Das finde ich jetzt aber wirklich unangemessen, wie du dieses reale Problem herunterspielst.
500€ monatlich, 6000€ im Jahr, 180.000€ in 30 Jahren sind also kein relevanter Unterschied für dich? Und 500€ ist noch konservativ gerechnet, die GEW ist der Meinung, dass eine fehlende Verbeamtung auf ein Lehrerleben ganze 300.000€ kostet.
Ich gebe dir Recht, dass das "Luxusleben" der Kollegen nicht daran liegt, aber das Problem ist real und würde mich nervlich sehr belasten. Wäre ich nicht verbeamtet, würde mir die Energie und Lust fehlen, diesen Beruf noch auszuüben. Über diese Ungerechtigkeit käme ich persönlich nicht hinweg.
Ich spiele nichts herunter. Vielleicht kannst du einmal zitieren, welche Stelle du konkret meinst.
Ich habe eine konkrete Summe benannt. Wenn kreidespuren seit 7 Jahren arbeitet, beläuft sich die Differenz auf rund 40.000 €. Das reicht für ein neues E-Auto oder für die genannten 3-4 Urlaube im Jahr oder für eine 1-Zimmer-Eigentumswohnung … na ja, wenigstens in manchen Teilen Deutschlands. Ich habe darauf hingewiesen, worauf die Unterschiede in Haushaltseinkommen, Vermögen, Lebensstandard eher zurückgehen: Einkommen von Partner, Partnerin oder Erbe.
Ich selbst arbeite jetzt im sechsten Jahr für E10, meine Kolleginnen bekommen A12. Dazu kam es, weil ich mich „erst“ mit 26 für den Lehrerberuf entschieden habe. Viel finanzielle Unterstützung von zuhause gab es nicht und ich bin irgendwann mit drei Jobs neben meinem Zweitstudium an Grenzen gestoßen. Das hat mich ziemlich umgehauen, hatte vor Jahren auch bei mir eine Trennung zufolge und jetzt eben deutlich weniger Geld für die gleiche Arbeit. Zum Glück kann ich jetzt berufsbegleitend noch was draufsetzen und bekomme ab dem nächsten Herbst E13.
Für eine eigene Immobilie oder einen tollen Neuwagen wird es bei mir nie reichen. Ich werde wohl auch nie einen Traumurlaub für 4.000 € machen, weil ich die Rücklagen noch aufbauen muss, die meine Kolleginnen in meinem Alter bereits hatten.
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung in vielen Jahren, a) welchen Unterschied bei der eigenen Zufriedenheit die eigene Haltung macht und b) dass man diese Haltung auch ein stückweit beeinflussen kann. Man ist ihr nicht völlig ausgeliefert. Darum geht es mir: Manche äußeren Umstände können wir nicht beeinflussen. Wir können uns dann entweder mit ihnen arrangieren und trotzdem möglichst zufrieden und glücklich leben oder wir erzählen uns selbst immer wieder, wie ungerecht alles ist und wieviel besser unser Leben wäre mit 500 € mehr im Monat (?).