Beiträge von wieder_da

    4 Schüler, 1 Lehrer aus der Ukraine kommt an meine Schule. Aber erst nachdem eine Schulmedizinisxhe Untersuchung durch das Gesundheitamt stattgefunden hat.


    Weg 1: beschulung im regelunterricht.

    Weg 2: Nutzung leerer Räumlichkeiten durch ukrainische Lehrer.

    Und der Lehrer wird unterrichten? Fänd ich ja schon toll, wenn der das dürfte, so stundenweise.

    Da würden mich deine Erfahrungen sehr interessieren!

    Find ich problematisch. Der Lehrer wurde nicht hier ausgebildet und soll dann quasi in Deutschland unterrichten ad hoc obwohl andere (zB aus Polen) benachteiligt sind und teils nicht anerkannt unterrichten dürfen?

    Ich hatte das mit den ukrainischen Lehrern so verstanden, dass sie die ukrainischen Kinder und Jugendlichen unterrichten sollen. Auf ukrainisch. Das wäre ja schon ein entscheidender Unterschied zu Lehrern aus anderen Staaten, die hier nicht im regulären Schulbetrieb unterrichten dürfen. Und es wäre überall dort eine Entlastung, wo jetzt neue SchülerInnen kommen, aber kein zusätzliches (deutschsprachiges, in Deutschland ausgebildetes) Personal bereitgestellt werden kann. Hier wäre das zum Beispiel auch völlig utopisch. Das Ganze darf natürlich nicht dazu führen, dass ein Parallelsystem entsteht, die ukrainischen Kinder unter sich bleiben und kein Deutsch lernen. Aber zum Ankommen, für die ersten drei oder sechs Monate, vielleicht zwei ganze Tage oder jeden Tag zwei, drei Stunden … warum nicht?

    Ach na ja … Direkt an der Hochstraße würde ich auch nicht wohnen wollen. Aber ich vermute, wenn du bei dir ausgerechnet die Ecken fotografierst, wo man für 4 bis 6 € je Quadratmeter wohnt, sieht es dort auch nicht besonders hübsch aus.


    Diese Ecke ist gute 10 Kilometer von deinem Foto entfernt:



    Bis hierhin sind es ungefähr 2 Kilometer:



    Aber klar, wenn einem daran gelegen ist, im Umkreis von 120 Kilometern nur lockere Wohnbebauung zu haben, ist das Ruhrgebiet raus.

    Sagt mal, kennt ihr wirklich nicht den Unterschied zwischen den Mainstream-Medien in Russland oder Deutschland?

    Ja, das frage ich mich auch. Die Medien sind dort anders, die Wahlen auch, die Regierung auch. Das macht einen Unterschied. Sich da auf ein abstraktes "wer weiß schon, was wahr ist" zurückzuziehen, grenzt an Solipsismus.

    Ging das eigentlich an mich? Denn ich finde jetzt keine anderen Beiträge, auf die eure Antworten sich beziehen könnten.


    Mir geht es überhaupt nicht um eine Gleichsetzung der Mainstream-Medien in Deutschland und Russland. Ich war über die unten stehende Aussage von Herrn Rau gestolpert und wundere mich auch jetzt noch über die Gleichsetzung von Mainstream und Qualität. Jedenfalls verstehe ich ihn so. Und ich verstehe ihn auch so, dass es abseits des Mainstream notwendigerweise nur Abseitiges und Spinner gibt. Wenn es so wäre, müssten die Menschen in Russland entweder den Staatsmedien vertrauen oder sich Abseitigem und Spinnern zuwenden. Oder ist gemeint, dass die Menschen dort ihre Informationen aus westlichen Mainstream-Medien beziehen sollen? Dann wäre nur der Begriff unglücklich gewählt, denn was in Deutschland Mainstream ist, ist es damit ja nicht auch in Russland.


    Ich kann mir denken, dass wir ein unterschiedliches Verständnis des Begriffs Mainstream haben. Geht es um die Reichweite? Dann wäre für mich neben 3sat und Arte, neben WDR5, neben der Süddeutschen und der FAZ nämlich auch Pro7 und RTL, die jeweiligen Lokalradios und die Bild-Zeitung Mainstream. Geht es um eine Einheitlichkeit an Deutungsmustern? Dann wäre für mich Gabriele Krone-Schmalz kein Mainstream und damit laut Herrn Rau eine abseitige Spinnerin. Ich weiß: Sie zeichnet sich selbst durch eine gewisse Einseitigkeit aus, die sie anderen Medien vorwirft. Nur mit anderen Vorzeichen. Und sie hat sich noch kurz vor dem Einmarsch bzgl. der Intention Putins sehr geirrt. Aber macht sie das zu einer abseitigen Spinnerin?

