Beiträge von Timm

    Liebe Kollegen,


    leider ist unsere Tradition, Autoren oder Zeitzeugen zu bestimmten Themen in den Unterricht einzuladen, wenig ausgeprägt. Deswegen fehlen mir auch ein wenig mögliche Ansprechpartner.


    Ich würde gerne einen Experten zum Thema "Widerstand im 3. Reich" in den Unterricht einladen (lassen). Da die noch lebenden Zeitzeugen damals einerseits sehr jung waren und andererseits heute oft nicht mehr reisen können, würde ich fast einen einschlägigen Autoren zu dem Thema vorziehen. Wenn es ergiebig wird, bin ich aber sehr offen.


    Ich habe schon zwei, drei Ideen, würde gerne aber noch ein wenig sammeln. Am Ende soll ein Schüler für eine GFS eine Liste von 5-6 möglichen Experten bekommen. Er soll dann zu den Personen recherchieren, eine Priorisierung mit Begründung vornehmen und dann konkret versuchen, nach Priorität jemand einzuladen. Das Ganze kommt dann in ein Portfolio und wird bewertet. Bei der Autorenlesung/Zeitzeugenbefragung soll dann auch eine kleine Ausstellung zum Thema "Linien deutscher Geschichte - Widerstand von 1933-1945", die die Schüler im Unterricht gestaltet haben, vorgestellt werden.


    Hättet ihr also Ideen, wen man einladen könnte? Möglichst wäre Wissen darüber, ob die Leute überhaupt vor Ort kommen, gut. Das Finanzielle sollte in einem vernünftigen Rahmen eine untergeordnete Rolle spielen, da wir einen gut bestückten Förderverein haben.


    Danke für eure Vorschläge!

    Nele: Touché.


    Das enthebt uns aber nicht, bei möglichen Freiräumen ("die Schulkonferenz entscheidet") unserer pädagogischen Verantwortung gerecht zu werden. Wenn eine Schulkonferenz allen Ernstes sich nicht bemüßigt fühlt, über sinnvolle Ausnahmen nachzudenken, dann sind wir schnell im Kindergarten. Ich werde nicht allen Ernstes erwachsenen Leuten, die z.B. mit abgeschlossener Berufsausbildung und Berufspraxis als Techniker bei uns auf eine Klassenausfahrt gehen, ihr Feierabendbier verweigern.


    Ich denke, was uns wirklich alle bewegt, ist, dass wir einfach zwischen viele Stühle gesetzt werden (dem Jugendschutz, der in klaren Grenzen Konsum von Alkohol oder Nikotin genehmigt), dem durch Rechtssprechung klar geregelten Grundsatz, dass Schüler auf Ausfahrten altersentsprechend Recht auf Freizeit mit gelockerter Aufsichtspflicht haben und dem erzieherischen Anspruch, dass Schüler ein abstinentes Leben in der Schule (aber natürlich nicht in ihrer Freizeit) führen sollen.


    Im GEW-Handbuch, der "Rechtsbibel für BW", findet sich in meiner recht aktuellen Ausgabe KEINE Aussage zum Thema Alkohol auf Klassenfahrten. Es gibt die von mir zitierte Handreichung in BW, die unter suchtprophylaktischen und erzieherischen Aspekten zu einem in meinen Augen vernünftigen und ausgewogenem Urteil kommt. Hierüber hätte ich mir eine Diskussion gewünscht!


    Ich kann das Unwohlsein der Kollegen, das sich unter den Gesichtspunkten der obigen Lage ergibt, absolut nachempfinden und auch der resultierenden Weigerung, überhaupt mit gewissen Altersklassen eine Ausfahrt zu machen.
    Es gibt aber auch Kollegen, die sich um nichts scheren nach dem Motto "haben wir früher auch überlebt. Darüber ist jedes Wort zu viel.


    Dann gibt es Kollegen, die teils in rechtlichen Grauzonen pädagogisch überlegte Entscheidungen mit klaren Grenzen und Konsequenzen treffen. Und mein Eindruck war, dass diese tendenziell mit erhobenem Zeigefinger hier niedergemacht wurden. Und das geht schlicht und ergreifend mal gar nicht. Es ist völlig unkollegial, diese wie Schüler zu maßregeln. Stattdessen erwarte ich mir, dass man, wenn man an dem Thema wirklich interessiert ist, deren Standpunkt versucht nachzuvollziehen. Was man dann annimmt, kann ja gerne jeder für sich ausmachen.


