Beiträge von ISD

    Informiere dich in der Studienberatung was dir als Scheine anerkannt wird und was du noch nachholen musst. Evtl. ist es gar nicht so viel, wie du denkst. Reduziere deine Stunden, Schränke für eine befristete Zeit deinen Lebensstil ein und mach deinen Abschluss. Wenn du ein fertiger Lehrer bist, wird du besser verdienen und hast eine feste Stelle sicher. Da lebt es sich ruhiger.

    jein.

    ich finds grad lustig, wie sich die Freds überschneiden:

    irgendwo anders hab ich neulich geschrieben, dass bei uns die Schwangerschaft anhand des Stundenplans zu erraten ist, weil halt von jetzt auf gleich die Aufsichten wegfallen.

    und in irgendeinem anderen Fred wird gerade darüber diskutiert, ob das Corona-BV Frauen dazu motiviert hat, ihre Schwangerschaft vorzuziehen.

    Wenn das Kind der TE 1,5 ist, dann hat sie wahrscheinlich schon ein mal ein BV genossen...

    "Einfache" Hausarbeiten, die du in Seminaren erledigen musstest, umfassten 30 Seiten?! Das war bei mir nicht der Fall; eher so ca. 15 Seiten im Grund- und ca. 20-25 im Hauptstudium.

    Es gab nur eine Art von Hausarbeit und da wurden diese Seiten gefordert. In "Laberfächern" muss man halt viel labern und das Ganze dann auch noch mit unteschiedlichen Theorien und Statistiken untermauern. Da sind 30 Seiten schnell zusammen. Sozialpädagogik und Fachhochschule (wo man es nur studieren kann) werden leider häufig unterschätzt.

    Schreiben ist nicht meine größte Stärke, daher habe ich, wo ich konnte, lieber Klausuren oder mündliche Prüfungen gemacht. Insgesamt waren es doch 3 Hausarbeiten, die ich schreiben musste + 72 Seiten Diplomarbeit und 65 Seiten Masterthesis.

    Mit hat mal eine Lehrkraft ihr Leid geklagt, dass sie einem Kind mit Migrationshintergrund keine Gymnasialempfehlung geben könne. Die Begründung war, dass sie die Grundschule zwar mit Bravour bestanden habe, sie aber daheim ja niemanden habe, der ihr dann im Gymnasium mit den Hausaufgaben helfen könne...

    Ich war fassungslos. Sie wollte also Kinder aufs Gymnasium schicken, deren Eltern nachweislich die Plakate mehr für als mit ihren Kindern gemacht haben, aber dieses Kind, dass es alleine hinbekommen hat nicht?

    Das, was man in den Geistes- und Sozialwissenschaften als Prüfungsleistung schreibt.
    Heute 5-10-seitige Papiere (in den mir bekannten Lehramtsfächern an meiner Uni), damals bei mir 15-20 Seiten im Grundstudium, 20-25 Seiten im Hauptstudium.

    Also in meinem Diplomstudium Anfang der 2000er umfassten Hausarbeiten 30 Seiten, aktuell im Master ebenfalls. ;)

    meine Eltern konnten mir bei meinen Hausaufgaben garnicht helfen und haben immer nur gefragt, ob ich sie gemacht habe. Ich hab sie fast immer gemacht, weil ich meine Klassenlehrerin so toll fand und sie dann 2 Fehler und nen lachendes Gesicht drunter gemalt hat. Wir haben immer an ihrem Tisch angestanden, um die kontrollieren zu lassen. das war Ende der 80er. In RheiRheinland-Pfalz.

    Ich glaube auch, dass ganz viel über Beziehung geht. Gerade in der Grundschule wollen i.d.R. Kinder gefallen und tun vieles für die Lehrkraft. Ich bin mir nicht sicher, wie vielen Lehrkräften das bewusst ist.

    PS: Mit dem gesparten Geld (das wir nicht dafür aufwenden müssen, Personen hier teuer zu versorgen, die kein Bleiberecht haben), könnten wir auch die Entwicklungshilfe in den Fluchtregionen massiv aufstocken (unter Voraussetzung der Rücknahme von Staatsbürgern), was einerseits die Zahl der Migranten von dort verringern würde und andererseits auch dabei helfen könnte, dass diese Länder z.B. Maßnahmen zur Verbesserung des Lebens unter veränderten Klimabedingungen ergreifen könnten.


