Hallo,
ich überlege derzeit, ob ich einen Quereinstieg als Lehrer in Hessen wagen sollte. Ich habe in Mathematik (Nebenfach Informatik während dem Studium) promoviert und bin dann zum Einstieg in die Wirtschaft nach Frankfurt gezogen. Auch wenn ich kein Lehramt studiert habe, haben mich Lehr/Lernszenarien immer interessiert und ich habe auch deutlich über 10 Tutorien gehalten.
Ein Einstieg mit E13 wäre (selbst wenn meine Doktorandenzeit zu der ich ebenfalls in E13 war, angerechnet wird) vermutlich ein finanzieller Rückschritt zu meiner aktuellen Situation. Daher wäre ein A13 Einstieg interessanter, da ich 3 Kinder habe. Ich habe aber einige offene Fragen zu den finanziellen Aspekten und hoffe ihr könnt mir dabei helfen:
1. Ist es realistisch mit obigen Background auf einen Einstieg auf eine Planstelle zu hoffen oder eher hoffnungslos?
Für welches Lehramt interessierst du dich denn? Bist du U50? Ist davon auszugehen, dass du nicht vorzeitig berufsunfähig bist? Bist du bereit das Referendariat zu machen? Wenn du alle Fragen mit ja beantworten kannst und örtlich einigermaßen flexibel bist, dann hast du an Gesamtschulen sehr gute Chancen, evtl. auch an Beruflichen, wenn dir eine berufliche Fachrichtung anerkannt wird. Hier gibt es mehr Infos:
https://lehrkraefteakademie.he…instieg-in-Mangelfaechern
2. Ich habe die Regelungen bzgl. der Krankenversicherung noch nicht ganz durchdrungen. Ist es korrekt, dass man sich privat krankenversichern muss aber Beihilfe bekommt? Welchen Beihilfesatz würde ich / der Rest der Familie bekommen, wenn ich alle über mich pkv versichern müsste?
In Hessen kommt man idR mit der privaten KV deutlich günstiger weg. Da kommt es auf deine persönlichen Umstände an. Es muss nicht die komplette Familie privat versichert sein. Die Kids können beim beim anderen Elternteil kostenfrei familienversichert werden. Sollte bei dir der andere Elternteil nicht versicherungspflichtig beschäftigt sein, könnte man auch eine freiwillige gesetzliche Versicherung zum günstigsten Satz prüfen. Da müsst ihr eure persönlichen Voraussetzungen prüfen und abwägen, was für euch am günstigsten ist. Mit 2 Kindern hat man 60% Beihilfe. Ob es bei 3 mehr gibt, weiß ich aus dem Stegreif nicht.
3. Kann man darauf hoffen, dass 4 Jahre Doktorandenzeit oder die darauffolgende Berufserfahrung irgendwie angerechnet werden, sodass man nicht in Stufe 1 startet?
Da lässt du dich am besten von der GEW beraten. Bringt aber wahrscheinlich erst etwas, wenn es soweit ist. Davon würde ich das Ganze nicht abhängig machen.
4. Wie viele Gehälter gibt es insgesamt pro Jahr? Wenn ich es korrekt verstanden habe, sind es 12,6, kommt mir aber etwas krumm vor.
Bei A13 ist die Sonderzahlung schon in dem monatlichen Budget drin. Also gibt es nur 12 Gehälter. Bei E13 bekommt man, soweit ich weiß, ein Mal im Jahr eine Sonderzahlung von 60% eines Monatsgehaltes.
Vielen Dank für eure Hilfe!
PS: Der Familienzuschlag für das 3. Kind kann sich (bei Verbeamtung) in Hessen auch sehen lassen. Dürfe an die 800 € brutto sein.