    Wenn ich in meiner apodiktischen Art über das Ziel hinausgeschossen bin, dann sorry. Aber ich hoffe, der Hintergrund wird nun verständlicher.

    Nele


    Sorry Nele. Schulische und außerunterrichtliche Veranstaltungen sind zweierlei. Schulische Veranstaltungen in diesem Sinne sind z.B. "Tag der offenen Tür" (innerhalb der Schule) oder z.B. Abschlussfeier in einer Festhalle, Aufführung in einem Theater mit Bewirtschaftung o.ä.

    Gesetzlich verboten?! Ich bezweifle, ob in irgendeinem Schulgesetz eines beliebigen Bundeslandes Regelungen zum Alkoholkonsum auf Klassenfahrten getroffen werden.


    Vielleicht gibt es Erlasse, Verwaltungsvorschriften o.ä. in den Bundesländern, dann wären Belege gut. Meistens sind es wohl eher Richtlinien, Leitfaden u.ä. In Baden-Württemberg gibt es so etwas auf den offiziellen Seiten: http://www.schule-bw.de/lehrkr…enst/info19/Leitfaden.pdf


    Für alle, die hier Zeter und Mordio schreiend Kollegen fast lynchen, die die Sache etwas entspannter sehen, ist die Lektüre sicher empfehlenswert (wenn auch im Bereich Rauchen nicht mehr ganz aktuell)


    Bei uns gibt es keinen GLK-Beschluss zu dem Thema. Insofern ist unter genau festgelegten Bedingungen Alkoholkonsum erlaubt. Das stimmt alles relativ mit dem Leitfaden überein.


    Ich gehe auch davon aus, dass solche mobilen Geräte relativ schnell erschwinglich werden und auch finanziell eine Alternative zu Schulbüchern sein können. Allerdings sehe ich doch noch erhebliche Probleme, die in der Betreuung der Infrastruktur liegen. Private Mobilgeräte lasse ich nur in Phasen zu, in denen der Einsatz wirklich sinnvoll ist. Ich habe schließlich keinerlei Kontrolle über die aufgespielten Inhalte und nur schwer, was beim Arbeiten wirklich passiert.
    Für mich sieht ein solches "mobiles Bildungsgerät" so aus, dass es ein auf schulische Bedürfnisse angepasstes System ist. Damit finden wir z.B. keinerlei Spiele auf den Rechnern, die Schüler haben selbstredend keine Administratorenrechte und Internetzugang ist in der Schule nicht oder nur vom Lehrer gesteuert möglich. Gleichzeitig muss irgendjemand für das Aufspielen, Anpassen und die Pflege der Software sorgen. Wer nur ein wenig in die Richtung gearbeitet hat weiß, welch Aufwand das ist und wie wenig Entlastung in der Regel die Schulen dafür geben können oder wollen.


    Bei mir bleibt es deshalb vorläufig dabei, dass ich froh bin, dass unsere Gymnasiasten Netbooks haben, gleichzeitig aber nur in selektierten Unterrichtssituationen den Einsatz erlauben werde. Das Netbook, Tablet,... als Ersatz für Bücher und ständigem Begleiter im Unterricht sehe ich noch lange nicht. Und obwohl ich moodle ab und an nutze, ist mir deshalb auch der klassische Reader meist lieber als Unterrichtsplattformen. Zumal man den immer noch als pdf verfügbar machen kann.

    Das kann wohl sein. Trotzdem finde ich die grundsätzliche Diskussion ganz spannend. Es kommt ja schon mal vor, dass ein Kollege den Bogen überspannt und die SuS sich nicht mehr anders zu helfen wissen, wenn sie von oben keine Hilfe bekommen.


    Nix für ungut, gehe auch gern mit jeder Kritik und Fragestellung konstruktiv um. Aber was war genau die Frage des Threaderstellers? Ach so, gab ja nicht wirklich eine, da sie mit "gesunden Menschenverstand und einer halbwegs guten Erziehung sicher schnell beantwortet ist".

