Beiträge von ISD

    Ach naja. Ich komme manchmal schon ins Grübeln, ob man nicht noch schnell 1-2 Kinder in die Welt plöppen sollte, um seinen Anspruch auf Teilzeit und "geht nicht, weil Kind"-Privilegien zu erhalten. Die Benachteiligung Kinderloser ist an den meisten Schulen und inzwischen ja auch systemisch (beim Punkt Teilzeit) leider durchaus Fakt.

    Glaubst du , dass sich das bezüglich des Kosten-Nutzen Faktors lohnt?

    Schade, dass deine Kolleg*innen so unsensibel sind. So einige Fragen oder Unterstellungen/ Vorwürfe sind nicht angebracht.


    Auf der anderen Seite muss ich aber auch anmerken, dass die Belastungen, die manche Kinderlosen haben, die du selbst auch benennst, vor Menschen mit Kindern auch nicht automatisch Halt machen müssen. Es gibt nicht immer ein entweder oder. Und ja, wenn man keine Kinder hat, kann man es nicht ansatzweise nachvollziehen, was es bedeutet. Das ist kein Vorwurf, sondern eine Tatsache, die man als solche einfach auch glauben und annehmen darf.


    Ich denke, dass miteinander im Gespräch zu bleiben, und jedem seine Bedarfe und Bedürfnisse zuzugestehen und versuchen sich gegenseitig zu unterstützen am wichtigsten sind. Leider wird aber eher versucht sich zu überzeugen, wem es noch schlechter geht oder wer es schwerer hat.

    Aus aktuellem Anlass:

    Ich tue mich noch etwas schwer mit Aufgabenstellungen, die "KI-sicher" sind.

    Gibt es Tipps und Tricks, wie man Aufgabenstellungen so formuliert, dass zumindest ein gewisser Anteil nur durch eigene Denkleistung zu brarbeiten ist, insbesondere in PoWi, Psychologie, Sozialpädagogik?

    Tja, das hast du wohl leider überhaupt keine Ahnung, ich arbeite im Abendschulbereich, die Frau arbeitet ganz einfach nur zu anderen Zeiten, nicht mehr oder länger.

    Es geht uns gar nichts an, was die Frau arbeitet. Es ist zu 50 % sein Kind und dann muss er es abholen. Wenn die SL etwas dagegen hat, dann muss sie ein Machtwort sprechen, so dass sich Familie Meier eine andere Lösung ausdenken muss. Wenn die Schulleitung einen familienfreundlichen Arbeitgeber repräsentieren möchte, wird sie wohl abwägen, wann sie wie entscheidet.


    Sei doch froh, dass du dir kein Blag ans Bein gebunden hat, dass dich nachts weckt, dir das Bett vollkotzt, das zur Kita gebracht werden muss und auch wieder abgeholt, für das du kein zusätzliches Zimmer finanzieren musst, ein größeres Auto besorgen, einen zusätzlichen Urlaub zahlen, Essen, Kleidung usw. Die Liste kann unendlich verlängert werden. Sei dankbar, dass andere so doof sind, das Kinderkriegen zu übernehmen, um das System am Laufen zu halten.

    Es ist Lebensrealität, dass Frauen häufiger als Männer ihre Berufswahl nach Neigung als nach Verdienstmöglichkeit treffen, sich häufiger bei der Partnerwahl nach oben orientieren und darauf bestehen, bei der Kindererziehung an erster Stelle zu stehen. Mit den bekannten Konsequenzen.


    Die Umstände ändern sich, aber nur langsam.


    Persönlich würde ich liebend gerne in Teilzeit arbeiten oder ganz zu Hause bleiben - wenn es denn finanziell ginge. Geht es aber nicht.

    Es ist Lebensrealität, dass Männer häufiger als Frauen ihre Berufswahl nach Verdienstmöglichkeit als nach Neigung treffen, sich häufiger bei der Partnerwahl nach unten orientieren und darauf bestehen, sich bei der Kindererziehung gepflegt rauszuhalten. Mit den bekannten Konsequenzen.

