Beiträge von Salzkristall

    Danke für deine Antwort. Heißt das, ich kann bzw. sollte mir fürs Referendariat eine andere PKV als die momentane suchen? Oder könnte ich dort fürs Lehramt bleiben?


    Bezüglich der abgeschlossenen DBV-Versicherungen: greifen die nur für Beamten-Jobs oder könnte ich die auch für alle anderen Berufe "behalten"?


    Lebensnotwendig mag das nicht sein, aber eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist mitunter eine der Wichtigsten, die man abschließen sollte - so zumindest mein Verständnis. Und da ich jetzt bereits ein paar psychologische Gespräche geführt habe, ist meine Sorge berechtigt, dass ich vermutlich in keine BU mehr reinkomme, es sei denn, ich würde lügen und unwahre Angaben machen.


    Daher meine Frage: ist die BU, die ich dort in dieser DBV-Versicherung ja bereits habe, auch für alle anderen Berufe gültig, sprich das Thema wäre dann vom Tisch und ich bräuchte mir diesbezüglich keine Gedanken mehr machen, oder greifen diese DBV-Versicherungen eben NUR für Beamten-Tätigkeiten, nicht aber für alle anderen Tätigkeiten?


    Weil wenn ja, dann müsste ich (im Falle eines Nicht-Beamtenjobs) erneut auf die Suche nach einer BU gehen, was aber aufgrund der bereits erfolgten Gespräche sehr schwierig werden wird.


    Ist das Anliegen jetzt etwas verständlicher geworden? Die Frage ist eigentlich ganz einfach: Ist das, was bis jetzt abgeschlossen ist, eigentlich nur was wert, wenn ich beim Lehramt bzw. Beamtenverhältnis bleibe, oder kann ich mit dem auch was anfangen, wenn ich nicht Richtung Lehramt / Beamtenverhältnis gehe? Natürlich mache ich Berufe nicht von abgeschlossenen Versicherungen abhängig, aber wie schon gesagt, würde es eben einen Unterschied machen, ob ich mir dann nochmal erneut eine BU suchen müsste, was zu 99% nicht mehr klappen wird jetzt, oder ob ich da fein raus bin durch die bereits abgeschlossene DBV. Sozusagen Glück im Unglück.

    Gibt es das wirklich noch? (Gemeint ist Privatstationen im KH)

    Soweit ich weiß, nennt sich das dann Einzelzimmer. Das kann man bei PKV als Leistung dazubuchen, wird aber dann natürlich maximal teuer von den Beiträgen. Zumal man diese Option gar nicht in jedem Krankenhaus per se ausnutzen kann, denn sind in dem Krankenhaus, wo sie dich hintransportieren, eben keine Einzelzimmer vorhanden und/oder frei, dann nützt dir der teure Einzelzimmer-Zuschlag auch nichts.


    Das ist ähnlich wie mit der Chefarzt-Behandlung: die ist in den meisten Fällen qualitativ sogar schlechter, denn ein Chefarzt ist in der Regel nicht so routiniert an OPs als ein niedrigerer Oberarzt. Der Chefarzt macht mehr administrative Tätigkeiten. Da würde ich mich lieber von jemandem behandeln lassen, der regelmäßig weiß, was er tut, als von jemandem, der das letzte mal vor 20 Jahren ein Messer gehalten hat.

    CDL


    Man sagte hier im Thread, du hättest Informationen bezüglich Lehramtsstudium und anschließender Tätigkeit im sozialpädagogischen Bereich. Denkst du, du könntest mir hier mehr Infos geben, gerne auch via PN? Da ich ja vor dem Lehramtsstudium in einem Jugendheim Praktikum gemacht habe, was mir sehr gefallen hat, fände ich das gar nicht so schlecht, da weitere Infos zu haben.


    Was ich bislang gehört habe, geht es allerdings ohne ein weiteres Studium der Sozialen Arbeit eher nicht - und nach all der langen Zeit nun nochmal ein Studium dranzuhängen fände ich jetzt eher suboptimal.

    Nachtrag:

    wenn ich im Januar 2022 ins Ref starten wollen würde, dann müsste ich mich spätestens nun im Frühjahr bewerben dafür, inklusive der ganzen organisatorisch/administrativen Sachen, die da mit dranhängen, wie Amtsarzt etc pp.


    Allein vor dem Hintergrund wäre es mir lieb, wenn ich bis dahin einen Durchblick hätte, wie sich diese Dinge nun genau verhalten. Mein Vater kann mir da auch nicht wirklich weiterhelfen, der kennt sich mit diesen lehramts/beamtenspezifischen Formalia als Nicht-Beamter ja genauso wenig aus wie ich...

    Hallo,


    zwar bin ich (wie ihr meinem letzten Beitrag hier entnehmen könnt) immer noch unsicher, ob ich nun direkt das Referendariat nach Studiumsabschluss angehen möchte/sollte, aber von dieser Entscheidung hängen auch noch andere Dinge ab, wie etwa eine mögliche Verbeamtung, PKV, BU bei möglicherweise nun bereits erfolgten psychologischen Therapiestunden.


    Da diese organisatorischen Dinge bislang stets mein Vater für mich verwaltet hat und ich teilweise gar nicht wirklich wusste, was da für mich nun eigentlich alles so am Laufen ist, wird es nun allerdings an der Zeit, dass ich mir selbst auch mal einen Überblick verschaffe, um im Bilde zu sein über die aktuell laufenden Verträge. Ich möchte euch bitten, mir etwas zur Seite zu stehen bezüglich Auskünfte, da ich mich selbst natürlich kaum damit auskenne.


    Ich habe einen großen Aktenordner aus dem Bürozimmer meines Vaters rausgekramt mit meinem Namen drauf und dort ist alles fein säuberlich und akribisch abgeheftet, was mich betrifft bzw. jemals auf meinen Namen abgeschlossen oder angelegt wurde.


    Ich nenne hier im Folgenden nur die Dinge, die ich denke, dass sie für's Berufsfeld Lehramt von Bedeutung sind. Andere Dinge wie fianzielle Depots, Fonds oder Bausparverträge erachte ich jetzt nicht als diskussionswürdig für die Thematik des Lehramts. Falls dies doch in irgendeiner Weise auch Auswirkungen haben sollte, bitte ich um Auskunft.


    Bezüglich Lehramt konnte ich dem Ordner entnehmen:


    Abgeschlossen wurde

    • Berufsunfähigkeitsversichung im Alter von 17 Jahren (also als ich 17 war und damals noch Schüler) bei der KARLSRUHER. Darüber war ich zunächst sehr erfreut, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine psychologischen Therapiegespräche in Anspruch genommen und hätte mir somit keine Gedanken mehr machen müssen, dass ich die im letzten Jahr in Anspruch nehmen musste. Allerdings wurde diese BU mit Beginn meines Studiums auf Lehramt gekündigt!
    • Mit Beginn des Lehramtstudiums folgte eine Anmeldung bei der DBV. Diese beinhaltet
      • Rentenversicherung mit aufgeschobenem Rentenbeginn, Todesfallschutz in der Aufschubzeit und ermäßigtem Anfangs-Beitrag.
      • eine Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsrente
      • eine Beitragsbefreiung bei Berufs- bzw. Dienstunfähigkeit
      • Die versicherte monatliche Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsrente sinkt mit dem Wechsel des Beamtenstatus (Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit bzw. Ausscheiden aus dem Beamtenverhältnis), spätestens am 01.12.2017 auf 35% der bisherigen Rente, wenn bis dahin der Leistungsfall nicht eingetreten ist oder die Optionen der §§3 und 5 der Besonderen Bedingungen für die Dienstanfänger-Police nicht ausgeübt worden sind.
      • anscheinend eine Nachversicherungsgarantie ohne Gesundheitsprüfung für Beamte (Erhöhung des Versicherungsschutzes ohne erneute Gesundheitsprüfung) bei folgenden Bedingungen (muss innerhalb von 3 Monaten nach Eintreten des jeweiligen Ereignisses beantragt werden):
        • Erreichen der Volljährigkeit
        • Heirat / Partnerschaft
        • Geburt eines Kindes
        • Erwerb einer Immobilie
        • Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit


      • momentan Mitgleid in privater Krankenversicherung (SDK), über meinen Vater mitversichert - ich habe aber meine eigene Versicherungskarte bei der SDK.


