Beiträge von ISD

    Meine Frage geht in eine etwas andere Richtung.

    Also ich kenne mich mit Beamtenrecht überhaupt nicht aus, daher meine naive Frage: Wenn es doch ein Dienstunfall war, ist der Dienstherr dann nicht fürsorgepflichtig, wenn die TE aufgrund des Vorfalls nicht verbeamtet werden kann? Also ich meine monetär zumindest. Dies wäre vielleicht kein Trost, wenn sie dadurch ihrem Traumberuf nicht nachgehen kann, aber immerhin hätte sie keine Geldnöte und könnte sich beruflich neu orientieren.

    In Hessen kann man sogar mit jeder beliebigen Fachhochschulreife alle gestuften Studiengänge studieren. Man kann also bspw. mit einer FHR im künstlerischen Bereich Lehramt für berufliche Schulen in der Studienrichtung Wirtschaft studieren, weil das berufliche Lehramt auf Bachelor/Master umgestellt ist. Andere Lehrämter gehen nicht, weil die noch auf Staatsexamen studiert werden.

    In Bezug auf Lehramt oder allgemein Bachelorstudiengänge an der Universität? Hör ich zum ersten Mal, aber gut zu wissen. 👍

    Solch eine Stundenverteilung fände ich - unabhängig davon, ob jemand Teilzeit oder Vollzeit arbeitet - "unfair". Zum Glück sehen das die mir bekannten Stundenplaner*innen genauso.

    Da geb ich dir Recht. Mit einem vollen Deputat hätte man aber noch mindestens 2 oder 4 Stunden zusätzlich Unterricht und somit weniger Hohlstunden. Mein extremes Bsp. bezog sich auf die Kritik, das TZ Kräfte nur von der 2.-5. Stunde arbeiten würden. Dies ist an den mir bekannten Schulen nicht der Fall. In der Regel darf jede*r Wünsche anmelden, auch die kinderlosen VZ-Kräfte. Die einen wollen freie Tage, die anderen später anfangen, die nächsten früher fertig sein und wieder andere wollen lieber eines ihrer Fächer unterrichten als das andere oder in bestimmten Klassenstufen eingesetzt werden. Man kann nicht immer alle Wünsche erfüllen, aber das gleicht sich ja aus aufbdie Zeit.

    Also wer Kinder hat bekommt die Filetstunden, so 2.-5. Stunde.


    Der kinderlose Pöbel ohne Familien Zuschlag kann ja schauen, dass er früh aufsteht und zerstückelt bis spät nachmittags in der Schule bleibt.

    Wenn man auf Teilzeit geht und bewusst auf Geld verzichtet (und durch das Kinderkriegen die Pensionen aller sichert, während man bei der eigenen Abstriche hinnimmt), wäre es äußerst unfair dann zur 1./2. und dann wieder zur 9./10. eingeteilt zu werden. Eltern die auf TZ gehen, machen das ja meist aufgrund äußerer Zwänge, z.B. Kitabring und -abholzeit oder damit sie korrigieren und vorbereiten können während die Kinder betreut sind.

    Ah, ok, das ist dann bei dir ein "Spezialfall".

    Also in Hessen der Regelfall, weil man hier gar kein Lehramt Sozialpädagogik studieren kann. Hätte ich mein Diplom an der Uni gemacht und danach ein Jahr im Kindergarten gearbeitet, dann wär das alles kein Problem. Ein sehr schräges System.

    An der Uni Hildesheim gibt es einen (Bachelor- und Master-)Studiengang "Sozial- und Organisationspädagogik". (weiß ich zufällig, weil die Tochter eines Kollegen dort studiert)

    Ah okay. Das wusste ich nicht. Ich glaube, mittlerweile gibt es alle möglichen Konstellationen. Hab mir die Website angeschaut. Die können auch die staatliche Anerkennung erwerben.

    Du musstest beides schreiben? Das ist ja total blöd :( .

