Beiträge von wieder_da

    Ich bin 1,88m und würde jetzt nicht behaupten, dass ich hier in der Grundschule immer respektiert werde 😁


    Im Ernst … Mir fällt eine Kollegin mit 1,53 m ein, die aus diesem Grund vom Lehramt für Sek1 und Sek 2 auf Grundschullehramt gewechselt ist. Das konnte ich ein stückweit nachvollziehen, auch wenn ich denke, dass sie es mit ihrer Art auch an einer weiterführenden Schule „geschafft“ hätte. Du bist aber nur drei Fingerbreit kleiner als der durchschnittliche Lehrer und 'ne Ecke größer als die durchschnittliche Lehrerin … Kurz: Deine Größe wird kein Problem darstellen.

    Lehramt ist, ganz grundsätzlich, eher eine Einbahnstraße. Wenn du dich mit 45 um eine Stelle in der Wirtschaft oder an einer Universität bewirbst, hast du nur eine Chance, wenn du zwischen Studium und Bewerbung a) jahrzehntelange Berufserfahrung in der Wirtschaft gesammelt hast oder b) jahrzehntelang geforscht, gelehrt und veröffentlich hast.


    Eine seltene Ausnahme könnte eine Abordnung sein, bei der du einige Stunden weniger unterrichtest und dafür an der Uni in der Fachdidaktik Studenten ausbildest. Für z. B. eine Professur reicht aber ein jahrzehntelang zurückliegendes, zusätzliches Pädagogikstudium nicht aus. Da musst du regelmäßig forschen, veröffentlichen und an der Uni lehren. In der Wirtschaft fällt mir jetzt gar nichts ein, was man mit einem Studium Grundschullehramt plus Pädagogik machen könnte. Eher schon mit Grundschullehramt plus einem IT-Studium (die kommerziellen Anbieter von Lernplattformen, digitalen Tafeln etc. brauchen Mitarbeiter, die Schnittstellen zur Schule bilden). Oder vielleicht sowas wie Öffentliche Verwaltung, um für Schulämter, Bezirksregierungen, Ministerien etc. interessant zu sein?

    The Big Lebowski ist ab 12 :_o_D


    Mary & Max

    Stand by me

    The Princess Bride


    Ich würde allerdings auch die Note 6 verteilen und den beiden allenfalls die Möglichkeit geben, mit einer Zusatzaufgabe (eben in Form eines selbst geschriebenen Reviews) ihre Gesamtnote zu verbessern.


    EDIT: War beim Schreiben davon ausgegangen, dass die Aufgabe benotet wird … Das ist aber 'ne ziemlich umfangreiche Aufgabe, dafür dass dann am Ende, auch bei den sehr gut gemachten Reviews, nur ein Häkchen bei «erledigt» gemacht wird.

    Du hast ja grundsätzlich recht, wobei ich es noch lieber sähe, wenn nicht pauschal alle Lehrer gleich eingestuft würden, sondern Faktoren wie Klassen- bzw. Kursgröße, Klassenleitung ja/nein, korrekturintensive Fächer, vor- und nachbereitungsintensive Fächer, Standorttyp der Schule etc. mit einfließen würden. Was natürlich eine extrem schwierige Aufgabe ist.


    Vor allem sind es aber nicht 500 € Unterschied, sondern 300 bis 400 €. Und das bei einem netto von 3000 € plus x. Das hat ein Konditor nicht mal brutto. Da könnte man - bei aller Legitimität deiner Position! - den Fokus auch mal anders setzen und sich freuen, dass man soviel mehr verdient als viele andere Masterabsolventen. «Man muss A12 einfach erlebenum das zu verstehen» klingt ja schon fast nach Existenzminimum.

    Formulier' einmal deutlicher, erst für dich und dann für uns, in welchem Punkt du hier nach Hilfe suchst: Umgang mit der einen schlechten Bewertung, bei der Entscheidung für oder gegen das Weiterstudieren, bei der Suche nach alternativen Berufen oder bei der Frage „Wie kann ich mein Leben in den Griff kriegen?“


    Ich hätte eigentlich gedacht, dass ab einem Studienbeginn so um die Jahre 2015 oder 2016 herum alle Lehramtsstudierenden während der ersten Semester ein Orientierungspraktikum machen ... ist das in deinem Bundesland nicht der Fall? Welches Bundesland ist das?

    Learning bei doing heißt dann aber unter Umständen auch, dass ein Jahrgang Opfer unprofessioneller Experimente wird.

    Ist so, aber die nächste Frage ist dann, was bringen uns solche Feststellungen oder auch die von Plattenspieler oder einzelne von kodis Aussagen?