    Es besteht also momentan noch eine Mitgliedschaft in einer PKV und ein Vertrag bei der DBV mit den obigen Inhalten.


    Meine Fragen nun:

    • angenommen, ich würde das Referendariat nicht direkt nach Beendigung des Studiums angehen wollen, hätte dies Auswirkungen auf die DBV und die aktuelle PKV? Müsste ich aus diesen Verträgen dann austreten bzw. diese ruhen lassen?
    • angenommen, ich ergreife mittel- oder langfristig gar nicht den Lehramtsberuf, werde ergo also auch nicht verbeamtet. Ist dann die Versicherung bei der DBV oben hinfällig? Gilt diese nur für Beamte (sie heißt ja "Deutsche Beamtenversicherung"), oder könnte ich die auch für jeden anderen Beruf weiterhin behalten? Hätte ich in dem Falle dann auch keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr und müsste diese dann neu beantragen bei einer anderen Versicherung - dies wird aber wohl zu 99% wegen der bereits stattgefundenen psychologischen Gespräche scheitern, oder könnte ich die auch für andere Berufe weiternutzen?
    • Anscheinend kann ich allerdings nicht ohne Weiteres den Versicherungsschutz erhöhen, denn dies knüpft sich an die obigen Bedingungen. Wenn ich nicht heirate, auch kein Kind bekomme und auch keine Immobilie erwerbe, dann bleibt nur noch die Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit, um den Versicherungsschutz erhöhen zu können. Wenn ich aber nicht im Lehramt bleiben würde oder aber auf Angestelltenbasis arbeiten würde, könnte ich ergo den momentanen Versicherungsschutz nicht mehr erhöhen, richtig?
    • bin ich nun gezwungen, bei der SDK zu bleiben, wenn ich mich für's Lehramt entscheide, da ich bei anderen PKVs aufgrund der bereits erfolgten psychologischen Gespräche vermutlich nicht mehr ohne weiteres reinkommen würde, zumindest nicht mit einem Verfall von Leistungsoptionen?


    Soweit einmal, wie ich das nun überblicke bzw. zu überblicken glaube. Ich glaube, es war unglücklich, dass man die vorher bestehende BU bei der KARLSRUHER gekündigt hat mit Beginn des Lehramtsstudiums, denn gerade mit Hinblick auf eine mögliche lehramts-FERNE Tätigkeit wäre diese BU wohl nützlicher gewesen als das, was ich jetzt bei der DBV habe. So wie ich das verstehe kann ich den Vertrag bei der DBV eigentlich nur in einem Beamtenjob sinnvoll nutzen, richtig? Ich müsste mich jetzt also quasi zwangsweise auf einen Beamtenjob versteifen?...

    Danke, das ist wirklich mal eine Auskunft, mit der ich gegenwärtig auch etwas anfangen kann.

    Der Tipp mit der Bewerbung fürs Ref und gleichzeitiger Ausbildungssuche erscheint mir auch sinnvoll - vor allem, wenn die Möglichkeit besteht, dass ich mich ohne Sanktionen auch wieder vom Ref abmelden kann.


    Wie ist das generell mit Ref? Kann ich mich nur konsequenzlos abmelden, sofern ich es noch nicht angetreten habe, oder kann ich mich jederzeit abmelden und es zu einem späteren Zeitpunkt ggf. nochmal aufnehmen?

    Vielleicht wäre auch ein Duales Studium eine Alternative, nachdem du dein Studium abgeschlossen hast. Wenn du dich für diesen Bereich interessierst:

    https://www.ausbildung.de/beru…k/stellen/#tab-bar-anchor

    Danke dir für deinen Input und deine Inspirationen!! Aber nach 10 Jahren nun nochmal ein neues Studium... Das müsste ich mir gut überlegen. Mich zieht es dann doch eher zu "möglichst schnell verdienen und unabhängig sein".

    Jetzt frage ich mich aber langsam, warum du überhaupt schon seit 10 Jahren Lehramt studierst, wenn du meinst, dass du eine "unglückliche Fächerkombination mit ungewissen Berufsaussichten" gewählt hast.

    Naja, wie lautet der allgemeine Rat? Man solle diese Fächer studieren, die einem persönlich einigermaßen liegen, selbst wenn sie nicht gefragt sind? Ich hätte mich nun halt leider nicht durch ein Physik-Mathe-Studium bringen können, nur weil die Berufsaussichten da besser ausgesehen hätten.


    Dass ich von Anfang an unsicher war bezüglich des eingeschlagenen Wegs, steht in großer Deutlichkeit im Ausgangspost und ist eine der Hauptproblematiken, die mich gerade umtreiben. Das sollte jetzt nicht gänzlich neu sein. Auch habe ich mehrfach erwähnt, dass ich jemand bin, der die angefangenen Dinge auch ordentlich zu Ende macht, deswegen habe ich auch trotz meiner mich stets begleitenden Zweifel nicht vorzeitig abgebrochen! Zudem habe ich mit dem Abschluss immerhin was in der Tasche. Mit abgebrochenem Studium nichts außer Abitur.


    Zitat

    Dass jemand, der eine Berufsausbildung macht, an bestimmten Unterrichtsfächern in der Berufsschule nicht teilnehmen muss, weil er schon eine "Vorbildung" hat, habe ich noch nie gehört und kann ich mir nicht vorstellen. Es werden schließlich in der Berufsschule andere Inhalte in Deutsch und Englisch unterrichtet, als du es aus deiner eigenen Schulzeit und dem Studium kennst. Und auch am berufsspezifischen Berufsschulunterricht müsstest du m. E. ganz "normal" teilnehmen. Warum solltest du dort verkürzen dürfen?


    Ich komme aus Baden-Württemberg - ich meine, schon öfters mal über solche Möglichkeiten der Verkürzung gelesen zu haben, insbesondere bei Abitur und höherem Bildungsabschluss.


    Du sagst, es werden in Deutsch und Englisch in der Berufsschule andere Inhalte unterrichtet, als ich das aus Studium oder Schulzeit kennen würde, nichtsdestotrotz wird mir gleichzeitig hier geraten, ich solle anstelle der allg. Gymnasien eher berufliche Schulen anpeilen? Für's Referendariat und spätere Unterrichten machen mir diese "anderen Inhalte in Deutsch und Englisch" dann anscheinend keine Probleme, wohl aber in einer Azubi-Berufsschulklasse, deren Unterricht ich sogesehen fast schon selbst schmeißen könnte, allenfalls zumindest schonmal Vertretungsunterricht?? Das erschließt sich mir jetzt doch nicht so ganz.