    Ich musste eigentlich nicht. Ich habe mein Diplom allerdings an der Fachhochschhule gemacht. 7 Semester Regelstudienzeit + 1 Jahr staatliche Anerkennung. Während des Studiums habe ich als Aushilfe im Kindergarten und Krippe gearbeitet. Danach habe ich 18 Jahre als Sozialpädagogin gearbeitet u.a. auch in leitendr Position. Das reicht nicht um als Quereinsteigerin an die Fachschule für Sozialpädagogik in Hessen ins Ref. zu gehen. Hab dann noch meinen Master gemacht, der hoffentlich jetzt anerkannt wird.

    Das habe ich doch nicht gemeint, sondern dass die SchülerInnen vermehrt zum SozPäd gehen und sich dort über Lehrer X bzw dessen Maßregelungen beschweren.

    Darüber hinaus bin ich natürlich froh um jeden SozPäd, an den sich SchülerInnen und Schüler wenden können. Und in vielen Fällen ist das auch ein richtiger Ansprechpartner und demnach auch zielführend.

    Mit Ausweitung des Tanzbereichs meine ich z.B. folgenden Fall: Schüler X kommt mehrfach zu spät zum Unterricht (nicht zur erstern Stunde), riecht beim Reinkommen nach Zigarettenrauch. Ich sehe ihn bei einem Gespräch mit einer Schülerin vor der Tür durchs Fenster sogar beim unerlaubten Rauchen auf dem Schulgelände. Als er dann kommt, mache ich ihm klar, dass dieses Verhalten nicht richtig ist.

    Tagsdrauf spricht mich die SozPäd an, ich solle doch bitte Rücksicht auf Buskinder nehmen ??? Schüler X könne doch nichts dafür, dass er sich ab und zu verspäte...

    Ja und? Hat die Sozpäd. eine Glaskugel? Sie geht ihrem Job nach und du deinem. Erstmal glaubt man doch seinem Schüler/Klienten. Wenn du als Lehrkraft dann deine Erfahrung/Wahrnehmung mitteilst, dann kann man das doch ganz leicht aufklären.

    Es hieß damals, die FH-Absolvent:innen würden später eher mit Klienten arbeiten, die Uni-Absolvent:innen später im Büro, z.B. Jugendamt arbeiten.

    Dass es für ein Schulfach sein sollte, ist auszuschließen, Lehramt für Berufsschulen gab es an dieser Uni damals nicht.


    Ich finde bis heute, dass es erstaunlich ist, dass es so viele unterschiedliche Studiengänge und Ausrichtungen gibt.

    Diese Aussage ist tatsächlich falsch.


    Pädagog*innen von der Uni, bzw. heute Erziehungswissenschaftler*innen sind eigentlich für die Forschung vorgesehen. Nur dass es für die pädagogische Forschung gar nicht die Lobby gibt, dass alle in die Foschung gehen könnten. Dies ist vielen Studienanfänger*innen gar nicht bewusst. Sie wollen eigentlich in der Sozialen Arbeiten tätig werden und denken häufig: Uni=besser, also gehe ich da hin. Viele von ihnen landen heutzutage dann nach dem Studium, Dank Fachkräftemangel, im Kindergarten, wenn sie keinen Master in Sozialer Arbeit bzw. einem der vielen anders benannten konsekutiven Studiengänge der sozialen Arbeit (an der der FH) weiterstudieren. Wenn Sie den Master in Erziehungswissenschaften machen, ergattern Sie mit Glück, und studienbegleitender Berufserfahrung in der Sozialpädagogik, irgendwo eine SozPäd Stelle. Früher mag das anders gewesen sein. Ist aber seit ich denken kann so. Bin seit 20 Jahren in der Thematik.