    Gut hätte ich gefunden, wenn das Schulministerium aufgrund dessen eben die Seiteneinsteigerausbildung so gestaltet hätte wie es in der OBAS in Sek 1 und Sek 2 bereits der Fall ist und auch die Einstiegsvoraussetzungen besser auf den späteren Berufsalltag angepasst hätte. Hat das Schulministerium aber nicht. Gut fände ich auch, wenn alle Schulen ihre Seiteneinsteiger wesentlich enger begleiten und umfassender ausbilden würden, als es vorgeschrieben ist. Das tun manche Schulen, andere aber nicht.


    Und aus Schulsicht: Wenn Seiteneinsteiger X eine Stelle nicht besetzt und zum Beispiel eine 1. Klasse alphabetisiert, dann hat eben jemand anders an der Schule eine doppelte Klassenleitung und alphabetisiert zwei 1. Klassen ... es fehlt einfach die bessere Alternative zum Seiteneinsteiger.


    Wenn Schnepfilein an die Grundschule möchte, sollte sie sich bewerben und wenn sie eingestellt wird, hat sie die Verantwortung, das beste aus den Umständen zu machen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Für die Gestaltung ihrer berufsbegleitenden Ausbildung und für ihren späteren Einsatz sind aber andere zuständig.

    LehrerInnen ohne fachliches und didaktisches Wissen in Mathe und Deutsch sind mit Sicherheit von Nachteil für die SchülerInnen und bei den Seiteneinsteigern in NRW (ich zähle dazu) ist das in der Regel weder vorhanden noch wird es im Rahmen der einjährigen Pädagogischen Einführung vermittelt.

    Ich würde das jetzt aber nicht Schnepfilein zum Vorwurf machen. NRW hat eine hervorragende Ausbildung von Seiteneinsteigern in die Sek 1/Sek 2, ganz ähnlich dem Referendariat. Zurzeit versäumt man leider die Chance, die Seiteneinsteiger auch für die Grundschule entsprechend nachzuqualifizieren. Auch die Eingangsvoraussetzungen sind an der Grundschule (zu) niedrig gesetzt, gerade mit Blick auf den späteren Schulalltag mit Unterricht in drei, vier, fünf, sechs Fächern. Daher ist vieles Learning by doing. Das ist während der ersten ein, zwei, drei Jahre nicht schön für die Seiteneinsteigerin und auch nicht für die Schülerinnen, aber wie gesagt: Das liegt am System, nicht an den Seiteneinsteigern.

    Unterm Strich heißt es für die Schulen natürlich auch nicht Seiteneinsteiger oder eine voll ausgebildete Lehrerin sondern Seiteneinsteiger oder erstmal, vielleicht auf Jahre, gar keine neue Kollegin.

    So ein Programm mit Nachstudieren gibt es leider in NRW nicht ...


    Hier kannst du die Voraussetzungen nachlesen: https://www.schulministerium.n…neinstieg-Grundschule.pdf Wenn aus deinem Zeugnis irgendwelche Studien- und Prüfungsleistungen in Englisch hervorgehen, und davon gehe ich mal aus, dann hat die Bezirksregierung damit einen Spielraum für deine Einstellung. Es reicht schon ein Bachelor, es muss allerdings ein Abschluss einer Universität oder Fachhochschule sein.


    Vergiss‘ diese Beratungshotline. Ruf’ bei Schulministerium und Bezirksregierung an oder schreib‘ E-Mails, nicht an Telefonzentralen oder Poststellen, sondern an relevante Ansprechpartner. Kontaktdaten findest du über das Internet.

    Hallo zusammen,


    in NRW regelt §61 des Schulgesetzes die „Bestellung der Schulleiterin oder des Schulleiters“. Ausschreibungs- und Auswahlprozess sowie die Anforderungen an die Kandidaten werden einigermaßen genau beschrieben. Kann jemand etwas dazu sagen, ob und wenn ja wo der Prozess und die Anforderungen bei Konrektorenstellen analog beschrieben sind? Ich finde dazu nichts. Mich interessieren Gesetzestexte, Erlasse und Verordnungen.

    Cool! Und super, dass du dich nochmal zurückmeldest. Ich war hier früher als Th0r5ten angemeldet und bin so auch auf alte Beiträge von mir gestoßen.


    Mit der Bachelorarbeit nach drei Jahren liegst du ja voll in der Zeit. Was du da studierst, klingt für mich (aus NRW) ziemlich abenteuerlich - aber in Hamburg gibt‘s ja dann bestimmt auch die passende Schulform dafür.