    Wenn ich jetzt irgendein Hochschulstudium hätte und seit der eigenen Schulzeit nichts mehr mit Deutsch und Englisch am Hut gehabt hätte, würde ich das noch nachvollziehen können, aber nachdem ich sogar selbst diese Fächer aufs höchste Lehramt studiert habe??

    Du würdest mit Ü30 eine ganz andere Lebensrealität haben als deine Azubi-Kollegen und da Anknüpfungspunkte zu finden ist schwierig, glaub mir das.

    Siehe hierfür ebenfalls den obigen Post mit den Ausführungen zu MrsPace. Es geht in der Ausbildung doch nicht darum, neue Leute kennenzulernen, das ist doch keine Single-Börse. Ausbildung, wie Studium ist sehr zweckgebunden, mit dem Ziel des Erreichens und des Erwerbs von Qualifikationen und Kompetenzen.

    Bezüglich intellektueller Forderung: sicherlich wird eine Ausbildung bestimmt intellektuell auf niedrigerem Level sein als mein Gymnasialstudium, aber auch das muss ja nichts Schlimmes sein. Da kommt man dann vermutlich umso schneller durch mit gleichzeitig sehr guten Noten.


    Eine Ausbildung sehe ich, wie gesagt, einfach als sicheres Backup für die Fälle, dass das mit dem Lehramt nicht mehr weitergeht. Im Lehramt, das habt ihr selbst gesagt, ist der Zeit- und Altersfaktor nicht so entscheidend, außerhalb des Lehramts aber durchaus. Deswegen sehe ich die Reihenfolge Ausbildung und danach eventuell Ref als wichtiger an als umgekehrt. Weil irgendwann ist auch für eine Ausbildung der Zug abgefahren, selbst wenn es dort auch vereinzelt noch Ü-40 Leute geben mag.

    Wieso solte denn eine Ausbildung, die noch drei Jahre dauern wird, so viel besser laufen als das Ref?

    Ich habe mir diese Frage auch gestellt und bin auf folgende, mögliche Antwort gekommen:

    Stelle ich mir aktuell die Zeit nach dem Uniabschluss vor, sprich das selbst hier im Forum oft als sehr stressige, psychisch äußerst belastende Referendariat, welches mich mit meiner ohnehin schon sehr unglücklichen Fächerkombination mit ungewissen Berufsaussichten dann den ganzen Tag bis spät nachts nur noch an den Schreibtisch fesseln wird, dann kommt in mir wenig bis gar keine Freude, Neugier, Spannung auf. Ganz im Gegenteil zu Caro07's KommilitonInnen, welche es ja anscheinend kaum erwarten konnten, endlich aus der Uni draußen zu sein und sich ins System "Schule" zu stürzen. Solche KommilitonInnen gabs bei mir auch.


    Stelle ich mir aktuell hingegen eine Ausbildung im oben genannten telekommunikativen / informatischen Bereich vor, mit welchem ich mich schon die ganzen Jahre über neben dem Studium hauptsächlich in meiner Freizeit autodidaktisch befasse (anstatt Goethe, Schiller oder Lehr-Lern-Didaktik zu lesen in der Freizeit), dann kommt in mir durchaus Neugier und Interesse auf. Letztens hatten wir die Elektriker im Haus, die bei uns neue Internet-Netzwerkleitungen legten und installierten und die ganze Zeit wich ich denen nicht von der Pelle - mich interessierte es, was gemacht wird, konnte es aufgrund meines autodidaktischen Befassens mit der Thematik auch nachvollziehen, konnte mit denen über technische Aspekte wie Dämpfung, Durchlassrate, etc diskutieren und dachte mir, mensch, sowas könnte ich mir beruflich auch gut vorstellen, das würde mir Spaß machen, damit befasse ich mich auch in der Freizeit genug.


    Zu dem Zeitaspekt: ich glaube nicht, dass ich mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium volle 3 Jahre Ausbildung durchlaufen müsste. Das muss man ja teilweise nicht mal mit bloß Abitur. Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass ich meine 2 studierten Fächer in der Ausbildungsschule absolvieren müsste - denn ich könnte ja quasi selbst vorne hinstehen und den Unterricht für die Azubis machen. Vermutlich werden es nur ausbildungsspezifische Schulfächer sein, die ich dann aber auch bestimmt verkürzt durchlaufen müsste.


    Aufgrund dieser beiden Gegenüberstellungen denke ich, komme ich zu der Antwort auf deine Frage.



    Zitat

    Da hockst du wieder in der Berufsschule. Mit 16-Jährigen, die frisch von der Realschule, etc. kommen.


    Nun ja, wenn das so ist, dann dürfte ja eigentlich niemand jenseits der 20 mehr eine Ausbildung mehr beginnen, geschweige denn Ende 20, Ü-30 oder gar Ü-40. Ich frage mich dann, was jene machen, die durchs Ref fallen mit Anfang, Mitte 30... Sind die dann für den Rest des Lebens H4-ler, weil eine Ausbildung aufgrund der etwaigen 16-jährigen Mitschüler nicht mehr machbar wäre?


    Zudem läuft der heutige Trend meines Erachtens nach eh zu einer Inflation in der Bildung hin. Wer macht heute als 16-jähriger mit Realschulabschluss noch eine Ausbildung? Heute ist Abitur Standard und nach dem Abitur muss mindestens ein Bachelorstudium obendrauf. Ausbildung? Es ächzen doch alle Betriebe, weil kaum noch Azubis da sind...

    Zudem sehe ich den Sinn einer Ausbildung, wie die eines Studiums, nicht primär darin, neue Freundschaften zu schließen und mit denen nachts um die Blocks zu ziehen, sondern im Erwerb einer "Ausbildung". Ob da jetzt 16-jährige, 20-jährige oder 40-jährige mit drin hocken, ist mir persönlich ziemlich egal.


    Zitat

    Was spricht denn überhaupt dagegen erst das Ref zu versuchen und wenn das nicht klappt, dann die Ausbildung zu machen? Habe ich bisher nicht verstanden. Ok, du sagst du bis psychisch im Moment labil. Aber wieso sollte denn eine Ausbildung dann locker flockig laufen und das Ref nicht. Im Ref hast du es wenigstens mit „Gleichgesinnten“ zu tun, die ungefähr deine Altersklasse haben.

    Warum die Ausbildung besser laufen könnte als das Ref, habe ich oben ja schon erläutert. Bezüglich der "Gleichgesinnten" habe ich eben ja auch schon was gesagt. Ausbildungsklassen sind längst nicht so homogen, wie du es hier beschreibst. Auch im Studium hatten wir einige Ü-30 und Ü-40.

    MrsPace ich finde deinen Ratschlag, aus der Opferrolle rauszukommen echt super und kann dir Salzkristall nur raten dich daran zu halten.


    Ich sehe mich nach wie vor nicht in einer passiven, lamentierenden Opferrolle - ich denke auch nach wie vor, dass MrsPace meine ersten beiden Beiträge diesbezüglich auch eher missinterpretiert hat.

