Hey Nikoo,
ich habe auch lange mit den Gendanken zum Abbruch gekämpft. Die Gedanken kamen schon früh am Anfang des Refs, aber ich habe mir dann nochmal gesagt: "Du hast jetzt lange daraufhin gearbeitet, warte wenigstens mal noch 2-3 Monate ab. Vielleicht ist es ja nur jetzt so schlimm und wird besser. Und außerdem, wer will denn schon einen Lehrer irgendwo anders in der Wirtschaft haben, falls ich abbreche."
Nun, besser wurde es nicht. Aber die Angst, sein ganzes Leben wegzuschmeißen, wenn man jetzt einen neuen Weg einschlägt, die blieb natürlich trotzdem vorerst.
Nach vielen Gesprächen mit Freunden und Bekannten, die selber auch einige Erfahrung in verschiedensten Bereichen im Recruiting haben, wurde mir allerdings immer mehr klar: Das Lehramtsstudium ist nicht annähernd so eine Sackgasse, wie man sich das gerne einredet. Menschen mit Köpfchen und eventuell noch didaktischen Fähigkeiten sind sehr gefragt.
Daher habe ich dann nach knapp der Hälfte des Refs abgebrochen. Die letzten 2 Monate habe ich mich noch ein bisschen weitergebildet, um zukünftigen Arbeitgebern zeigen zu können, dass ich den nötigen Biss habe und mir neues sogar nebenberuflich aneignen kann.
Und siehe da. 3 Bewerbungen geschrieben, 3 Angebote bekommen (1x direkter Quereinstieg, 2x bezahlte Praktika). Den direkten Quereinstieg hab ich dann genommen.
Der Ausweg ist also da. Lass dir davor keine Angst machen. Besonders nicht von dir selbst. Aber es kann natürlich auch nicht schaden noch ein paar Wochen abzuwarten, ob es besser wird, bevor man zu schnell umsattelt. Mir hat das auch nochmal Gewissheit für die richtige Entscheidung gegeben.
Fußnote: Ich weiß, meine Schreiberlaubnis hier im Forum ist damit verwirkt, aber ich würde meine Erfahrung für die vielen Refis mit ähnlichen Gedanken gerne demnächst noch einmal in einem Abschiedspost festhalten, wenn mir das gestattet ist.