Beiträge von ISD

    Genau. Daher verschreibt der Hausarzt die Medizin, die er kennt - und die Medizin für die Krankheit, die er kennt. Also Hustensaft oder Ritalin. Der Spezialist würde vielleicht die TB oder den Krebs erkennen - oder in der psychoanalytischen Anamnese die latente Misshandlung für den Zappelphillipp.

    Sorry, aber wenn du hinter jedem Husten direkt Krebs vermutest, dann hast du echt andere Probleme. Wolltest du mich nicht blockieren?

    Dann sind wir uns ja einig. Ich denke die ganze Zeit, dass du ein angeborenes, neurologisches Phänomen vermutest (

    Es ist auch angeboren oder durch die Geburt erworben. Darin ist sich die Wissenschaft einig. Dass durch Erziehung und/oder Umgebung die Symptome verstärkt oder abgeschwächt werden, das ist für mich auch unbestritten. Allerdings bezweifel ich (und auch die Wissenschaft), dass es ausschließlich durch die Unwelt ausgelöst wird. Es gibt Verhaltensauffälligkeiten, die aufgrund der Umwelt ausgelöst werden, diese sind dann eben kein ADHS.


    Zur Psychotherapie: In der Psychotherapie (nochmal, es geht mir nicht (!!) um Medikamente) würde man mit den Symptomen umgehen und nur bedingt mit der Diagnose. Lediglich in der Verhaltenstherapie gibt es für unterschiedliche Erkrankungen konkrete Manuale, nach den man mehr oder weniger starr vorgeht. Und auch hier werden die Verfahren aufgeweicht. Man geht in der Therapie auf die Symptome ein, die nur bedingt etwas mit der Diagnose zu tun haben. Schließlich gibt es Einzelsymptome, die zu verschiedenen Diagnosen passen. Erst die Kombination aus unterschiedlichen Symmptomen führen zu einer konkreten Diagnose (so wie dies eben auch bei ADHS der Fall ist).

    In dem von mir oben empfohlenen Podcast gibt es eine Folge zur Systemischen Therapie. Da wird es ganz gut erklärt.


    Also, wie ich bereits schrieb, bin ich für eine multifaktoriale Beahndlung von ADHS. Ich bin kein Fan von Ritalin. Aber, wenn es die aktuelle Lebensqualität von Kindern verbessert und den perspektivischen Lebensweg erleichtert würde ich es aus meiner heutigen Sicht (früher war ich absolute Gegnerin), dem Kind nicht vorenthalten. Und ja, ich glaube, dass die Kinder, deren Umwelt sehr schlecht mit den ADHS Symptomen umgehen kann, besonders von der Medikation profitieren:

    -Sie werden weniger gemaßregelt.

    -Sie werden seltener geschlagen.

    -Sie dürfen Selbstwirksamkeitserfahrungen machen, weil sie endlich etwas auf die Kette kriegen.

    -Sie finden leichter Freunde.

    -Sie haben (mehr) schulischen Erfolg, was zu einem Schulabschluss führen kann.

    usw.


    Warum zur Hölle sollte man es ihnen vorenthalten?


    Man kann es jederzeit absetzen, wenn man merkt, dass die Nebenwirkungen in keinem Verhältnis stehen.

    Depressiven gibt man auch Antidepressiva, auch wenn klar ist, dass die Depression in den seltensten Fällen ausschließlich organisch bedingt ist, und eine Psychotherapie begleitend sehr wichtig wäre. Dennoch gibt es Depressive, die keine Psychotherapie machen (wollen). Soll man ihnen das Antidepressivum dann wegnehmen?

    Für Interessierte an psychologischen Themen hab ich eine Podcast Empfehlung, durchgeführt von Fachärzt*innen der Fachklinik Psychiatrie und Psychotherapie. Die haben sehr viele Podcasts zu allen möglichen psychologischen Themen:


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    Sorry, aber jede psychische Erkrankung ist erstmal nur eine Ansammlung von Symptomen (darauf baut doxh das ICD 11 bzw. DSM V auf) und mir fällt keine ein, die nicht multifaktorial ist- die Ausprägung kann variieren. Schließlich lebt niemand in einem Vakuum.