    Auch hatte ich niemals vor, mein Studium NICHT zu beenden. Dass ich dieses halbe Jahr nun noch durchziehe, stand nie zur Debatte. Zur Debatte stand und steht, wie es nach dem Uniabschluss weitergeht: ob direkt Ref, oder erst einmal noch etwas anderes und das Ref dann im Anschluss daran / oder eventuell auch nie? Wer weiß, vielleicht gefällt es mir in dem Bereich, was ich nach dem Uniabschluss dann mache, so gut, dass es mich gar nicht mehr so richtig zurückzieht ins Ref? Keine Ahnung. Aber meinen Master-of-Education-Abschluss mache ich auf jeden Fall fertig, ebenso auch meine angefangene Zusatzqualifikation "DaZ", wer weiß, wofür das mal noch gut sein wird.


    Ich weiß nur: so, wie es mir aktuell geht (vor allem körperlich und psychisch), hat das mit dem Ref so keinen Wert. Vielleicht ist es da gar nicht verkehrt, erst einmal noch was anderes zu machen, und mich erstmal wieder bisschen auf die Beine zu bringen, bevor ich mich dann in diese spanische Inquisition namens Ref begebe. Weil so instabil, wie ich zurzeit nervlich bin (ich kann quasi auf Kommando losheulen, so trist ist mir momentan alles gerade), sehe ich das Ref nicht auf stabilen Füßen.

    Das ist übrigens nicht abgeschafft, sondern läuft aus. Da kann man aber noch problemlos drin studieren und auch Prüfungen ablegen. Da bist du auch nicht ganz ehrlich zu dir.

    In meinem Bundesland ist sie seit 2015 am Auslaufen, das heißt, wer sich ab 2015 oder später fürs Lehramt einschreibt (oder aber im Staatsexamenstudiengang einen Fachwechsel vornimmt und/oder ein Drittfach beginnt), der landet AUTOMATISCH in der neuen Prüfungsordnung. Nachzulesen in jeder Studienordnung. Da lüge ich mich nicht selbst an, sondern das sind die Fakten. Und aufgrund meines erfolgten Fachwechsels landete ich automatisch in der neuen Studienordnung, konnte mir aber meine unter der Staatsexamen-Ordnung erbrachten Leistungen zu großem Teile anrechnen lassen, sodass es mich nur ein wenig zeitlich zurückgeworfen hat. Ich finde das neue System aber auch überhaupt nicht nachteilig - ich finde einen Master of Education sogar besser als ein Staatsexamensabschluss, der nicht einmal einen akademischen Abschluss per se darstellt. Mit einem Master of Education sehe ich mich breitgefächerter aufgestellt, um eventuell auch noch andere Dinge außer Lehramt angehen zu können. Mit einem herkömmlichen Staatsexamen habe ich keinen akademischen Abschluss und im Ausland weiß man damit erst Recht nichts anzufangen - geht ja schon mit der Suche nach einem möglichst präzisen Begriff dafür los. State Board Examination?! Teacher's degree?!


    Master of Education hingegen ist klar verständlich, was sich hinter diesem Abschluss verbirgt.

    Deswegen finde ich es wichtig, dass man im Großen und Ganzen auch mit seinem Beruf zufrieden ist. Die Tatsache, dass du, Salzkristall, schon 10 Jahre mit dem Studium rummachst, zeigt in meinen Augen, dass es dir schwerfällt, dich fürs Lehrerdasein zu entscheiden. (Als ich studierte ging es denjenigen, die unbedingt Lehrer sein wollten, nicht schnell genug, das Studium zu beenden.)

    Danke dir. Das ist genau das, was ich im Ausgangsthread auch auszudrücken versucht habe, was mir dann aber als "Deuten auf äußere Umstände" ausgelegt wurde. Ich würde selbst von mir trotz aller Demut und Bescheidenheit behaupten, dass ich nicht unbedingt auf den Kopf gefallen sein dürfte und ich mir natürlich in all den Jahren Studienzeit durchaus kritisch und selbstreflektiv versucht habe, meine gegenwärtige, mäandernde Zick-Zack-Linie zu erklären. Auch ich bin immer wieder auf den Gedanken gekommen, dass sich das Rauszögern des Studiums quasi indirekt als eine Art Sträuben vor dem Ref und dem nächsten Schritt zeigt. Ich hatte auch jene Kommilitonen, die gar nicht schnell genug wieder weg sein konnten und endlich an der Schule ihr Ding machen konnten. Ich selber konnte gar nicht lange genug an der Uni bleiben und diesen Zustand so lange wie möglich vermeiden. Natürlich unbewusst, nicht bewusst. Es ist nicht so, als hätte ich absichtlich jedes Semester nur 1 Kurs belegt.


    Aber es waren solche Dinge wie Fachwechsel, Auslandsaufenthalt, Wechsel der Prüfungsordnung, die alle Zeit kosteten und mich inhaltlich wieder etwas zurückgeworfen haben, die ich aber gerne in Kauf genommen habe, um einfach noch nicht da stehen zu müssen, wo ich jetzt stehe: nämlich unweigerlich vorm Abschluss und der notwendigen Entscheidung: wie geht's nun weiter. Irgendwas muss jetzt folgen.


    Wie interpretiert man dieses Sträuben nun? Angst? Unsicherheit? Falsch eingeschlagener Berufsweg, hinter dem man gar nicht so wirklich steht, sondern ihn nur aufgrund eines neurotischen Bedürfnisses nach Sicherheit, geregelten Arbeitszeiten und gutem Einkommen gewählt hat?



    Zitat von Samu

    Hab jetzt nicht alles gelesen, aber das Lehramt ist doch gar nicht dein Problem, oder? Sag, wenn ich falsch interpretiere: Kurz, du traust dich nicht auszuziehen und ein Leben anzufangen.


    Doch, das hast du wohl etwas falsch interpretiert. Ich bin quasi seit Beginn des Studiums mehr oder weniger von zuhause ausgezogen gewesen, denn der Studienort ist ca. 120km vom Elternort entfernt. Ich schrieb ja auch von einer kleinen Studentenwohnung, die ich dort habe. Aufgrund von Corona finden dieses Jahr aber keine Präsenzveranstaltungen statt, sondern alles online. Da bin ich dann natürlich wieder zu den Eltern heim ins größere EFH, denn wieso sollte ich dann mutterseelenalleine in meiner 30m² Bude versauern?


    Ich kann sehr gut selbstständig und alleine leben - das ist nicht das Problem. Auch ein eigenes Leben kann ich führen - das habe ich ja quasi die ganze Zeit schon, seit ich fürs Studium weggezogen bin. Nein, es plagt mich aktuell einfach die Unsicherheit bezüglich des eingeschlagenen Wegs und die, ja, Angst vor dem Referendariat. Denn momentan bin ich emotional sehr instabil, leide täglich unter psychosomatischen, körperlichen Beschwerden, die mir ständig Angst vor einer möglicherweise tödlichen oder unheilbaren Krankheit einflößen. Ich komme zurzeit kaum dazu, überhaupt meinen Studienkrams zu erledigen. Würde ich morgen mit dem Ref beginnen, wäre das so sicher wie das Amen in der Kirche, dass ich da nach 2 Wochen wieder draußen wäre.



