Beiträge von wieder_da

    Dem geht es gut, es lässt dich grüßen.


    Ich kenne das Malkreuz nur vom Blick in die Ukraine und die DDR. Keine Ahnung, ob das heute irgendwo unterrichtet wird. Ich würde die Frage trotzdem so beantworten: Nach den beiden Multiplikationen stehen die beiden Produkte so übereinander, das gleich schriftlich addiert werden kann. Dass die Kinder - um bei deinem Beispiel zu bleiben - im Kopf zunächst 4 * 20, dann 4 * 6 und schließlich 80 + 24 rechnen, würde ich eher als Ziel eines längeren Prozesses sehen. Da muss man erstmal hinkommen und dazu finde ich das Malkreuz gar nicht schlecht.

    Ich wusste gar nicht, dass man Rechnen so kompliziert lernen kann....

    (oder kommt mir das nur so vor, weil nicht mehr alles aus der Unterstufe erinnere?)


    Jedenfall habe ich in dem verlinkten pdf kein Malkreuz gefunden, also nichts, was ich rein optisch mit einem Kreuz verbinden würde...

    What? Ganz oben auf der ersten Seite ist das Malkreuz, zwischen Timmi und dem Hund mit der langen Nase.


    Nein, das ist nicht kompliziert. Man zerlegt einfach den ersten Faktor in Zehner und Einer und nimmt diese einzeln mit dem zweiten Faktor mal. 15 Minuten in einer durchschnittlichen 3. Klasse und die Hälfte der Kinder wird einzelne Aufgaben so fehlerfrei rechnen.


    Nochmal der Link: https://didaktik.mathematik.hu…ik_2018_02_16_split_2.pdf


    Auf den allerersten Blick war es für mich auch befremdlich. Ich denke aber, das liegt daran, dass wir in der Schule andere Rechenverfahren gelernt haben. Für Grundschullehrer ist es, glaube ich, eine wertvolle Erfahrung, sich mal solche fremden Rechenverfahren anzusehen. Um ein bisschen zu erleben, wie es sich für Kinder anfühlt, denen ein Rechenverfahren zum ersten Mal präsentiert wird.

    Das ist wohl nicht einheitlich definiert? Lehrerschmidt versteht darunter eine ganz normale Rechentabelle: https://www.youtube.com/watch?v=B-WfGnQ6n5Y

    Stimmt. Er schreibt aber auch „Das Malkreuz ist eine tolle Aufgabenstellung, um Zusammenhänge zu veranschaulichen.“ Bei Antimon klingt es mir schon sehr nach Rechenverfahren:

    Frag den Schüler mal, ob er dir erklären kann, wie das Malkreuz funktioniert. Ob er weiss, warum welche Zahl wo eingetragen wird. Und ob ihm bewusst ist, dass jede andere Notation zur schriftlichen Multiplikation mathematisch gesehen genau das gleiche meint.

    Nochmal die Frage: Wieso überhaupt die schriftlichen Verfahren einführen? Damit man als Kellner im Nebenjob schneller rechnet ohne Taschenrechner

    Ich wäre hier, glaube ich, ganz konservativ und würde antworten: Weil es zur Allgemeinbildung gehört und dieses Wissen nicht verloren gehen oder zu einem elitären Wissen werden darf.


    Du fragst nach einem konkreten Zweck und ich finde das in solchen Fällen eigentlich auch berechtigt. Tatsächlich müsste ich auch lange überlegen, wann ich das zuletzt außerhalb der Schule etwas schriftlich gerechnet habe. Aber: In drei, fünf oder zehn Jahren werden wir unsere E-Mails, Kurznachrichten und Hausarbeiten für die Uni einsprechen können, ohne dass wir noch per Hand Veränderungen vornehmen müssen. Sollte man ab diesem Zeitpunkt den Rechtschreibunterricht einstellen?

    Was mich auch interessiert:

    Muss es das eine Verfahren sein oder könnt ihr damit leben, dass das Verfahren anders aussieht, wenn das Ergebnis stimmt?

    Müssen Ukrainer:innen umlernen oder schreiben sie ihren Weg auf andere nachvollziehbare Weise auf?

    Ab wann ist der Rechenweg bei einfacheren Aufgaben nicht mehr im Fokus?

    Die Ukrainerin in meiner kleinen Sprachfördergruppe schreibt bereits bei drei Summanden (schriftliches Addieren) erstmal zwei Summanden auf. Unterm dem Strich notiert sie deren Summe und darunter den dritten Summanden.