    Es geht doch nicht darum, dass man keine Anamnese mehr erhebt. Es geht darum, dass man nicht in eine Schublade steckt, sondern an dem arbeitet, was da ist. In einer Psychotherapie geht es immer um den Umgang mit Symptomen und nicht mit der Diagnose selbst, nach den oben genannten Katalogen. Es kann sich nämlich die gleiche Diagnose sehr unterschiedlich darstellen. Die Behandlung wird, je nach Schule (tiefenpsychologisch, verhaltenstherapeutisch, personenzentriert, lösungsorientiert, systemisch, ...) an die Symptome und den*die Patient*in angepasst. Man priosrisiert die Symptome und arbeitet diese nacheinander ab. Manche erledigen sich auch von alleine, sobald andere bearbeitet wurden. Es können sich auch neue Baustellen auftun. Mittlerweile gibt es auch Psychologen, die dafür plädieren Diagnosen abzuschaffen. Das ist nicht meine Erfindung.


    Sprich: Ob der Husten jetzt daher kommt, weil ich mich bei meiner Nachbarin angesteckt habe oder weil ich keine Mütze aufgesetzt habe, ist wurscht. Symptom ist Husten. Und solange nichts auf etwas anderes hindeutet, bekommt man einen Hustensaft. Es wird vielleicht noch zwischen trockenem und schleimig Husten unterschieden. Hat man aber beim Husten Schnerzen in der Brust und Atemnot, bekommt man eine entsprechend andere Behandlung.

    Was bringen 1 oder 2 Praxistage? Das finde ich schlechter als die zusammenhängenden Praktikumsphasen.

    • Bei allen mehrstündigen Fächern sieht man dann nur einen Teil der Stunden.
    • Schulische Belastungen, die zum Abbruch/Ausscheiden aus dem Dienst führen, erfährt man erst in Vollzeit.
    • Wer betreut die Studis bei ihrem Praxistag?

    Finde ich ehrlich gesagt nicht. Man kann Theorie und Praxis besser miteinander verzahnen. In der Theorie Erlerntes in der Praxis ausprobieren und Fragen, die in der Praxis auftreten, theoretisch aufarbeiten. Dazu müssen aber auch die Veranstaltungen entsprechend ausgerichtet sein, dass dies möglich ist. Im Ref ist man ja auch nur 3 Tage an der Schule und es vergeht kein Tag, an dem man nicht dazu lernt.

    Und bevor du dich weiter angegriffen fühlst: ich bin höchstselbst betroffen.

    Magst du das ausführen? Ich verstehe nämlich noch nicht ganz, was eigentlich genau deine These ist.


    Ich fühle mich nicht pauschal von dir angegriffen, sondern finde Aussagen, wie diese einfach unangebracht:

    =puh, Eltern doch nicht Schuld


    Es soll Eltern geben, die unabhängig davon, ob das Kind eine Diagnose hat, in Erziehungsdingen nicht besonders kompetent sind. Und es gibt Eltern, die es sind und das kind dennoch Auffälligkeiten zeigt. Das eine muss nämlich nicht zwingend mit dem amderen zu tun haben.

    Eltern ohne ADHS-Kinder können eher auch mal fünfe grade sein lassen oder sich andere Erziehungsfehler leisten, ohne dass es direkt ganz schlimme Auswirkungen hat. Bei Eltern von ADHS Kindern ist es umgekehrt. Sie müssen dauernd "dran bleiben" und die Erfolge sind (für Außenstehende) kaum zu sehen. Wenn sich das Kind dann in der Öffentlichkeit nicht den Erwartungen entsprechend benimmt, wird man als Eltern mit Blicken, Kommentaren und Erziehungstipps abgestraft. Und so klang auch dein Kommentar oben.