    Zitat von Alterra

    An wen man im Ref gelangt, kann man sich in den seltensten Fällen aussuchen. Klar kann man jetzt argumentieren, dass man als Erwachsener in der Lage sein sollte mit allen irgendwie zurechtzukommen, aber ich kann für mich sprechen: Wäre mehr als eine, im Ref relevante Person so gewesen wie Person X für mich, hätte ich das Ref vermutlich nicht geschafft. Und ich war damals psychisch wirklich stabil. Geht man nun so unsicher ins Ref wie der TS und gerät ebenfalls an eine (oder vielleicht sogar mehrere) solche Person, kann das den Abbruch bzw die Aufgabe bedeuten.

    Genau diese Befürchtung habe ich nämlich aktuell auch. Ich hatte es weiter oben ja schon gesagt: schon für einen emotional komplett gesunden und selbstbewussten Menschen kann das Referendariat zur Psycho-Qual werden - das wurde mir selbst schon von Kommilitonen berichtet und das liest man ja auch oft in Foren wie hier.

    Natürlich muss das nicht die Regel sein, aber irgendwas in mir sagt mir, dass ich das Ref vielleicht erst dann anpacken sollte, wenn ich soweit emotional wieder gut-gestellt bin, dass ich selbst auch so viel Sicherheit und Mut habe, es packen zu können. Und bis dahin vielleicht erst einmal etwas anderes hören und sehen sollte. Daher auch meine Idee mit der Ausbildung.


    Was schadet es, eine Ausbildung als Plan B zu absolvieren und danach das Ref anzufangen? Entweder das Ref läuft dann gut und ich hätte danach dann 2 berufliche Möglichkeiten, zwischen welchen in wählen könnte (Lehramt oder Ausbildungsberuf), oder aber das Ref läuft nicht so, wie geplant, muss abgebrochen werden oder wird nicht bestanden und ich hätte dann aber immer noch eine Ausbildung, auf die ich zurückgreifen kann.


    Mir scheint so ein Weg logischer, als jetzt alles auf die Ref- und Schul-Karte zu setzen, und im Worst Case dann nochmal 3 Jahre älter zu sein und am selben Punkt zu stehen wie jetzt. Manche von euch rechnen anscheinend nicht mit dem "Worst Case", so wohl MrsPace, das ist schön und gut. Aber in meiner Welt der großen Unsicherheiten und Zukunftsängsten muss möglichst alles an Eventualitäten auf dem Schirm sein. Das war schon immer so, auch wenn das Leben natürlich nicht planbar ist. Aber ein stückweit kann ich es planen und kontrollieren.


    Ihr müsst meine Situation auch mal von meinen Augen aus betrachten: ich stehe nun kurz vor Beendigung des Studiums, das andere vor 5 Jahren bereits abgeschlossen haben, schon längst in Lohn und Brot sind, wissen, was sie wollten und wollen und alles paletti ist. Ich war von Anfang an unsicher ob dieses Weges, aufgrund dieser Unsicherheit entwickelte sich eine umso größere Furcht vor diesem Referendariat, mit Blick auf (wie man mir mal im beruflichen Seminar mitteilte) meine "Todeskombination" an Fächern und des damit verbundenen, wegfallenden Lebens wächst ein Unmut in mir, ob ich mich damit wirklich fortan bis zur Pension (falls ich bis dahin überhaupt komme) rumschlagen möchte, da ich ja eh nicht so 100% von den fachlichen Inhalten überzeugt bin.


    Andererseits stehe ich nun mit 30 da und habe quasi noch nichts, außer ein Studienabschluss im Gymnasiallehramt und einigen 450€-Nebenjobs aufzuweisen. Sollte ich diese lange Zeit und das viele Geld, das in diese Ausbildung investiert wurden, jetzt einfach so über den Haufen werfen und mich zwingen, mich einfach in diesem Berufsfeld "zurechtzufinden", nach dem Motto: "wird schon irgendwie klappen"? Dann die Anreize eines gut bezahlten Berufs, einer Verbeamtung (die ich vermutlich aufgrund meiner angefangenen Psychositzungen nun aber eh nicht mehr kriegen werde) und all den Sicherheiten, die mir eigentlich als sicherheits-liebender Mensch wichtig sind?


    Es ringen hier 2 Seiten sehr stark mit mir. Andererseits sage ich mir: es gibt auch zig andere Berufe neben dem Lehramt, die auch nicht schlecht verdienen und die auch nicht am Hungertuch nagen müssen. Vielleicht sollte ich mich da auch etwas von den durch meine finanziell erfolgreichen Eltern stark geprägten Gehaltsvorstellungen auch etwas lösen. Denn natürlich behauptet mein Vater, nur verbeamtete Lehrkräfte hätten ein einigermaßen tolerables Einkommen und angestellte Lehrkräfte könnten keine großen Sprünge machen und über die Sommerferien gar zum Sozialamt, wenn er durch seine Selbstständigkeit natürlich ganz andere Gehaltswelten gewohnt ist.


    Vielleicht ist da auch seine Sichtweise etwas verzerrt und ich mache mir natürlich einen unnatürlich hohen Druck dadurch. Erwartungsdruck. Wenn ich aber so an die bevorstehende Zeit denke, die durch meine Fächerkombination ohnehin sehr zeit- und stressintensiv sein wird und ich weiß, dass ich emotional sehr stressanfällig bin, dann sehne ich mich ehrlich gesagt einfach lieber nur nach einem geregelten 8-17 Uhr-Job im oben angesprochenen Telekommunikationsbereich, wo ich abends heimkommen kann und weiß, jetzt ist Feierabend. Und wenn ich da dann auch "nur" meine 2,5k dafür habe monatlich, ja mein Gott, da gibts noch viele, die schlechter dran sind finanziell.


    Mir ist allerdings wichtig, dass ich das Studium abschließe, denn das Ref kann ich quasi jederzeit beginnen, die Tür zum Lehramt wäre dadurch ja nicht zu, oder? Aber mit steigendem Alter geht die Tür für Alternativberufe und Ausbildungen zu, deswegen scheint es für mich logischer, sich lieber jetzt noch breiter aufstellen und dann das Ref irgendwann anpacken, als jetzt alles auf die Lehramtskarte zu setzen und in 3, 4, 5 Jahren im worst case am gleichen Punkt zu stehen wie jetzt, nur mit weiteren 5 Jahren auf dem Buckel und im Lebenslauf...

    Hallo Websheriff,


    Danke für deinen Beitrag. Ich bin momentan (für die Dauer des Studiums) noch in der privaten Familienversicherung, ja.

    Was ich an Erkenntnissen habe bezüglich der Arztbesuche? Dass ich schulmedizinisch (die ja hauptsächlich evidenz-basiert, aber nicht ursachen-basiert ist) gesund zu sein habe, denn man konnte ja diagnostisch nichts feststellen. Dass ich dennoch aber täglich Schmerzen und Beschwerden habe, das erkennen sie nicht.


    Komischerweise fingen die aktuellen Beschwerden ca. 1 Woche nach einem Zeckenstich Mitte Juni an. Es wurde zwar schon alles Mögliche in Richtung Borreliose untersucht, aber genau hier liegt der Hase begraben. Wer sich die Zeit nimmt und gerade bezüglich dieses Themas genauer recherchiert, der wird schnell merken, dass es beim Thema Borreliose einen regelrechten Glaubenskrieg zwischen schulmedizinisch-geprägten Ärzten und anderen Ärzten, sowie Patientenverbänden wie der Deutschen Borreliosegesellschaft gibt. Ich will da hier jetzt gar nicht im Detail ausholen, es besteht nur eine sehr reale Möglichkeit, dass die Schulmedizin eine Borrelioseinfektion trotz ihrer zig (indirekten, nicht direkten) Antikörpertests nicht nachweisen kann und dadurch viele Patienten als "negativ" gelten, die aber in Wirklichkeit dennoch weiterhin infiziert sind und dementsprechende Beschwerden haben.