    Ich würde dem Mainstream vertrauen. Wenn du etwas suchst, was abseits davon ist, findest du nur Abseitiges und Spinner. Dafür gibt es Gründe. Der Wunsch nach unabhängigen Medien, die Gerüchte widerlegen oder bestätigen, muss scheitern, weil das nur bei wenigen Gerüchten möglich ist. So oder so ist die Antwort des Mainstreams das zuverlässigste, was es gibt.

    Meine Frage war eher rhetorisch. Es ging mir um das Argument von Herrn Rau, abseits des Mainstream gäbe es notwendigerweise nur Abseitiges und Spinner.

    Ich würde dem Mainstream vertrauen. Wenn du etwas suchst, was abseits davon ist, findest du nur Abseitiges und Spinner. Dafür gibt es Gründe. Der Wunsch nach unabhängigen Medien, die Gerüchte widerlegen oder bestätigen, muss scheitern, weil das nur bei wenigen Gerüchten möglich ist. So oder so ist die Antwort des Mainstreams das zuverlässigste, was es gibt. Das Misstrauen gegenüber der freien Presse halte ich für bedenklich.

    Aber die Mainstream-Medien in Deutschland und in Russland verbreiten ja Gegenteiliges. Sollen Menschen in Russland den dortigen Mainstream-Medien vertrauen? Wenn nein, welcher Quelle sollen sie dann glauben? Und warum könnte das dann nicht auch eine Quelle für jemanden in Deutschland sein?

    An der Grundschule gibt es nur die Pädagogische Einführung, unabhängig von der Qualifikation. Mindestanforderung ist ein Bachelor und den hast du ja. Den Erlass kennst du? Die Formulierung bzgl. der Abschlüsse ist darin so gewählt, dass die Bezirksregierungen bei Einstellungen einen weiten Spielraum haben: https://www.schulministerium.n…neinstieg-Grundschule.pdf


    Für den Seiteneinstieg mit Englisch bräuchtest du für die Grundschule auch einen Bachelor in Englisch. Ob du später auch mal Englisch unterrichten wirst (oder Mathe, Deutsch, Sachunterricht, Kunst oder Musik), steht auf einem anderen Blatt.


    Ein Seiteneinstieg gemäß der OBAS bietet dir die Möglichkeit zur Verbeamtung und damit netto 700 bis 1.000 € mehr im Monat als ein Seiteneinstieg an der Grundschule. Schulformen wären dann die der Sek I und Sek II. Dafür brauchst du in der Regel einen Master/Magister/Diplom in einem Schulfach plus nennenswerte Studienleistungen in einem zweiten Schulfach. Wie der Bedarf in Sport und Wirtschaft ist, weiß ich nicht.


    Wenn du Ende 20, Anfang 30 bist und es dir finanziell leisten kannst, geh‘ den regulären Weg in das Lehramt, das dich am meisten interessiert. Finanziell wäre ansonsten OBAS die bessere Wahl.

    "Notwendig" ist auch keine "Abmilderung" von "hinreichend". Es gibt "notwendig, aber nicht hinreichend" und ebenso "hinreichend, aber nicht notwendig".

    Oh du hast recht, das hatte ich beim Schreiben so tatsächlich nicht auf dem Schirm!


    Auch deine Gegenbeispiele sind gut, vor allem bis, Ereignis und das. Zu Ereignis habe ich gefunden, dass es bis 1901 noch mit ß geschrieben wurde oder geschrieben werden durfte … nicht ganz unlogisch.

    Wie du ja selbst schreibst: Die Bestimmung von kurzem oder Selbstlaut ist ja nicht Zweck an sich, sondern es geht um die Rechtschreibung der Mitlaute nach dem Selbstlaut. Dass jetzt erstmal für die Wahrnehmung von kurzem und langem Selbstlaut sensibilisiert wird, ist ja sinnvoll.


