Ich habe meine Zweifel, dass die SEKI wesentlichen Zulauf bekommen würde,nur weil die Besoldung höher ist.
Was viele eher abhält und was viele, die in der SEKI feststecken, bereuen, sind die teils unterirdisch leistungsschwache Schülerschaft (auch an Realschulen), das oft eher sozial schwache Klientel (vor dem man oft eben nicht mehr an die Realschule flüchten kann, da die meisten Förder-/Hauptschulen dicht gemacht wurden), die teils als überbordend empfundene Inklusion, die Menge an verhaltensauffälligen Kids sowie die allgemein schlechtere Ausstattung und die schlechteren Arbeitsbedingungen (Ganztag trotz fehlender Räumlichkeiten, kaputte Geräte etc.).
Wenn ich sehe, was an der SEKI Schule meines Mannes oder auch an manch anderer Schule abgeht, hätte ich da ab einem gewissen Alter selbst für A13 keinen Bock drauf. Es gibt noch weitere Gründe.
Es hat halt auch Vorteile. Zwar ist manch ein SEKI Lehrer mehr Sozialarbeiter und Psychologe als Lehrer, aber dafür ist das Niveau oft so extrem niedrig, dass die Vorbereitung vergleichsweise schnell geht.
Meine Nachbarin (etwa Ende 40, Deutsch und Sport) ist an einer Realschule, ursprünglich aber vom Ref am Gym. Ungefähres Zitat: "In der Schule nur Stress, durchgeknallte Schüler und Gekreische, miese Arbeitsbedingungen. Dafür kaum inhaltliche Vorbereitung und die Korrekturen sind ein Witz. Am Gym wäre es umgekehrt: Mehr Ruhe in der Schule, aber auch wesentlich mehr Arbeit drumherum."
Muss man so wollen oder eben nicht. Ich hab 7 Jahre Gesamtschule mitgemacht (im Aufbau, deswegen nur SekI) und ich hätte da mit 50 keinen Bock mehr drauf.