    Ich hatte seit diesem Stich nunmehr täglich starke neurologische Beschwerden, von Fazikulationen (Zuckungen) hin zu Parästhesien, Kribbel- und Taubheitsgefühle, Brenngefühle, gefühlte Muskelschwäche...


    Ob dies nun von meiner ohnehin schon vorhandenen Angst vor Erkrankungen herrührt, oder aber tatsächlich eine immer noch nicht entdeckte Infektion dahintersteckt, ist nun die große Preisfrage. Es ist nur sehr sehr unwahrscheinlich, dass all diese sehr spezifischen Symptome einfach ganz zufällig just 1 Woche nach Zeckenstich auftraten und seitdem quasi täglich seit einem halben Jahr persistieren und nichts mit diesem Zeckenstich zu tun hätten. Das wäre ein für mich sehr großer Zufall, zumal es sich hier um Beschwerden handelt, die ich so in der Form noch nie zuvor in meinem Leben hatte.


    Bezüglich Ausbildung habe ich ja im vorherigen Beitrag schon was geschrieben. Sport mache ich auch nicht mehr als früher: ich gehe manchmal meine 4km stramm spazieren durch die Natur.

    Hallo "MrsPace",


    danke dir für deinen Beitrag! Ich befürchte allerdings, dass du meinen Beitrag hier grundlegend missinterpretiert hast. Zumindest liest es sich sehr danach. Weder zeige ich auf alles Mögliche, außer auf mich (ich denke, die Tatsache, dass ich mehrmals betont habe, dass ich das Gefühl habe, versagt zu haben, ist mit der von dir mir attestierten "Opferrolle" nicht so wirklich vereinbar), sondern ich habe Gegebenheiten genannt, die genannt werden müssen, weil sie alle in mehr oder weniger starkem Ausmaß zur jetzigen Situation beigetragen haben. Diese Gegebenheiten gehören zu mir dazu, zu dieser Situation und zu dem, wie sie mich geprägt haben. Das damalige Mobbing hat den Weg geebnet für meine starken Selbstzweifel und Minderwertigkeitskomplexe. Das ist keine Opferrolle, das sind äußere Faktoren, die mich psychologisch beeinflusst haben - zumindest sieht dies so auch die Psychologin. Dass ich versuche, daran zu arbeiten, sollte eigentlich auch der von mir getätigte Schritt Richtung psychologische Hilfe deutlich machen. Auch hier kann ich abermals keine passive "Opferrolle" erkennen. Wenn man mir was zuschreiben möchte, dann vielleicht am ehesten Verzweiflung, denn das bin ich, weil ich nicht mehr weiter weiß.


    Dein Ratschlag, einfach weiter zu machen mit dem Lehramt ist sicher gut gemeint, aber denkst du wirklich, dass das der zielführendste Weg ist? Denkst du, in diesem labilen Zustand schaffe ich auch nur 1 Woche im Ref? Ich weiß nicht, ihr seid doch die mit der Berufserfahrung hier, ihr solltest doch wissen, was dort im Beruf alles gefordert und verlangt ist, aber selbst ich, der bislang nur wenige Wochen Praktika in diesem Bereich hat, weiß, dass man alleine schon fürs Ref eine gefestigte, selbstsichere und zufriedene Persönlichkeit aufweisen sollte und selbst DANN ist ein Erfolg noch lange nicht garantiert. Ich sehe mich momentan in diesem Zustand NICHT durchs Ref kommen.


    Was versprichst du dir denn von einer Ausbildung? Dass du dann nach 2,5 Jahren erneut feststellst, dass du Selbstzweifel und Versagensängste hast und auch diesen Job nicht ausüben willst/kannst?


    Mir ist mittlerweile alles willkommen, womit ich wenigstens so viel Geld verdienen kann, damit ich endlich unabhängig sein kann und ein geregeltes Leben führen kann und sei es irgendein Bürojob im öffentlichen Dienst oder sonstiges. Zudem gab und gibt es durchaus Bereiche, für die ich mich außerhalb des Studiums tatsächlich interessiere und das betrifft den Telekommunikation- und Informatikbereich. Eine Ausbildung in dieser Sparte (etwa bei der Telekom oder Vodafone) klingt momentan 1000x verlockender als mich täglich bis nachts mit irgendwelchen Unterrichtsvorbereitungen und didaktischen Lehr- und Lernformen zu befassen.


    Und bevor jetzt noch mehr Zeit ins Land fließt, wäre für mich nun wichtiger, endlich noch einen Plan B auszuarbeiten. Ein etwaiges Referendariat kann ich mit abgeschlossenem Lehramtsstudium doch zu jeder Zeit beginnen, da gibts doch kein Verfallsdatum für meinen Studienabschluss, oder?

    Teil 2


    In einem halben Jahr steht nun also der Studienabschluss bevor, nach ewig langer Studienzeit. Ein Grund, warum sich das Studium in die Länge gezogen hat, so vermute ich, ist der Unsicherheit und den Selbstzweifeln geschuldet, und auch der Versagensangst vor dem immer so schrecklich proklamierten Referendariat danach. Das Studium war quasi wie die damalige Schulzeit: man hatte eine gewisse Sicherheit, Struktur, Ordnung im Leben und die fällt nun mit Beendigung des Studiums abermals wieder weg. Es ist nicht so, dass ich faul gewesen wäre, oder extra lange studiert hätte: die lange Studienzeit ergab sich eigentlich zwangsweise aus einem Fachwechsel, einem 1-jährigen Auslandsaufenthalt und einem Wechsel der Prüfungsordnung (da das alte Staatsexamen ja abgeschafft wurde).


    Es hat mich sozusagen also immer wieder etwas zurückgeworfen.


    Zusätzlich zum nahenden Studienabschluss gesellen sich bei mir psychische Probleme dazu. Vermutlich ist das gar nicht mehr verwunderlich, nach dem, was ich bislang schon so berichtet habe. Die anfangs doch immer so gut verdrängte Frage nach meiner Sexualität war natürlich immer da im Hintergrund und wurde mit den Jahren auch immer stärker. Genoss ich es anfangs für mich alleine zu sein und einfach meine Freiheiten und meine Kontrolle zu haben, so kehrte sich dies nun allmählich ins Gegenteil um: ich wurde zunehmend einsamer und ich sehne mich mehr und mehr nach Partnerschaft und nach Beziehung. Klassenkameraden von mir fangen bereits an Kinder zu bekommen, in eigene Wohnungen/Häuser zu ziehen und ich hocke abwechselnd in meiner kleinen Stundetenbude oder bei meinen Eltern zuhause und schlage mich durch die noch anstehenden Semester.


    Mein Bruder, 4 Jahre jünger als ich, hat einen geradlinigen Musterweg hingelegt: Abitur, Bachelor, Master, arbeitet jetzt im Finanzwesen bei einer gut angesehenen Bank, hat eine Freundin seit 8 Jahren - alles super. Vorzeigekind. Leben im Griff, perfekt.


