Beiträge von wieder_da

    Im Grunde hat Karl-Dieter ja recht. Die Qualifikation ist ja eine andere. Das Problem ist, wie du ja auch schreibst, dass aufgrund dieses Unterschiedes ein Gehaltsunterschied von rund 30% besteht (bei E10 vs. A12). Bei gleicher Arbeit.


    Jemand anders hat hier mal darauf hingewiesen, dass man nach der PE zwar gleichartige Arbeit leiste, aber nicht gleichwertige Arbeit. Für die ersten drei, vier, fünf Jahre nach der PE würde ich da sogar zustimmen. Wenn sich jemand dann aber noch nicht das angeeignet hat, was die Kolleginnen aus dem Vorbereitungsdienst mitgebracht haben, ist was schiefgelaufen.

    Ich nehme an, dass du unter 30 bist? Falls ja würde ich grundsätzlich sagen, mach es - mit der Einschränkung, dass ich die Einstellungschancen für Französisch/Geschichte in sechs, sieben Jahren nicht kenne.


    Ich habe selbst mit 27 Jahren ein Lehramtsstudium begonnen, nachdem ich zuvor etwas anderes studiert hatte. Mein erstes Studium war geisteswissenschaftlich, also nicht fest einem Berufsbild zuzuordnen und auch nicht unbedingt mit Jobgarantie und gutem Gehalt verbunden. Ich habe mir das Zweitstudium mit mehreren Jobs finanziert und musste es nach dem Bachelor abbrechen, weil ich das so nicht alles unter einen Hut bekommen habe. Am Ende ist dann aber auf anderen Wegen alles ganz gut gegangen.


    Du hast aber auf jeden Fall die Option, jetzt Vollzeit als Ärztin zu arbeiten und dir Geld zurückzulegen. Ich würde mich informieren, wie es an deinen möglichen Studienstandorten mit der Möglichkeit aussieht, nebenher gutes Geld zu verdienen. Du willst ja wahrscheinlich nicht für 12 € arbeiten gehen. Grundsätzlich lehne ich mich aber, glaube ich, nicht weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass ein Lehramtsstudium Französisch/Geschichte dich eher weniger fordern wird als ein Medizinstudium. Gerade bei der Sprache kommt es natürlich auf deine Vorkenntnisse an. Aber ein halber Tag in der Vorlesungszeit und bis zu 20 Stunden während der Semesterferien werden drin sein.

    Ich finde mit dem, was man macht in Musik ist es sehr unterschiedlich, bei einigen kann man viel singen, tanzen usw. bei anderen Klassen geht besser Theorie, das ist völlig unabhängig von fachfremd oder nicht.

    Der Punkt ist, finde ich jedenfalls, dass man Musiktheorie nicht ohne Praxisanteile vermitteln kann.


    Es ist ja richtig, dass auch Musiktheorie und Instrumentenkunde in den Lehrplänen stehen und auch, dass man sich als Fachfremde dort einarbeiten, aber eben nicht mal so eben ein Instrument lernen kann. Aber wenn man z. B. Notenwerte vermitteln will (Ganze, Halbe, Viertel, Achtel), dann geht das nicht, ohne dass die Kinder auch Rhythmen klatschen und/oder singen. Sonst ist das wie das Erlernen einer Sprache, ohne jemals in dieser Sprache ein Buch zu lesen, ein Lied zu singen, einen Film zu gucken oder ein Gespräch zu führen. Völlig abstrakt halt. Bei mir lernen die Kinder z. B. über Call & Response in Klasse 1 und 2 einen Haufen Rhythmen kennen. Wenn ich dann im 3. Schuljahr mit Notenlehre anfange, fällt es den Kindern leicht, ihnen bekannte Rhythmen in Notenschrift wiederzuerkennen oder auch neue Rhythmen aufzuschreiben.


    Ich finde, die Ta-titi- Sprache von Zoltan Kodaly könnte man sich schon auch als Fachfremder aneignen. Guck mal hier:

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    (Ich habe nur schnell ein Video rausgesucht, das mir ganz gut erscheint.)

    Guck, dass die Kinder möglichst viel Musik machen, durch Singen und Bodypercussion. Fachfremder Unterricht sieht manchmal so aus, dass ein Arbeitsblatt nach dem anderen bearbeitet wird: Zu Bach, Mozart, Beethoven, zum Xylophon, zur Gitarre, zur Geige usw. Das ist dann aber Musikgeschichte und Instrumentenkunde - kann man mal machen, aber im Sportunterricht stehen ja auch keine Sportlerbiographien und Sportgeräte im Mittelpunkt.

