War jahrelang in der Baufinanzierung durchaus normal. Ansonsten ging es halt nur als Beamter oder mit einer anderen sehr sicheren Stelle oder sonstigen Sicherheiten und natürlich mit Zinszuschlag. Kommt natürlich auch auf die Situation an. Zwei große Gehälter sind sicherlich etwas anderes als groß und klein.
Bzgl. der Finanzierung mit nur einer verdienenden Person im Haushalt: Keine Ahnung wo und in welcher Zeit du lebst, aber mit einem normalen Vollzeit-Lehrerverdienst ist das fast nicht möglich, es sei denn, man möchte aus absolut alles an "Extra" verzichten. Der letzte, in meiner Familie, der gut so leben konnte, war mein Opa. Alle waren/sind Lehrer, bis in die Großelterngeneration.
Gehen wir mal von einem ÜBERAUS günstigen Preis für ein nicht sonderlich renovierungsbedürftiges Haus inkl. aller Nebenkosten von 300000 Euro aus. So ein Haus findet man vielleicht irgendwo aufm Dorf in Meck-Pomm oder so, wo nichts ist und keine Infrastruktur für Familien vorherrscht. Aber gehen wir trotzdem mal davon aus. 25 Jahre ZInsbindung, 1000 Euro im Monat, übrigens eine äußerst niedrige Abzahlrate. Da ja die ganze Zeit nur einer gearbeitet hat, gehen wir mal davon aus, dass die eingebrachte Anzahlung recht gering ausfallen dürfte, aber sagen wir mal, 30000 wurden angezahlt. Macht 900 Euro/Monat. Gehen wir mal von einer Familie mit nur EINEM Kind aus.
Vollzeit A13, 3700 Euro netto. Alles ungefähre Werte, meistens eher etwas/sehr viel niedriger angesetzt. Alles umgerechnet auf den Monat, z:b. bei jährlich anfallenden Zahlungen oder halbjährlich anfallenden Anschaffungen (z.B. neue Winteraustattung fürs Kind, weils doch schon wieder rausgewachsen ist usw.)
3700 Euro
- 700 Euro Krankenkasse für alle
- 500 Euro Lebensmittel und täglicher Bedarf (inklusive WIndeln, Putz-/Waschmittel, Duschzeugs usw. Nein, ich möchte nicht jahrelang alles nur in billig essen, das passt leider nicht zu meinem Bedürfnis, halbwegs ökologisch verträglich zu essen)
- 900 Euro Hausrate
- 250 Euro sonstige Versicherungen
- 200 Euro laufende Kosten Haus (Strom, Heizung, (Ab-) Wasser, Müll usw. usw.)
- 200 Euro sonstige Ausgaben (Babyausstattung, AKtivitäten, Vereine, Abonnements, Urlaub usw.)
- 80 Euro Internet, Handy usw. (Wir leben ja im Haus aufm Land, da gibts zu 90% hier nur die Telekom und die ist teuer)
- 400 Euro Sparrate für fixe, zugewiesene Rücklagen (Sondertilgungen, Notgroschen, Neuanschaffungen, Renovierungen usw.)
- 50 Euro Sparrate für das Kind (Aktien, Fonds, Bausparen...was auch immer dann gerade aktuell ist).
- 200 Euro Sprit
- 17,50 GEZ
- ich habe bestimmt was vergessen.
= 202,5 Euro für Altersvorsorge für BEIDE.Mit 200 Euro/Monat kommt man da wahrscheinlich nicht weit.
Mit anderen Worten:
1. Ein Haus, das mit Nebenkosten hier im Umkreis 300k kostet und nicht stark renovierungsbedürftig ist, gibt es im Umkreis von ~ 50 km nicht. Ich wohne in einer mittelgroßen Stadt, wir haben seeeehr lange gesucht.
2. Ein Haus mit einem Gehalt zu finanzieren dürfte angesichts der Kosten die absolute Ausnahme sein und ist angesichts der wenigen Rücklagen, die man bilden, mindestens genauso risikobehaftet, wenn nicht sogar mehr, als die Finanzierung zu zweit.
Was die tollen Tipps zur Betreuung angeht: So einen Quatsch kann echt nur jemand schreiben, der entweder keine Kinder hat, oder schon uralt ist und vergessen hat, wie der Hase läuft. Ein paar Tage/wenige Wochen kann man tatsächlich überbrücken. Dann wird es langsam eng.