2. Stattdessen handelt es sich um eine normale Folge. Jede Folge kann aber beliebig fortgesetzt werden. Sprich diese Mustererkennungsaufgaben, die da gerne gestellt werden und sich auch oft in Intelligenztests finden, treffen mehr eine Aussage über die mathematische Unkenntnis des Aufgabensteller, als über die des Prüflings. Persönlich wäre ich mit solchen Aufgaben daher extrem vorsichtig oder würde die Aufgabenstellung deutlich präzisieren. Wenn da als Aufgabe tatsächlich "Rechne immer -2" stand ist das ok. Wenn die Aufgabe einfach nur "Setze fort" gefolgt von der Teilfolge war, ist das ein Problem.
Letztlich ist das ein großartiges Beispiel, wie traditionell Fehlvorstellungen im Mathematikunterricht geprägt werden. (Hier die Fehlvorstellung von Teilfolgen auf eindeutige Bildungsregeln schließen zu können.)
OK, verstehe ich. Aber würdest du denn in der Grundschule anders arbeiten, um diese Fehlvorstellung gar nicht erst zu entwickeln? Und wie könnte das aussehen?
1, 2, 3. Bei uns sollten die Kinder hier erkennen, dass sie durch Addition von 1 zur nächsten Zahl kommen und dass die nächste Zahl 4 lautet. Als Erwachsener weiß ich, dass die nächsten Zahlen 5, 8, 13 lauten können: Fibonacci bzw. ein Ausschnitt daraus. Oder 5, 7, 11: Primzahlen (OK, da stört die 1). Oder 24, 9, 312. Da könnte ich jetzt keine Regel benennen.
Aber ein Grundschulkind muss doch erstmal einen Begriff von Zahlenfolgen entwickeln und die Fähigkeit, Muster/Regelmäßigkeiten zu erkennen, bevor man dann, auf einem kognitiv viel anspruchsvolleren Level und auf einer Metaebene, die Eindeutigkeit von Zahlenfolgen wieder relativieren kann. Oder siehst du einen Weg, das in einem Rutsch zu machen?