Beiträge von Schokozwerg

    Ich war eben beim Schnelltest für eine Autoprobefahrt und verstehe Susanneas Argumentationslinie seitdem ein wenig besser. Trotz Termin durfte ich erstmal 26 Minuten Schlange stehen, dann wurde ein hochgradig oberflächlicher Nasenabstrich genommen (jeder der vielen Tests in der Schule fühlte sich anders an, die Dame war gefühlt keine 2cm in der Nase und das ganz bestimmt auch nicht länger als 2 Sekunden) und dann hieß es mehr als eine halbe Stunde in einem völlig überfüllten Wartebereich ohne Lüftung auf das Ergebnis warten (ich habe 76 Leute gezählt, Abstände waren durchschnittlich vielleicht tatsächlich 2 Meter, aber auch nur so gerade eben und halt lange und ohne Luftaustausch). Insgesamt dauerte der Spaß mit Fahrtwegen fast 2 Stunden. Das ist für die Allermeisten nicht mal eben so im Alltag unterzubringen und müsste verbessert werden.


    Ich bin abgesehen von der untragbaren Wartesituation auch ein bisschen entsetzt, dass dieser oberflächliche Tests unser Sicherheitsnetz sein soll. Meine Mutter musste im anderen Testzentrum einen Spucktest machen - ich dachte, der sei primär für Kindergärten, aber okay.

    Wie schon in dem anderen Thread (oder war das hier?) angemerkt, hat Susannea nicht Unrecht. Je nach Umsetzung vor Ort ist das Wort "Schnelltests" blanker Hohn und die Tests sind definitiv nicht alltagstauglich, sondern eher ein nettes Gimmick für Leute mit sehr viel Zeit oder für Ausnahmen. So werden sie uns allerdings nicht angepriesen, sondern als schnelle, unkomplizierte Alternative, um sich mal fix Freizeitesten.

    in die Schublade: Genauso (un)cool wie alle anderen Mamis. :D


    Ich oute mich mal: Als der Kurze kam, habe ich ein Riesentamtam um wirklich jede größere Anschaffung gemacht, die wir nicht gebraucht gekauft/geschenkt bekommen habrn, jeder Test würde gelesen, alles wurde bis ins kleinste Detail analysiert. Ich war also auf der einen Seite Recht entspannt und bestimmte Dinge waren mir egal/haben mich nicht nachhaltig gestört, auf der anderen Seite habe ich mehrere Monate gebraucht, um mich für einen Kinderwagen zu entscheiden.


    Mit der Zeit bin ich deutlich gelassener geworden und auch wenn ich tatsächlich immer irgendwelche Snacks dabeihabe und oft innerlich schmunzeln muss, wenn eine Mama die selbstgebackenen Biokrkse aufm Spielplatz ausgräbt, so halte ich schlichtweg meine Klappe und erinnere mich daran, dass mein Perfektionismus bzgl. gewisser Anschaffungen meinem Mann den letzten Nerv geraubt haben.


    Und genau deswegen gehen mir Leute so sehr auf den Senkel, die ständig meinen, alles Besserwissen zu müssen. Denn dazu gehört zunächst einmal, diese Besserwisserei andere fühlen zu lassen.

    Ich auch nicht. Dann darf man aber nicht vorher sagen, dass die Pakete keine Erdnuss beinhalten. Das wird bei uns in der Kitagruppe nämlich immer abgefragt, da dort 2 Allergiker sind. Die Allergiker bekommen nämlich sonst halt Butterkekse von den Erziehern.

    Und gerade eine Erdnussallergie endet oft wirklich tödlich. (Im Gegensatz zu einer Laktoseintoleranz, Glutenintoleranz oder sonst was. Das verursacht oftmals wirkliche Probleme ja, aber ist selten tödlich.)

