Beiträge von ISD

    Ich habe den Eindruck, würde in der Form über andere Bevölkerungsgruppen geschrieben werden, wäre schnell der Vorwurf der Diskriminierung und der Reproduktion von Vorurteilen im Raum.

    Es wird über andere Bevölkerungsgruppen noch viel drastischer geschrieben.

    Beruflicher gebunden als als Lehrer kann man gar nicht sein. In kaum einem Job ist es so schwierig den Arbeitsort, geschweige denn das Bundesland zu wechseln.


    Wie immer wird die Lehrerin nicht ernst genommen, der Partner hat ja den "richtigen Job".


    Und dann wundern sich solche Frauen noch über Altersarmut, wenn der Kerl sich dann doch eine andere sucht und die Pensionsansprüche durch Entlassung dann weg sind.

    An dem Punkt muss ich state_of_Trance mal Recht geben.


    Ich weiß nicht, wie oft dein Partner sein Kind sieht. Wenn es die übliche alle 2 Wochen + Hälfte der Ferien- Regelung ist, dann wäre es doch einfacher, wenn er zu euch zieht und entsprechend zu seinem Sohn fährt bzw. der Sohn zu euch nach NRW. Das Kind bleibt ja nicht ewig klein.


    Und auch wenn man sowas nicht gerne bedenkt, wenn die Beziehung gut läuft: Möchtest du auch in SH leben, wenn die Beziehung scheitert? Dann hängst du nämlich dort fest.

    Ernsthafte Frage: Hat man da als Methmatiklehrkraft keinen Einfluss darauf, wann die SuS den Taschenrechner (im Unterricht) nutzen dürfen und wann nicht?

    Das stimmt wohl, ja. Habe ich in der Ausprägung aber tatsächlich auch noch nie erlebt. Ich hatte schon Jugendliche mit schweren Angststörungen, die am Ende immer noch die 6 im Zeugnis stehen hatten. Bei ausgeprägter Prüfungsangst bin ich durchaus auch bereit mal unkonventionelle Sondersettings zu "erfinden".

    Ich glaube, die meisten der Betroffenen kommen gar nicht erst bei dir an.

    Das ist wohl sehr unterschiedlich. Ich habe ganz andere Erfahrungen gemacht:


    In meinem Masterstudium, das noch nicht so lange her ist, gab es absolute Anwesenheitspflicht. Wenn man zu oft gefehlt hat (ich meine <10%), war das Modul nicht bestanden und das obwohl es in jedem Modul eine Klausur ggf. Referate oder mündliche Modulprüfungen gab. Man musste seine umfassenden Kenntnisse beispielsweise auch durch gefilmte praktische Sequenzen nachweisen und diese dann in einer mündlichen Prüfung verteidigen.

    Ich habe ein einziges Mal gefehlt in komplettem Studium.

    In meinem Diplomstudium war es deutlich lockerer.

    Jein.
    Ich bin auch für eine objektive Betrachtung und es GIBT Unterschiede, aber dann sollte man auch in seinen Vergleichen fair sein.
    Wenn die Bachelor-/Masterarbeit bei den Lehrämtler*innen nicht berücksichtigt wird: auch nicht bei den Fachwissenschaftler*innen.
    Erziehungswissenschaft, Uni Frankfurt, Einfach-Bachelor:

    BA_Erziehungswissenschaft_HF_2023_08_24.pdf (uni-frankfurt.de)

    Bachelorarbeit: 15 ECTS
    Praktika: 12 + 13, also 25 ECTS-Punkte

    Die Punkte der Bezugswissenschaft (8) und Optionalmodul (8) kann man so oder so sehen, wenigstens das Optionalmodul gehört sicher zu dem, was wegfallen kann.
    Von den 180 ECTS-Punkten bleiben also 124-132 reine Fachwissenschaft. Es ist weiterhin mehr als im Lehramt (wobei ich jetzt keine Muße habe, nachzuschauen, warum du nur auf 240 ECTS ohne Abschlussarbeiten kommst, ich kann mir nicht vorstellen, dass man 60 ECTS-Punkte für BA- und MA-Thesis hat..), aber bitte die selben Maßstäbe nehmen.

    Du hast den Master ErWi nicht mitberechnet. 😉 Ich habe das komplette Lehramtstudium mit einem "nur" Bachelor verglichen und selbst da ist schon ein deutlicher Unterschied vorhanden, wie du selbst festgestellt hast.

    Ist es "Alleskönner sein", wenn wir vom Stoff auf Abiturniveau spricht? Dann bin ich wohl ein Genie (leider ohne 1,0 :-D). Denn: ja, das, was ich "nicht konnte", war definitiv, weil ich sowas von keiner Lust darauf hatte (Bio, Italienisch und Sport). Und auch da hielt es sich in Grenzen, weil ich sonst Stress bekommen hätte. Aber da hätte ich mich mehr anstrengen können, wenn man mir nicht klar das Gefühl gegeben hätte "ist okay, sie ist eine "Intellektuelle", sie braucht nicht sportlich zu sein". "Ach, Bio ist nicht ihr Ding, ist okay", "Ach, Italienisch musst du nicht können, du hast schon drei andere Sprachen.."

    Ohne dich zu kennen: Ich vermute, dass dir diese Fächer keine Freude bereitet haben oder du weniger "Ausstattung" mitbringst. Um in diesen Fächern richtig gut zu sein, hättest du vermutlich deutlich mehr an Arbeit und Zeit investieren müssen. Diese Zeit, hätte dir wo anders gefehlt. Entweder um in deinen guten Fächer noch besser zu werden oder für die nötigen Erholungspausen.

