Beiträge von ISD

    Wie hilfreich es ist, wenn leicht beeinflussbare Emotionen das Maß der Dinge sind, zeigt sich immer wieder. Und es führt einfach zu nichts.

    Das ist absoluter Quatsch. Emotionen sind alles andere als leicht beeinflussbar. Abgesehen davon hat das Thema Gendern absolut gar nichts mit Emotionen zu tun. Dies ist ein von Männern erschaffenes Stereotyp von den ach so labilen und emotionsgeleiteten Frauen, die nicht in der Lage sind sachlich und faktenbasiert zu kommunizieren.


    Und wenn Millionen von Frauen sagen, dass sie sich nicht mitgenmeint fühlen, dann kannst du dich auf den Kopf stellen. Es wird nichts an der Tatsache ändern.


    Ich bin fest davon überzeugt, dass sich Gendern (in welcher Art auch immer) durchsetzen wird. Wenn man sich die Sprache allein vor 30 Jahren anschaut und mit heute vergleicht, gibt mir das auf jeden Fall Hoffnung.

    Ich lese gerade ein Sachbuch für Kinder aus einem nicht kleinen Verlag.

    Die Gendern wohl bewusst auch nicht, weil das den Lesefluss zu extrem stören würde.

    Aber ganz "wohl" scheint dem Verlag die korrekte Form auch nicht zu sein. Daher schreiben die jetzt abwechseln in den Sätzen mal von Chemikern und mal von Chemikerinnen. Einfach wohl um sowohl Jungen als auch Mädchen anzusprechen. Liest sich aber meiner Meinung nach sogar fast noch schlimmer, weil man jetzt bei jedem Satz überlegen muss, ob nur die Männer oder nur die Frauen oder doch beide gemeint sind. Ganz ehrlich: Meiner Meinung nach fördert diese "Gendern" und Abwandlungen davon nur die "Spaltung" und bringt keinen Mehrwert.

    Naja, wenn sie nur Chemiker schreiben würden, würden viele nich darüber nachdenken. Für Mädchen wäre klar, dass Chemiker Männer sind.

    Kommt aber für mich oft so rüber. Sorry.

    Ich sag nicht, dass ich es besser kann, sondern übe Kritik an manchen Strukturen und ja, auch an der Haltung mancher (!!!) in dem System arbeitenden Menschen. An erster Stelle stehen da imho die Schulleitungen, die auch aus den bereits vohandenen Ressourcen so viel machen könnten, wenn sie keine Beschäftigungstherapie mit Lehrkräften betreiben würden und mit ihnen gemeinsam entwickeln würden, statt sich in Micromanagement und Kontrolle zu üben. Aber auch die Haltung so einiger Lehrkräfte gegen Inklusion und damit für die Manifestierung von Strukturen von Ungleichheit und Ungerechtigkeit geht mir total gegen den Strich. Dies lese ich hier im Forum zu über 90% von LK aus Gymnasien, Grundschulen und Sek I Schulen. Das alles macht mich teilweise wirklich sehr sehr wütend, weil das meiner professionellen und persönlichen Haltung völlig widerstrebt.

    Das ist sicherlich sinnvoll für Kinder aus sozialschwachen und bildungsfernen Haushalten, für alle anderen hat aufgezwungene institutionelle Dauerverwahrung sicherlich in erster Linie Nachteile.

    Inwiefern würden die priviligierten Kinder einen Schaden davon tragen, wenn sie bis 14/14:30 Uhr an der Schule wären?

    Ich steige nicht quer ein, weil ich es besser kann, sondern weil ich mit meinem Studium und meiner Berufserfahrung für die Ausbildung von Erzieher*innen qualifiziert bin. In Hessen ist es übrigens die Einzige Möglichkeit Lehrkräfte für die Fachschulen zu akquirieren, insofern ist es kein richtiger Quereinstieg.


    Danke, dass du das mit dem Jugendamt ansprichst. Es gibt viele Lehrkräfte, die genau das meinen- sie könnten alles- auch Jugendhilfe. Wenn man dann versucht mir das SGB VIII zu erklären und dieses als Strafgesetzbuch bezeichnet, wird es lustig. Wenn man hinter meinem Rücken in meinem Namen Kindeswohlgefährdungen macht, weil man der Meinung ist, da müsste mal was passieren, ist das alles andere als lustig. Und sowas passiert, obwohl man vorher lang und breit darüber gesprochen hat, warum eine Kindeswohlgefährdungsmeldung in diesem Fall nicht zielführend, sondern kontraproduktiv ist...