    Was ist mit mir? Nun 30 geworden, Studium immer noch nicht fertig, noch dazu besteht eine sehr große Chance, dass ich den Berufszweig, für den ich nun 10 Jahre meines Lebens als Studium verschwendet habe, vielleicht gar nicht dauerhaft antreten oder vielleicht auch von vorneherein gar nicht erst antreten möchte. Beziehungslos, alleine, voller Selbstzweifel, Versagensängsten, Sorgen, muss immer noch von den Eltern finanziell unterstützt werden, total chaotischer Lebenslauf nach Beendigung der Schule. Ich fühle mich einfach nur noch als großen Versager!!


    Meine Eltern wissen noch gar nichts von dem Plan, den ich heimlich schon schmiede: ich habe vor, nach Beendigung des Studiums in einem halben Jahr eine Ausbildung zu beginnen, einerseits als "Backup", damit ich einfach noch einen Plan B in der Hinterhand habe, weil ich mich aufs Lehramt alleine nicht verlassen will, nicht verlassen kann. Die Frage ist natürlich aber: finde ich mit 30 und einem abgeschlossenen Lehramtsstudium überhaupt noch eine Ausbildung?


    Meine Ängste und Sorgen wachsen, dass der Zug hierfür schon abgefahren ist. Dass ich jetzt entweder die Lehramtsschiene weiterfahren muss, oder aber mich den Rest meines Lebens mit Niedriglohn-Jobs rumschlagen muss. Sicheres und gutes Leben Fehlanzeige.


    Meine psychischen Probleme sind vermutlich aufgrund dieser ganzen Konstellationen mehr und mehr prominent geworden: schon seit 4 Jahren leide ich hin und wieder an psychosomatischen Beschwerden, vermutlich aufgrund einer Angststörung. Angst vor Krankheiten, Versagensängste, Zukunftsängste. Anfang diesen Jahres fasste ich mir ein Herz und ging in die psychosomatische Ambulanz. Man diagnostizierte mir eine hypochondrische Angststörung. Mittlerweile habe ich auch schon 2 Sitzungen bei 2 verschiedenen Psychologinnen hinter mir, aber die waren eher mittelmäßig, ich hatte nicht den Eindruck, dass es mir dauerhaft helfen könnte.


    Zudem kam mit diesem Schritt eine erneute Angst hinzu: jetzt habe ich mir meine Verbeamtung versaut, denn ich habe psychologische Sitzungen (selbst wenn es nur 2 waren) in Anspruch genommen. Ich habe mir also nun noch mehr Steine in den für mich eh schon sehr steinigen Lehramtsweg gelegt.


    Leider muss ich sagen, spielen meine Eltern auch ihren Teil zu dieser verfahrenen und für mich so furchtbaren Situation bei: zwar unterstützen sie mich finanziell, wo sie können (und das selbst aufgrund meines deutlich überzogenen Studiums), allerdings ist es leider auch so, dass besonders mein Vater sehr sehr gut verdient als Selbstständiger und ich mir deshalb vermutlich eine Art Erwartungsdruck aufgebaut habe, besonders, was finanzieller Wohlstand und Einkommen angeht.


    Meine Eltern, bzw. besonders mein Vater, sind also quasi extremst fixiert auf diese Verbeamtung und ständig muss ich mir anhören, dass meine Besuche bei diesen "Psychotanten" meine künftige "Karriere" ruinieren würden. Meine Einwände, dass die Verbeamtung überhaupt nicht das Essentielle am Lehramt sei und in vielen Bundesländern überhaupt gar nicht per se verbeamtet würde, werden sofort gekontert mit anekdotischen Erzählungen von seinen Clienten/Kunden, welche er finanziert, unter welchen wohl auch Lehrer sind, dass er da genau weiß, wie die Einkünfte zwischen verbeamteten und nicht-verbeamteten Lehrern liegen und ob ich dann mit meinen "zwei fünf" monatlich als angestellter Lehrer glücklich sei und jährlich über die Sommerferien "zum Jobcenter rennen" wollte, um sich Bezüge für die Dauer der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien zu holen.


    Da dies natürlich nur auf Lehrer mit nicht-befristetem Angestelltenverhältnis zutrifft, habe ich erwähnt, aber es ist einfach total mühsam, dagegen anzugehen, vor allem, weil diese geschissene Verbeamtung und überhaupt dieses geschissene Lehramt momentan so überhaupt NICHT meine wichtigste Sorge ist!! Ich habe grade viel eher Sorge, dass ich gesundheitlich abrutsche und überhaupt nicht mehr auf die Beine komme und dann tatsächlich noch zum Sozialfall werde!


    Ich weiß nicht, wie ich so "astray" gehen konnte in meinem Leben, was wohl passiert ist, was ich wohl falsch gemacht habe... Ich fühle mich einfach nur richtig schlecht, mir gehts gesundheitlich scheiße, habe einen total unklaren und uneinheitlichen Lebenslauf seit Beendigung der Schule und stehe nun nach 10 Jahren Studium da und weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll und kann...


    Es tut mir leid für diesen mäandernden Schwall an Text. Aber ich musste es einfach mal rauslassen!

    Liebes Forum,


    der folgende Text könnte etwas länger werden - ich muss einfach mal alles von der Seele schreiben (und ich schreibe diesen Text auch in Tränen, aber ich sehe das auch als eine Art Bewältigungsstrategie. Schreiben ist ja quasi auch schon eine Art Bewältigung). Dabei weiß ich nicht mal, ob ihr der richtige Ansprechpartner seid... Vielleicht gehört das eher in ein Psychologie-Forum, oder Medizin-Forum, aber da es ja dennoch auch was mit Lehramt zu tun hat, schreibe ich nun hier und versuche mich so kurz wie möglich zu halten - das Kürzeste, damit ihr dennoch was damit anfangen könnt. Ich werde diesen Text in mehreren Posts abschicken, um es lesefreundlicher zu gestalten.


    TEIL 1


    Mir geht es gar nicht gut zurzeit, eigentlich schon seit langer Zeit nicht, aber richtig prominent wurde das jetzt erst dieses Jahr und Corona hat natürlich noch seinen Teil dazu beigetragen. Nicht, dass ich mich damit infiziert hätte, aber die ganze Situation belastet mich psychisch zusätzlich zur eh schon seit Jahren psychischen Niedergeschlagenheit. Zudem habe ich mittlerweile auch psychosomatische Beschwerden, also körperliche Beschwerden, für die es auch nach zig Untersuchungen und mittlerweile über 3000€ an Arztrechnungen bisher keine medizinische Ursache zu geben scheint. Wo fange ich an??


    Ich bin männlich, vor 6 Monaten 30 geworden und befinde mich in den Endzügen meines (vor ewig langer Zeit (2011) angefangenen) Gymnasialstudiums in den Fächern Englisch und Deutsch. Studienabschluss wird (wenn hoffentlich nichts mehr dazwischen kommt, das mich zwingt, nochmal ein Semester zu verlängern) Juli 2021 sein - es werden also 10 Jahre Studium sein, doppelt so lange wie es die Regelstudienzeit für Lehramt vorsieht... Möglicher Ref-Beginn wäre also Januar 2022 (zu dem Zeitpunkt werde ich dann bereits kurz vor dem 32sten Geburtstag stehen).