    Es wurde ja schon viel Sinnvolles geschrieben, ich ergänze nur noch einen Punkt: für mich sieht das auch recht eindeutig nach Kindeswohlgefährdung aus. Auch dazu müsste es an eurer Schule Handlungsempfehlungen und Ansprechpersonen zur Beratung geben.

    Woran machst du die Kindeswohlgefährdung fest?

    Wenn das Kind eine THA hat, scheint es kein (reines) Erziehungsproblem zu sein, sondern eine Diagnose dahinter zu stecken. Ist diese bekannt? (Wie) wird diese behandelt? Gab es Hilfeplangespräche gemeinsam mit der Abteilung für Eingliederungshilfe des Jugendamtes? Wenn ja, welche Ziele wurden vereinbart? Wer ist wofür zuständig?

    Was passiert an Vorfällen genau, abgesehen davon, dass das Kind nicht arbeitet? Was bedeutet denn Selbst- und Fremdgefährdung? Wenn das Kind suizidales Verhalten zeigt und sich in einer psychischen Notsituation befindet, dann kann man einen Krankenwagen rufen. Häufig kommen die Kinder nach einem solchen Vorfall erstmal in eine Kinder- und Jugendpsychiatrie. Leider sind da die Plätze rar, und die Kinder werden häufig viel zu früh entlassen. Wenn man Glück hat, ist grade ein Diagnostik-/ Therapieplatz frei und sie dürfen länger bleiben.


    Das Kind hat ein Recht auf Bildung und zugleich auch Schulpflicht. Wenn dies in eurer Schule tatsächlich nicht gewährleistet werden kann, dann muss gemeinsam mit der Eingliederungshilfe eine Alternative erarbeitet werden. Dafür würde ich ein Protokoll führen, mit den Vorfällen, die passieren und auch den Stärken des Kindes, damit ein passendes Angebot gefunden werden kann. Durch die Konzentration auf die Stärken kann sich auch euer Verhältnis verbessern, was evtl. positive Auswirkungen auf den Unterricht zur Folge haben könnte.


    Was wäre denn so schlimm daran, wenn das Kind im Nebenraum spielen würde? Besser, als den Klassenraum zu zerlegen ist es allemal. Beim Spielen lernen Kinder auch. Wie hoch ist der Anspruch an das Lernen eines Erstklässlers mit offenbar großen psychischen Problemen an einer Schule für Lernhilfe? Ist es möglich diesen zunächst zurückzuschrauben? In den entspannten Spielsituationen könnte das Kind eine positive Beziehung zur THA aufbauen, so dass diese dann perspektivisch vielleicht auch durch schwierige Situationen trägt.

    In dem Momemt, in dem man seine Tochter "schützen" möchte, indem man ihr rät bestimmte Kleidung nicht zu tragen, vermittelt man seinem Sohn auch etwas...

    Wer bestimmt den Minimalkonsens "Jeans und T-shirt" eigentlich? Und wie lange gilt er, bis er sich wandelt? Ist er vielleicht jetzt schon im Wandel?

    Meine Mutter wurde in den 60ern vom Lehrer nach Hause geschickt, sie möge sich etwas vernünftiges anziehen. Sie hatte eine Jeans an...

    Es gibt vielleicht ein paar wenige Regeln, die allgemeingültig einzuhalten sind.

    Allerdings gibt es sehr viele Regeln an manchen Schulen, die nicht wirklich einleuchtend sind.

    Diese Regeln sind für diejenigen positiv, die sich dahinter verstecken wollen. Die nicht selbst Position beziehen möchten und mit den Betroffenen ihren Standpunkt besprechen möchten. Sollen aber nicht genau das Kinder /Jugendliche lernen? Eine eigene Meinung bilden, Stellung beziehen und dafür einstehen? Ich finde, dass das ein viel wichtigerer Bildungsauftrag ist, als Jugendlichen zu erklären, dass sie keine Kappe aufziehen dürfen, weil sie sich irgendwann vielleicht, eventuell, möglicherweise bei einer Bank bewerben möchten und es dort nicht angebracht ist. Sorry, aber für wie dumm halten manche ihre Schüler*innen?