    Die Gesellschaft ist nunmal so, wie sie ist. Wenn man von der Annahme ausginge, dass alle Menschen in irgendeinem psychologischen Brreich irgendwo auf dem Sprektrum liegen und alles fein ist, bräuchten wir gar keine psychologischen/psychiatrischen Diagnosen mehr, sondern könnten alle so damit leben. Denn für die Behandlung ist die Diagnose gar nicht so entscheidend, sondern die Symptome und der Leidensdruck. Die Diagnose braucht die Krankenkasse, damit der*die Therapeut*in abrechnen kann.

    Nicht dass ich wüsste. Ich muss aber auch nicht überall gewesen sein. 🤷🏾‍♀️


    Wenn du dem Klima zu Liebe ab sofort auf etwas (das du bisher getan/konsumiert hast) verzichten würdest. Was wäre das?

    Ich glaube, dass es damals sinnvoll gewesen wäre sich über einen Makler beraten zu lassen.

    Ich habe auch eine Kleinigkeit. Von den 5 in Frage kommenden Versicherungen wollten zwei diese Kleinigkeot aus der Leistung ausschließen, zwei Versicherungen wollten einen Aufschlag und eine hat mich auch so genommen. Alle anderen Versicherungen kamen aus diversen Gründen nicht in Frage.


    Inwiefern du jetzt noch wechseln kannst, kann ich dir nicht sagen. Ich würde es über einen Makler versuchen.

    Unzureichende Technik ist uns ständig im Weg. Eigentlich ist das noch schlimmer als gar keine Technik zu haben, weil man sich doch irgendwie darauf verlässt.


    Da bedarf es dann nicht mal eines Ausfalls der Energieversorgung.


    Aber dass man ohne ein Gerät nicht arbeiten könne, erscheint mir doch eine Stufe weiter. Dass man dazu einen Laptop ständig herumträgt, ginge mir doch auf den Keks.

    Wenn die Technik an der eigenen Schule in 99,9% der Fälle einwandfrei läuft, bereitet man seinen Unterricht anders vor und setzt die Technik ganz anders im Unterricht ein. Und wenn die Technik dann wider Erwarten doch mal ausfällt, kann man eben nicht (wie geplant) unterrichten.


    Dass du keinen Job haben möchtest, bei dem Du deinen Laptop stets dabei haben musst, ist doch kein Problem. Du kannst deine Arbeitsblätter weiterhin an der Schreibmaschine mit Blaupause erstellen. Jeder Jeck ist anders. 🤷🏾‍♀️

    Hier gibt es einige Informationen:


    https://landesschulamt.sachsen…ender-vorbereitungsdienst


    https://landesschulamt.sachsen…lgewinnung/seiteneinstieg


    Es gibt wohl zwei unterschiedliche Wege in den Schuldienst ind Sachsen-Anhalt. Den Seiteneinstieg und den Quereinstieg. Die genauen Unterschiede zu den Konditionen während der Ausbildung und danach müsstest du auf den genannten Seiten finden.

    Für die Verbeamtung in Sachsen-Anhalt darf man höchstens 45 Jahre alt sein.


    PS: Falls du örtlich flexibel bist, scheinen die Konditionen in Hessen deutlich attraktiver zu sein. 😉

    In Hessen gibt es für das Lehramt an beruflichen Schulen lediglich 5 Seminare (für Gym 10 und für GHRF 14), das Einzugsgebiet alsdo entsprechend groß. Man darf 3 Wünsche angeben. Also schließt man eigentlich nur 2 aus. In Zeiten des Mangels versucht man den Wünschen so gut wie möglich zu entsprechen, denn grade bei Quereinsteigern riskiert man sonst, dass diese komplett abspringen. Wenn es keinen Mangel gibt, dann kommt man da hin, wo ein Platz frei ist. Da sind die 3 Wünsche eben auch nur Wünsche.

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