    Ach so. Wenn es nur um die fehlende Abspielmöglichkeit geht: Es wäre wahrscheinlich kein Problem, die Inhalte der CD und der DVDs auf den Rechner zu ziehen, der in die digitale Tafel integriert bzw. daran angeschlossen ist.

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir das hier empfehlen: https://www.amazon.de/Kompetenzorientierter-Musikunterricht-Klasse-Stundenbilder-Praxismaterialien/dp/3403070751/ref=sr_1_4?tag=lf-21 [Anzeige]?


    Es gibt weitere Bücher, die in diese Richtung gehen:

    https://www.amazon.de/Musik-für-Minuten-Ausgearbeitete-Überarbeitete/dp/3834662054/ref=sr_1_3 [Anzeige]?

    https://www.amazon.de/Plötzlich-Musiklehrerin-fachfremd-Grundschule-unterrichten/dp/3897604868/ref=sr_1_1 [Anzeige]?


    Was man machen kann, hängt von der Ausstattung ab, davon, ob man im Kreis arbeiten kann und vor allem davon, wir fit man selbst ist. Musik ist ein undankbares Fach für fachfremden Unterricht.

    Wie hast du dich denn beworben? Beim Schulministerium steht ja


    Um an dieser Maßnahme teilnehmen zu können, bewerben Sie sich an einer konkreten Grundschule über das reguläre Stellenausschreibungsverfahren. Die entsprechenden Stellen finden Sie im Einstellungsportal für den Seiteneinstieg LOIS.“


    Oder war das eine dieser Stellen, wo anstelle der konkreten Schule steht „Schulamt für …“?


    Ich finde das auf jeden Fall auch sehr knapp. In der ersten Augustwoche stehen die ersten Termine an und die willst du ja nicht erst am Tag davor erfahren 🤷‍♂️


    Ich hatte dir übrigens geschrieben. Irgendwo siehst du ein Symbol aus zwei Sprechblasen, dort verstecken sich die persönlichen Nachrichten.



    Ich denke, es geht ganz schlicht darum, die personellen Löcher möglicht zeitnah mit allen verfügbaren Mitteln zu stopfen. Doppelbesetzungen und ein höherer Anteil an Ausbildungsunterricht laufen dem halt konträr.

    Das ist genau der Punkt. Bloß … OBAS dient nicht in jedem einzelnen Fall dazu, den absoluten Lehrermangel zu beheben, wie man ihn jetzt an den Grundschulen in NRW hat. Oft kann oder konnte an Schulen der Sek 1 und Sek 2 oder an berufsbildenden Schulen auch nur ein bestimmtes Fach längere Zeit nicht besetzt werden. In solchen Fällen wäre es schon möglich gewesen, dem OBASler in seinen beiden Fächern wenigstens zwei oder vier Stunden Ausbildungsunterricht zu gewähren. Unterm Strich bedeutet ein OBASler mit vier Stunden Doppelbesetzung ja immer noch ein riesiges Plus an Stunden gegenüber einer Nichtbesetzung einer offenen Stelle.


    Bei den OBASlern selbst sind die Voraussetzungen ja auch völlig unterschiedlich. Manche haben noch nie unterrichtet, andere haben jahrelang Vertretungsstellen gehabt und/oder bereits die Pädagogische Einführung absolviert. Alle mit Blick auf Ausbildungsunterricht gleich zu behandeln, ist natürlich einfacher und ja auch sonst die Realität in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Sinnvoll ist es deswegen nicht unbedingt.

    Ich fange auch im November an, nachdem ich dann schon mehrere Jahre an der Grundschule gearbeitet habe. Darauf, dass es keine fünf Stunden Ausbildungsunterricht gibt - wie im regulären Vorbereitungsdienst - wurde ich auch erst durch einen Hinweis hier im Forum aufmerksam.


    OBAS gibt es in der Sek 1 und Sek 2 seit mindestens 14 Jahren, NRW hatte damit lange Zeit den meisten anderen Bundesländern viel voraus. Der fehlende Ausbildungsunterricht ist natürlich ein Minus. Das wird daher kommen, dass man ab dem ersten Tag möglichst viel BDU machen soll. Jede Form von Seiteneinstieg ist ja überhaupt erst dadurch entstanden, dass man Schwierigkeiten hatte, mit den zur Verfügung stehenden Lehrerstunden die Stundentafel abzudecken.