    Viele Grüße!

    könnte könnte ...
    Wer sich aber auf sowas verlässt, hat ein böses Erwachen.
    Die Lernzeiten könnten auch von Studierenden betreut werden, sowie Förderunterricht.
    Oder auch nicht.

    Beim gebundenen Ganztag ist es ausdrücklich NICHT erwünscht, dass nachmittags der Spass ist und vormittags die Schulfächer. Es ist Schule vor- und nachmittags, nur dass ein Teil der Stunden auf einer anderen Art ist (Erledigung von Lernaufgaben, Förder- und Forderangebote, usw..). Klar können sie von Erzieher*innen oder Studierenden gemacht werden (aber noch besser: von der Lehrkraft mit einer geringeren Anrechnung aufs Deputat...). Aber die Mathestunde am Nachmittag kann nunmal nur von der Lehrkraft gehalten werden.

    Wie jetzt «könnte könnte»? Fast mein gesamter Beitrag steht im Indikativ. Ich schrieb nur an einer Stelle, dass man theoretisch die Lehrerin auch von 8-12 alleine lassen könnte, dass sie hier stattdessen aber auch mal bis 15 Uhr arbeitet und dafür in 2er- und 3er-Besetzung. Dadurch entsteht der Kollegin bestimmt kein Nachteil.


    Klar ist das nur meine eine Schule, aber du hast anscheinend gar keine eigene Erfahrung mit gebundenem Ganztag, woher kommt da diese negative, befürchtende Haltung?!

    Mal unabhängig von der Lehrerperspektive wäre das als Kind für mich der blanke Horror gewesen. Ich war in Klasse 2 mal kurz im Hort, bis wir uns nach wenigen Testwochen geeinigt haben, dass ich eigentlich alt genug bin nachmittags alleine zu Hause zu bleiben. Diese den ganzen Tag andauernde Zwangsvergesellschaftung mit anderen Kindern, keine Alleinzeiten für sich selbst, keine Zeit für Dinge und Freunde außerhalb des Schulkontextes finde ich gruselig. Würde die Entwicklung dahin gehen, dass es irgendwann kaum noch Alternativen zu (gebundenen) Ganztagssystemen gibt, würde mir das für die Kinder wahnsinnig leid tun.


    Und den Grundschullehrerjob macht es natürlich auch nicht attraktiver.

    Wo es den Kindern besser geht, ist halt individuell und hängt mindestens von der jeweiligen Betreuung und von der jeweiligen Familie ab. Dass der Job weniger attraktiv wird, kann ich nicht nachvollziehen. Es ist an sich nicht mit Mehrarbeit verbunden und eine Mehrfachbesetzung finde ich auch erstmal nicht nachteilig, siehe mein Beitrag weiter oben.


    Es ist natürlich nichts für Leute, die zwischen 11 und 13 Uhr zuhause sein möchten. An meiner Schule gibt es jeweils eine Klasse im gebundenen Ganztag und eine Klasse ohne Nachmittagsbetreuung- oder Unterricht. Top.

    Wer jetzt noch Grundschullehramt studiert und glaubt, um 13 Uhr zu sein, wird enttäuscht sein.


    (Ja, der Ganztagsanspruch könnte durch anderes pädagogisches Personal abgedeckt werden, aber für eine Schule wird es mitunter attraktiv, gebundenen Gantag anzubieten (Stellenrelation), und wenn man es eh muss...)

    Gut, um 13 Uhr fertig ist man ja auch ohne Ganztag nicht. Um 13 Uhr zuhause teilweise.


    Hier gibt es eine gebundene Ganztagsklasse. Ja, die Kollegin unterrichtet auch mal bis 15 Uhr. Aber: Der Schlüssel im Offenen Ganztag sieht eine ErzieherIn für 15 Kinder vor. In dieser gebundenen Ganztagsklasse sind 28 Kinder, daher bekommt die Klasse an ungefähr 20 Wochenstunden noch fast zwei Erzieherinnen (rechnerisch halt 28 Dreißigstel von zwei Erzieherinnenstellen). Die könnte man vielleicht auch so aufteilen, dass jeden Tag von 8 bis 12 Uhr die Lehrerin drin ist und von 12 bis 16 Uhr zwei Erzieherinnen. Hier ist stattdessen von 8 bis 13 oder 14 Uhr viel Doppelbesetzung, danach dann nur noch eine Erzieherin. Ist nicht so schlecht!


    In den Ferien findet die Betreuung immer im Wechsel in einer der sechs (?) Grundschulen statt und wird von ErzieherInnen gemacht.