    Finde ich völlig OK, obwohl wir es den Kindern so nicht zeigen.


    Wir haben leider keine Kinder, die schriftliches Subtrahieren, Malnehmen oder Teilen bereits in der Ukraine gelernt hätten … mit den halbschriftlichen Rechenverfahren fremdeln sie etwas. Sie rechnen ziemlich viel und ziemlich sicher im Kopf. Da erwarte ich jetzt schon, dass sie mir auch mal Rechenwege aufschreiben und auch mal überschlagen, obwohl sie das Überschlagen gerne weglassen und mir gleich das Ergebnis sagen möchten.


    Meiner Erfahrung nach werden in der Ukraine schon früher schwierige Aufgaben gerechnet, einige Kinder bekommen wohl in der Grundschule schon die Potenzschreibweise vermittelt. Dafür fehlt das Entdeckende, Reflektierende dort wohl so ziemlich.

    Eine atemberaubend innovative Idee. Danke dafür.

    Das ist wohl ironisch gemeint? In der Praxis habe ich es in fünf Jahren Grundschule nicht erlebt, dass meine Grundschule und die weiterführenden Schulen sich konkret über Inhalte und Kompetenzen ausgetauscht hätten, die zum Beispiel a) am Anfang von Klasse 5 zwingend vorausgesetzt werden oder b) die in Klasse 5 ohnehin nochmal ausgiebig thematisiert werden.

    Die Studien würde ich gerne sehen.

    Mit Studien kann ich nicht dienen, aber in meiner 3. Klasse kommen die Antworten auf Aufgaben wie 4 * 9 oder 7 * 8 mal innerhalb von zwei Sekunden. Wenn Kinder etwa 9 + 10 + 8 + 9 rechnen oder 9 + 8 + 7 + 9 + 8 + 7 + 8, dauert das fünf, zehn, fünfzehn oder zwanzig Sekunden.


    Natürlich gibt es Kinder, die 4 * 9 oder 7 * 8 nicht wie aus der Pistole geschossen beantworten. Das sind dann aber auch die Kinder, die nicht zuverlässig im Kopf 9 + 9 + 9 + 9 oder 8 + 8 + 8 + 8 + 8 + 8 + 8 rechnen können.

    Auwei, dass es in Mathe aber um mehr geht als ein Verfahren auswendig zu lernen, ist hoffentlich auch klar?

    Es gibt Kinder, für die es der richtige Weg ist, einen Rechenweg vorzugeben, weil sie ansonsten mit der Auswahl des geeignetsten Rechenwegs überfordert wären.

    In meiner Klasse gibt es Kinder, die 317+79, 216+63 und 391+44 auf drei verschiedenen Wegen rechnen würden. Toll! Andere würden immer zunächst die Zehner und dann die Einer addieren. Auch OK!

    Unser Lehrwerk setzt stark auf entdeckendes Lernen und das Ausprobieren verschiedener Rechenwege. Wenn ich das alles allen Kindern vorsetzen und nicht ein bisschen steuern würde, würden einige Kinder am Ende gar keinen Rechenweg sicher beherrschen.

    Und bei dem Thema soll z.B. die Sprechweise des Aufteilen genutzt werden, die "0-Mal Sprechweise statt "Geht-nicht-Sprechweise", es soll operativ geübt werden, aktiv-entdeckend unterrichtet werden, Strategiekonferenzen gehalten werden, generell viel gemeinsam gerechnet werden.... Und wenn ich das nicht wissen würde und dann die schriftliche Division durchnehme und die Kinder es überhaupt nicht verstanden haben, ich es durch die Klassenarbeit komplett zurückgespiegelt bekommen habe und dann merke: Ich habe das Thema einfach nicht richtig behandelt, die Kinder konnten das durch meinen Unterricht nicht verstehen - was mache ich dann? :D Ich hoffe es war so verständlich

    Ach, bla und blubb. Du machst einen sehr (selbst)reflektierten Eindruck. In der Praxis wirst du das Verfahren einführen, dich mehr oder weniger mit deinen Teamkolleginnen darüber austauschen, bereits im täglichen Matheunterricht (!) auf Missverständnisse oder ausbleibendes Verständnis stoßen und dir Gedanken machen, wie du dem in den verbleibenden 10 oder 15 Stunden bis zur Mathearbeit begegnest. Das wird schon.