    Ah, ja, I agree. Wenn man dann derartig pennt, ist das doof. Letztendlich kannst auch Unwissenheit sein. :/

    Wenn das Kind keine Erdnussallergie hat... hatten so einen Zwischenfall in der Kita. Angeblich waren alle Mitbringsel ohne Erdnuss, blöd, dass der Allergiker dann in sein Snickers beißen wollte. Gut, dass die Erzieher das gerade noch rechtzeitig sah.

    Wäre mein Kind hochgradig allergisch würde ich es wohl nicht überall lassen. Die Mutter schickt seitdem regelmäßig Listen rum wo überall Erdnuss drin ist, woran aber viele nicht direkt denken.

    Richtige Allergien müssen eigentlich berücksichtigt werden, zumindestens in Kitas und von deren professionellem Personal. Auch wenn man zum Beispiel bei ein Geburtstag explizit auf eine Allergie hinweist, kann man das schon erwarten.


    Allerdings kann man das von Eltern einfach nicht erwarten, von mitunter 15 Kids oder so die verschiedenen Allergien oder Präferenzen auf dem Schirm zu haben.


    Ich erinnere mich lebhaft an eine Weihnachtsfeier bei uns, Klasse 5: Vegan, glutenfrei, Erdnussallergie, Lactoseintoleranz, Neurodermitis und kulturelle Hintergründe, alles sollte doch bitte von allen bei ihren mitgebrachten Speisen berücksichtigt werden. Ich denke, manchmal müssen Kinder dann auch lernen, dass sie auch mal "in die Röhre gucken" und irgendwas halt nicht essen dürfen, und manchmal gibt es nichtmal einen Ersatz. Ich persönlich finde nicht, dass Snickers nicht verteilt werden dürfen, nur weil einer von 20 eine Erdnussallergie hat.

    Diesen Unterschied

    "Finde ich persönlich nicht gut und das muss ich aber auch jeder Mutter, die das so handhabt gleich auf die Nase binden" und "Finde ich nicht gut, aber leben und leben lassen, ist nicht mein Kind." siehst du aber schon? Natürlich hat jeder Meinungen zu den unteschiedlichsten Themen. Soweit waren wir schon längst. Das hat hier glaube ich niemand bezweifelt. Es geht darum, wie man damit umgeht und wie sehr man Kinder anderer Eltern aktiv ausschließt, weil diese Eltern andere ansichten haben.


    Was geht es dich an, wenn andere Frauen nicht stillen? Oder wenn andere Eltern kein Problem mit Plastikdippchen, ihrem fetten Diesel SUV, echtem Pelz, Industriezucker oder Pepsi Cola haben? Du stellst dich da sicher nicht mit erhobenem Zeigefinger hin und erklärst denen die Welt. Und wenn sich deren Kind mit deinem in der Schule blendend versteht und sie bei den anderen Eltern im Garten spielen wollen, verbietest du das ja hoffentlich nicht, weil es passieren kann, dass dein Kind vielleicht ein Snickers isst.

    Ich erinnere mich lebhaft daran, dass meine Eltern Barbies, PC Spiele, Gameboys, Pokemon, Wasserpistolen und gefühlt 100 andre Dinge sch... fanden und mir nie sowas gekauft haben. Meine Mutter hat ein Riesengezeter veranstaltet, weil mein Vater (ihr Ex) mich hat mit einem Jungen spielen lassen, der PC Spiele hatte. Die Verbieterei und das ständige Abwerten hat nur dazu geführt, dass es noch viiiiiiiel interessanter war und ich bis heute noch gerne am PC zocke. :D Von daher werde ich das hoffentlich in Zukunft anders geregelt bekommen.

    Kleiner Tipp, der nicht unbedingt umweltfreundlich ist, aber echt hilfreich war: Ich bestelle immer mal wieder bei Zalando auf Rechnung. Sprich, ich bestelle einige Paar Kinderschuhe und erledige die Anprobiererei dann stressfrei daheim, wenn die Laune gerade stimmt und behalte das, was am besten zu passen scheint. Die haben auch oft wirklich gute Angebote. Auf Rechnung finde ich praktisch, weil dann nicht flux 500 Euro vom Konto weg sind, bis ich wieder alles retourniert habe und die sich dazu bequemen, das geld zurückzuerstatten. Weiß nicht, ob das sonst bei anderen Anbietern auch geht.