    So wie es momentan ist, verlassen vielfach nur die Jungen, Starken und Wohlhabenden diese Länder und der Rest bleibt zurück. Das kann sicher kein Modell für die Zukunft sein.

    Aber die gut Gebildeten werden doch gerade aktiv angeworben. Wie sollen es diese Länder denn so jemals schaffen? Das ist eine riesen Sauerei. Die Suppe hat der Westen sehr wohl zu großen Teilen den Ländern eingebrockt. Erst werden die Länder wirtschaftlich ausgebeutet und nun wird auch noch das "Humankapital" , wie es so häßlich heißt, abgeworben.

    Es wäre ja schon mal was, einfach das Dublin-Abkommen einzuhalten. Aber schon daran scheitert es.

    Wenn jemand vom Thema Mehrsprachigkeit und Lernen gedanklich so schnell beim Dublin Abkommen ist... Da frage ich mich, wie man seinen Schüler*innen neutral wohlwollen gegenüberstehen kann.

    ISD: Die deutschen Communitys kenne ich natürlich und sehe ich durchaus auch kritisch. Momentan ist die Schweiz wieder als Auswandererland beliebt, während Corona waren es vor allem die Arabischen Emirate. Die Beweggründe sind da teilweise sehr unterschiedlich. Ich habe für mich die eigene Latte zum Migrieren sehr weit hoch gesetzt, weil ich für mich selbst dann auch die Assimilation, auch sprachlich, als Ziel hätte. Generell haben wir als Gesellschaft noch nicht abschließend geklärt, was wir genau im Kontext der Migration wollen, Assimilation, Integration oder Segregation? Momentan ist es eine bunte Mischung aus allem. Hinzu kommen dann noch Asyl, reguläre sowie illegale Migration, die jeweils eigene Rechtslagen haben, aber auch oft nicht sauber getrennt werden.

    Hier werden Kinder, Menschen, politisiert. Lernenden Kindern ist es egal, ob sie legal, illegal, was auch immer sind und ob man sich politisch geeinigt hat, was man möchte. Hier wird so getan, als gäbe es "die eine deutsche Kultur" (Leitkultur??) und dabei stellen wir hier in Diskussionen fest, wie unterschiedlich wir sind. An was genau sollen sich denn Migranten anpassen? Klimakleber, AfD-Wähler, Wutbürger...?

    Sprache lernen, ja, absolut. Nur jeder, der schon mal als Erwachsener versucht hat eine Sprache zu lernen wird wissen, wie schwer das ist. Und es ist ja auch nicht so, dass Nachbarn mit (nicht westlichem) Migrationshintergrund mit offenen Armen empfangen werden. Selbst von denjenigen nicht, die sich selbst als völlig weltoffen und tolerant bezeichnen. Integration ist nie ein einseitiger Prozess.

    Gerade weil, wie du schreibst, sich die Personen oft den vermeintlich einfachsten Weg suchen.

    Alle Menschen, nicht die Personen.


    Und, dass eine Segregation aufgrund des Wohnungsmarktes stattfindet, ist ja mittlerweile bekannt. Ebenso auch, dass Menschen, die sich für etwas Besseres halten, ihre Kinder tunlichst in Schulen anderer Stadtteile senden auch. Ist also ein strukturelles Problem und nicht ein individuelles.

    Ist der Ausgangsbericht des Threads nicht eher ein Beweis dafür, dass "Sprachbad" Kindergarten und Schule in sehr migrantisch geprägten Vierteln nicht genügt, um Kinder fit in der deutschen Sprache zu machen? Die Theorie, dass migrantische Kinder die Muttersprache(n) der Eltern zuhause sprechen sollen, um Sprachgefühl zu entwickeln und fehlerhaftes Deutsch zu vermeiden, ist mir bekannt, aber gibt es Empirie, die das belegt? Kommt eine Muttersprache zudem besonders häufig in einem Umfeld vor, kann es durchaus sein, dass Kinder verstärkt den Kontakt mit Kindern mit gleicher Muttersprache suchen - und dann ist bei Kindern, die sich eh mit der deutschen Sprache schwer tun, die Wahrscheinlichkeit groß, dass untereinander eher in der gemeinsamen Sprache statt in Deutsch kommuniziert wird.

