Beiträge von wieder_da

    Ich würde dem Mainstream vertrauen. Wenn du etwas suchst, was abseits davon ist, findest du nur Abseitiges und Spinner. Dafür gibt es Gründe. Der Wunsch nach unabhängigen Medien, die Gerüchte widerlegen oder bestätigen, muss scheitern, weil das nur bei wenigen Gerüchten möglich ist. So oder so ist die Antwort des Mainstreams das zuverlässigste, was es gibt. Das Misstrauen gegenüber der freien Presse halte ich für bedenklich.

    Aber die Mainstream-Medien in Deutschland und in Russland verbreiten ja Gegenteiliges. Sollen Menschen in Russland den dortigen Mainstream-Medien vertrauen? Wenn nein, welcher Quelle sollen sie dann glauben? Und warum könnte das dann nicht auch eine Quelle für jemanden in Deutschland sein?

    An der Grundschule gibt es nur die Pädagogische Einführung, unabhängig von der Qualifikation. Mindestanforderung ist ein Bachelor und den hast du ja. Den Erlass kennst du? Die Formulierung bzgl. der Abschlüsse ist darin so gewählt, dass die Bezirksregierungen bei Einstellungen einen weiten Spielraum haben: https://www.schulministerium.n…neinstieg-Grundschule.pdf


    Für den Seiteneinstieg mit Englisch bräuchtest du für die Grundschule auch einen Bachelor in Englisch. Ob du später auch mal Englisch unterrichten wirst (oder Mathe, Deutsch, Sachunterricht, Kunst oder Musik), steht auf einem anderen Blatt.


    Ein Seiteneinstieg gemäß der OBAS bietet dir die Möglichkeit zur Verbeamtung und damit netto 700 bis 1.000 € mehr im Monat als ein Seiteneinstieg an der Grundschule. Schulformen wären dann die der Sek I und Sek II. Dafür brauchst du in der Regel einen Master/Magister/Diplom in einem Schulfach plus nennenswerte Studienleistungen in einem zweiten Schulfach. Wie der Bedarf in Sport und Wirtschaft ist, weiß ich nicht.


    Wenn du Ende 20, Anfang 30 bist und es dir finanziell leisten kannst, geh‘ den regulären Weg in das Lehramt, das dich am meisten interessiert. Finanziell wäre ansonsten OBAS die bessere Wahl.

    "Notwendig" ist auch keine "Abmilderung" von "hinreichend". Es gibt "notwendig, aber nicht hinreichend" und ebenso "hinreichend, aber nicht notwendig".

    Oh du hast recht, das hatte ich beim Schreiben so tatsächlich nicht auf dem Schirm!


    Auch deine Gegenbeispiele sind gut, vor allem bis, Ereignis und das. Zu Ereignis habe ich gefunden, dass es bis 1901 noch mit ß geschrieben wurde oder geschrieben werden durfte … nicht ganz unlogisch.

    Wie du ja selbst schreibst: Die Bestimmung von kurzem oder Selbstlaut ist ja nicht Zweck an sich, sondern es geht um die Rechtschreibung der Mitlaute nach dem Selbstlaut. Dass jetzt erstmal für die Wahrnehmung von kurzem und langem Selbstlaut sensibilisiert wird, ist ja sinnvoll.


    Wie gesagt, ich habe mich nur daran gestört, dass dabei im Lehrwerk impliziert wird, ein Selbstlaut vor (mindestens) zwei Selbstlauten sei immer kurz. Das ist natürlich bei zahlreichen zusammengesetzten Nomen nicht der Fall, aber eben auch nicht bei einigen anderen Gegenbeispielen, wo bereits im Wortstamm zwei Mitlaute folgen und der Selbstlaut dennoch lang ist.

    Es ist natürlich richtig, dass es eigentlich um Rechtschreibung geht, und zwar um die Konsonanten nach dem Selbstlaut: Konsonantenverdoppelung mm, tt, ff, …, tz, ck, aber auch i vs. ie, ss vs. ß. Dass dafür erstmal geübt wird, lange und kurze Selbstlaute zu unterscheiden, ist ja sinnvoll. Richtig ist natürlich auch, dass das eher ein Sensibilisieren ist als ein Üben.


