"Das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen": haben wir evtl. oft. Manchmal ist das von den Eltern gar nicht so gemeint, wir sehen evtl. jede Nachfrage schon als Zweifel an unserer Kompetenz. Da sollten wir (ich weiß, dass das nicht einfach ist) uns ein dickeres Fell zulegen und einfach - auch uns selbst gegenüber - feststellen, dass wir ein Studium mit Referendariat und Berufserfahrung haben, und damit hier die Profis sind.
"...und dennoch nicht unfehlbar." würde ich ergänzen.
Ich glaube, dass sich manche, schon allein durch die Bitte um ein Gespräch angegriffen fühlen. Bei der Threaderöffnerin hört es sich für mich jedenfalls danach an.
"Keine Lust" könnte man auch mit "ich habe Angst" übersetzen. Natürlich will oder kann man sich das nicht eingestehen.
Vielleicht sollte man sich vor Augen führen, dass die wenigsten Eltern sich als Ziel gesetzt haben, es der Lehrkraft so richtig zu zeigen. Vielmehr haben die eben auch ihre Ängste und Befürchtungen und wollen in der Regel das Beste für ihr Kind. Auch wenn das, vielleicht nicht das ist, was in den Augen der LK das Beste wäre und schon gar nicht aus der Position des Kindes.
Man könnte jedoch versuchen, als ausgebildete professionelle Fachkraft, genau mit diesem Wissen im Hinterkopf ins Gespräch zu gehen. Sich empathisch einfühlen, versuchen herauszufinden, was die Befürchtungen der Eltern sind, und eine GEMEINSAME Lösung zu finden.
Schade, dass Eltern so häufig als Feinde wahrgenommen werden, die entweder zu Helikopter sind oder sich viel zu wenig kümmern, der Lehrkraft ständig was wollen, o.ä.