Ich bin keine Grundschullehrerin, aber folgende "Leseförderprojekte" kenne ich aus zwei Grundschulen:
-Lehrkraft liest täglich vor während die Kinder frühstücken.
-Leseecke im Klassenzimmer- wenn ein Kind mit seinen Aufgaben fertig ist oder eine Pause braucht, darf es in der Leseecke lesen bzw. Bücher anschauen.
- mehr oder weniger regelmäßige "Lesezeiten" im Unterricht. Es wird nicht kontrolliert ob, was, wieviel gelesen wird. Aber jedes Kind hat sich leise mit einem Buch zu beschäftigen. Ob das Kind nur die Bilder anschaut, liest, etwas aus dem Buch abschreibt oder abmalt/-paust ist egal. Erfahrungsgemäß, wenn man es regelmäßig ab Klasse 1 macht, fangen alle Kinder irgendwann an zu lesen.
-freiwillige Buchvorstellungen "Werbung" für Bücher.
All diese Maßnahmen sollen zunächst die Lesefreude fördern.
Meine eigenen Kinder haben selbst nie laut vorlesen müssen, da an der Schule das Konzept "Lesen durch Schreiben" gelebt wird und zusätzlich die oberen Maßnahmen in der Schule stattfinden. Narürlich haben sie als (Klein-)kinder auch daheim viel vorgelesen bekommen. Aber ab der 2. Klasse konnten beide so gut lesen, dass sie lieber selbst lesen wollten und in der 3. Klasse Harry Potter & Co verschlungen haben.
Mir ist bewusst, dass es auch durch das Vorlesen daheim gefördert wurde, aber ich glaube, dass die schulischen Maßnahmen zusätzlich sehr hilfreich waren. Mein Mann und ich sind nämlich beide keine Leseratten. Die Lesefreude haben wir insofern nicht unbedingt vorgelebt.