    An der FH gab es früher die Unterscheidung zwischen Sozialpädagogik und Sozialer Arbeit. Beide Studiengänge wurden an der FH studiert. Die Inhalte waren nahezu identisch. Der Unterschied bestand vor allen Dingen darin, dass das Anerkennungsjahr nach dem Diplom von den Sozialpädagog*innen in pädagogischen Einrichtungen (Jugendhäuser, Erziehungshilfe, etc.) gemacht wurde, während die Sozialarbeiter*innen ihres auf dem Amt (Jugendamt, Arbeitsamt, o.ä.) gemacht haben. Bereits damals, vor 20 Jahren, wurde diese Regel aufgeweicht. Man konnte sein Anerkennungsjahr überall machen und auch danach überall arbeiten. Um beim Amt arbeiten zu können braucht man zwingend die staatliche Anerkennung. Diese kann man nur erwerben, wenn man vorher an der FH Sozialarbeit bzw. Sozialpädagogik studiert hat. Also Bewerberinnen von der Uni hatten damals gar keine Chance. Dank Fachkräftemangel schaffen es nun auch Pädagog*innen und Erziehungswissenschaftler*innen mit mehrjähriger einschlägiger Beruferfahrung dahin. Dafür wurde extra das Fachkräftegebot aufgeweicht.


    Im Übrigen gibt es seit Bachelor eigentlich überall nur noch den Studiengang Soziale Arbeit B.A., teilweise noch mit einem Schwerpunkt. Die konsekutiven Masterstudiengänge heißen häufig gar nicht mehr Soziale Arbeit sondern z. B. Sozialmanagement, psychosoziale Beratung und Gesundheitsförderung o.ä.

    Ich weiß, dass es SozPäd an unserer Uni gab und Studierende von der FH an die Uni gewechselt sind.


    … aber 3 HA ist schon sehr wenig, finde ich, es waren doch eher 3 pro Fach.

    Du meinst wahrscheinlich Sozialpädagogik auf Lehramt. Das gibt es in manchen Bundesländern in Unis. Sozialpädagogik, im eigentlichen Sinne, also mit dem Ziel künftig mit Klient*innen zu arbeiten, gibt es meines Wissens nur an FHs und (zumindest zu meiner Zeit damals) an der Uni Bamberg. Insofern studiert man dann nicht "das Fach" Sozialpädagogik, sondern Geschichte, Entwicklung und aktuelle Theorien und Methoden der Szialem Arbeit, sowie die angrenzenden Wissenschaften (Psychologie, Sozialpolitik, Pädagogik, Soziologie, Recht), die für die Sozialpädagogik relevant sind. Vielleicht ist es zwischenzeitlich anders und man kann es auch an Unis studieren, das ist mir jedoch nicht bekannt. Mittlerweile heißen die FHs ja auch University of Applied Sciences... Ansonsten gibt es noch Erziehungswissenschaften (ehemals Pädagogik) an der Uni. Das ist aber nicht Sozialpädagogik, auch wenn es in Zeiten von Fachktäftemangel immer mehr verwässert.

    Informiere dich in der Studienberatung was dir als Scheine anerkannt wird und was du noch nachholen musst. Evtl. ist es gar nicht so viel, wie du denkst. Reduziere deine Stunden, Schränke für eine befristete Zeit deinen Lebensstil ein und mach deinen Abschluss. Wenn du ein fertiger Lehrer bist, wird du besser verdienen und hast eine feste Stelle sicher. Da lebt es sich ruhiger.

    jein.

    ich finds grad lustig, wie sich die Freds überschneiden:

    irgendwo anders hab ich neulich geschrieben, dass bei uns die Schwangerschaft anhand des Stundenplans zu erraten ist, weil halt von jetzt auf gleich die Aufsichten wegfallen.

    und in irgendeinem anderen Fred wird gerade darüber diskutiert, ob das Corona-BV Frauen dazu motiviert hat, ihre Schwangerschaft vorzuziehen.

    Wenn das Kind der TE 1,5 ist, dann hat sie wahrscheinlich schon ein mal ein BV genossen...

    "Einfache" Hausarbeiten, die du in Seminaren erledigen musstest, umfassten 30 Seiten?! Das war bei mir nicht der Fall; eher so ca. 15 Seiten im Grund- und ca. 20-25 im Hauptstudium.