    @ Susannea: Ja, ohne Auto kann es mitunter schwierig werden, erst recht, wenn man aufgrund von Corona nicht sonderlich heiß auf Öffis ist/kein Fahrrad hat oder nicht gut zu Fuß unterwegs ist. Da hast du Recht. Initiative zu zeigen und dem Landkreis (oder wer auch immer zuständig ist) auf die Füße zu treten, finde ich gut.


    Trotzdem sind manche Erwartungshaltunge mitunter zu hochgeschreubt worden, auch durch viele unsägliche Versprechungen seitens der Politik. Das Wörtchen "jeder" sollte vielleicht weniger inflationär gebraucht werden.


    Was Nirtak da erzählt stimmt allerdings. Ich habe im letzten Jahr eigentlich auch alles so bekommen. Schöne Kinderklamotten, sogar in Bio, gibts hier zum Glück bei DM, da bin ich mittlerweile Stammkundin. :D Aber auch so Börsen wie Mamikreisel, Whatsapp-Gruppen, für einige vielleicht auch Facebook und Ebay-Kleinanzeigen und generell halt Onlinebestellungen (limango hat gute Angebote) haben für uns eigentlich alles abgedeckt, auch für Extrakram wie Kraxen, Pukifahrrad, usw. Ist halt alles umständlicher, das stimmt wohl.


    Ah, gerade erst deine Antwort gesehen. Mit älterem Kind ist wohl schwieriger, aber auch da kann man ja größere Mengen online bestellen und dann schauen, was gut passt? In dem Alter können die Kids das doch ganz gut artikulieren. Ich hatte noch kein einziges Mal die Gelegenheit, eine Schuhberatung für den Kurzen mitzumachen, aber wies scheint, hab ich da meistens auch nicht wirklich was verpasst.

    Entschuldigung, aber das hat hier gerade was von Sandkasten oder Kindergarten... "Ich finde dich doof, weil du xy gemacht/gesagt hast!" - "Aber du hast doch yz gemacht/gesagt!" etc pp.


    Muss das jetzt sein, dass ihr euch hier gegenseitig irgendwelche Vorwürfe macht?

    Nee, muss nicht, du hast Recht. Mir war der Kragen an unpassender Stelle geplatzt. Ab jetzt ist von meiner Seite Ruhe.

    Ich glaube, es ist nicht unverständliche, sondern der "innere Schweinehund", der doch soooo gerne (ohne jede Ironie, geht mir ja auch so), endlich mal wieder ins Restaurant will, bezwingt da das logische Denken. Es ist der gleiche Grund, warum fast jeder, den ich kenne, den Kontakt zur Familie eben nicht nur via Videokonferenzen hält und sich halt doch jede Woche einmal mit Freunden trifft.

    Wie du weißt, stimme ich dir in Teilen zu, Susannea. Allerdings haben diejenigen Recht, die sagen, dass man schon ein gewissen Maß an "mitmachen" einfordern kann. Den Einkauf so umzuplanen, dass man halt an der Teststation vorbeifährt ist m.E.n. unter normalen Umständen schon machbar. 4 km zum Testzentrum düsen geht meiner Meinung nach auch.


