Beiträge von ISD

    Liegt das in deiner Wahrnehmung an strukturellen, Bildungslaufbahn bezogenen oder emotionalen Gründen?

    Mit emotional meine ich, dass die Lehrer vielleicht unterbewusst ungern ihre Zugpferde verlieren.

    Oder ganz schlicht daran, dass die Klasse im "höheren" Bildubgsgang voll ist und man keine neue Klasse aufmachen will oder kann.

    Und woher weißt du, dass bei uns die Doofen verschont wurden? Vielleicht war es genau umgekehrt?

    In China stehen bspw. Singapur und Macau sogar in Klammern dabei. Es ist also davon auszugehen, dass es kein Vergleich mit allen chinesischen Schülern ist sondern mit ausgewählten Regionen in den vorrangig privilegierte Bevölkerung lebt.

    Abgesehen von der Wortwahl ist das aber nun mal Realität. Jede Lehrkraft in meinem Umfeld versucht ihre Kinder wenn irgendwie möglich auf das Gymnasium zu kriegen. Wenn das nicht geht, versucht man Notlösungen, wie die verbliebene Realschule in kirchlicher Trägerschaft oder bei etwas älteren Schülern das Privatinternat im angrenzenden NRW.

    Niemand, der das System von innen kennt, schickt sein Kind hier freiwillig auf die IGS.

    (Und das ist keine Kritik an den dort arbeitenden Lehrkräften.)

    Mit dem Verhalten wird das System noch mehr unterstützt .


    Es gibt ganz tolle IGSen. Mein Sohn ist auf einer und wenn ich könnte würde ich die Zeit zurück drehen und meine Tochter nicht nochmal aufs Gymnasium schicken, sondern auch da hin.

    In dieser IGS ist aber auch eine Schulleitung mit Haltung und ein (Großteil) des Kollegiums, dass Inklusion lebt und jedes Kind da abholt, wo es steht. Von Kindern mit Downsyndrom bis hin zu Gymnasialempfehlungen ist da alles vertreten. Das funktioniert aber nur, weil die Menschen aus dem was geht das Beste machen und auch Eltern, die ihr Kind ins Gymnasium schicken könnten, lieber an der IGS anmelden.

    Erstaunlich, wenn Lehrkräfte über eigene Belastung und Burnout klagen und zugleich dann Drill bei Kindern wollen, um mit Ostasiatischen Ländern mithalten können.


    By the way: Wie hoch ist eigentlich der Anteil an Kindern und Jugendlichen, die erst seit wenigen Monaten /Jahren im Land sind und die Sprache noch nicht beherrschen? In China beträgt übrigens die durchschnittliche Schulbesuchsdauer 7,6 Jahre. Ich wage es zu bezweifeln, dass da bei Pisa der gesellschaftliche Querschnitt abgebildet wird...

    Es werden Äpfel mit Birnen verglichen.


    Natürlich kann man auch auf Eltern schimpfen. Es gibt nun mal Eltern, die nicht in der Lage sind sich adäquat um ihre Kinder zu kümmern und sie zu fördern. Die gab es schon immer und wird es leider auch immer geben. Für den sozial-emotionalen Bereich gibt es die Jugendhilfe, die da versucht Schadensbegrenzung zu betreiben. Für den kognitiven Bereich muss sich auch die Schule zuständig fühlen. Kinder können nichts für ihre Eltern.

    Mündliche Beteiligung und schriftliches "Abliefern" sind teilweise auch Typsache. Es gibt Menschen, die unter Druck besonders gut Performance, andere kriegen dann gar nichts mehr auf die Reihe, obwohl sie es könnten. Und manche wissen zwar viel, sind aber nicht so extrovertiert, dass sie sich dauernd exponieren wollen/ können. Wenn Schüchternheit und Prüfungsangst aufeinander treffen sit das eine blöde Mischung und das Benotungssystem wird den Schüler*innen gar nicht gerecht.


    Wenn mir jemand ungefragt seine Mitschriften nachtragen würde, wäre ich tatsächlich etwas irritiert.

    Nö, wir mussten doch durcharbeiten. Es gab keine Woche frei wegen Corona. Mein Bruder war über 1 Jahr komplett Zuhause bei vollem Lohn. Danach musste er 2 Tage auf die Arbeit. Und einige andere kenne ich auch, wenn auch nicht ganz so krass.

    Zu Hause bei vollem Lohn und nichts zu tun? Die Branche würde mich brennend interessieren. Ich kenne viele Fälle von Kurzarbeit bei entsprechenden Lohnkürzungen, Arbeitslosigkeit und gescheiterte Existenzen von vorher gut florierenden Selbständigen.

    Ich habe zwei kleine Kinder und jetzt? Fand war 2020 in Ordnung. Man hätte sehr sehr viel Zeit für alles was so liegen geblieben ist.


    Du wirst in jedem Jahr jemanden oder eine Gruppe finden, für die es schlimm war.


    Du, du ,du.

    D.h. deine Frau ind du wart beide Vollzeit berufstätig und habt nebenbei noch mit links das homeschooling eurer Kinder gemanaged? Respekt.


    Ich kenne Familien, die im Vollzeit berufstätig waren und weiß, dass es da echt hart war. Eine mir sehr gut bekannte Familie hatte 3 Kinder im Alter von 2 bis 7 Jahren. Da war von Wickeln, bespielen bis zu Homeschooling alles dabei. Alleine beschäftigen konnten sich die Kinder mal für paar Minuten, bis es Streit gab oder es laaaangweilig wurde. Die Eltern "durften" zwar beide ins Homeoffice, haben sich aber aus o.g. Gründen in Schichten abgewechselt und ihre Termine irgendwie zusammengepuzzelt. Beide in sehr verantwortungsvollen Positionen in großen Konzernen. Wenn der Strom an der Börse gehandelt werden muss, kann man halt nicht noch nebenbei den 10er Übergang erklären oder kochen. Der erste Elternteil fing früh um 5 an zu arbeiten und der letzte war dann gegen Mitternacht fertig. Was nicht geschafft wurde, musste am WE ferig gemacht werden. Das ging über Monate so. Da hatte man keine Zeit sich Gedanken um geschlossene Fitnessstudios zu machen...