    Man könnte im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten Einiges bewegen, wenn man wollte.

    An meiner aktuellen Schule ist das glücklicherweise der Fall.

    Da das nicht deine erste zynische Pauschalkritik an "den Lehrern" ist: ich bin gespannt, was du mit 5 Jahren Berufserfahrung sagst. Ab wann wirst du eigenverantwortlich unterrichten?

    Das ist keine Pauschalkritik, das war an diesen Schulen Fakt.

    Die Schulleitungen waren schlau genug, diese Lehrkräfte gehen zu lassen. Es haben sich nämlich im Nachgang LK explizit für diese Schulen beworben, weil sie vom Konzept überzeugt waren.


    By the way habe ich die letzten 15 Jahre an Schulen gearbeitet. Ich könnte Bücher darüber schreiben...

    Ich hätte eine Idee, die bereits an manchen Schulen erfolgreich umgesetzt wird (auch Hessen). Verbindliche Ganztagsschule, wo Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen gemeinsam und auf Augenhöhe auf dem jeweiligen Fachgebiet gemeinsam Kinder in ihrer Entwicklung, begleiten. Schwungübungen würden dann nämlich unabhängig vom Elternhaus geübt werden- in der Schule.

    Es wird 2x im Jahr Geld eingesammelt und sämtliches Material vom Bleistift bis zum Arbeitsheft den Kindern direkt in der Schule zur Verfügung gestellt. Da rennt man 2x im Jahr zwar dem Geld hinterher, dafür nicht bei jedem voll geschriebenen Heft oder verloren gegangenem Bleistift.

    Problem: An allen mir bekannten Schulen haben bei Einführung des Modells viele Lehrkräfte Versetzungsanträge gestellt, weil sie nicht bereit waren nach 13 Uhr in der Schule zu arbeiten.

    wow...
    Dass Menschen, die um 10 Uhr aufstehen, möglicherweise nicht um 21 Uhr ins Bett gehen, kannst du dir ausmalen? Die Woche hat auch 7 Tage, da reichen 5 Stunden am Wochenende neben den 8-Stunden-Tagen aus, um einen solchen Wert regelmäßig zu erreichen.

    Wenn die Arbeitszeit um 12 anfängt und man dann am Stück 8 Stunden arbeiten würde, wäre man um 20 Uhr fertig. Da hat man noch nichts gekocht, gegessen, eingekauft, evtl. Kinder betreut, hatte keine Fahrtwege, keine Hobbies, keine sozialen Kontakte... und das Tag für Tag. Kann mir niemand weiß machen, sorry...

    Liegt das in deiner Wahrnehmung an strukturellen, Bildungslaufbahn bezogenen oder emotionalen Gründen?

    Mit emotional meine ich, dass die Lehrer vielleicht unterbewusst ungern ihre Zugpferde verlieren.

    Oder ganz schlicht daran, dass die Klasse im "höheren" Bildubgsgang voll ist und man keine neue Klasse aufmachen will oder kann.

    Und woher weißt du, dass bei uns die Doofen verschont wurden? Vielleicht war es genau umgekehrt?

    In China stehen bspw. Singapur und Macau sogar in Klammern dabei. Es ist also davon auszugehen, dass es kein Vergleich mit allen chinesischen Schülern ist sondern mit ausgewählten Regionen in den vorrangig privilegierte Bevölkerung lebt.

    Abgesehen von der Wortwahl ist das aber nun mal Realität. Jede Lehrkraft in meinem Umfeld versucht ihre Kinder wenn irgendwie möglich auf das Gymnasium zu kriegen. Wenn das nicht geht, versucht man Notlösungen, wie die verbliebene Realschule in kirchlicher Trägerschaft oder bei etwas älteren Schülern das Privatinternat im angrenzenden NRW.

    Niemand, der das System von innen kennt, schickt sein Kind hier freiwillig auf die IGS.

    (Und das ist keine Kritik an den dort arbeitenden Lehrkräften.)

    Mit dem Verhalten wird das System noch mehr unterstützt .


    Es gibt ganz tolle IGSen. Mein Sohn ist auf einer und wenn ich könnte würde ich die Zeit zurück drehen und meine Tochter nicht nochmal aufs Gymnasium schicken, sondern auch da hin.