    Mir aber zu erzählen, dass ein "schneller" Test mit tagelanger Vorbuchung und ca. einstündiger Wartezeit und längerer folgender Anfahrt zum Kinderschuhladen mit nem zappelnden, kreischenden 2-jährigen im Auto total alltagstauglich ist, halte ich für Unsinn, selbst, wenn das nur einmal vorkommt. Gerade DASS man dann sagt "ist ja nur das eine Mal" zeigt ja, dass es eben nicht alltags(!)-tauglich ist. Trotzdem würde ich es wahrscheinlich mal versuchen, habe aber auch ein eher genügsames Zwergenkind. :D


    Ich würde mich dann einfach nicht so aufregen und erstmal weitermachen wie bisher? Bestellen, improvisieren...usw. Spontanität, Normalität (wie Meer ) schon sagte, sind erstmal weit weg. Ich selbst merke, dass meine bereitschaft "mitzumachen" mit jeder halbgaren Versprechung der Regierung gefühlt etwas abnimmt, aber letztendlich kann ich schreiend im Kreis rennen und mich zu Tode ärgern (ich ärger mich, genau wie andere auch), oder ich komme an den Punkt, wo ich einfach versuche, mich in der Situation einzurichten. Heißt nicht, dass ich das gut finden muss!

    Du meinst die vielen Reaktionen, die du auf deine zickige Nachfrage nicht bekommen hast?

    ("Da ich offenbar Susanneas und Schokozwergs Aussagen nach deren Empfinden falsch gelesen habe, vielleicht kann mir ein anderer User weiterhelfen? Was verstehe ich denn nicht?")

    Was solls. Ich finde dein Verhalten äußerst seltsam und nervtötend. Ständig bist du herablassend gegenüber Leuten, die andere (deiner Meinung nach natürlich weniger wichtige) Probleme haben als du, machst dich, mehr oder weniger direkt, darüber lustig, unterstellst blödsinnige Dinge und versuchst krampfhaft, Fehler zu finden. Das ausgerechnet du dich im internen Forum über den hiesigen Tonfall beschwert hast, grenzte echt an Humor. Und es ist mir mitunter völlig egal wie etabliert du bist und wieviel "Thumbs up" du hier und da bekommst. Du bist genau einer derjenigen User, die einem sofort als stichelnd und zickig ins Auge fallen, wenn man länger als einen Tag mitliest. Du darfst gerne wieder zurückschießen, I don't care, denn...


    wenn du den Unterschied zwischen "Finde ich persönlich nicht gut und das muss ich aber auch jeder Mutter, die das so handhabt gleich auf die Nase binden" und "Finde ich nicht gut, aber leben und leben lassen, ist nicht mein Kind." nicht kapieren willst, dann kann ich dir nicht helfen..und will es auch nicht.

    Da sind wir sehr schnell mit bei der Hand. Das liegt an der mMn sehr ungünstigen Kombination von frechem Kind (man kann sich doch schonmal drauf fallen lassen oder am Schwanz ziehen), unbekanntes Tier (bei unseren Katzen wissen wir, die Kleine eingeschlossen, genau, was geht und was nicht geht) und absolut ungenügender Leinendisziplin in unserer Region (nein, dein Hund hört nicht auf Kommando, bloss weil du dir das einbildet).

    Kann ich total verstehen, ich selbst bin überhaupt kein Hundefreund und mache eher einen großen Bogen drum, aus genau den Gründen. Es gibt auch definitiv Situationen, da ist der Kurze schneller bei mir aufm Arm als der Hund "wau" machen kann, nur im Großen und Ganzen versuche ich (wenigstens nach eigener Einschätzung der Gefahrenlage, haha) da einen Mittelweg zu finden. Unser rennt auch immer direkt los, um zu streicheln und ich bin gerade dabei gefühlt zehnmal am Tag zu erklären, dass nicht jeder Hund ständig gestreichelt werden will. :D

    Ich habe wahnsinniges Glück: In meinem Freundeskreis ist alles vorhanden. Ich selbst arbeite fast Vollzeit, die eine Freundin arbeitet komplett VZ, meine andere Freundin ist erstmal drei Jahre ganz raus und die vierte im Bunde ist mit halber Stelle dabei. Wir alle "wehklagen" uns gegenseitig unser Leid und haben gegenseitig Verständnis, denn jede hat ihre eigenen Gründe für ihre Entscheidung und jede Entscheidung hat ganz andere Vor- oder Nachteile mit sich gebracht. Ich finde es echt entspannend, so unterschiedliche Mamis (auch mit ganz unterschiedlichen Erziehungsansichten und Einstellungen) zu meinem Freundeskreis zu zählen und sich einfach mal austauschen zu können, ohne sich direkt blöd vorzukommen oder das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass man eh als Mama gerade voll versagt.

