Beiträge von ISD

    In dem Momemt, in dem man seine Tochter "schützen" möchte, indem man ihr rät bestimmte Kleidung nicht zu tragen, vermittelt man seinem Sohn auch etwas...

    Wer bestimmt den Minimalkonsens "Jeans und T-shirt" eigentlich? Und wie lange gilt er, bis er sich wandelt? Ist er vielleicht jetzt schon im Wandel?

    Meine Mutter wurde in den 60ern vom Lehrer nach Hause geschickt, sie möge sich etwas vernünftiges anziehen. Sie hatte eine Jeans an...

    Es gibt vielleicht ein paar wenige Regeln, die allgemeingültig einzuhalten sind.

    Allerdings gibt es sehr viele Regeln an manchen Schulen, die nicht wirklich einleuchtend sind.

    Diese Regeln sind für diejenigen positiv, die sich dahinter verstecken wollen. Die nicht selbst Position beziehen möchten und mit den Betroffenen ihren Standpunkt besprechen möchten. Sollen aber nicht genau das Kinder /Jugendliche lernen? Eine eigene Meinung bilden, Stellung beziehen und dafür einstehen? Ich finde, dass das ein viel wichtigerer Bildungsauftrag ist, als Jugendlichen zu erklären, dass sie keine Kappe aufziehen dürfen, weil sie sich irgendwann vielleicht, eventuell, möglicherweise bei einer Bank bewerben möchten und es dort nicht angebracht ist. Sorry, aber für wie dumm halten manche ihre Schüler*innen?

    Was ich nicht "respektlos" meine, kann durchaus respektlos sein und es ist unser Job, das den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln.

    Es ist krass respektlos gegenüber lernwilligen, zurückhaltenden SuS, durch Aktionen aller Art den Unterricht ganz bewusst zu stören, weil man da grad keinen Bock drauf hat. Auch durch Zuspätkommen etc.

    Am meisten stören den Unterricht die Lehrkräfte, die sich auf jeder Kleinigkeit aufhängen und diese Maßregeln müssen.

    Eobei besprechen und einfordern auch nicht unbedingt von Augenhöhe geprägt sein muss. Man kann vieles mit mir besprechen und von mir einfordern und sich dann wundern, dass ich mich nicht daran halte. Besprechen und gemeinsamen Umgang finden fände ich an der Stelle passender. Und ja, an manchen Stellen finde ich, dass Schule nicht mit der Zeit geht. In vielen Jobs (womit ja oft argumentiert wird) ist es total Schnuppe, ob man eine Kopfbedeckung trägt oder nicht.

    Noch ein letztes Zitat und dann bin ich hier raus. Es bringt nichts, weil wir uns im Kreis drehen. Man kann streiten was zuerst da war, die Henne oder das Ei. Für mich ist die wissenschaftliche Expertise eindeutig:

    "Psychosoziale Einflüsse

    Die Entwicklung und der Verlauf von ADHS kann durch familiäre und schulische Einflüsse beeinflusst werden. Familiäre Bedingungen, Bedingungen im Kindergarten und in der Schule sind zwar nicht die ausschließliche Ursache der Störung, sie können aber in einem erheblichen Maße die Stärke der Probleme und ihren weiteren Verlauf mitbestimmen. Weisen Eltern Betroffener selbst psychische Probleme auf (z.B. ADHS-Probleme) oder gibt es in der Familie viele Streitereien oder starke finanzielle Belastungen, können dadurch die ADHS-Symptome des Kindes oder Jugendlichen verstärkt werden. Auch hierbei muss von einem Wechselspiel zwischen den Faktoren der familiären und schulischen Umwelt, der genetischen Ausstattung des Kindes und möglichen Belastungen während Schwangerschaft oder Geburt ausgegangen werden."

    oder zwei verschiedene Erkrankungen mit der gleichen Symptomatik?

    Man kann doch die gleiche Krankheit haben mit unterschiedlicher Ursachen. Ob man jetzt Lungenkrebs wegen Ketterauchen habe oder aufgrund familiärer Vorbelastung ist doch egal.

    Zweifelst du an, dass die Fachärzte in der Lage sind die richtige Diagnose zu stellen? Oder was möchtest du mir genau mitteilen? Ich verstehe es wirklich nicht.


    Es gibt einzelne Symptome die je nach Kombination jeweils eine andere Diagnose ergeben. So können einzelne Symptome unterschiedlichen Erkrankungen zugeordnet werden. Die Summe der Symptome kann dann i.d.R. einer Krankheit zugeordnet werden. Wenn die Summe der Symptome zu zwei oder mehreren Krankheitsbildern passen, spricht man von Komorbodität.