    Wie gesagt, ich habe mich nur daran gestört, dass dabei im Lehrwerk impliziert wird, ein Selbstlaut vor (mindestens) zwei Selbstlauten sei immer kurz. Das ist natürlich bei zahlreichen zusammengesetzten Nomen nicht der Fall, aber eben auch nicht bei einigen anderen Gegenbeispielen, wo bereits im Wortstamm zwei Mitlaute folgen und der Selbstlaut dennoch lang ist.

    Es ist natürlich richtig, dass es eigentlich um Rechtschreibung geht, und zwar um die Konsonanten nach dem Selbstlaut: Konsonantenverdoppelung mm, tt, ff, …, tz, ck, aber auch i vs. ie, ss vs. ß. Dass dafür erstmal geübt wird, lange und kurze Selbstlaute zu unterscheiden, ist ja sinnvoll. Richtig ist natürlich auch, dass das eher ein Sensibilisieren ist als ein Üben.


    Im Gespräch mit Kolleginnen habe ich dann Mond als Beispiel für einen langen Selbstlaut genannt und eine Kollegin meinte (zunächst), das Wort hätte doch einen kurzen Selbstlaut, es würden doch zwei Konsonanten folgen. Sie hört aber natürlich das lange o.


    Für mich ist die Frage letztlich, ob (mindestens) zwei Konsonanten nach dem Selbstlaut eine hinreichende Bedingung oder nur eine notwendige Bedingung für einen kurzen Selbstlaut sind. So wie das in unserem Lehrwerk steht, wären beide Interpretationen möglich. Mit der zweiten (notwendige Bedingung) wäre ich einverstanden, mit der ersten nicht.


    Ist natürlich eher eine akademische Frage und hat für den Unterricht nur in Ausnahmefällen (s. o.) Relevanz. Ich habe aber zum ersten Mal eine 2. Klasse in Deutsch und habe daher solche Sachen gerne wenigstens für mich selbst klar.

    Danke, aber es ging mir jetzt um die umgekehrte Richtung. Aufgabe ist das Markieren von kurzen (Punkt) und langen (Strich) Selbstlauten. Einem Kind fehlt das Sprachgefühl, beides zu unterscheiden. Ein Merksatz in unserem Lehrwerk suggeriert: Wenn einem Selbstlaut (mindestens) zwei Mitlaute folgen, dann ist es ein kurzer Selbstlaut. Das finde ich ein bisschen knapp bzw. im Grunde falsch.

    Macke, Motte, Zange, Tanke … einverstanden. Aber was ist mit Mond oder Schwarm?


    Was bringt ihr den Kindern bei? Sagt ihr „Wenn ein Selbstlaut vor mindestens zwei Mitlauten steht, ist es ein kurzer Selbstlaut“? Oder sagt ihr „Jedem kurzen Selbstlaut folgen (mindestens) zwei Mitlaute. Manchmal stehen zwei Mitlaute aber auch nach einem langen Selbstlaut“?

    Etwas OT, aber ich hätte mal eine Frage an euch:

    Habt ihr als Kinder die schriftlichen Rechenverfahren im Unterricht damals auch "nachvollzogen", also wirklich auch verstanden, warum man das so macht, mit dem "1 gemerkt" bei der Addition oder bei der Subtraktion (bei mir Ergänzungsverfahren).

    (…)

    Da frage ich mich immer, ob wir es damals wirklich nciht gelernt haben oder ob das für Kinder vielleicht so schwierig oder auch unwichtig ist, dass ich es komplett wieder vergessen habe und nur das Verfahren an sich abgespeichert habe?

    Ich glaube, das ist einer der großen Unterschiede zwischen unserer Schulzeit in den 70ern, 80ern, 90ern und der Grundschulzeit heute. Es wird viel mehr reflektiert und viel mehr über Dinge gesprochen als nur Schritte auszuführen. Grundsätzlich finde ich das gut. Ich merke aber auch, dass es Kinder manchmal verwirrt. Sie können noch nicht unterscheiden zwischen „Jetzt erklärt er das Verfahren - ich muss zuhören!“ und „Jetzt ist er auf der Meta-Ebene unterwegs - da schalte ich mal kurz ab.“ Wenn es für durchgehende, volle Aufmerksamkeit noch nicht reicht, sind sie daher durchgehen nur halb bei der Sache. Genauso ist es beim Anbieten mehrerer Rechenwege und Rechenverfahren oder auch beim verbundenen Schreiben: „Probiert diese Verbindungen jetzt mal aus. Später könnt ihr sie übernehmen oder auch nicht.“ Manche Kinder überfordert das.