    Im Gespräch mit Kolleginnen habe ich dann Mond als Beispiel für einen langen Selbstlaut genannt und eine Kollegin meinte (zunächst), das Wort hätte doch einen kurzen Selbstlaut, es würden doch zwei Konsonanten folgen. Sie hört aber natürlich das lange o.


    Für mich ist die Frage letztlich, ob (mindestens) zwei Konsonanten nach dem Selbstlaut eine hinreichende Bedingung oder nur eine notwendige Bedingung für einen kurzen Selbstlaut sind. So wie das in unserem Lehrwerk steht, wären beide Interpretationen möglich. Mit der zweiten (notwendige Bedingung) wäre ich einverstanden, mit der ersten nicht.


    Ist natürlich eher eine akademische Frage und hat für den Unterricht nur in Ausnahmefällen (s. o.) Relevanz. Ich habe aber zum ersten Mal eine 2. Klasse in Deutsch und habe daher solche Sachen gerne wenigstens für mich selbst klar.

    Danke, aber es ging mir jetzt um die umgekehrte Richtung. Aufgabe ist das Markieren von kurzen (Punkt) und langen (Strich) Selbstlauten. Einem Kind fehlt das Sprachgefühl, beides zu unterscheiden. Ein Merksatz in unserem Lehrwerk suggeriert: Wenn einem Selbstlaut (mindestens) zwei Mitlaute folgen, dann ist es ein kurzer Selbstlaut. Das finde ich ein bisschen knapp bzw. im Grunde falsch.

    Macke, Motte, Zange, Tanke … einverstanden. Aber was ist mit Mond oder Schwarm?


    Was bringt ihr den Kindern bei? Sagt ihr „Wenn ein Selbstlaut vor mindestens zwei Mitlauten steht, ist es ein kurzer Selbstlaut“? Oder sagt ihr „Jedem kurzen Selbstlaut folgen (mindestens) zwei Mitlaute. Manchmal stehen zwei Mitlaute aber auch nach einem langen Selbstlaut“?

    Etwas OT, aber ich hätte mal eine Frage an euch:

    Habt ihr als Kinder die schriftlichen Rechenverfahren im Unterricht damals auch "nachvollzogen", also wirklich auch verstanden, warum man das so macht, mit dem "1 gemerkt" bei der Addition oder bei der Subtraktion (bei mir Ergänzungsverfahren).

    (…)

    Da frage ich mich immer, ob wir es damals wirklich nciht gelernt haben oder ob das für Kinder vielleicht so schwierig oder auch unwichtig ist, dass ich es komplett wieder vergessen habe und nur das Verfahren an sich abgespeichert habe?

    Ich glaube, das ist einer der großen Unterschiede zwischen unserer Schulzeit in den 70ern, 80ern, 90ern und der Grundschulzeit heute. Es wird viel mehr reflektiert und viel mehr über Dinge gesprochen als nur Schritte auszuführen. Grundsätzlich finde ich das gut. Ich merke aber auch, dass es Kinder manchmal verwirrt. Sie können noch nicht unterscheiden zwischen „Jetzt erklärt er das Verfahren - ich muss zuhören!“ und „Jetzt ist er auf der Meta-Ebene unterwegs - da schalte ich mal kurz ab.“ Wenn es für durchgehende, volle Aufmerksamkeit noch nicht reicht, sind sie daher durchgehen nur halb bei der Sache. Genauso ist es beim Anbieten mehrerer Rechenwege und Rechenverfahren oder auch beim verbundenen Schreiben: „Probiert diese Verbindungen jetzt mal aus. Später könnt ihr sie übernehmen oder auch nicht.“ Manche Kinder überfordert das.

    Wenn sich das angeblich durch eine Woche Flüssigkeiten umschütten heilen lässt, kann es keine gravierende Störung sein.

    Kannst du das kurz erläutern? Also die Sache mit den Flüssigkeiten?


