Mach dir keine Sorgen Galileo100 ... Solche Reaktionen kommen in diesem Forum einfach manchmal ziemlich random vor. Ich finde die Frage eigentlich auch sehr interessant.
OT, aber muss ich hier mal wieder loswerden:
I call bullshit. Ich kenne viele promovierte Chemiker, die mit über 40 unter 3000 netto bleiben und viele Biologen, die froh sind, überhaupt einen Job zu haben, der über 2000 netto kommt. Ingenieure sind IM DURCHSCHNITT auch keinesfalls über verbeamteten Lehrern bei netto.
Sehe ich bei meinen Kommilitonen und sonstigen Umfeld völlig anders in der Realität. Da sind fast alle aus dem MINT-Bereich bei einem ähnlichen (oder maximal leicht niedriger liegendem) Netto-Einstiegsgehalt. Und nach maximal 5 Jahren nach dem ersten Positions- oder Arbeitgeberwechsel haben sie die Lehrer längst überholt. Und ab da geht es nur noch steil bergauf mit dem Netto, im Gegensatz zu den Lehrkräften.
Außerdem sind die Arbeitsbedingungen super wegen des Mangels an Qualifizierten.
Nur als Beispiel meine Partnerin (Bio-Studium) und ihre Einstiegs-Bedingungen im MINT-Bereich:
- knapp höheres Einstiegsgehalt (Netto) als verbeamtete (!) Lehrer mit günstiger PKV
- 100% Home Office mit freier Wahl des Wohnortes (Gott sei Dank für mich), trotzdem Möglichkeit jederzeit im Büro zu arbeiten.
- Gleitzeit, idR macht sie 9 bis 17 Uhr. Das heißt natürlich auch, dass sie erst 8.45 aufsteht, wenn sie möchte. Dabei interessiert es keinen, ob sie wirklich die gesamte vertragliche Arbeitszeit ausschöpft, solange die Aufgaben erledigt sind. Andersrum, sollte sie ganz selten mal länger für die Aufgaben brauchen, werden halt Überstunden aufgeschrieben. Minusstunden allerdings nicht wirklich.
- Für die ersten Monate selbst ausgesuchte, temporäre Unterkunft zur Wohnungssuche (Hotel/AirBnB/...) komplett bezahlt
- Sämtliche Arbeitsmaterialien gestellt (2 Wochen vor Arbeitsbeginn kam eine Lieferung mit Laptop plus Zubehör, Iphone, 2. Bildschirm, Headset, Rucksack für gelegentliche Reisen zu Kunden, ergonomischer Bürostuhl, usw. Wir hatten mal ausgerechnet, im Wert von locker über 3500€ insgesamt)
- Dienstwagen komplett selber zusammenstellbar, bspw. Elektro oder Hybrid auch möglich, und privat nutzbar (Abzüge im Netto oben schon einberechnet)
- usw.
Der Rest schaut nicht viel anders aus. Und überarbeiten tut sich da überhaupt niemand aus meinem Bekanntenkreis - weil es ja so oft dann heißt "Ja, aber die müssen dafür ja dann 60-Stunden Wochen machen!" - Nope.
Aber vielleicht besteht ja mein gesamter Freundeskreis nur aus absoluten Überfliegern, Glücks- und Einzelfällen. Die Wahrscheinlichkeit dafür halte ich aber für gegen null tendierend.