    Mit Verlaub, hier labert uns doch jemand zu (und das nicht nur mit diesem Beitrag). Der Lehrerrat und Gebräuche à la Köln deuten auf einen NRW-Hintergund hin (im Gegensatz zum Profil), die Fragestellung ist eh balla balla. Aber Trolle füttern, in der Hoffnung, dass sie irgendwann explodieren, ist auch eine Alternative.

    Ich habe mir den no-blame Ansatz durchgelesen. Klingt effektiv, sprengt aber leider die zeitlichen Möglichkeiten und wirkt zumindest auf mich zu kompliziert - zu viele Variablen, die kontrolliert werden müssen.


    Gibt es auch einen einfacheren, weniger zeitintensiven aber dennoch potentiell effektiven Ansatz?


    Ich stimme Meike zu, weil sowohl der Ansatz erfolgreich sein kann und er sich modifizieren lässt. Ich war vorletztes Jahr mit meinem ersten Mobbingfall konfrontiert und wollte wie Masseurin auch tätig werden. Nachdem mir unser Sozialarbeiter nicht wirklich weiter geholfen hat, habe ich kurz hintereinander zwei Gespräche nach dem "no blame approach" geführt. Zum einen habe ich den gemobbten Schüler angesprochen, um das ganze aus seiner Sicht zu hören und ihm angeboten, mit einer Unterstützergruppe ein Gespräch zu führen. Nach dem Okay habe ich das getan und in einem dritten Gespräch vierzehn Tage später gab der Schüler an, dass für ihn die Situation zwar nicht perfekt, aber jetzt in Ordnung sei. Mit den Unterstützern habe ich nur kurz ein paarmal am Rande der Unterrichtsstunden noch einmal geredet.
    Drei Gespräche - schneller geht es wohl kaum. Ich sage es offen und ehrlich: Wenn du helfen willst, dann musst du das an Zeit investieren. Sonst verweis den Schüler an einen Ansprechpartner und verfolge die Sache passiv weiter. Ein irgendwas Dazwischen halt ich im schlimmsten Falle für schädlich.



    Als Kolleg der Sek. II möchte ich hier doch noch eine Anmerkung anschließen. Bestimmt ist es so, dass Schüler der Unterstufe und die jüngeren der Mittelstufe eine relativ unmittelbare Kontrolle brauchen und der Lehrer auch in schülerzentrierten Arbeitsphasen eine relativ hohe Präsenz zeigen muss.
    Ich unterrichte aber Schüler der Sek. II, die später Studierende oder Techniker sind. Und hier ist ein Vorgehen, wie oben beschrieben, eher verfehlt. Diese Schüler müssen lernen, sich selber einzuteilen, gruppendynamische Prozesse zu regeln und selbst zu entscheiden, wann und wieviel Hilfe sie brauchen. Zum Einen muss man ihnen natürlich methodisch das Handwerkszeug mitgeben, solche Prozesse zu regeln und zum Anderen ist eine sehr sorgfältige und strukturierte Planung solcher Stunden (meist ganzer Projektphasen) notwendig.
    Wenn das aber geschehen ist, nehme ich mir währenddessen selbstverständlich das Recht heraus, einfache Korrekturarbeiten zu machen, Mails am Laptop zu beantworten oder an einem Arbeitsblatt den letzten Schliff anzulegen. Natürlich gibt es auch immer wieder klar definierte Rapportphasen, aber (fast) Erwachsene müssen auch arbeiten dürfen/können, ohne dass man ständig einen Blick über die Schulter wirft oder man meint, benotet zu werden.
    Und das macht das Unterrichten dann wieder leichter. Denn Projekte bedeuten zwar eine große Vorbereitung (Reader, Methoden, Zeitmanagement), aber man kann sie dann erstellen, wenn man eher Kapazität im Schuljahr hat und einsetzen, wenn es eher eng ist.
    Ich hab's auch noch nicht perfektioniert, aber an einem optimalen Tag hat man einmal klassischen Frontalunterricht mit Arbeitsphasen, eine projekthafte Einheit und noch ein wenig Mischung GA/UG/feV und dann kann man auch nach acht Stunden relativ entspannt nach Hause kommen.