    Was ich nicht "respektlos" meine, kann durchaus respektlos sein und es ist unser Job, das den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln.

    Es ist krass respektlos gegenüber lernwilligen, zurückhaltenden SuS, durch Aktionen aller Art den Unterricht ganz bewusst zu stören, weil man da grad keinen Bock drauf hat. Auch durch Zuspätkommen etc.

    Am meisten stören den Unterricht die Lehrkräfte, die sich auf jeder Kleinigkeit aufhängen und diese Maßregeln müssen.

    Eobei besprechen und einfordern auch nicht unbedingt von Augenhöhe geprägt sein muss. Man kann vieles mit mir besprechen und von mir einfordern und sich dann wundern, dass ich mich nicht daran halte. Besprechen und gemeinsamen Umgang finden fände ich an der Stelle passender. Und ja, an manchen Stellen finde ich, dass Schule nicht mit der Zeit geht. In vielen Jobs (womit ja oft argumentiert wird) ist es total Schnuppe, ob man eine Kopfbedeckung trägt oder nicht.

    Noch ein letztes Zitat und dann bin ich hier raus. Es bringt nichts, weil wir uns im Kreis drehen. Man kann streiten was zuerst da war, die Henne oder das Ei. Für mich ist die wissenschaftliche Expertise eindeutig:

    "Psychosoziale Einflüsse

    Die Entwicklung und der Verlauf von ADHS kann durch familiäre und schulische Einflüsse beeinflusst werden. Familiäre Bedingungen, Bedingungen im Kindergarten und in der Schule sind zwar nicht die ausschließliche Ursache der Störung, sie können aber in einem erheblichen Maße die Stärke der Probleme und ihren weiteren Verlauf mitbestimmen. Weisen Eltern Betroffener selbst psychische Probleme auf (z.B. ADHS-Probleme) oder gibt es in der Familie viele Streitereien oder starke finanzielle Belastungen, können dadurch die ADHS-Symptome des Kindes oder Jugendlichen verstärkt werden. Auch hierbei muss von einem Wechselspiel zwischen den Faktoren der familiären und schulischen Umwelt, der genetischen Ausstattung des Kindes und möglichen Belastungen während Schwangerschaft oder Geburt ausgegangen werden."

    oder zwei verschiedene Erkrankungen mit der gleichen Symptomatik?

    Man kann doch die gleiche Krankheit haben mit unterschiedlicher Ursachen. Ob man jetzt Lungenkrebs wegen Ketterauchen habe oder aufgrund familiärer Vorbelastung ist doch egal.

    Zweifelst du an, dass die Fachärzte in der Lage sind die richtige Diagnose zu stellen? Oder was möchtest du mir genau mitteilen? Ich verstehe es wirklich nicht.


    Es gibt einzelne Symptome die je nach Kombination jeweils eine andere Diagnose ergeben. So können einzelne Symptome unterschiedlichen Erkrankungen zugeordnet werden. Die Summe der Symptome kann dann i.d.R. einer Krankheit zugeordnet werden. Wenn die Summe der Symptome zu zwei oder mehreren Krankheitsbildern passen, spricht man von Komorbodität.

    Eine ADHS diagnostiziert kein Kinderarzt sondern ein Kinder- aund Jugendpsychiater. Die Diagnostik ist sehr ausführlich. Ein Intelligenztest ist Teil der Diagnostik und es werden andere Diagnosen ausgeschlossen.ä bzw. eine Komorbodität mit anderen Diagnosen festgestellt. Ebenfalls muss man man sich körperlichen Untersuchungen unterziehen, um z.B. eine auditive Verarbeitungsstörung auszuschließen.

    Wer mehr zu ADHS wissen möchte:


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