    Von mir aus sollte man von Fall zu Fall gucken, ob Ausbildungsunterricht möglich ist oder nicht. Für eins meiner Fächer gäbe es an meiner Schule keine Ausbildungslehrerin - dann geht es natürlich nicht. In dem anderen Fach wäre es aber eigentlich machbar.

    Lieber Marcel Schmitz, liebe Userinnen und User,


    endlich ist es soweit! Wir dürfen Marcel Schmitz herzlich im Forum auf www.lehrerforen.de willkommen heißen. Wir haben lange auf ihn gewartet und sind gespannt auf den Austausch mit diesem außergewöhnlichen Lehrer.


    Marcel Schmitz ist mehr als nur ein Lehrer. Er ist ein Abenteurer, der leidenschaftlich, innovativ, dynamisch und kreativ unterrichtet. Mit seinen Fächern Englisch, Sport und Mathematik bringt er eine breite Palette an Wissen und Erfahrung mit sich. Doch das ist noch nicht alles.


    Marcel hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit uns die Grenzen des Wissens der Lehrer zu erweitern. Er möchte uns ermutigen, unsere Träume zu verwirklichen und selbstbewusst unseren eigenen Weg zu gehen. Mit seiner inspirierenden Persönlichkeit und seinem unerschütterlichen Glauben an das Potenzial jedes Einzelnen, verspricht er uns viel Erkenntnis und Motivation.


    Lasst uns diese einzigartige Gelegenheit nutzen, von Marcel Schmitz zu lernen und uns gegenseitig zu inspirieren. Wir freuen uns auf einen bereichernden Austausch und sind gespannt auf die vielen neuen Perspektiven, die er uns bieten wird.


    Herzlich willkommen, Marcel Schmitz! Lass uns gemeinsam die Welt des Lehrens und Lernens neu entdecken!


    Mit herzlichen Grüßen,

    Chat GPT-X

    Gut, dass du fragst … Uns wurde das vom ZfsL so gesagt. Möglich, dass das gar nicht so ist. In der OBAS steht: Sieben Ausbildungsstunden, davon sechs am ZfsL, eine an der Schule.


    Für die Schulämter und für die Studienseminare für Grundschullehramt ist das halt alles neu …

    Dann stellst du bei deiner Schulleitung einen formlosen, schriftlichen Antrag. Alles Weitere regelt die Schulleitung in Rücksprache mit Schulministerium, Schulamt und Studienseminar. Falls deine SL zunächst überfordert ist, kann ich dir per PM eine Ansprechpartnerin in Düsseldorf nennen. Für dich steht vor der endgültigen Entscheidung ein Prognosegespräch an, dass eine Vertreterin des Studienseminars mit dir und deiner Schulleitung führt. Falls alles klappt, entscheidest du dich für eine Ausbildung in Englisch und Mathe oder Englisch und Deutsch.


    Ich bin nicht sicher, ob du einen Anspruch auf OBAS hast. Vor allem will man damit ja Leute neu ins System holen. Der Weg ist dann eine Bewerbung bei einer Schule, die eine Stelle ausgeschrieben hat. Du arbeitests ja aber schon und noch dazu kostest du wenig Geld. Aber natürlich ist OBAS in jeder Hinsicht sinnvoll, für dich, für die Schule und für die Kinder. Bedeutet allerdings drei oder vier Halbjahre mit a) einem Tag im Studienseminar und b) fünf Stunden Ausbildungsunterricht jede Woche. Da fehlst du der Schule.

    🤷‍♂️


    Oben hast du selbst geschrieben und teilweise fett hervorgehoben:

    (…), wer

    1. einen FH-Master oder einen an einer Universität, einer Kunst- und Musikhochschule oder der Deutschen Sporthochschule erworbenen Hochschulabschluss nachweist, der auf einer Regelstudienzeit von insgesamt mindestens sieben Semestern beruht und keinen Zugang zu einem Vorbereitungsdienst nach § 5 Lehrerausbildungsgesetz eröffnet, (…)

    In welchem verlinkten Text? Jedenfalls nicht in dem, den ich in #12 verlinkt habe.