    Bist du sicher, dass das aktuell ist ;) ? In den 90iger Jahren stand fast wörtlich die gleiche Prognose in einem Infoheft des Kumi. Seit ca. 2005 werden händeringend die damals angeblich überbelegten Fächer gesucht.
    Schülerprognosen gehen von vielen Parametern aus, die in Wirklichkeit keine sind: Geburten- und Einwanderungsrate (gerade bei letztere spricht sehr viel dafür, dass die Politik auf Druck der Wirtschaft einiges tun wird), Klassenteiler, Einstellungsrate in der Zwischenzeit, Förderstunden und vielleicht gibt es auch irgendwann Teamteaching.
    Auch ich rate: Studiere das, was dir Spaß macht und was du dir gut vorstellen könntest zu unterrichten. Wenn man dann sich noch nicht zwischen den Fächern entscheiden kann, kann man diesen Faktor als EIN Kriterium einbeziehen.

    chemikus 08:
    (2) Arbeitnehmer im Sinne dieses Gesetzes sind Arbeiter und Angestellte sowie die zu ihrer Berufsbildung Beschäftigten.




    Passt halt leider nicht, wenn die Kollegin verbeamtet ist.


    Dass solche Tage regelmäßig vorkommen ist schlicht und einfach ein Planungsversagen, denn dann werden zu viele Aufgaben auf zu wenige und/oder zu konzentriert verteilt. Als Schulleitungsassistent muss ich auch öfter Kollegen verplanen. So etwas lässt sich manchmal nicht vermeiden, aber die Schulleitung hat auch (eigentlich im eigenen Interesse) eine Fürsorgepflicht. Kommt die dieser nicht nach, wäre die nächste Station der Personalrat.

    Mein Gott, die Diskussion kann man ewig führen. Ich sehe sie gerne aus diesem Blickwinkel:
    Bedürfnispyramide nach Maslow


    [Blockierte Grafik: http://www.informatikkaufmann-azubi.de/tagebuch/wp-content/bilder/050825maslow.gif]


    Dein ganzes Denken kreist nach Maslow allein um Sicherheitsbedürfnisse. Ist wichtig und okay. Definiere deinen Lebensstandard, den du anstrebst und schaue, ob du mit A13+Zulage auskommst. Wenn nein, vergiss den Lehrer. Wenn ja, werde Lehrer. Denn anscheinend bringst du ja nach deinen Praktikumserfahrungen alle Voraussetzungen mit, um z.B. die Stufen Gruppenzugehörigkeit, Anerkennung und Selbstverwirklichung erleben zu können. Ich habe das große Glück, in meinem Job Anerkennung zu erfahren und mich auf vielen Gebieten selbst verwirklichen zu können. Deswegen gibt es keinen Grund für mich, eine andere Arbeit zu tun.
    Natürlich vergleiche ich mich auch mit anderen. Sehr selten gibt es da wirklich Grund zu Neid. Und wenn, dann ist es weißer Neid. Der intrinsischen Motivation, an der Schule etwas zu erreichen, kommt dann die extrinsische auf die nächste Besoldungsstufe hinzu.
    Überlege dir genau, ob du dich wo anders wohl fühlen wirst und entwickeln kannst. Sonst wirst du irgendwann ein herzinfarktgefährdeter Burnoutler mit Spitzengehalt.


    Nach meiner Stellung in der Bedürfnispyramide gehöre ich übrigens als jemand, der sich selbst verwirklichen kann, zur absoluten Spitze im Beruf, was Input in den Job versus Output anbetrifft. Vielleicht siehst du Nutzenmaximierung auch einmal so!

    Zitat

    Original von stranger
    Bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem ich mich frage, ob ein in den 50er Jahren mit Notabitur und anschließendem viersemestrigen Schnellstudium gestarteter und heute bin zum Schulamtsdirektor emporgestiegener Vorgesetzter über mein pädagogisches Arbeiten befinden soll oder ob denn nicht besser die radikale Emigration sinnvoller ist. Dann allerdings würde man denen das Feld überlassen, die nur in Besoldungstabellen, Lehrergremien oder Funktionsstellen denken.