    Leseverstehen. Aber ich wiederhole mich. Komischerweise hat das sonst hier scheinbar niemand so verstanden, aber du suchst ja aktiv nach Fehlern, um dann passiv-aggressiv sticheln zu können. Es nervt. Mal ist es Nymphicus, Lindbergh, jetzt ich, demnächst wieder irgendwer anders dem du ständig hinterhereierst, Blödsinn unterstellst und rumstichelst.


    So wie alle anderen Mamas hier habe ich lediglich beschrieben, wie ich es mache. Nicht ein einziges Mal hat hier irgendwer behauptet, dass unser Weg der einzig richtige Weg ist.

    Exakt mein Gedankengang. Derzeit ist bei uns pures Chaos, wenn es um Klausuren geht, weil ständig irgendwer bei irgendwelchen Terminen fehlt/nicht genug Aufsichten da sind usw.

    Ist doch alles völlig ok. Solange man es nicht für den einzig richtigen Weg hält und auf andere Wege verächtlich herabblickt und die Freunde seiner Kinder nach solchen Urteilen auswählt.

    Kann ich so unterschreiben. Solange man den eigenen Weg nicht zur einzig wahren Lösung erhebt und auf andere herabblickt (gut, es sei denn, die sind echt beknackt in der Birne und das Kind leidet gesundheitlich), sollte man sich doch gegenseitig in Ruhe lassen.


    Ich habe zu meiner großen Überraschung entdeckt, dass es mir Spaß gemacht hat, völlig unnötigerweise Monstermuffins und Cakepops zum Geburtstag des Kurzen zu backen, bio und nicht-bio, eine Schweinearbeit...ja und? Wenn eine andere Mama Waffeln oder halt gar nichts backt, reicht das auch!

    Oh ich muss zugeben, ich bin auch so eine komische Mami. Ich stille meine 3jährige Tochter nachts noch (deswegen schläft sie auch in unserem Bett, ich bin einfach zu faul das zu ändern), das Vorschulkind fährt im Reboarder, die Kinder tragen nur Barfußschuhe, wenn ich backe dann zuckerreduziert,..

    Aber das ist ja wohl meine Entscheidung. Wem das nicht passt der macht es anders. Immer dieses Gemecker und diese Besserwisserei.. Dieses Urteilen und Verurteilen. Puh. So anstrengend. Da spiele ich lieber mit den Kindern im Garten, ohne Absperrung am Teich. Hah.

    Ihr habt auch keine Absperrung?? Ich hatte gerade überlegt, ob ich das erwähnen soll. Jeder, wirklich jeder geht uns damit auf den Keks, dass wir doch bitte endlich einen Zaun um den Teich bauen müssen. Der ist klein, aber tief, wir wollen ihn sowieso zuschütten. Und der Kurze ist nie allein im Garten....

    Ob man seine Marmelade selbst macht oder nicht, entscheidet doch nicht, ob man eine gute Mutter ist. Es ist nur Marmelade. :autsch:

    Das ist deine (und meine und Catelyns) Meinung, aber ganz, ganz viele sehen das anders. Und es trifft fast immer nur Mütter (wenigstens in dem Ausmaß). Ich denke, dahinter steckt noch immer dieser Mythos, dass jede Frau, die ein Kind hat, sich gefälligst begeistert bis zum Letzten für dieses aufzuopfern hat und nur das allerbeste für das Kind zu wollen hat. Und da Industriezucker halt Gift ist und selbstgemachte Marmelade mit Ahornsirup die einzig wahre und von Gott akzeptierte Alternative, ist ja wohl klar, dass es dies zu kritisieren gilt.