    Aus eigener Erfahrung, allerdings an anderer Schulform: Wenn du im Auswahlgespräch ausgewählt worden bist und auch von der BezReg als einstellender Stelle ein entsprechendes Schreiben erhalten hast, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.


    Vorgesehen ist eine Phase von drei Tagen, glaube ich, zur Orientierung, wo du nicht vor einer Klasse stehst. Unter Umständen bist du an einem dieser drei Tage am ZfsL. Ich glaube, bei uns war es damals nicht das ZfsL, sondern ein Saal bei der BezReg. Kann auch sein, dass du jetzt wegen Corona alle drei Tage an der Schule bist.


    Dann geht's los mit dem Unterrichten. Entweder ab dem 1.5. oder ab dem 1.11. wirst du jede Woche einen Tag am ZfsL sein. Daher wirst du normalerweise zunächst nur an vier Tagen eingesetzt, damit du später nicht mitten im Halbjahr wegfällst.

    Wie deine Betreuung aussieht, hängt komplett von der Schule ab. Ich hatte Kollegen, wo jede Woche der Schulleiter hospitiert und ausführlich Feedback gegeben hat. Ich selbst hatte Unterstützung, sobald ich fachfremden Unterricht übernommen habe (das ist natürlich eigentlich nicht vorgesehen). In meinem eigenen Fach hatte ich keine Unterstützung, weil sonst niemand im Kollegium für dieses Fach ausgebildet ist.


    Wenn dann ab Mai oder November Fach- und Kernseminar dazu kommen, hängt auch wieder alles von den Leuten ab, die dann für dich verantwortlich sind.


    Ich denke aber eigentlich, dass man dich wegen der großen Erfahrung der BKs mit Seiteneinsteigern in der Schule angemessen vorbereiten wird.

    Ich würde es einfach von jetzt an jeden Tag so machen wie du zuletzt vor den Ferien: Eine Maske dabei haben (es liegen doch wahrscheinlich ohnehin welche bei der Schulleitung) und sobald das Kind den Abstand nicht einhält, die Maske so anbieten, dass das Kind sie lieber trägt als immer drei Meter Abstand zu halten.


    Mit den Eltern scheint ja soweit alles besprochen zu sein und es ich sehe keinen Grund für weitere Reaktionen deinerseits, solange kein Attest da ist. Man muss nicht jede E-Mail beantworten.

    Weshalb fragst du so explizit danach, ob solche Inhalte digital unterrichtet wurden? Ist das digitale für dich ein bedeutender Aspekt oder gehst du einfach davon aus, dass zurzeit bzw. während der letzten Monate nur digital unterrichtet wurde? Die Annahme wäre nämlich falsch.


    Falls der Aspekt für dich bedeutend ist, müsstest du ihn genauer eingrenzen. Ein Kind bekommt Arbeitsblätter als pdf, sie werden zuhause ausgedruckt und handschriftlich bearbeitet - ist das digital? Die Arbeitsblätter werden dann in einer Videokonferenz besprochen - ist das dann digital? Oder bedeutet digital, dass ausschließlich mit digitalen Medien gearbeitet wurde - Videos, Apps etc.? Und ist das dann noch digital, wenn das Kind die Aufgaben in der Notbetreuung, also in der Schule, bearbeitet hat und dabei von seiner Lehrerin unterstützt wurde?

    Wichtig wäre, dass du den Master of Education für das Lehramt Grundschule machst. Die Fächer wären bei dir Deutsch und Mathe - weil das alle verpflichtend studieren - sowie als drittes Fach Englisch. Dazu müsstest du natürlich vorher erstmal den entsprechenden Bachelor machen. Hinten würde sich an den Master der Vorbereitungsdienst (Referendariat) anschließen.


    Seiteneinstieg Grundschule, selbst wenn du über einen oder mehrere andere Abschlüsse auf Master-Niveau verfügst, bedeutet immer E10.

    Meinst du mit Haupt/Nebenfach, dass meine Angabe, dass Musik mein Nebenfach ist, einen Unterschied bei der Schwierigkeit der Aufnahmeprüfung macht?

    Nein! Zu der Gewichtung der Schulfächer (Deutsch, Philosophie, Musik, Informatik) kann ich nichts sagen. Ich habe für eine der Schulformen Gesamtschule oder Gymnasium studiert, da hatte man zwei gleichwertige Fächer. Du hättest aber im Musikstudium Haupt- und Nebeninstrument(e). Klavierunterricht hat jeder Schulmusiker (Schulmusik im Gegensatz zu Instrumentalpädagogik und zu Künstlerischer Ausbildung). Gesangsunterricht auch, wenn auch nicht durchgehend vom ersten bis zum letzten Semester.