    Also ich bin aktuell im Ref. Habe zwar noch keine UBs gemacht, kenne aber viele Reffis im höheren Semester, darunter auch welche mit Kindern, und man unterhält sich. Ja, es ist viel Arbeit und mitunter stressig. Es ist aber machbar, wenn man sich gut organisieren kann. Die Ausbilder*innen sind fast alle sehr nett und verständnisvoll und wenn man offen und bereit ist ihren Rat einfach mal zu befolgen, dann können sie einen wirklich voran bringen. Klar gibt es auch Ausnahmen, aber meine Güte, es sind zwei Jahre. Augen zu und durch. Von der Schule wird man als Refi, wie rohes Ei behandelt. Wenn man sich nicht völlig daneben benimmt, bekommt man sehr viel Hilfe und auch psychische Unterstützung.

    Man sollte auf jeden Fall Wichtiges von Unwichtigem trennen können, Aufgaben direkt erledigen und sich klare Limits setzen. Ich mache sehr gute Erfahrungen mit festen Zeitfenstern. Ich versorge mich mit Getränken und was ich noch so brauche, damit ich keinen Grund habe zwischendurch aufzustehen. Dann stelle ich mir einen Timer für einen bestimmten Zeitraum und dann wird intensiv die ToDo Liste abgearbeitet, ohne etwas anderes zu tun. Wenn die Zeit rum ist, ist sie rum. Ich merke, dass ich da viel mehr schaffe, als wenn ich mich einfach hinsetze und so vor mich hinarbeite ohne Rahmen. Ich sitze länger und schaffe weniger, weil ich zwischendurch immer wieder für Kleinkram unterbreche (Tee kochen, Katzen füttern, WhatsApps beantworten,...) und dann aus dem Flow komme.

    Hängt aber in erster Linie damit zusammen, dass es zu wenig Kassensitze gibt und es sehr aufwändig ist, in der GKV, eine Bewilligung bei jemandem ohne Kassensitz zu bekommen. (Antrag, Nachweis, dass man woanders in 6-12 Monaten keinen Platz bekommt etc.)

    Das ist mir klar. Es ging mir nur darum, klar zu stellen, dass es für die TE einfacher wäre an Therapie zu kommen, wenn sie Selbstzahlerin ist, insbesondere, wenn sie gesetzlich versichert sein sollte.

    2020? Was war daran krass. Da waren erst Corona-Ferien und später dann das einzige Home-office, was der Lehrerberuf je zu bieten hatte. Die geschlossenen Fitness-Studios, das war scheiße, ja. Aber sonst?


    Ich fand 2021 schlimmer. Da ist der Maskenwahn komplett durch die Decke gegangen.

    Ich, ich, ich....


    Wärst du verbeamteter Polizist und dein Partner Arzt und hättet zwei kleine Kinder zu betreuen, sähe deine heile 2020 Welt wohl etwas anders aus...

    Wenn man gesetzlich versichert ist und es über die Kasse laufen lassen will, kann man locker 6-9 Monate auf einen ersten Termin warten. Wenn man privat versichert ist bzw. Selbstzahlerin (macht für die Therapeutin keinen Unterschied, weil ihr egal ist, ob man die Rechnubng weiterreicht) geht das mit einem Termin deutlich schneller. Ob man sich die Therapie bei der PKV genehmigen lassen muss & ob und was bezahlt wird, liegt am Versicherer und dem Tarif, den man gewählt hat.

    Den gibt's auch mit Behörden, Firmen etc. und spielt darauf an, dass manchen Menschen nachgesagt wird, sie würden "im Geschäft" nicht arbeiten, sondern den Büroschlaf pflegen.

    Der Witz hat seinen Ursprung vermutlich in dem alten Konflikt zwischen "blue collar" und "White collar" bzw. zwischen "Arbeitern" und "Angestellten".

    So, ich hoffe, das war hinreichend trocken erklärt.

    Das gibt es doch nur in der freien Wirtschaft. Alle können ausschlafen, haben eine 4- Tage- Homeoffice Woche, wo sie in Online-Meetings nebenbei ihre Privatgeschäfte am PC erledigen oder Onlinespiele spielen und am Ende des Monats das Doppelte netto rausbekommen wie die armen, fleißigen Lehrkräfte.


    *Ironie off*

    Hmmm...mein erster UB steht mir noch bevor, insofern kann ich dir nur bedingt helfen. Auch ich fühle mich in dem einen Fach deutlich fitter und sicherer als im Anderen. Da hilft wohl nur, sich hinzusetzen und nachzuackern. Tatsächlich gibt es zu allen möglichen Themen mittlerweile sehr viele Erklärvideos bei Youtube. Das kann man als erste Orientierung gut nutzen, um dann noch tiefergehend zu recherchieren.

    Wurden denn die vermittelten Inhalte als fachlich falsch kritisiert?

    Wenn es für Pädagogik in RLP kein richtiges Kerncurriculum gibt, dann könntest du evtl. in anderen Bundesländern schauen. Um welche Schulform und Jahhrgangsstufe geht es denn? Für Hessen gibt es für das berufliche Gymnasium in der Fachrichtung Erziehungswissenschaften z.B. ein recht gutes Kerncurriculum.

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