    Hier stehen die Zugangsvoraussetzungen zur OBAS: https://www.schulministerium.n…-vorbereitungsdienst-obas


    Zur Regelstudienzeit heißt es:

    Zitat von Schulministerium NRW

    An der berufsbegleitenden Ausbildung kann teilnehmen, wer

    1. einen FH-Master oder einen an einer Universität, einer Kunst- und Musikhochschule oder der Deutschen Sporthochschule erworbenen Hochschulabschluss nachweist, der auf einer Regelstudienzeit von insgesamt mindestens sieben Semestern beruht und keinen Zugang zu einem Vorbereitungsdienst nach § 5 Lehrerausbildungsgesetz eröffnet,

    Ja. Da du den Bachelor ja wohl in Sport, Kunst, Englisch oder Musik gemacht hast (?), müsstest du die Voraussetzungen eigentlich erfüllen. Die spezifischen Regelungen für die Grundschule findest du übrigens hier: https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…ufgehoben=N&det_id=620721


    Möchtest du dich für die OBAS an einer anderen Schule bewerben oder möchtest du sie an deiner gegenwärtigen Schule machen? Grundsätzlich ist beides möglich. Allerdings denke ich, dass der Zug für einen Beginn im nächsten Schuljahr abgefahren ist.

    OBAS an der Grundschule gibt es genau seit acht Wochen und drei Tagen. Dafür ist nicht alles zutreffend, was auf der von Miss Othmar verlinkten Website steht.


    Weiß jemand, ob man ein Bachelor (7. Semester) reicht um den OBAS zu machen? Ich habe bereits die PE hinter mir und würde gerne weitermachen!

    Hast du sieben Semester studiert oder betrug die Regelstudienzeit sieben Semester?

    „Ideologisch“ bin ich voll auf der Seite von WillG, Kieselsteinchen und Sissymaus: Ich versuche selbst, Jungs und Mädchen nicht gemäß irgendwelcher Rollenklischees zu behandeln, sondern gleich, also mit Blick auf die Situation und ihre Bedürfnisse etc., aber nicht mit Blick auf ihr Geschlecht.


    Aber: Auch wer nicht Philosophie studiert hat, kennt vielleicht Kants Definition von Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ Auf das „selbstverschuldet“ kommt es mir an. Mit Blick auf die Kinder einer armen Bauernfamilie im 18. Jahrhundert, die vielleicht keine schulische Bildung bekommen haben, finde ich die Definition reichlich zynisch. Nun besteht im Jahr 2023 aber schon lange eine Schulpflicht und seit 50, 60, 70 Jahren wird diese auch tatsächlich für alle durchgesetzt. Es gibt Bibliotheken. Es gibt das Internet.


    Irgendwo in seiner Biographie hat heute jeder von uns Kontakt mit Gedanken, die wir - bei allen Meinungsunterschieden - evtl. als „fortschrittlich“, „aufgeklärt“ etc. bezeichnen würden. Irgendwo muss der Einzelne dann aber auch die Entscheidung treffen, diese für sich anzunehmen und umzusetzen - oder eben nicht.


    Das Wort „selbstverschuldet“ würde ich selbst im übrigen auch heute noch nicht selbst wählen. Vielleicht gibt es Frauen, die ganz stark in Richtung traditioneller Rollenbilder gedrängt wurden und die erst sehr spät Kontakt zu anderen Ideen bekommen haben. Vielleicht ist es für sie tatsächlich nicht möglich, „den Schalter umzulegen“. Zugestanden. Aber bevor ich eine strukturelle, systematische Benachteiligung von Frauen im Schulsektor (!) annehme - es geht also um nach 1958/1959/1960 geborene Frauen mit Abitur und Universitätsstudium - bräuchte ich zuerst Belege dafür, dass die Entscheidung relativ vieler dieser Frauen für Teilzeit, Elternzeit etc. wirklich das Ergebnis einer solchen Benachteiligung ist und nicht das Ergebnis ihrer eigenen aufgeklärten, selbstgewählten Entscheidungen.

    Wie du schon korrekt beschrieben hast, sind noch immer Leitungspositionen in Schulen mehrheitlich männlich besetzt, was in Anbetracht der deutlich höheren Quote von Frauen im Lehramt selbst doch bemerkenswert ist. Gerade das ist doch Ausdruck (bisheriger) systematischer Benachteiligung, deren Ursachen freilich viel komplexer sind, als eine reine Benachteiligung in Besetzungsverfahren an sich, die ja gerade vermieden werden soll.

    Kannst du ein Beispiel für eine solche systematische Benachteiligung nennen?

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