    Mütter müssen sich aufopfern. Dazu gehört auch zu stillen, die Muffins nur mit Zutaten aus ökologisch kontrolliertem Anbau zu backen, jedes Menü selbst zu kochen, die Babyklamotten zu bügeln, niemals etwas ohne den Zwerg zu machen ("Ach krass, dein Mann ist mit dem Kurzen ohne dich bei seinen Eltern? Musst du korrigieren?"), aus Kindergeburtstagen immer ein Event zu machen und das alles unabhängig davon, wie es der Mama damit geht oder wie sie dazu steht, weil es halt der Stand der pseudowissenschaftlichen Dinge ist, was das Beste für das Kind sei. "Ihr seid echt krass, findet ihr das nicht etwas gewagt? Wochenlang bei Minusgraden im Norden mit einem vier Monate alten Kind durch Skandinavien?" Jeder gibt seine ungefragte Meinung zu allem ab.

    Besserwisser-Muddis sind die schlimmsten. Das fängt an bei der selbstgekochten Marmelade und hört auf bei Bio-SportKlamotten für Babyyoga. Ich krieg da regelmäßig innerlich eine Mischung aus Wut- und Lachanfall.


    Ich erinnere mich noch seeeeeehr lebhaft an folgende Szene: Mein Zwerg war ungefähr drei Wochen alt, als ich mit ihm in der Innenstadt ein wenig durch die Innenstadt gegangen bin (wir wohnten damals im Pott in einer Großstadt). Ich musste einfach raus, alleine daheim mit Babyblues war nicht meins. Ich also los, und zack, erster dummer Kommentar an der Ampel einer Hauptstraße: "Ist der nicht viel zu klein, um bei dem Wetter und der Lautstärke draußen zu sein?" Baby schlief tief und fest. Weiter gings. Dann nach ca. einer Stunde, früher als geplant, mitten in der Innenstadt großer Schreianfall (üblicherweise hatte ich immer so einen Zeitrahmen von etwa 2-3 Stunden zwischen zwei Milchflasche "Oh Gott, du stillst nicht?!"): Der Zwerg hatte wohl Hunger. Also, Rucksack ab, nach Fasche gewühlt, leider dumm gepackt, Flasche war ganz unten, Baby schreit sich während der gefühlt stundenlangen Flaschensuche in Rage. Ich reiße entnervt alles aus dem Rucksack raus, setze mich auf eine Mauer und verabreiche das heißbegehrte Getränkt. WÄhrenddessen bauen sich zwei ~ 60jährige Damen vor mir auf: "Wenn Sie stillen würden, könnten Sie sich solche Szenen sparen."


    Ich war echt sprachlos, hatte bis dahin derartige Berichte immer für etwas übertrieben gehalten. :D


    Jule13 Kenne ich nur zu gut. Unser Kurzer ist ziemlich mutig, will überall runterspringen, stürzt sich am Meer sofort in die Wellen usw. Ich lasse ihn durchaus auch gewähren, habe halt ein Auge drauf, wo andere vielleicht schon wild kreischend und fuchtelnd hinterherrennen würden. Ich ziehe ihn auch nicht panisch von jedem (großen) Hund weg, weil ich denke, dass ich damit eher ein falsches Signal setze. Wir haben einen ziemlich großen Garten mit einigen fraglichen Stellen, wo durchaus mal was passieren könnte, aber jetzt alles hermetisch abzuriegeln und zu sichern finde ich einfach doof. Er muss es ja auch selbst erlernen, und wenn er dem Papa beim Baumschneiden bis Sprosse 8 hinterherklettert, dann stehe ich zwar daneben und passe auf, aber werde den Teufel tun, ihn da panisch direkt runterzuholen. Aber jeder tickt da anders.

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