    Eine ADHS diagnostiziert kein Kinderarzt sondern ein Kinder- aund Jugendpsychiater. Die Diagnostik ist sehr ausführlich. Ein Intelligenztest ist Teil der Diagnostik und es werden andere Diagnosen ausgeschlossen.ä bzw. eine Komorbodität mit anderen Diagnosen festgestellt. Ebenfalls muss man man sich körperlichen Untersuchungen unterziehen, um z.B. eine auditive Verarbeitungsstörung auszuschließen.

    Wer mehr zu ADHS wissen möchte:


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    Genau. Daher verschreibt der Hausarzt die Medizin, die er kennt - und die Medizin für die Krankheit, die er kennt. Also Hustensaft oder Ritalin. Der Spezialist würde vielleicht die TB oder den Krebs erkennen - oder in der psychoanalytischen Anamnese die latente Misshandlung für den Zappelphillipp.

    Sorry, aber wenn du hinter jedem Husten direkt Krebs vermutest, dann hast du echt andere Probleme. Wolltest du mich nicht blockieren?

    Dann sind wir uns ja einig. Ich denke die ganze Zeit, dass du ein angeborenes, neurologisches Phänomen vermutest (

    Es ist auch angeboren oder durch die Geburt erworben. Darin ist sich die Wissenschaft einig. Dass durch Erziehung und/oder Umgebung die Symptome verstärkt oder abgeschwächt werden, das ist für mich auch unbestritten. Allerdings bezweifel ich (und auch die Wissenschaft), dass es ausschließlich durch die Unwelt ausgelöst wird. Es gibt Verhaltensauffälligkeiten, die aufgrund der Umwelt ausgelöst werden, diese sind dann eben kein ADHS.


    Zur Psychotherapie: In der Psychotherapie (nochmal, es geht mir nicht (!!) um Medikamente) würde man mit den Symptomen umgehen und nur bedingt mit der Diagnose. Lediglich in der Verhaltenstherapie gibt es für unterschiedliche Erkrankungen konkrete Manuale, nach den man mehr oder weniger starr vorgeht. Und auch hier werden die Verfahren aufgeweicht. Man geht in der Therapie auf die Symptome ein, die nur bedingt etwas mit der Diagnose zu tun haben. Schließlich gibt es Einzelsymptome, die zu verschiedenen Diagnosen passen. Erst die Kombination aus unterschiedlichen Symmptomen führen zu einer konkreten Diagnose (so wie dies eben auch bei ADHS der Fall ist).

    In dem von mir oben empfohlenen Podcast gibt es eine Folge zur Systemischen Therapie. Da wird es ganz gut erklärt.


    Also, wie ich bereits schrieb, bin ich für eine multifaktoriale Beahndlung von ADHS. Ich bin kein Fan von Ritalin. Aber, wenn es die aktuelle Lebensqualität von Kindern verbessert und den perspektivischen Lebensweg erleichtert würde ich es aus meiner heutigen Sicht (früher war ich absolute Gegnerin), dem Kind nicht vorenthalten. Und ja, ich glaube, dass die Kinder, deren Umwelt sehr schlecht mit den ADHS Symptomen umgehen kann, besonders von der Medikation profitieren:

    -Sie werden weniger gemaßregelt.

    -Sie werden seltener geschlagen.

    -Sie dürfen Selbstwirksamkeitserfahrungen machen, weil sie endlich etwas auf die Kette kriegen.

    -Sie finden leichter Freunde.

    -Sie haben (mehr) schulischen Erfolg, was zu einem Schulabschluss führen kann.

    usw.


    Warum zur Hölle sollte man es ihnen vorenthalten?


    Man kann es jederzeit absetzen, wenn man merkt, dass die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis stehen.

    Depressiven gibt man auch Antidepressiva, auch wenn klar ist, dass die Depression in den seltensten Fällen ausschließlich organisch bedingt ist, und eine Psychotherapie begleitend sehr wichtig wäre. Dennoch gibt es Depressive, die keine Psychotherapie machen (wollen). Soll man ihnen das Antidepressivum dann wegnehmen?

    Für Interessierte an psychologischen Themen hab ich eine Podcast Empfehlung, durchgeführt von Fachärzt*innen der Fachklinik Psychiatrie und Psychotherapie. Die haben sehr viele Podcasts zu allen möglichen psychologischen Themen:


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    Sorry, aber jede psychische Erkrankung ist erstmal nur eine Ansammlung von Symptomen (darauf baut doxh das ICD 11 bzw. DSM V auf) und mir fällt keine ein, die nicht multifaktorial ist- die Ausprägung kann variieren. Schließlich lebt niemand in einem Vakuum.