    Sehr oft stelle ich mir in letzter Zeit die Frage, wo es eigentlich angefangen hat in meinem Leben, so chaotisch und bergab zu gehen und ich finde keine eindeutige Antwort dafür. Ich hatte während der eigenen Schulzeit bereits mit großen Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen - dies führe ich auf damaliges Mobbing zurück und eventuell auch auf die damals schon in der Pubertät allmählich aufflackernden Erkenntnis, dass ich womöglich anders bin, als andere. Im Sinne von: ich hatte damals bereits latent die Befürchtung und sicherlich auch schon die innere Erkenntnis, dass ich wahrscheinlich sexuell eher zum gleichen Geschlecht hingezogen sein könnte als zum anderen. Ich wollte mich damit aber damals partout nicht befassen und redete mir selbst immer sehr stark ein, dass dies wohl einfach nur irgendwelche grundlosen Sorgen sein würden, also verdrängte ich diese mir angsteinflößenden Gedanken einfach immer, quasi nach dem Motto: wenn ich es nicht an mich heranlasse, dann ist es auch nicht wirklich da.


    Das hat eigentlich auch immer gut funktioniert, aber natürlich fiel mit der Zeit auf, dass ich offensichtlich im Gegensatz zu anderen meiner Altersklasse keine Beziehungen führte und anfängliche Nachfragen von meinen Eltern und Verwandten tat ich halt stets mit der mir sehr zu Pass kommenden Floskel "es kommt halt, wenn's kommt" ab. Mittlerweile fragen sie auch gar nicht mehr. Eventuell denken sie sich ihren Teil, oder aber glauben, ich sei in dieser Hinsicht vielleicht einfach sonderbar. Ein Eigenbrödler oder Einsiedler vielleicht. Ich selber für mich fand das auch anfangs gar nicht wirklich störend, denn die Frage nach Beziehungen und der damit unweigerlich verknüpften Auseinandersetzung mit meiner eigenen Sexualität konnte man auch irgendwann mal noch angehen, zuerst stand mal der Schulabschluss an, wofür man seine volle Zeit und Energie brauchte, danach dann das Studium, wo man ebenfalls wieder keine Zeit und Energie haben würde für solche Sachen wie Beziehungen oder Identitätskrisen...


    Ein markanter Punkt, den ich so als ersten Wendepunkt im Leben bezeichne, der vermutlich maßgeblich zur aktuellen Chaossituation beigetragen hat, war wohl der Wegfall der Schule nach Erlangen des Abiturs. Eine sichere Konstante in meinem Leben, in der (rückblickend) die Welt noch in Ordnung war, trotz meiner damals schon vorherrschenden Selbstzweifel. Nach der Schule kam dann die erste gezwungene Auseinandersetzung mit mir selbst: wie soll es weitergehen mit mir? Was will ich?

    Unsicher wie ich war, konnte ich mir nichts vorstellen, das beruflich selbst auch unsicher und risikobehaftet sein würde, am liebsten wollte ich die Sicherheit der Schulzeit zurück haben. Ein absolviertes Freiwilliges Soziales Jahr in einem Kinder- und Jugendheim hat mir sehr gefallen, das gab mir zum allerersten Mal auch wieder etwas Selbstsicherheit und Mut zurück, denn ich war dort Verantwortungsperson für (unter mir stehende) Kinder und Jugendliche. Man war so zufrieden mit mir, dass man mir ein Duales Studium dort anbot, das ich auch beinahe angenommen hätte. Aber mein Wunsch nach Sicherheit und Ordnung, gepaart mit auch gutem Einkommen ließ mich dann doch hardern: der soziale Sektor ist leider schlecht bezahlt, die Arbeit dort im Heim wäre Schichtbetrieb, also auch an Wochenenden und Feiertagen, und durch die wöchentlich wechselnden Arbeitstage gäbe es auch keine große Planungssicherheiten für künftige Vorhaben, etwa Treffen mit Freunden, etc.


    So kam ich also zum Lehramtsstudium, mehr aus Gründen der Sicherheit (Verbeamtung, gutes Einkommen, geregelte Arbeitszeiten, familienfreundlich) als aus wirklicher Überzeugung, denn ans Lehramt dachte ich vorher sonst noch nie. Doch immerhin wäre dies auch eine Art von Arbeit mit Jugendlichen und im Jugendheim kam ich ja auch gut mit (tlw. sogar sehr schwierigen und auffälligen) Kindern klar, da würde Lehramt ja sicher auch machbar sein - so dachte ich.


    Von Studienbeginn bis heute kurz vorm Abschluss plagten mich jedoch immer wieder Selbstzweifel und Unsicherheiten: war diese Entscheidung richtig? Werde ich in diesem Bereich dauerhaft glücklich werden? Die eigentlichen Studieninhalte, das muss ich ehrlich sagen, interessierten bzw. interessieren mich eigentlich eher mittelmäßig: zwar habe ich einen Schnitt im oberen bis mittleren 1er-Bereich in meinen Fächern, aber kein einziger der Studieninhalte (mit Ausnahme vielleicht der Bereich "Jugendsprache" im Bereich germanistischer Linguistik) wäre jetzt etwas, mit dem ich mich zuhause im privaten Bereich auch nur ansatzweise freiwillig beschäftigt hätte, wenn ich nicht vom Studium her gezwungen gewesen wäre. Weder Goethe, Schiller oder Shakespeare, noch irgendwelche Theorien zu Zweitspracherwerb oder Morpheme, Allophone und Co sind Bereiche, mit denen ich mich aus reinem intrinsischen Interesse auch außerhalb des Studiums groß befassen würde.


    Und so wuchsen meine Zweifel am eingeschlagenen Weg. Sollte eine künftige Lehrkraft sich nicht doch auch für die fachlichen Inhalte intrinsisch interessieren? Zwar habe ich einen 1,x Schnitt, aber das sagt ja bekanntlich auch nicht viel aus. Es liegt zudem in meiner Natur, die Sachen, die ich angefangen habe, auch so gut es geht zu bewältigen. Schulpraktika liefen ganz gut, man war dort auch zufrieden mit mir - ich selber fand es nun zwar auch nicht wirklich furchtbar, dort vor der Klasse zu stehen, aber ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, ob ich das den Rest meines Lebens tun möchte und mich vor allem in Stoff einarbeiten zu müssen, etwa Literatur wie Goethe, Kafka, Mann etc., der mich jetzt so aus dem Bauch heraus eigentlich gar nicht wirklich packt. Und man sagte uns mal, dass, um einer Klasse ein Werk schmackhaft machen zu können, man es selbst wirklich mögen muss - denn die Schüler merken wohl, ob man selbst vom Inhalt überzeugt ist und dafür brennt, oder ob man halt einfach den Lehrplan abklappert und es einem im Grunde piepegal ist, ob da jetzt Goethe, Herr der Ringe oder Die Eiskönigin draufsteht.


    Warum habe ich das Studium nicht vorzeitig abgebrochen? Weil ich erstens die Dinge, die ich anfange, auch möglichst ordentlich und sauber abhaken möchte und zweitens ich auch nicht vorschnell mir dadurch den Weg ins Lehramt verbauen wollte - mit einem abgeschlossenen Studium hätte ich zumindest immer die Tür noch offen, um doch mal noch ins Lehramt zu gehen.


    Teil 2 folgt.

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