    Sorry, die Leute mit Notabi sind heute über 80. Wer heute kurz vor der Pensionierung steht, ist 1945 und später geboren und hat bestimmt ein ordentliches Studium (wenn man von den Einwirkungen der bösen 68iger absieht). Also ein bisschen Niveau kann auch nicht schaden...

    Zitat

    Original von philosophus
    Danke an alle Diskutierenden - insbesondere Hawk und frosch - für die tollen Links und Hinweise; dadurch habe ich endlich die critical mass erreicht, um auch vor mir die Anschaffung eines iPhone zu rechtfertigen (Stichwort: Technikspielerei).


    Bin jetzt also auch dabei.


    Edit: Überlegungen zur Hardware - Überlegungen zur Software (greift viel auf, was hier geschrieben wurde)


    Für alle, die sich eine Anschaffung überlegen, sei doch die Alternative eines Android-Phones genannt mit dem Programm Androclass. Kann zum Programm leider nichts sagen, da ich nach wie vor meines MacBook Air jeden Tag in den Unterricht mitnehme ;) (mir geht's somit auch nicht um eine Apple-Schelte)
    Android als Betriebssystem ist jedenfalls fein und steht dem iOS in nichts nach. Vorteilhaft ist, dass vergleichbare Telefone die Hälfte eines iPhones kosten, was sich entweder bei der Anschaffung oder beim Tarif deutlich bemerkbar macht. Auch Androclass liegt mit 6,80 EUR sehr günstig.

    Zitat

    Original von neleabels
    StR/StA sind Amtsbezeichnungen für Beamte, nicht für Angestellte.


    Nele


    Oh je, jetzt wird's richtig schwierig:


    StR ohne Zusatz ist eine Amtsbezeichnung.
    StR z.A. und Studienassessor sind Dienstbezeichnungen.


    Ein Amt bekommt man i.d.R. nach dem Bestehen der Probezeit verliehen. Ein Studienreferendar oder Lehramtsanwärter und ein Studienassessor haben noch kein Amt verliehen bekommen. Deswegen führen sie nur eine Dienstbezeichnung.


    Amts- und Dienstbezeichnungen dürfen nur verbeamtete Lehrer führen. Ausnahmen gibt es meines Wissens im Privatschulbereich für angestellte Lehrer, die vergleichbare Funktionen ausüben (z.B. Oberstudiendirektor als Leiter eines größeren privaten Gymnasiums, das als Ersatzschule anerkannt ist).
    Normalerweise sollte in deiner Urkunde des 2. Staatsexamens die korrekte Berufsbezeichnung stehen; bei mir z.B. Assessor des höheren Lehramtes.

    Ich lasse auch seit einiger Zeit die Schüler rechtzeitig eine Selbsteinschätzung abgeben. Rechtzeitig heißt, vier bis sechs Wochen vor den Zeugnisnoten. Ich gebe dann bekannt, wieviel Schüler ich gleich, besser und schlechter eingeschätzt habe. In der Regel liegt Letzteres im Bereich zwischen 10-30%. Allen Schülern, die sich schlechter eingeschätzt habe, biete ich ein Gespräch an, in dem wir erörtern, warum wir verschiedene Einschätzungen haben und wie wir gemeinsam zur gewünschten Note kommen.
    Ich halte das - im Gegensatz zu dem, was hier bei einigen durchklingt - für einen überaus konstruktiven Prozess. Zum Einen bietet er mir selbst die Möglichkeit der Reflexion zum Anderen habe ich auch dieses Schuljahr wieder ein gutes Dutzend Schüler nach den Gesprächen, die mündlich eine wahre Leistungsexplosion vollzogen habe. Übrigens spreche ich selbst auch Schüler an, die sich in meinen Augen unter Wert schlagen.
    Wenn Schüler sich dann so steigern und das Verhalten bis zu den Zeugnissen durchziehen, bin ich gerne gewillt, das Verhalten zu honorieren und im Zweifelsfall die bessere Note zu geben. Auf jeden Fall sehe ich einen eklatanten Unterschied daran, ob man Noten ausdiskutiert oder Veränderungsmöglichkeiten eruiert.

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