    Es geht doch nicht darum, dass man keine Anamnese mehr erhebt. Es geht darum, dass man nicht in eine Schublade steckt, sondern an dem arbeitet, was da ist. In einer Psychotherapie geht es immer um den Umgang mit Symptomen und nicht mit der Diagnose selbst, nach den oben genannten Katalogen. Es kann sich nämlich die gleiche Diagnose sehr unterschiedlich darstellen. Die Behandlung wird, je nach Schule (tiefenpsychologisch, verhaltenstherapeutisch, personenzentriert, lösungsorientiert, systemisch, ...) an die Symptome und den*die Patient*in angepasst. Man priosrisiert die Symptome und arbeitet diese nacheinander ab. Manche erledigen sich auch von alleine, sobald andere bearbeitet wurden. Es können sich auch neue Baustellen auftun. Mittlerweile gibt es auch Psychologen, die dafür plädieren Diagnosen abzuschaffen. Das ist nicht meine Erfindung.


    Sprich: Ob der Husten jetzt daher kommt, weil ich mich bei meiner Nachbarin angesteckt habe oder weil ich keine Mütze aufgesetzt habe, ist wurscht. Symptom ist Husten. Und solange nichts auf etwas anderes hindeutet, bekommt man einen Hustensaft. Es wird vielleicht noch zwischen trockenem und schleimig Husten unterschieden. Hat man aber beim Husten Schnerzen in der Brust und Atemnot, bekommt man eine entsprechend andere Behandlung.

    Was bringen 1 oder 2 Praxistage? Das finde ich schlechter als die zusammenhängenden Praktikumsphasen.

    • Bei allen mehrstündigen Fächern sieht man dann nur einen Teil der Stunden.
    • Schulische Belastungen, die zum Abbruch/Ausscheiden aus dem Dienst führen, erfährt man erst in Vollzeit.
    • Wer betreut die Studis bei ihrem Praxistag?

    Finde ich ehrlich gesagt nicht. Man kann Theorie und Praxis besser miteinander verzahnen. In der Theorie Erlerntes in der Praxis ausprobieren und Fragen, die in der Praxis auftreten, theoretisch aufarbeiten. Dazu müssen aber auch die Veranstaltungen entsprechend ausgerichtet sein, dass dies möglich ist. Im Ref ist man ja auch nur 3 Tage an der Schule und es vergeht kein Tag, an dem man nicht dazu lernt.

    Und bevor du dich weiter angegriffen fühlst: ich bin höchstselbst betroffen.

    Magst du das ausführen? Ich verstehe nämlich noch nicht ganz, was eigentlich genau deine These ist.


    Ich fühle mich nicht pauschal von dir angegriffen, sondern finde Aussagen, wie diese einfach unangebracht:

    =puh, Eltern doch nicht Schuld


    Es soll Eltern geben, die unabhängig davon, ob das Kind eine Diagnose hat, in Erziehungsdingen nicht besonders kompetent sind. Und es gibt Eltern, die es sind und das kind dennoch Auffälligkeiten zeigt. Das eine muss nämlich nicht zwingend mit dem amderen zu tun haben.

    Eltern ohne ADHS-Kinder können eher auch mal fünfe grade sein lassen oder sich andere Erziehungsfehler leisten, ohne dass es direkt ganz schlimme Auswirkungen hat. Bei Eltern von ADHS Kindern ist es umgekehrt. Sie müssen dauernd "dran bleiben" und die Erfolge sind (für Außenstehende) kaum zu sehen. Wenn sich das Kind dann in der Öffentlichkeit nicht den Erwartungen entsprechend benimmt, wird man als Eltern mit Blicken, Kommentaren und Erziehungstipps abgestraft. Und so klang auch dein Kommentar oben.


    Die Gesellschaft ist nunmal so, wie sie ist. Wenn man von der Annahme ausginge, dass alle Menschen in irgendeinem psychologischen Brreich irgendwo auf dem Sprektrum liegen und alles fein ist, bräuchten wir gar keine psychologischen/psychiatrischen Diagnosen mehr, sondern könnten alle so damit leben. Denn für die Behandlung ist die Diagnose gar nicht so entscheidend, sondern die Symptome und der Leidensdruck. Die Diagnose braucht die Krankenkasse, damit der*die Therapeut*in abrechnen kann.

    Nicht dass ich wüsste. Ich muss aber auch nicht überall gewesen sein. 🤷🏾‍♀️


    Wenn du dem Klima zu Liebe ab sofort auf etwas (das du bisher getan/konsumiert hast) verzichten würdest. Was wäre das?

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