    Wenn sich das angeblich durch eine Woche Flüssigkeiten umschütten heilen lässt, kann es keine gravierende Störung sein.

    Kannst du das kurz erläutern? Also die Sache mit den Flüssigkeiten?


    Mag sein, dass zu viele Kinder eine Rechenschwäche bescheinigt bekommen. Bei uns haben Kinder Schwierigkeiten, weil sie faul sind, weil sie noch nicht alleine lernen können und zuhause nicht unterstützt werden oder auch weil sie wegen der deutschen Sprache Verständnisschwierigkeiten haben. Immer wieder mal gibt es aber auch Kinder, die normal intelligent sind, normale schulische Leistungen haben, von sehr erfahrenen und sehr guten Kolleginnen unterrichtet werden, außerschulisch gefördert werden und trotzdem in der 3. Klasse nicht plus und minus bis 100 rechnen können. Bei uns sind das vielleicht 0,5% der Kinder. Vielleicht hattest du einfach noch keinen „Treffer“?

    Gleichermaßen gäbe es auch Möglichkeiten, die dazu führen, dass 2+2=11. (…) Vermutlich gäbe es sogar irgendeinen Kontext, in dem 2+2=22.

    Am Ende brauchen wir als Gesellschaft ein gemeinsames Zahlen- und Buchstabenverständnis, um miteinander kommunizieren zu können und DAS ist, woran 2+2=22 am Ende scheitert.

    Ja so ist das. Wenn andere Zahlensysteme verwendest dann stimmt das ja auch. Das ist aber immer in sich konsistent.

    Könnt ihr mal für Nicht-Mathematiker erklären, was ihr meint?


    Zwei plus zwei ist vier. Wenn ich im Binärsystem schreibe „10 plus 10 ist 100“, dann ist das zwar wahr, aber auch dort steht nichts anderes als „Zwei plus zwei ist vier“. Oder?


    Mit anderen Worten: Wenn ich meine Zahlen im Binärsystem oder Hexadezimalsystem schreibe, dann ist das nichts wesentlich anderes als wenn ich schreibe „Two plus two equals for“ oder „deux plus deux font quatre“. Die 5 passt 2 Mal in die 10 (Dezimal), die 101 passt 10 Mal in die 1010 (binär), Two times five equals ten (Englisch).


    Gibt es jenseits der Schulmathematik tatsächlich Fälle, wo 2+2=5 oder 2+2=22? In der Geometrie z. B. ist mir schon klar, dass unsere euklidische Geometrie nur eine unter mehreren möglichen ist. Aber ist das auch in der Arithmetik so? Beim Rechnen?

    Ich wohne in NRW. Hier haben viele Lehrer den Seiteneinstieg gemacht (Stichwort: OBAS), aber ich habe noch nie davon gehört, dass jemand das an einer Förderschule gemacht hätte. Ich glaube nicht, dass es möglich ist.


    Ich glaube, das Wichtigste wird es sein, die Sprache sehr gut zu lernen. B1 wird nicht reichen. Damit kannst du in einer Sprachschule Französisch unterrichten oder Französisch Nachhilfe geben … vielleicht auch an einer Universität oder in einem Verlag arbeiten. In der Schule musst du aber neben dem Unterricht Erziehungsarbeit leisten, Elterngespräche führen und und und.


    Die zwei Jahre in NRW (OBAS) werden voll bezahlt. Es ist kein Referendariat, sondern eine berufsbegleitende Ausbildung für Menschen, die nicht Lehramt studiert haben, aber Fächer, die in der Schule unterrichtet werden. Meistens sind diese Fächer Mathematik, Informatik, Chemie, Physik, Musik … und einige andere Fächer an berufsbildenden Schulen. Sprachen sind eher selten.


    EDIT: Ich hatte den Titel übersehen. Du möchtest in die Sekundarstufe II. Das wird kaum möglich sein. Es gibt ausreichend viele Lehrer. Etwas besser sind die Chancen an Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen und in der Sekundarstufe I der Gymnasien.

    Noch ein Argument für das Ref könnte sein: Wenn die Seiteneinsteigerausbildung so schlecht ist wie in NRW, dann musst du dir praktisch alles entweder selbst beibringen oder das Glück einer Schule zu haben, wo man dir das mitgibt, was du brauchst. Und das geht weit über die paar Hospitationsstunden etc. hinaus, die eigentlich nur vorgesehen sind. Ist aber bundeslandspezifisch.

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