    Mag sein, dass zu viele Kinder eine Rechenschwäche bescheinigt bekommen. Bei uns haben Kinder Schwierigkeiten, weil sie faul sind, weil sie noch nicht alleine lernen können und zuhause nicht unterstützt werden oder auch weil sie wegen der deutschen Sprache Verständnisschwierigkeiten haben. Immer wieder mal gibt es aber auch Kinder, die normal intelligent sind, normale schulische Leistungen haben, von sehr erfahrenen und sehr guten Kolleginnen unterrichtet werden, außerschulisch gefördert werden und trotzdem in der 3. Klasse nicht plus und minus bis 100 rechnen können. Bei uns sind das vielleicht 0,5% der Kinder. Vielleicht hattest du einfach noch keinen „Treffer“?

    Gleichermaßen gäbe es auch Möglichkeiten, die dazu führen, dass 2+2=11. (…) Vermutlich gäbe es sogar irgendeinen Kontext, in dem 2+2=22.

    Am Ende brauchen wir als Gesellschaft ein gemeinsames Zahlen- und Buchstabenverständnis, um miteinander kommunizieren zu können und DAS ist, woran 2+2=22 am Ende scheitert.

    Ja so ist das. Wenn andere Zahlensysteme verwendest dann stimmt das ja auch. Das ist aber immer in sich konsistent.

    Könnt ihr mal für Nicht-Mathematiker erklären, was ihr meint?


    Zwei plus zwei ist vier. Wenn ich im Binärsystem schreibe „10 plus 10 ist 100“, dann ist das zwar wahr, aber auch dort steht nichts anderes als „Zwei plus zwei ist vier“. Oder?


    Mit anderen Worten: Wenn ich meine Zahlen im Binärsystem oder Hexadezimalsystem schreibe, dann ist das nichts wesentlich anderes als wenn ich schreibe „Two plus two equals for“ oder „deux plus deux font quatre“. Die 5 passt 2 Mal in die 10 (Dezimal), die 101 passt 10 Mal in die 1010 (binär), Two times five equals ten (Englisch).


    Gibt es jenseits der Schulmathematik tatsächlich Fälle, wo 2+2=5 oder 2+2=22? In der Geometrie z. B. ist mir schon klar, dass unsere euklidische Geometrie nur eine unter mehreren möglichen ist. Aber ist das auch in der Arithmetik so? Beim Rechnen?

    Ich wohne in NRW. Hier haben viele Lehrer den Seiteneinstieg gemacht (Stichwort: OBAS), aber ich habe noch nie davon gehört, dass jemand das an einer Förderschule gemacht hätte. Ich glaube nicht, dass es möglich ist.


    Ich glaube, das Wichtigste wird es sein, die Sprache sehr gut zu lernen. B1 wird nicht reichen. Damit kannst du in einer Sprachschule Französisch unterrichten oder Französisch Nachhilfe geben … vielleicht auch an einer Universität oder in einem Verlag arbeiten. In der Schule musst du aber neben dem Unterricht Erziehungsarbeit leisten, Elterngespräche führen und und und.


    Die zwei Jahre in NRW (OBAS) werden voll bezahlt. Es ist kein Referendariat, sondern eine berufsbegleitende Ausbildung für Menschen, die nicht Lehramt studiert haben, aber Fächer, die in der Schule unterrichtet werden. Meistens sind diese Fächer Mathematik, Informatik, Chemie, Physik, Musik … und einige andere Fächer an berufsbildenden Schulen. Sprachen sind eher selten.


    EDIT: Ich hatte den Titel übersehen. Du möchtest in die Sekundarstufe II. Das wird kaum möglich sein. Es gibt ausreichend viele Lehrer. Etwas besser sind die Chancen an Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen und in der Sekundarstufe I der Gymnasien.

    Noch ein Argument für das Ref könnte sein: Wenn die Seiteneinsteigerausbildung so schlecht ist wie in NRW, dann musst du dir praktisch alles entweder selbst beibringen oder das Glück einer Schule zu haben, wo man dir das mitgibt, was du brauchst. Und das geht weit über die paar Hospitationsstunden etc. hinaus, die eigentlich nur vorgesehen sind. Ist aber bundeslandspezifisch.

