Erstes Bauchgefühl: Okay, her damit, aber dann bitte für ausnahmslos alle, die theoretisch geimpft werden können.
Zweites Bauchgefühl: Moment, halt, nein.
1. Der Staat sollte mir nicht vorschreiben dürfen, auf gut Glück ein nachgewiesener, wenn auch geringes Risiko einzugehen, schwerwiegende Nebenwirkungen zu erleiden. Da in meinem erweiterten Bekanntenkreis die Astra-Thrombose vorgekommen ist und das Mädel das gerade so überlebt hat, hat dieses Argument für mich persönlich Gewicht. Auch die anderen Impfungen können teils gravierende Nebenwirkungen verursachen.
Es gibt weitere nachvollziehbare Gründe, die Impfung nicht jetzt zu wollen:
- Die Impfungen sind, egal wie man es dreht und wendet, vergleichsweise wenig erforscht, von daher kann man von der breiten Masse, völlig unabhängig von Daten und Fakten, nicht die gleiche Akzeptanz verlangen wie z.B. für die Masernimpfung. Es gibt zudem nur eine sehr eingeschränkte Masernimpfpflicht in Deutschland.
- Persönliche Bedenken aus familienplanerischen Gründen kann ich 100%ig nachvollziehen. Kleines persönliches Beispiel: Seit dem Tag nach meiner zweiten Impfung mit Biontech vor fünf Wochen habe ich quasi jeden Tag permanent Blutungen, teils mit Schmerzen im Unterleib. FA kann nichts finden. Ein verflucht uncooles Gefühl und ich bin absolut nicht heiß auf die Boostershots.
- Die Menschen müssen lernen, ihre Risiken selbst einzuschätzen. Man könnte es beispielsweise beim Impfangebot belassen, wenn im Gegenzug Impfunwillige bereit wären zu unterschreiben, dass sie ab einer bestimmten Bettenauslastung im Krankenhaus im Falle einer Ansteckung mit anschließendem schweren Verlauf kein akutes Anrecht auf Hospitalisierung haben. Sie müssten also ein echtes Risiko eingehen und nicht nur von Eigenverantwortung daherreden.
- In Israel sinkt die Wirksamkeit und es steigt die Ansteckungsrate mit Biontech. Man beobachtet also nun trotz Impfung mehr Ansteckungen mit Symptomen, von denen in einigen Fällen sogar schwerwiegende bekannt sind. Nun wägt man also scheinbar nicht mehr zwischen "95% Sicherheit" und "Impfung hat zu einem geringen Prozentsatz schwerwiegende Nebenwirkungen/kann tödlich sein" ab, sondern zwischen "64% Wirksamkeit mit Chance auf schwerwiegenden Verlauf trotz Impfung" und "Impfung kann zu einem geringen Prozentsatz tödlich verlaufen" ab, was das Kosten-Nutzen-Verhältnis für viele Leute deutlich verschieben dürfte.
Es gibt weitere nachvollziehbare Gründe, weswegen ich generell vorsichtig bin, eine Impfpflicht zu fordern, auch wenn diese strategisch betrachtet Sinn ergibt.
Konkret was Lehrer betrifft:
Das Argument, dass ich mich nach "freier Berufswahl...blabla.." begebe, ist hanebüchen. Als ich mein zweites Staatsexamens abgelegt und den Vertraghabe, war von einer Pandemie mit diesen Auswirkungen nie die Rede.