Zitat
Original von alias
Der Schnitt sagt nichts darüber aus, wie ein Test ausgefallen ist. Es könnte sein, die Hälfte der Klasse hat versagt, die andere Hälfte alles gewusst... oder die ganze Masse hatte so ein lala-Wissen. Da ist ein Notenspiegel ehrlicher. Aber auch den brauche ich nicht. Qui bono?
Sorry, deswegen hat der Schnitt trotzdem eine Aussagekraft. Dazu muss man nur die Varianz angeben. Bei Schülern mache ich hier keine statistischen Operationen, sondern gebe eben einen kurzen Querschnitt durch den Notenspielel, z.B.:
- "Der Schnitt ist mit 2,5 eigentlich gut ausgefallen. Leider haben wir aber im Bereich zwischen 2,5 und 3,5 kaum Arbeiten" --> Für mich bedeutet das konkret, dass mein Unterricht wohl prinzipiell okay ist, ich aber die "Schwächeren" mehr stärken und motivieren muss.
- "Der Schnitt mit 3,2 ist okay, ich habe aber leider keine Arbeit besser als zwei und nur wenige um zwei". --> Hier frage ich mich, habe ich einfach eine etwas schlechtere Klasse, habe ich nicht genügend geübt usw.
Schnitte sind deswegen auch interessant, weil ich bei Klassen, die unmittelbar aufeinander folgen oder Arbeiten, die etwas her sind, fast identische Aufgaben stelle.
Für Schüler, Ausbildungsbetriebe und Eltern sind Schnitte zudem ein gewisser Vergleichsmaßstab zwischen Klassen oder Jahrgängen. Und es sind doch durchaus berechtigte Fragen, warum z.B. die Paraklasse immer eine Note besser in Mathe liegt oder der Jahrgang zuvor immer eine Note besser in Berufstechnologie war. Manchmal bekommt man sogar auch ein Lob, wenn man mit dem Schnitt besser liegt
Und zuletzt, das manchmal vielleicht nur tröstende Argument, dass ich bei einer KA, die schlecht ausgefallen ist, mit meiner (momentanen) schlechteren Leistung nicht alleine bin.