurz zu machen: Es gibt für dich keine reguläre Möglichkeit, dauerhaft in den b-w Schuldienst zu kommen, ohne das Ref zu absolvieren.


    Zum Thema Direkteinstieg kann ich Super-Lion nur unterstützen: Die Kollegen, die in B-W auf diesem Wege zu uns kommen, stehen nach der Ausbildung den originären Theorielehrern nicht nach.
    Dass die Situation am Berufseinstieg für beide Seite haarig ist, darf man aber nicht verschweigen. Je nach kollegialer Hilfe und Persönlichkeit ist es sowohl für Lehrer als auch für Schüler eine Belastung, dass die Direkteinsteiger quasi sofort mit eigener Unterrichtsverpflichtung beginnen müssen. Ich habe in Wirtschaftskunde (dem Fach, in dem ich einen Einblick und Vergleich habe) schon Sachen gesehen und mitbekommen, die mehr als grenzwertig sind. Hierüber zu diskutieren ist aber insofern müßig, als dass wir auf andere Weise den Unterricht überhaupt nicht mehr abgedeckt bekämen.

    Ich kann noch eins draufsetzen:


    Berufskolleg Baden Württemberg: In einem Jahr zweistündig von der Antike bis zum Ende des WK II.


    Ich habe die komplette Zeit von der Antike bis in den Anfang der Neuzeit hinein als Projekt laufen lassen. Im Fokus standen die "Verfassungen" und Verfassungsrealtität exemplarisch erarbeitet an:


    - der römischen Republik,
    - dem heiligen römischen Reich deutscher Nationen
    - dem Absolutismus
    - der amerikanischen Verfassung.


    Ich habe dazu einen Reader erstellt, aus dem die Gruppen - ergänzt durch Internetrecherchen - eine Präsentation mit Handout erstellen mussten.


    Zur Ergebnissicherung haben die Gruppen zudem noch einen Lückentext entworfen und mit der Klasse durchgearbeitet. Von meiner Seite aus gab es noch eine Wiederholungsarbeit über die Handouts.


    In zwei Stunden haben ich einige Unklarheiten vertieft behandelt und außerdem eine Zeittafel mit den wichtigsten Daten erstellt, die man als halbwegs gebildeter Mensch draufhaben sollte.


    Ein großer Vorteil ist, dass ich die Klasse auch in Deutsch habe und neben den kognitiven Lernzielen in Geschichte die instrumentellen des Deutschlehrplans abgearbeitet habe (Recherchieren, Exzerpieren, Visualisieren, Rhetorik und Präsentation).


    Fand das Projekt recht gelungen und auch die Evaluation in der Klasse zeigte überwiegend positive Ergebnisse. Ohne meine Deutschstunden möchte ich so etwas aber auch nicht machen.
    Jetzt geht es aber erstmal eine Weile ganz normal weiter...


    Wer Interesse hat, kann gerne von mir das Material bekommen.

    Zitat

    Original von AnnaP.
    Ich verstehe was ihr meint. Ich beschreibe einmal die Reaktion der Schüler. Ich sitze am Pult (bin wirklich sauer). In der Klasse ist immer noch keine Ruhe. Die Schüler packen ihre Stifte und AB zur Seite, gehen in der Klasse umher, essen ihr Pausenbrot... Nach der Stunde fragt mich ein Schüler mit einem einem riesigen Grinsen: "Streiken Sie morgen wieder?" Das zeigt mir, dass sie meine Reaktion nicht verstanden haben. Doof finde ich an der Situation, dass meine Reaktion keinen Effekt hatte, sondern ich mich vielmehr in einer Position befinde, die mir nicht behagt und in die ich mich selbst gebracht habe.
    Mein erster Gedanke war, die Situation morgen noch einmal zu thematisieren. Doch wie, wenn kaum Einsicht da ist? Ich habe irgendwie schon das Gefühl, dass die ganze Aktion eher lächerlich auf die Schüler wirkte. Und damit stehe ich jetzt da.


    Es gibt bestimmt eine Reihe von pädagogischen Maßnahmen, deren Erfolg davon abhängt, wie der Lehrer dahinter steht. Wenn der Lehrer einen guten Stand in der Klasse hat, wird in aller Regel die Klasse auch ruhig, wenn der Lehrer schweigt oder gar das Unterrichten einstellt. Ich habe das mehrfach mit einer 32er Klasse der einjährigen Berufsfachschule durchexerziert (sehr schwieriges Klientel).
    Zweifel ich aber selbst am Erfolg oder ist die Maßnahme gar Ausdruck meines (akuten) Scheiterns, werden die Schüler das auch meist so empfinden. Insofern - da wir die Hintergründe und Vorgeschichte nicht genauer kennen - hast du dir evtl. wirklich ein Eigentor geschossen. Auch das Appellieren an den Verstand ("Wenn ich nicht unterrichte, versäumt ihr etwas") wird bei solchen Schülern in der Tat lächerlich wirken. Der nicht erteilte Unterricht muss auf jeden Fall nachgeholt werden; nur so trifft man die Schüler.