    In dieser IGS ist aber auch eine Schulleitung mit Haltung und ein (Großteil) des Kollegiums, dass Inklusion lebt und jedes Kind da abholt, wo es steht. Von Kindern mit Downsyndrom bis hin zu Gymnasialempfehlungen ist da alles vertreten. Das funktioniert aber nur, weil die Menschen aus dem was geht das Beste machen und auch Eltern, die ihr Kind ins Gymnasium schicken könnten, lieber an der IGS anmelden.

    Erstaunlich, wenn Lehrkräfte über eigene Belastung und Burnout klagen und zugleich dann Drill bei Kindern wollen, um mit Ostasiatischen Ländern mithalten können.


    By the way: Wie hoch ist eigentlich der Anteil an Kindern und Jugendlichen, die erst seit wenigen Monaten /Jahren im Land sind und die Sprache noch nicht beherrschen? In China beträgt übrigens die durchschnittliche Schulbesuchsdauer 7,6 Jahre. Ich wage es zu bezweifeln, dass da bei Pisa der gesellschaftliche Querschnitt abgebildet wird...

    Es werden Äpfel mit Birnen verglichen.


    Natürlich kann man auch auf Eltern schimpfen. Es gibt nun mal Eltern, die nicht in der Lage sind sich adäquat um ihre Kinder zu kümmern und sie zu fördern. Die gab es schon immer und wird es leider auch immer geben. Für den sozial-emotionalen Bereich gibt es die Jugendhilfe, die da versucht Schadensbegrenzung zu betreiben. Für den kognitiven Bereich muss sich auch die Schule zuständig fühlen. Kinder können nichts für ihre Eltern.

    Mündliche Beteiligung und schriftliches "Abliefern" sind teilweise auch Typsache. Es gibt Menschen, die unter Druck besonders gut Performance, andere kriegen dann gar nichts mehr auf die Reihe, obwohl sie es könnten. Und manche wissen zwar viel, sind aber nicht so extrovertiert, dass sie sich dauernd exponieren wollen/ können. Wenn Schüchternheit und Prüfungsangst aufeinander treffen sit das eine blöde Mischung und das Benotungssystem wird den Schüler*innen gar nicht gerecht.


    Wenn mir jemand ungefragt seine Mitschriften nachtragen würde, wäre ich tatsächlich etwas irritiert.

    Nö, wir mussten doch durcharbeiten. Es gab keine Woche frei wegen Corona. Mein Bruder war über 1 Jahr komplett Zuhause bei vollem Lohn. Danach musste er 2 Tage auf die Arbeit. Und einige andere kenne ich auch, wenn auch nicht ganz so krass.

    Zu Hause bei vollem Lohn und nichts zu tun? Die Branche würde mich brennend interessieren. Ich kenne viele Fälle von Kurzarbeit bei entsprechenden Lohnkürzungen, Arbeitslosigkeit und gescheiterte Existenzen von vorher gut florierenden Selbständigen.

    Ich habe zwei kleine Kinder und jetzt? Fand war 2020 in Ordnung. Man hätte sehr sehr viel Zeit für alles was so liegen geblieben ist.


    Du wirst in jedem Jahr jemanden oder eine Gruppe finden, für die es schlimm war.


    Du, du ,du.

    D.h. deine Frau ind du wart beide Vollzeit berufstätig und habt nebenbei noch mit links das homeschooling eurer Kinder gemanaged? Respekt.


    Ich kenne Familien, die im Vollzeit berufstätig waren und weiß, dass es da echt hart war. Eine mir sehr gut bekannte Familie hatte 3 Kinder im Alter von 2 bis 7 Jahren. Da war von Wickeln, bespielen bis zu Homeschooling alles dabei. Alleine beschäftigen konnten sich die Kinder mal für paar Minuten, bis es Streit gab oder es laaaangweilig wurde. Die Eltern "durften" zwar beide ins Homeoffice, haben sich aber aus o.g. Gründen in Schichten abgewechselt und ihre Termine irgendwie zusammengepuzzelt. Beide in sehr verantwortungsvollen Positionen in großen Konzernen. Wenn der Strom an der Börse gehandelt werden muss, kann man halt nicht noch nebenbei den 10er Übergang erklären oder kochen. Der erste Elternteil fing früh um 5 an zu arbeiten und der letzte war dann gegen Mitternacht fertig. Was nicht geschafft wurde, musste am WE ferig gemacht werden. Das ging über Monate so. Da hatte man keine Zeit sich Gedanken um geschlossene Fitnessstudios zu machen...

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