Ich habe jetzt erstmal das MKT empfohlen. Ich denke, wer in seiner (ergotherapeutischen) Arbeit Konzentrationsschwierigkeiten bei Schulkindern als einen Schwerpunkt hat, wird diese Fortbildung gemacht haben. Ob so jemand dann in der Arbeit mit meinem Schüler das MKT durchführt oder ein anderes Programm oder einen Mix, das wird er/sie besser wissen als ich.
Grundsätzlich könnte ich gar nicht sagen, dass ich das Verhalten meines Schülers für pathologisch halte. Vielleicht gibt es gar keinen Bedarf an Therapie im Sinne einer Heilung. Aber im nächsten, 3. Schuljahr stehen z. B. Klassenarbeiten an. Der Junge ist leistungsmäßig hier vielleicht im 2er-Bereich und dort vielleicht im 3er-Bereich, je nach Fach. Es wäre ja sehr schade, wenn die Ergebnisse der Klassenarbeiten in höchstem Maße von seiner Konzentration abhingen. Gestern war ein guter Tag, er konnte 15 Minuten lang sehr konzentriert arbeiten und dann nochmal 10 Minuten, bevor „der Tank leer war“ - Note 2. Heute ist ein schlechter Tag, er konnte nur 15 Minuten lang einigermaßen bei der Sache bleiben, dann war Schluss. Note 5. Obwohl er dieselben Inhalte während des Unterrichts und in den Hausaufgaben viel besser bearbeitet hat.
Ich denke, dass man es aus diesem Grund nicht einfach weiter laufen lassen kann. Leider gibt es keine Ursache, die für uns offensichtlich ist (z. B. eine Hörproblematik oder eine Unterforderung). Aber irgendein Schritt muss ja jetzt gemacht werden. Ob wirklich das MKT selbst eine Verbesserung bringt oder ob bei der Durchführung des MKT etwas auffällt, das mir und den Eltern entgeht oder … das wäre mir schnuppe.
@Der Pirol, die Studienlage zum MKT ist übrigens gemischt, es gab auch Studien, die signifikant positive Effekte festgestellt haben. Auf das MKT bezog sich doch dein Satz, man müsse nicht an einem Kind etwas ausprobieren, das sich generell als unwirksam herausgestellt hat, oder?