    Daher finde ich es schwierig einfach nur mit mangelnder Lust zu argumentieren. Ich glaube, dass es immer eine Mischung ist. Was einem leichter fällt, macht man lieber und dann wird man darin automatisch auch immer besser. Was einem schwer fällt, neigt man eher zu vermeiden, weil das Belohnungszentrum im Gehirn nicht so stimuliert wird (keine Lust). Man hat also weniger davon. Um auch in dem Bereich richtig gut zu sein, muss man unverhältnismäßig mehr investieren. Dazu kommt, dass man in der Oberstufe noch in der (Rest-)Pubertät steckt, es aktuell unendlich viele Ablenkungsmöglichkeiten gibt, die das Belohnungszentrum unmittelbar aktivieren und viele junge Menschen noch keine Idee haben, wohin die Reise hingehen soll, weil die Möglichkeiten schier unendlich erscheinen. Dies ist einerseits toll, kann aber auch enorm überfordern und einen in einen eher lethargischen Zustand versetzen.

    Ohne jemals Lehramt studiert zu haben, würde ich Schmidt zustimmen wollen. Das ergibt sich schon alleine aufgrund der Creditpoints. Angenommen, ich habe Gymnasiallehramt mit den Fächern Mathematik und Geographie studiert

    Dann habe ich an der Goethe- Universität in Frakfurt pro Fach 87CP, 36 CP in Bildungswissenschaften und für sie Praxisphasen weiter 30CP erreicht.


    Studiere ich Mathe, Geographie oder Erziehungswissenschaften, habe ich schon allein im Bachelor 180CP in seinem Fach studiert.


    Das liegt in der Natur der Sache und ist grundsätzlich auch nicht schlimm, nur finde ich es befremdlich, wenn Lehrkräfte diese einfache Rechnung negieren.

    Es ist immer wieder witzig wie sich alle von Bayern auf der Nase rumtanzen lassen. Dabei wäre die Lösung doch unendlich einfach. Alle machen zum gleichen Termin wie BY und BW Ferien. Das wäre dann natürlich ein Jahr Chaos, aber dann würden alle rotieren. Aber gut Lösungen dürfen in Deutschland nicht weh tun.

    Da macht die (deutsche) Hotelbranche nicht mit. Sie wollen von Ende Juni bis Anfang September voll ausgebucht sein. Hab da mal einen Bericht gesehen, dass die in der Hinsicht ganz schön den Daumen draufhalten.

    Was ich an bayrischen Ferienzeiten mag, sind die Abstände zwischen den Ferien, die so angenehm kurz sind. Die Zeit zwischen Weihnachten und Ostern sowie zwischen Ostern und Sommer finde ich bei uns schon arg lang. Dann dazwischen diese "langen" Wochenenden, die nicht wirklich viel bringen... Ich finde schon, dass Bayern die Feiertags-/Ferienkombination optimal ausnutzt. Ja, manchmal bin ich schon neidisch.

    Mal wieder sehr interessant welche föderalen Unterschiede es gibt. In Baden-Württemberg wäre das nicht gegangen, dort musste die Abschlussarbeit in einem der 2-3 Unterrichtsfächer geschrieben werden.
    (Der Aufwand und Schwierigkeit für Pädagogische Psychologie und Didaktik waren verglichen mit den Fächern extrem gering. War das in Hessen anders?)

    Ich nehme an, dass die "Umfragen" nach irgendwelchen Kriterien eine quantitative Studie darstellten, die entsprechend ausgewertet und dann anhand von Fachliteratur / Theorien bearbeitet wurden. So kenne ich es jedenfalls aus Hessen im *Nicht*Lehramt.


    Bei uns war es (Master) jedoch qualitative Forschung. Heißt: Wir mussten eine Forschungsfrage formulieren und schauen mithilfe welcher Forschungsmethode wir da zu einem vernünftigen Ergebnis kommen könnten (Narrative Interviews/ leitfadengestütztes Interview/ teilnehmende Beobachtung/...). Auf dieser Grundlage mussten wir einen Forschungsentwurf schreiben, Leitfaden formulieren, Interviewpartner*innen finden, Interviews durchführen, diese transkribieren, auswerten, Ergebnisse theoretisch begründen. Es war eine heiden Arbeit. Ich kam auf über 70 Seiten. Dafür hatte man genau 3 Monate Zeit (berufsbegelitendes Studium). Eine reine Literaturarbeit (wie ich sie seinerzeit für mein Diplom angeferigt hatte) wäre deutlich einfacher gewesen, denn die Forschung kam quasi on top und machte die meiste Arbeit. Natürlich kommen bei einer vergleichsweise dennoch so kleinen Arbeit keine wissenschaftlichen Durchbrüche zu Tage. Völlig unnötig fand ich es aber retrospektiv betrachtet jedoch auch nicht.

    Du schreibst, dass er einen Test machen durfte um seine Note verbessern zu können.

    Dabei hat er sehr gut abgeschnitten. Meiner Logik nach, müsste er dann die bessere Note bekommen, unabhängig der Nachhilfegeschichte. Denn, wenn er dennoch die schlechtere Note bekommt, hätte er sich die Mühe mit dem Test auch sparen können bzw. hättest du ihm diesen gar nicht anbieten sollen/brauchen.

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