    Unabhängig davon wirst du es vielleicht vier oder acht Jahre später in einem anderen Durchgang etwas anders angehen. So oder so werden einige Kinder das Verfahren schnell anwenden können, einige aber auch bis zum Ende der 4. Klasse nicht … so ist das manchmal.

    Plattenspieler, welche meiner Aussagen verwirrt dich denn? Du wirst von meinem Beiträgen öfter mal verwirrt, äußerst dich aber weiter nicht dazu. Vielleicht könntest du meine Beiträge einfach blockieren, so als Selbstschutz? 🤷‍♂️


    EDIT: Zwei Beiträge weiter oben gab es den genannten Verwirrt-Smilie von Plattenspieler, jetzt isser weg 🤷‍♂️

    Aha, verglichen wird weiterhin mit anderen Berufen.

    Dann ersetze „Vergleich“ durch „Gleichsetzung“. Vergleichen kann man vieles, aber man kann nicht den Seiteneinstieg in den Lehrerberuf mit dem Seiteneinstieg in den des Richters gleichsetzen.


    Sie sind also nicht allein im Fach versiert, sondern noch in vielen weiteren Disziplinen, die auch alle Teil des Studiums wie auch des Examens waren.

    Warum kann man das nicht als Spezialisierung ansehen?

    Die Begriffe sind einfach nicht miteinander vereinbar. Man ist entweder Spezialist oder Generalist, aber ein Spezialist qua Generalisierung, wie du das schreibst, das ist ein Oxymoron.


    Warum wird dem die Fachlichkeit und die Professionalität abgesprochen?

    Ich schrieb ausdrücklich „Damit ist keine Abwertung des Lehrerseins verbunden. Genausogut könnte man einen Richter, Neurochirurgen oder Luft- und Raumfahrtingenieur einen Fachidioten nennen, weil er eben nur eine Sache kann/kennt, die aber bis ins Detail.


    Wenn Lehrkräfte so viele Schnittmengen haben und es so einfach ist, einen anderen Beruf berufsbegleitend zu erlenen, dann könnten ja Lehrkräfte auch in alle Berufe wechseln, die eine Schnittmenge mit ihrer Ausbildung haben,

    sie könnten also berufsbegleitend mit Learning by doing als Psycholog:innen oder Richter:innen arbeiten oder in einem Beruf, dessen Studium einen Schnittmenge zu einem Fach der Lehrkraft hat.

    In welchem Lehramtsstudium lernt man denn einen nennenswerten Anteil - sagen wir mal wenigstens 40% - der Inhalte, die im Jurastudium vermittelt werden? Oder im Psychologiestudium? Verlinke gerne mal eine Studienordnung.


    Andere Beispiele fielen mir allerdings ein. Wer Germanistik auf Lehramt studiert, hat je nach Schwerpunktsetzung einige Schnittmengen mit dem, was jemand an einer Journalistenschule lernt oder in einem einschlägigen Studium. Aus eigener Erfahrung: Wenn die Arbeitsergebnisse stimmen, dann kann man in diesem Bereich auch ohne einschlägige Ausbildung Fuß fassen. Mir fällt auch jemand ein, der ohne spezifische Ausbildung etwas überarbeitet hat, das jahrzehntelang unverändert gebaut worden war. Jetzt baut ein Unternehmen Prototypen. Das alles, weil er mit seiner „Erfindung“ einzigartige Messwerte erreicht und eben nicht, weil ein spezifisches Diplom an seiner Wand hängt. Dass derart auf den fünf bis fünfundvierzig Jahre zurückliegenden Ausbildungsweg geschielt wird und die täglichen Arbeitsergebnisse fast völlig außen vor bleiben, das kenne ich so nur vom Lehrerberuf.

    Wie immer auch der Vergleich mit anderen Berufen: Wir haben Ärztemangel. Bitte auch Bachelorabsolventen in verwandten Fächern als Assistenzärzte. Die Justiz hat auch Personalmangel: Warum keine Bachelorabsolventen als Richter?

    Wie immer sind diese Vergleich ungeeignet, vor allem der mit dem Richter. Das sind hoch spezialisierte Berufe. Lehrer dagegen sind Generalisten. Sie haben Fachwissen in zwei, drei vier Fächern, didaktisches Wissen und Kompetenzen, pädagogisches Wissen und Kompetenzen, ein Grundwissen in Psychologie, Schulrecht und und und. Es ist viel wahrscheinlicher, dass jemand mit seinem Studienhintergrund eine große Schnittmenge mit solchem Lehrerwissen hat, die dann in zwei, drei, vier Jahren berufsbegleitender Ausbildung und Learning by doing ausgebaut werden kann, als das bei einem Richter der Fall ist, der mit den aktuellen Rechtsnormen und der Rechtsprechung in seinem Staat bis in Details vertraut ist. Oder bei Neurochirurgen. Oder bei Luft-und-Raumfahrtingenieuren.