    Wenn bei euch jedoch der Englischunterricht 4 und nicht nur 2 Jahre geht, finde ich es nachvollziehbar, dass man Richtung Klasse 3/4 neben dem "spielerischen" Englisch zunehmend auch fachlich anspruchsvollere Themenbereiche angeht.

    Genau. Bisher gab es Englisch zweistündig ab Klasse 1, zweites Halbjahr. Jetzt ist es dreistündig ab dem 3. Schuljahr. Das sind in beiden Fällen mindestens 200 Unterrichtsstunden, da ist man ja irgendwann durch mit Farben, Tieren und den Zahlen bis 10.

    Stimmt, ich weiß auch nicht, wie du zu der Einschätzung kommst, dass viele Lehrerinnen so arbeiten.

    Hier nochmal, was ich geschrieben hatte:

    (…), ich erlebe auch immer wieder Unterricht, in dem kaum Englisch gesprochen wird und in dem die Kolleginnen laufend nach Wörtern googlen oder Rechtschreibfehler machen („fiveteen“) …


    Ja, so ist es ja auch.

    Es ging ja um die These, vier (zwei) Jahre Grundschule = 2 Wochen in Klasse 5. In meinem Unterricht ist es halt nicht so und ich denke, dass ich nicht der einzige bin, der in seinem Englischunterricht während 200 bis 300 Unterrichtsstunden mehr vermittelt als der Kollege in Klasse 5 von Anfang bis Mitte September.

    Steht das bei euch im Grundschullehrplan?

    Der Lehrplan ist ziemlich offen formuliert, enthält aber Sätze wie die folgenden (auf die Schnelle rausgesucht):


    „Dabei zielt der Englischunterricht zum einen auf den Erwerb grundlegender elementarer sprachlicher Mittel sowie konkreter kommunikativer Fähigkeiten und Fertigkeiten, die die Schülerinnen und Schüler in konkreten Situationen erproben und festigen können. „


    Sie erwerben kommunikative Fähigkeiten und Fertigkeiten, die es ihnen erlauben, in häufig vorkommenden Situationen einfaches Englisch zu verstehen und sich in einfachen und vertrauten Gesprächssituationen zu verständigen und eigene Redeabsichten zu verwirklichen.


    Die Kompetenzen Plural-s und einfache Verneinung sieht der Lehrplan schon am Ende der 2. Klasse vor. Am Ende der 4. Klasse sollten die Kinder unter anderem folgendes anwenden können (Zitat):


    – nouns: singular, plural, limited specified irregular plural forms (men, women, children…)

    – pronouns (he / she, my / your …)

    – determiners: the, a, an, some, a lot of, this …

    – adjectives: appearances, feelings, …

    – adverbs: time, frequency, manner

    – prepositions: time, place

    – verbs (in positive/negative statements) – gerund (z.B. I like swimming) und present continuous (He's swimming.)
    – simple past: frequente Formen der unregelmäßigen Verben: had, could, was, went
    – modals (can, have got, must, would (like))

    wieder_da , du schriebst von "bekackter Englisch-Unterricht". Ich hänge mal einen Text an, womit in Klasse 5 Gym in einem Lehrbuch die 2. (!) Lektion beginnt. Ob man da vorher die Wochentage und Obstsorten gemacht hat, halte ich für ziemlich irrelevant. Das liegt aber nicht am schlechten Unterricht der Kolleg*innen, sondern an den Lehrplananforderungen im 4. Schuljahr.

    Cat1970 hatte sinngemäß geschrieben, in den ersten beiden Wochen von Klasse 5 würde das vermittelt, was die Grundschule während vierer bzw. zweier Jahren vermittelt. Darauf bezog ich mich. Wenn vom Grundschulunterricht so wenig hängen bleibt, ist das vertane Zeit.


    Das mag dann auch an den Lehrplananforderungen liegen, aber wenn Kolleginnen in der Grundschule fast durchgehend Deutsch sprechen, regelmäßig nach Wörtern googlen müssen und Rechtschreibfehler machen, liegt das ja nicht am Lehrplan.

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