Wärst du mit der Art, wie du dich hier im Forum gibst, in meinen Unterricht geplatzt, hätte ich dich auch hochkant aus der Turnhalle geworfen! Unterricht ist Unterricht und das war Freizeitvergnügen. Unterricht ist da wichtiger. Und kein Schüler hat sich anzumaßen mir vorzuschreiben, ich könne ja einen Teil der Halle abdrücken. Je nachdem was man macht, braucht man jeden cm der Halle!
Und nicht das Gejammer auszumalen, wenn ein Teil des Equipments kaputt gehen würde, wenn ein Ball dagegen fliegt.
Oder aber wenn einer der Schüler sich durch achtlos rumliegende Kabel verletzt hätte. Nee, da hätte ich keinen Bock drauf
Mein lieber Andrew,
erst mal ein frohes neues Jahr und alles gute für 2021!
Meine erste Frage wäre: Welche "Art" von mir meinst du jetzt speziell ?
In deiner Ansicht, dass ich in den Sportunterricht "geplatzt" sein soll, muss ich dich enttäuschen. Ich habe ganz normal die Tür zur Turnhalle geöffnet. So wie eben ein halbwegs zivilisierter Mensch Türen öffnet. Bevor ich aber etwas sagen konnte, wurde ich schon von der Dame angekeift "was wir wollten". Vielleicht magst du da anderer Auffassung sein, aber ich finde so eine Reaktion extrem unhöflich und da ist es mir egal wer da vor mir steht ob Arzt, Polizist, Lehrer oder mein Nachbar. Die Grundzüge einer möglichst reibungslosen Kommunikation sollte jeder beherrschen.
Zum Thema reines "Freizeitvergnügen" war würde ich vermuten, dass dies doch eher in die Kategorie "Schulveranstaltung" fiel, da diese Karnevalsfeier in dem offiziellen Kalender der Schule vermerkt war und diverse andere Arbeitsgruppen in dessen Planung und Organisation miteinbezogen wurden (SV, sämtliche Klassen, Bistro AG). Sogar die Schulleitung war verständlicherweise involviert. Es wurde alles lang und Breit in den Vorbereitungssitzungen mit der SV und den SV-Lehrern abgestimmt. Wir haben auch ganz deutlich gesagt, dass wir am Donnerstag in der 5./6. Stunde mit dem aufbauen beginnen müssen, wenn die Feier pünktlich am Freitag um 09:00 Uhr starten soll. Es war alles kein Problem. Ich meine mich zu erinnern, dass sogar der SL dabei saß. Von ihm kamen keine Einwände. Und von "Freizeitvergnügen" zu sprechen ist, wenn daran die SL beteiligt ist und das alles absegnet, naja...etwas unglücklich formuliert meinst du nicht? Zumal das in der regulären Unterrichtszeit stattfand...Also Freizeit definitiv nein.
Aber...weißt du was? Ich gebe dir recht. Anstatt mich darüber zu ärgern, hätte ich freundlich zu der Sportlehrerin sagen sollen " Bitte entschuldigen sie, dass wir gestört haben. Kommt nicht wieder vor." Hätte das gesamte Equipment zurück zum Musikraum karren und es mir später zu Hause gemütlich machen sollen. Da hätte ich auch mein Mischpult, meine Lautsprecher und meine Mikrofone gehabt mit dem Vorteil, dass ich dort niemanden störe und ich in Ruhe meine Gitarre, etc. hätte aufnehmen können. Warum also der ganze Stress? Dann wäre ich eben am Freitag mit den anderen Schülern zur Turnhalle gegangen und hätte auf die Frage, ( Die sicherlich gekommen wäre)warum es denn keine Musik geben würde, nur mit den Achseln zucken und sagen sollen: "Was geht mich das an? Das kann dir am besten unsere Sportlehrerin beantworten". Ich war wirklich dumm mir die ganze Rennerei anzutun. Mir Gedanken zu machen wie viele Mikros wir brauchen, zusehen, dass ich alle benötigten Kabel dabei habe, gemeinsam mit meinem Freund zu überlegen wo kommt die Ton- wo die Lichttechnik hin, mit dem Hausmeister abklären dass die Rauchmelder wegen der Nebelmaschine abgeschaltet werden, zu Hause mich hinzusetzten um passende Musik für die Schüler zusammenzustellen, meine Eltern zu fragen ob sie mich am Nachmittag abholen können, da sich das Abbauen sicherlich bis in den Nachmittag hinziehen wird und ich nicht pünktlich zu Schulschluss (war um 12:15 Uhr) den Bus nehmen kann. Wie konnte ich nur so ein Idiot sein?
Sollen doch die Schüler maulen weil keine Musik und keine Lichteffekte da sind und sie nicht mal tanzen und ausgelassen Spaß haben können, was interessiert mich das? Soll sich der SL bei seiner ach so wichtigen Karnevalsrede ohne Mikrofon doch die Stimme aus dem Leib schreien, damit ihn jeder in der ganzen Halle auch versteht. Und die SuS hätten es bestimmt klasse gefunden bei den Spielen von dem Schüler oder Lehrer, der das Spiel durchführt, angeschrien und angebrüllt zu werden um ihnen den Ablauf, etc. zu erklären. Hat doch schon echt Charakter eines Heavy Metall Konzerts. Wäre toll gewesen, wenn man mal so eine für die Fete gebucht hätte...Nur Stopp!...Wie soll das gehen ohne Lautsprecher, Mischpult, Mikrofone? (Aber die schreien ja sowieso nur, gell? :-). Aber wie gesagt...NICHT mein Problem das alles. Ich hätte mich sogar gefreut: Kein Schleppen von Lautsprechern, schweren Endstufen (die sind wirklich schwer! Uff!), kein aufdröseln von zusammengeknoteten Kabeln die irgendein unfähiger Schüler oder Lehrer da vorher reingepfeffert hat ( Ist mir ehrlich gesagt auch schnurrz ob Schüler oder Lehrer, scheiße und schlampig ist es in beiden Fällen) ,kein Rumschlagen mit elendigen Rückkopplungen weil das Mikro entweder direkt vor die Box gerichtet wird oder der "Experte" das Mikrofon so weit von seinem Mund weg hält, dass man den Fader am Mischpult bis hinten hin aufreißen muss (Merke: Der daraufhin vorwurfsvolle Blick in Richtung Techniker kommt immer und zwar deutlich öfter von den Lehrer als von den Schülern).
Nun dein Argument mit den Kabeln bzw. mit der Unfallgefahr generell beim Aufbauen von Veranstaltungstechnik kann ich sogar sehr gut verstehen (Nebenbei die Kabel sind noch das kleinere Übel. Was meinst du was los ist, wenn jemand einen Lautsprecher von 15 kg auf den Kopf bekommt, weil er ihn vom Stativ reißt, etc.?) Deswegen würde ich niemals aufbauen, wenn dort Schüler oder generell mehrere Personen in der Nähe rumturnen. Deswegen gab es ja nur die Alternative die Stunde ggf. mal früher zu beenden.
Der einzige der das alles zu 100% nachvollziehen kann ist wohl nur MarPhy. Aber so ist das eben mit speziellen Sachen, in die man sich sehr stark einarbeiten muss um sie zu beherrschen ( wie z.B. Veranstaltungstechnik). Wer sich damit nicht intensiv auseinander setzt, kennt sich damit nicht (richtig) aus. Und wer sich nicht mit Sachen auskennt, macht sich i.d.r. nicht die Mühe sich dafür zu interessieren. Und Dessinteresse erzeugt oftmals Ablehnung, Ablehnung erzeugt wiederum Intoleranz.