    Damit ist keine Abwertung des Lehrerseins verbunden. Genausogut könnte man einen Richter, Neurochirurgen oder Luft- und Raumfahrtingenieur einen Fachidioten nennen, weil er eben nur eine Sache kann/kennt, die aber bis ins Detail.


    Und mit den Mikätzchen hat all das wirklich gar nichts zu tun. Die haben in den 60er (?) Jahren nach einer „Ausbildung“ unterrichtet, die einige Monate umfasste. Voraussetzung war - Achtung - das Abitur.

    Unsere Schulrätin (ebenfalls NRW) ist für rund 30 Grundschulen zuständig. Sie leitet eine Behörde. Unsere Schulleitung kontaktiert sie bei besonderen Einzelfallentscheidungen und in wichtigen, grundlegenden Fragen. Ich denke nicht, dass es überhaupt möglich ist, Sie als Lehrkraft persönlich zu sprechen. Ich wüsste auch nicht, welche Fragen man mit ihr als Lehrer:in persönlich klären könnte/sollte/müsste.

    Diese Pulte habe ich nur herausgesucht, weil ihr gerne aus dem Pult heraus digital aufnehmen möchtet. Sonst könnte ich dazu nichts sagen:


    https://www.thomann.de/de/zoom_livetrak_l_12.htm

    https://www.thomann.de/de/presonus_studiolive_ar12c.htm


    Ansonsten ein Mischpult in dieser Art und Größe:


    https://www.thomann.de/de/soundcraft_signature_12mtk.htm

    https://www.thomann.de/de/allen_heath_zed18.htm


    Ich wollte eigentlich ein Mischpult von Mackie verlinken, Thomann bietet aber gerade keins an. Ein Mackie Pult mit ausreichend vielen Kanälen könnt ihr mit gutem Gefühl kaufen, auch ein älteres Modell.


    Entscheiden müsst ihr, ob ein Effektgerät im Pult verbaut sein soll oder ob ihr für Effekte ein externes Gerät einschleift. Bzw. für den Effekt, ihr braucht wahrscheinlich nur etwas Hall/Reverb.


    Für die Verstärkung sind solche aktiven Säulensysteme sehr angesagt. Wiegen nicht viel und brauchen nicht viel Platz. Bei „akustischer“ Musik ist sowas eine sehr gute Lösung:


    https://www.thomann.de/de/bose_l1_compact.htm


    Ihr bräuchtet natürlich zwei davon ;)

    Für den Einstieg in Scratch gibt es auch einen Kurs, der sich an Lehrer richtet: https://ocw.tudelft.nl/courses…tch-programming-teachers/ Kann man machen, ist aber eher etwas für Primarstufe und Sek I.


    Mit Scratch geht schon einiges, als Naturwissenschaftlerin in der Sek II wäre Calliope vielleicht interessanter … führt aber m. E. beides etwas weg von der Frage nach einem eigenen Einstieg ins Programmieren. Ich würde mir schon mal eine Programmiersprache ansehen, und wenn es in der Summe nur für 20 Stunden ist, damit man dann hinterher in den bunten Blöcken von Scratch und Calliope die Konzepte wiederentdeckt, die man z. B. bei der Arbeit mit Python kennengelernt hat.

    Ich habe diese beiden Kurse einmal gemacht: https://www.coursera.org/learn/python und https://www.coursera.org/learn/python-data. So präsent ist mir das nach drei, vier Jahren nicht mehr, aber ich denke, dass man das schon empfehlen kann. Es gibt natürlich mittlerweile sehr viele MOOCs gerade in diesem Bereich.


    Was in so einem Grundlagenkurs natürlich etwas fehlt, ist die praktische Anwendung. Man schreibt Programme, die die Primzahlen bis 1000 auflisten, die Wörter nach der Länge ordnen und dergleichen. Mir wurde einmal dieser Kurs empfohlen, wenn man wirklich gelegentlich Routineaufgaben am Computer durch selbst geschriebene Programme erleichtern will: https://www.udemy.com/course/automate/

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