    Natürlich würden Kinder mehr davon profitieren, wenn sie mit deutschsprachig aufwachsenden Kindern mehr in Kommunikation treten würden. Allerdings ist es ganz natürlich und normal, dass man das sucht, was man am besten kennt. Man schaue sich nur die Auswanderer Shows an. Überall bilden sich deutsche Communities. Warum? Weil es einfacher ist, in der eigenen Sprache zu kommunizierenund man ähnlich tickt, man ähnliche Hprden zu bewältigen hat. Das ist etwas ganz Normales und darf mMn nicht bewertet werden.

    Dass Eltern mit ihren Kindern in der eigenen/starken Sprache sprechen ist ebenfalls aus den o.g. Gründen verständlich. Mein Englisch ist nicht schlecht. Dennoch kann ich mir unter keinen Umständen vorstellen, mit meinen Kindern Englisch zu kommunizieren. Zu dieser Sprache habe ich keine emotionale Bindung und Sprache transportiert mehr, als bloße Inhalte. Darüber hinaus ist mein Englisch zwar gut, aber keineswegs perfekt und mein Wortschatz sehr begrenzt im Vergleich zu einer muttersprachlichen Person. Was hätte das für Folgen für dem Spracherwerb der Kinder, wenn ich sie von Beginn an englischsprachig erzogen hätte? Das kann man sich sicher denken... Aus der Position ist es immer zu begrüßen, dass Eltern in der für sie natürlichen/starken Sprache kommunizieren. Darüber hinaus ist den Eltern mit Migrationsshintergrund auch wichtig, dass das Kind die Muttersprache lernt, damit es auch mit der Oma im Ausland kommunizieren kann. Ich denke, dass das ein sehr menschliches Bedürfnis ist. Zuletzt lernen Kinder, die eine erste Sprache sicher beherrschen, jede weitere Sprache einfacher. Also hat es auch Vorteile für den Erwerb der deutschen Sprache. Für normal begabte Kinder ist es also kein Problem. Es muss jedoch die Ungebung genügend Anreize und Anlässe schaffen auch in der deutschen Sprache zu kommunizieren.

    Kommt dann irgendwann im Text. Man merkt schon, was gemeint ist.


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    Katzen

    ISD Komm Du erst einmal im realen Schuldienst an. Dann wirst Du lernen, daß der überwiegende Teil der Schüler Dir etwas vorflunkert bzw. zumindest übertreibt, wenn es darum geht schulfreie Tage rauszuschlagen. Schule ist kein Ponyhof.

    Glücklicherweise hatte ich viele Jahre Zeit das Treiben zwischen Lehrkräften, Eltern und SuS aus der Distanz zu beobachten. Und eins kann ich ganz sicher sagen: Definitiv werde ich kein Buch darüber führen, wer, wann mit welcher abenteuerlichen Entschuldigung gefehlt hat. Mit so unnötigen Aufgaben und dem sich darüber Aufregen, kann man sich auch ins Burnout befördern. Ich werde und kann nicht jeden retten und das habe ich auch nicht vor. Wenn ich das Gefühl (oder stichhaltige Anhaltspunkte dafür) habe, dass es jemandem nicht gut geht, und er*sie aus diesen Gründen nicht gut lernen kann, dann rate ich der Person sich professionelle Unterstützung in Form von Schulsozialarbeit oder Therapie Zu suchen.

    Genau so läuft es aber bei uns. Für "Kindkrank" benötigen wir Atteste und die gibt es bei uns nicht einfach per Telefon, sondern mit Termin und Untersuchung.


    Es rennen alle Eltern mit verschnupftem Kind in die Praxis, weil Kinderärzte nicht ungesehen ein Attest ausstellen. Zumindest die, die ich kenne, haben das nie gemacht, wirklich nie, obwohl unser Kind chronisch krank ist und theoretisch klar war, um was es geht. Das hätte nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch medizinische. Symptome von Kindern sind oft sehr unspezifisch und von 100x Bauchweh ist es eben 99x Allerweltsinfekt aber 1x Blinddarmentzündung kurz vorm Durchbruch. Auch das, selbst erlebt.