    Genaueres kann man m.E. nur sagen, wenn du die Unterrichtssituation genauer beschreibst.

    Zitat

    Original von tbone
    Mich nerven am meisten die Kollegen, die über zuviel Arbeit klagen, sich aber keine Gedanken darüber machen, wie sie effizient arbeiten können. Dabei rede ich nicht mal über Zeitmanagement, sondern über Arbeitsabläufe (Workflow). Und dann schauen sie mir zu, wie ich die Schülerverwaltung höchst effizient in einfachen Textdokumenten per Laptop mache, wie meine Planungsmechanismen (auch mit einfachen Textdokumenten erstellt) aussehen etc.


    Kenne ich. Bei Klassenarbeiten Zeitung lesen, bei Gruppenarbeiten ins Lehrerzimmer flüchten und Kaffee trinken,... statt in der Zeit was Vernünftiges zu arbeiten.
    Heute reicht ein einfaches Netbook um Notenlisten und Termine zu verwalten, Dokumente zu erstellen, im Internet zu recherchieren usw. Und da man das Ding überall mit hinnehmen kann, kann man es auch effizient im und während des Unterrichtes nutzen. Arg viel teurer als die vielen Lehrerkalender, Planer, Filofaxe und Notizbücher wird es auch nicht sein.
    Ich habe seit dem ersten Tag meiner Festanstellung stets einen Laptop dabei (seit letztem Jahr auch UMTS) und schätze, dass er mir eine Effektivitätssteigerung von 20-30% bringt. Wer immer nur jammert, dass sich die Arbeitsbedingungen verschlechtern, sollte einmal ein Arbeitsblatt zusammenschnipseln oder mit Schreibmaschine schreiben und als Matrize vervielfachen...


    Zitat


    Mich nerven Kollegen, die Schülern zehn Chancen geben, eine Leistung zu erbringen (und sei es »nur« das Geld für den Wandertag mitzubrigen) und somit eine Erwartungshaltung schaffen, gegen die ich ankämpfen muss, wenn ich Deadlines setze, die ich auch ernst meine. Spätestens beim zweiten Wandertag habe ich dann allerdings keine Probleme mehr mit rechtzeitigem Geldeingang.


    Mich nerven all die bei Konferenzen, die sich auf die Themen offensichtlich nicht vorbereitet haben und dann stundenlang brauchen, um erst einmal den Sachverhalt zu klären. Für mich ist das doppelte Arbeitszeit: Erst die Vorbereitung und dann das Ertragen müssen, dass da einige gar nichts vorbereitet haben.


    Vollste Zustimmung! Dazu kommen die stundenlangen Reden bei GLKs, die man mit dem Zwang, den Punkt vorher als schriftliche Zusammenfassung auszugeben, umgehen könnte.


    Zitat


    Mich nerven Kollegen, die für Eltern ständig verfügbar sind und so eine Erwartungshaltung aufbauen, dass jeder Lehrer natürlich seine private Telefonnummer herauszugeben habe.


    Nö, das hat nix miteinander zu tun. Es gibt auch dank ISDN Telefonnummern, die nur für die Schüler/Eltern sind und nur zu gewissen Uhrzeiten bedient werden. Hab keinen Bock, irgendwelche Rückrufe zu tätigen, die dann bei klein Erna ihrer Schwester ihrem Bruder landen, weil die Eltern doch nicht da sind...


    Zitat


    Mich nervt, dass jede Innovation zuerst einmal mit dem Hinweis auf die eigene Arbeitsbelastung totgeschlagen wird und dann selbst solche torpediert werden, die zu einer Arbeitsentlastung führen könnten.


    Nicht nur, Innovationen sind böse (wie alles Neue) und die ganze Welt wird jeden Tag schlechter ;(
    Im Ernst, es kommt von oben viel Mist, aber vieles lässt sich mit kreativer Energie auf einen guten Weg bringen. Ich betone vieles, nicht alles...

    Fahrten zu Beerdigungen sind in B-W kein Grund für eine Entschuldigung, sondern Grund für eine Beurlaubung. Hätte der Schüler diese formgerecht beantragt, könnte man ja sehr wohl über Sinn und Dauer diskutieren. Der Form wurde aber nicht genüge getan und damit ist die Abwesenheit irregulär.
    Es stellt sich jetzt vielmehr die Frage nach der Konsequenz; auf jeden Fall sollten Maßnahmen nach §90 erfolgen.
    Mein Vorgehensweise wäre:


    - Schulleiter informieren
    - Schüler informieren und ihm raten, bei der Stellungnahme möglichst nachvollziehbar zu schildern, warum er so gehandelt hat. Mit Frechheiten muss er damit rechnen, dass anstehende Maßnahmen härter ausfallen, bei entsprechendem Wohlverhalten und Grund kann man es evtl. bei einer eher symbolischen Maßnahme belassen.


    Habe die Antwort gestern angefangen und erst heute gepostet; hoffe, es gibt nicht zu viele Überschneidungen.

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