CDL
Mich irritiert die Selbstverständlichkeit jemanden, mit einer nicht abgeschlossenen Lehrer*innenausbildung zu suggerieren, sie könne als pädagogische Fachkraft als Erzieherin oder gar Sozialpädagogin arbeiten.
Sowohl Erzieher*innen/ Sozialpädagog*innen (teilweise) arbeiten mit jungen Menschen als auch Lehrkräfte. Die Ausbildung unterscheidet sich jedoch inhaltlich in Bezug auf den künftigen Auftrag enorm.
Nicht alle die schneiden und kleben können, können in der KiTa arbeiten.Im Umkehrschluss müsste es nach dieser Logik einer Erzieherin oder Sozialpädagogin möglich sein in der Grundschule arbeiten zu können. Lesen und schreiben können sie, Ahnung von Kindern haben sie auch, also go for it. Da ist der Aufschrei unter den Lehrkräften groß.
Nur weil du eine Sozialpädagogin kennst, die wohlgemerkt den passenden Abschluss hat (!), die direkt nach dem Studium eine Leitungsposition bekommen hat, heißt das nicht, dass dies auf die Threaderstellerin mit ihrer aktuellen Ausbildung zutreffen könnte. Mal ganz abgesehen davon, was das wohl für ein Arbeitgeber und/oder Jugendamt sein muss, der sowas macht. Wenn so die Haltung ist (z.B.Geit ist geil), dann finden sie wohl zurecht keine anderen erfahrenen Fachkräfte für diese Position. Dazu muss man sagen, dass sehr viele Sozpäds vorher schon eine Ausbildung als Sozialassistentin/Erzieherin gemacht haben, danach neben dem Studium als pädagogische Ergänzungskraft bzw. Fachkraft/ Werkstudierende Erfahrung sammeln. Wenn Sie sich dann bei einem Arbeitgeber bewährt haben, ist der Aufstieg in eine Leitingsposition leichter.
Ich würde der Threaderstellerin dringend raten sich die Module auf ein SozPäd Studium anrechnen zu lassen und dieses eentsprechendes Bachelor fertig zu studieren. Alternativ könnte sie versuchen einen Masterstudiengang im Fachbereich Soziale Arbeit zu finden, der ihren Bachelor anerkennt. Diese Masterstudiengänge sind häufig jedoch mit einem Schwerpunkt versehen, so dass sie sich dann schon inhaltlich mehr festlegen würde als mit einem allgemeinen Bachelor Soziale Arbeit.
Geld verdienen kann sie nebenbei. Wenn sie dies nicht tut sondern sich jetzt einen Job sucht, wird sie bei einem schwarzen Schaf von Arbeitgeber sicher eine Beschäftigung zum Dumpinglohn finden, die Frage ist, ob sie das auf Dauer so möchte.