    Tatsächlich ist es bei unserem Kinderarzt auch so. Von meinen Kolleg*innen habe ich aber schon sehr häufig anderes gehört, nämlich dass ein Anruf reicht. Ich könnte mindestens 2 Ärzte namentlich nennen. 🤷🏼‍♀️

    Doch, es wird unbequem für die Eltern.



    Bzgl deiner Aussage, dass Ärzte AUs einfach so ausstellen: § 278 StGB

    Der Paragraf nutzt in dem Fall doch trotzdem nix, wenn es so praktiziert wird. Wenn alle Eltern mit ihrem verschnupften Kind zum Kinderarzt rennen würden, damit sie ein Attest für ihren Arbeitgeber bekommen, dann wären die Praxen überfüllt. Wenn ein Arzt eine Migränepatientin hat, dann stellt er ihr ein Attest aus, wenn sie anruft und sagt, dass sie Migräne hat. Das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

    Wie gehen denn die Lerner mit mir um in DIESER Lerngruppe? Die kommen immer zu spät, es gibt 1000 Unterrichtsstörungen, alle reden unaufgefordert, etc. Sie fordern (auch in der Mail) einen respektvollen Umgang... Aber haben sie den selbst? Mitnichten. Gerade diese Schülerin spricht in meinem Deutschunterricht IMMER Englisch mit ihrer Nachbarin. Obwohl sie kaum Deutsch kann. Oder sie isst. Oder macht sonstwas. NIE partizipiert sie sich an meinem Unterricht. Und die will Respekt? Und dass ich mich an Regeln halte? Gerne kann sie damit mal selber anfangen.

    Also ich erlebe dich hier gerade als sehr unreflektiert und in deiner Argumentation und Rechtferigungsstrategie unreif. Genau das was du deiner Schülerin vorwirfst. Sie ist aber ein kleines Eck jünger und du als Lehrkraft hast eine Vorbildfunktion.

    Mich beschleicht das ungute Gefühl, dass du sie mündlich prüfst, damit sie keinerlei Nachweis für deine (hier angekündigte) unfaire Benotung hat. Es ist für die Arbeit völlig irrelevant, ob sie schwänzt, Englisch redet, Deutsch kann, Kaugummi kaut, oder sonst etwas. Lass sie nachschreiben und bewerte die Leistung neutral. Dafür wirst du bezahlt.


    By the way: Du weißt doch gar nicht, wie oft sich Schüler*innen bei der Schulsozialarbeit "ausheulen" und die Schulsozialarbeit NICHT auf euch zugeht, weil sie die Beschwerde als ungerechtfertigt erachtet. In deinem Fall trifft dies jedoch nicht zu.

    Gestehe dir einfach ein, dass auch du dich falsch verhalten hast und gib der Schülerin eine faire Chance.

    Der Sinn vom Amtsarztbesuch besteht darin, herauszufinden, warum jemand in der 7. Klasse 16 ist. Das ist nämlich kein Zustand. Egal ob Migräne oder Schulangst oder eine psychische Erkrankung der Mutter die Ursache ist, muss eine Lösung her. Und die kann nicht die Klassenlehrerin herbeiführen.

    Zwischen Attestpflicht und Amtsarztbesuch besteht aber ein gewaltiger Unterschied.

    Einer meiner Kollegen führt z.B. Buch darüber wann die Schülerinnen sich mit dem Verweis auf die Menstruation krankmelden. Da war seine Antwort auch schon einmal: „Kann gar nicht sein, hattest du erst vor zwei Wochen.

    Ganz ehrlich? Ich finde es echt absurd und einfach abstoßend, dass über sowas Buch geführt wird. Im Übrigen sind Zyklusstörungen in der Pubertät häufig verbreitet.


    Wenn jemand schwänzen möchte, dann findet er immer einen Weg es zu tun. Wichtiger als ein Attest einzufordern wäre meiner Meinung nach die Ursache für den Absentismus zu erforschen. Das ist aber mit deutlich mehr Arbeit verbunden...

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