    Wenn eins der beiden - Klavier oder Gesang - dein Hauptinstrument ist, hast du zumindest einige Semester lang noch Unterricht auf mindestens einem weiteren Instrument. Da sind die Regelungen von Uni zu Uni verschieden. An meiner Uni war es so, dass man z. B. mit Hauptfach Saxophon durchgehend Saxophonunterricht, durchgehend Klavierunterricht sowie im Master Unterricht in Gesang und einem weiteren Instrument hatte.


    Dünne Wände ... du solltest dir schon klarmachen, dass Schulmusiker bei Beginn ihres Studiums bereits drei-, vier, fünf- oder sechstausend Übungsstunden hinter sich haben. Wer eine künstlerische Ausbildung machen, also Orchestermusiker oder Solist werden möchte, übt in den Jahren vor der Eignungsprüfung jeden Tag zwei, drei, vier Stunden und macht das Abitur nebenbei.


    Wenn das Musikstudium dein Ziel ist, dann musst du es dir selbst ermöglichen. Bevor es an den dünnen Wänden scheitert, sieh’ dich nach einem Proberaum um - manchmal kann man ausgestattete Proberäume stundenweise anmieten. Verschieb’ deinen Studienbeginn um ein oder zwei Jahre und zieh’ um. Kauf’ dir ein E-Drum-Set, ganz viele Aspekte des Schlagzeugspiels kannst du auch damit üben. Genau wie du hatte auch ich nicht schon als Kind tausende Übungsstunden gesammelt. Im Jahr vor der Eignungsprüfung hab’ ich an Hauptbahnhöfen und U-Bahnstationen geübt, bin nachts in einen Proberaum gefahren, an dem ich beteiligt war und hatte das Cello auch mal bei ‘ner Familienfeier dabei und hab’ mich zwei Stunden lang zurückgezogen, während die anderen Kaffee getrunken haben.


    Musik ist in der Hinsicht wohl am ehesten mit Sport und Kunst vergleichbar. Das Abitur reicht nicht aus, wie z. B. bei Philosophie. Das hab’ ich auch studiert und ganz ehrlich, viele Vorkenntnisse hab’ ich da nicht mitgebracht und die meisten anderen auch nicht.

    wieder_da Denkst du mit meinen Kenntnissen hab ich eine Chance zu bestehen?

    Muss ich für die Aufnahmeprüfung auch singen können? (das kann ich nämlich nicht so gut).

    Ich denke, du müsstest schon noch mit was punkten ...


    Wenn du das Solfeggio in dem Tempo (siehe dein Link - nicht, dass mir die Aufnahme gefällt, aber man kann das so interpretieren) sauber spielen kannst, dann geht das für die Eignungsprüfung an einer Uni schon eher in Richtung Haupt- als Nebenfach. Im Nebenfach hast du da einfach eine Menge Leute, die ein anderes Hauptinstrument haben und 12 bis 18 Monate vor der Eignungsprüfung erst mit Klavier anfangen, um überhaupt irgendwas vorzeigen zu können - da hast du anscheinend mehr vorzuweisen.

    Andererseits: Jemand mit Hauptfach Klavier, dessen Studienwunsch schon jahrelang feststand, der vielleicht erfolgreich bei Jugend musiziert teilgenommen hat und vielleicht in seiner Kirchengemeinde orgelt oder den C-Schein für Kirchenmusik gemacht hat, wird schon in der Eignungsprüfung was größeres spielen, einen mittelschweren Satz Beethoven oder so in der Art. Da kommst du vielleicht nicht mit?!


    Bei entsprechender Begabung - und wenn du Lust drauf hast - könnte es eine Option sein, am Schlagzeug richtig Vollgas zu geben und es mit Hauptfach Schlagzeug zu versuchen. Am Klavier wirst du immer 20 Kandidaten haben, die darin besser sind als du. Am Schlagzeug gibt es vielleicht überhaupt nur drei Kandidaten und wenn dann gerade drei Schlagzeuger ihr Studium beendet haben ... du verstehst? ;)


    Schwierig ist das mit dem Gesang. Unis haben bei der Auswahl ihrer Studierenden eher als die Musikhochschulen die spätere Berufspraxis im Blick. Da kann man mit Gesang, Gitarre, Klavier und tatsächlich vielleicht auch mit Schlagzeug eher punkten als mit Querflöte, Trompete oder Harfe ... die letztgenannten sind dagegen gerne gesehen, wenn Mitspieler im Uni-Orchester fehlen ;)

Werbung