Ich gehöre ja auch zu denjeningen, die der Meinung sind, dass das Modell in NRW zur Zeit nicht fair ist. Aber zu behaupten, dass manche Menschen nur Kinder bekommen, um damit Geld zu verdienen, finde ich schon ziemlich abgefahren. Das ist doch Quatsch.
Irgendjemand schrieb hier, das eigene Kind koste 2500 Euro im Monat. Ich habe das noch nicht ausgerechnet (werde ich wohl auch nicht machen), aber umsonst sind Kinder nun wirklich nicht.
Wir haben ein Kind. Unser derzeitiger Verdienstausfall: Etwa 1800 Euro im Monat, da wir in TZ arbeiten müssen (müssen, nicht wollen, da es sonst mit den Kitaschließzeiten nicht mehr passt, die Brücke auf der A45 hat da ihr Übriges zu beigetragen). Wir arbeiten insgesamt immer Minimum 1,5 Stellen, derzeit 0.75 und 0,75.
Weitere monatliche Kosten und einmalige, auf den Monat umgerechnete Kosten:
465 Euro Kindergarten,
ca. 100 Euro Essen
ca. 30-40 Euro Klamotten (ständig ist was kaputt/er wächst raus/etc., inklusive Schuhe, Winterjacken usw.)
50-60 Euro sonstiges (Weihnachten/Geburtstag, Geschenke für Kindergeburtstage, ein Eis hier und ein Amerikaner mit Smarties da, Eintritte, Kuchen backen für die Kita usw.)
40-50 Euro größere "Anschaffungen" (Kindersitze, Möbel, Fahrrad, Sandkasten, größere Spielzeuge wie Schlitten, Geburtstagsfeieretc.pp.)
30-40 Euro Medikamente (Nasentropfen, HUstensäfte, Fiebersäfte etc...wird alles nicht gezahlt)
= ~ 2500 Euro / Monat an Geld, dass einfach mal weg ist.
Wenn man dann noch Dinge wie zusätzliche Heiz-/Strom-/Warmwasser-/Müllkosten, zusätzlicher Wohnraum (ohne Kind wären wir wahrscheinlich noch in unserer kleinen 55 qm Butze für 680 Euro, aber auf keinen Fall wäre unsere Wohnung 130 qm groß und wir hätten nicht annähernd die gleiche Wohnkosten), größeres Auto (hatte einen Fiat 500), zusätzliche Urlaubskosten etc. einrechnet wird es so richtig undankbar. Wie gesagt, als Single/DINK stand ich finanziell wesentlich besser da.
Es bleibt anzumerken, dass ich SEHR viel gebraucht kaufe: Spielzeug, teure Gegenstände wie Schuhe, Jacken, bestimmte Spielzeuge etc. Dennoch summiert es sich und gebraucht einkaufen/Schnäppchen jagen frisst mitunter sehr viel Zeit.
Ich kann nicht verstehen, wie man mit A13 + Verdienst des Partners/der Partnerin behaupten kann, man KÖNNE sich kein Kind leisten, das ist lachhaft. Es sei denn, man WILL sich kein Kind leisten, weil man dann den Lebensstandard spürbar runterschrauben muss. Das ist aber eine völlig andere Aussage.
PS: Nein, ich will kein Mitleid oder so einen Quatsch. Es ist lediglich eine Aufstellung der real anfallenden Kosten für ein (!) Kind.