    Es gab nur eine Art von Hausarbeit und da wurden diese Seiten gefordert. In "Laberfächern" muss man halt viel labern und das Ganze dann auch noch mit unteschiedlichen Theorien und Statistiken untermauern. Da sind 30 Seiten schnell zusammen. Sozialpädagogik und Fachhochschule (wo man es nur studieren kann) werden leider häufig unterschätzt.

    Schreiben ist nicht meine größte Stärke, daher habe ich, wo ich konnte, lieber Klausuren oder mündliche Prüfungen gemacht. Insgesamt waren es doch 3 Hausarbeiten, die ich schreiben musste + 72 Seiten Diplomarbeit und 65 Seiten Masterthesis.

    Mit hat mal eine Lehrkraft ihr Leid geklagt, dass sie einem Kind mit Migrationshintergrund keine Gymnasialempfehlung geben könne. Die Begründung war, dass sie die Grundschule zwar mit Bravour bestanden habe, sie aber daheim ja niemanden habe, der ihr dann im Gymnasium mit den Hausaufgaben helfen könne...

    Ich war fassungslos. Sie wollte also Kinder aufs Gymnasium schicken, deren Eltern nachweislich die Plakate mehr für als mit ihren Kindern gemacht haben, aber dieses Kind, dass es alleine hinbekommen hat nicht?

    Das, was man in den Geistes- und Sozialwissenschaften als Prüfungsleistung schreibt.
    Heute 5-10-seitige Papiere (in den mir bekannten Lehramtsfächern an meiner Uni), damals bei mir 15-20 Seiten im Grundstudium, 20-25 Seiten im Hauptstudium.

    Also in meinem Diplomstudium Anfang der 2000er umfassten Hausarbeiten 30 Seiten, aktuell im Master ebenfalls. ;)

    meine Eltern konnten mir bei meinen Hausaufgaben garnicht helfen und haben immer nur gefragt, ob ich sie gemacht habe. Ich hab sie fast immer gemacht, weil ich meine Klassenlehrerin so toll fand und sie dann 2 Fehler und nen lachendes Gesicht drunter gemalt hat. Wir haben immer an ihrem Tisch angestanden, um die kontrollieren zu lassen. das war Ende der 80er. In RheiRheinland-Pfalz.

    Ich glaube auch, dass ganz viel über Beziehung geht. Gerade in der Grundschule wollen i.d.R. Kinder gefallen und tun vieles für die Lehrkraft. Ich bin mir nicht sicher, wie vielen Lehrkräften das bewusst ist.

    PS: Mit dem gesparten Geld (das wir nicht dafür aufwenden müssen, Personen hier teuer zu versorgen, die kein Bleiberecht haben), könnten wir auch die Entwicklungshilfe in den Fluchtregionen massiv aufstocken (unter Voraussetzung der Rücknahme von Staatsbürgern), was einerseits die Zahl der Migranten von dort verringern würde und andererseits auch dabei helfen könnte, dass diese Länder z.B. Maßnahmen zur Verbesserung des Lebens unter veränderten Klimabedingungen ergreifen könnten.


    So wie es momentan ist, verlassen vielfach nur die Jungen, Starken und Wohlhabenden diese Länder und der Rest bleibt zurück. Das kann sicher kein Modell für die Zukunft sein.

    Aber die gut Gebildeten werden doch gerade aktiv angeworben. Wie sollen es diese Länder denn so jemals schaffen? Das ist eine riesen Sauerei. Die Suppe hat der Westen sehr wohl zu großen Teilen den Ländern eingebrockt. Erst werden die Länder wirtschaftlich ausgebeutet und nun wird auch noch das "Humankapital" , wie es so häßlich heißt, abgeworben.

    Es wäre ja schon mal was, einfach das Dublin-Abkommen einzuhalten. Aber schon daran scheitert es.

    Wenn jemand vom Thema Mehrsprachigkeit und Lernen gedanklich so schnell beim Dublin Abkommen ist... Da frage ich mich, wie man seinen Schüler*innen neutral wohlwollen gegenüberstehen kann.

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