Es ist natürlich richtig, dass es eigentlich um Rechtschreibung geht, und zwar um die Konsonanten nach dem Selbstlaut: Konsonantenverdoppelung mm, tt, ff, …, tz, ck, aber auch i vs. ie, ss vs. ß. Dass dafür erstmal geübt wird, lange und kurze Selbstlaute zu unterscheiden, ist ja sinnvoll. Richtig ist natürlich auch, dass das eher ein Sensibilisieren ist als ein Üben.
Im Gespräch mit Kolleginnen habe ich dann Mond als Beispiel für einen langen Selbstlaut genannt und eine Kollegin meinte (zunächst), das Wort hätte doch einen kurzen Selbstlaut, es würden doch zwei Konsonanten folgen. Sie hört aber natürlich das lange o.
Für mich ist die Frage letztlich, ob (mindestens) zwei Konsonanten nach dem Selbstlaut eine hinreichende Bedingung oder nur eine notwendige Bedingung für einen kurzen Selbstlaut sind. So wie das in unserem Lehrwerk steht, wären beide Interpretationen möglich. Mit der zweiten (notwendige Bedingung) wäre ich einverstanden, mit der ersten nicht.
Ist natürlich eher eine akademische Frage und hat für den Unterricht nur in Ausnahmefällen (s. o.) Relevanz. Ich habe aber zum ersten Mal eine 2. Klasse in Deutsch und habe daher solche Sachen gerne wenigstens für mich selbst klar.