Beiträge von Schokozwerg

    Ich muss auch sagen ich kann langsam nicht mehr.

    Hab heute eine Schülerin gebeten meinen Unterrichts zu verlassen, die mit dem Kopf auf dem Tisch lag und hustete. Die Sitznachbarin hatte sich schon umgesetzt. Aber sie wollte Deutsch mitschreiben...


    Mein Sohn ist nach 13 Schultagen auch wieder krank. Dazwischen war seine Schwester 2 Tage krank zu Hause (plus WE) und die Kita 2 Tage in Notbetreuung wegen Magen-Darm. Wir wechseln die Kind-krank Tage ab, meine Mama hilft,... aber eigentlich kann ich die meisten Nachmittage und meinen schulfreien Tag nicht arbeiten, weil immer irgendwer krank ist/ die Kita früher schließt,... Ich sehne die Weihnachtsferien herbei und fürchte sie gleichzeitig. Glaube ich bekomme das Meiste so vorher nicht korrigiert und am 6.1. müssen die Noten eingetragen sein.

    Wir müssen am 16.12. alle Noten eingetragen haben. Ich drehe sowas von am Rad.

    Ich kann nur aus eigener, anekdotischer Erfahrung berichten: Bereits letzter Herbst war der Horror für uns als Eltern, unser Kurzer war quasi am Dauerhusten. Diesmal ist es allerdings noch heftiger. Unser Kinderarzt ist heillos überlaufen und nimmt nun Termine bis 20 Uhr (!!!) an, um den Bedarf zu decken. In der Kita fehlen derzeit täglich 2/3 bis 3/4 der Kinder, habe gestern mit der Kitaleitung telefoniert, um unseren weiterhin abzumelden.


    Laut Kinderarzt fallen die Infektionen mit RSV häufiger und schwerer aus, kippen häufiger in eine Lungenentzündung um (wir kämpfen gerade genau an dem Punkt) und die Kinder sind viel länger krank (wir sind jetzt bei Tag 11 und sind fertig mit den Nerven, vor allem, weil wir es nun auch beide haben).


    Ja, Kinderärzte sind keine Immunexperten. Trotzdem bekommen derzeit alle mir bekannten Eltern mit kleinen Eltern genau das mit dem Trainingseffekt gesagt: Das Immunsystem funktioniert top auch ohne Training, aber aufgrund der Schutzmaßnahmen hat die Immunität bei Kids gegen Viren das RSV aufgrund der ausgefallenen Saisons abgenommen, d.h., es trifft derzeit wesentlich mehr Kinder als sonst und diese trifft es häufig auch heftiger, als wenn noch eine Grundimmunität von der letztes Erkältung mit RSV bestünde. Man fängt quasi wieder bei null an, als hätte es zwischendurch einen Reset gegeben. So verstehe ich übrigens auch den Artikel des NDR.


    Ich kann nur bestätigen: Mit 1,5 Jahren hatte unser Kurzer nachweislich RSV (waren damals in der Klinik, weil er immer gleich anfängt nach Atem zu ringen und zu pfeifen) und jetzt wieder. Mit 1,5 waren wir damit wesentlich schneller und leichter durch als jetzt.

    Naja ich wundere mich aber doch durchaus, in welchem Ausmaß das bei einigen Lehrkräften mal wieder praktiziert wird. Ich kenne persönlich niemanden, der das explizit macht.


    Ich habe ja auch Vorräte, aber ich preppe kein Wasser z.B. geschweige in diesen Mengen.

    Das weiß von mir im echten Leben auch genau nur eine Person. ;)


    Bei mir waren die ausschlaggebenden Gründe ganz einfach die vielen Hinweise von diversen Experten auf mögliche Stromausfälle, meine pessimistische Erwartungshaltung an Menschen in Ausnahmesituationen (zu viele Zombiefilme geschaut) und zu guter Letzt mein Freund aus Tschechien, der sich erstmal eine Bude auf dem Land gekauft hat, weil er der Meinung ist, im Falle einer russischen Invasion (kein Witz) dort besser aufgehoben zu sein als in Prag. :)


    Und um ehrlich zu sein habe ich da bis vor ganz wenigen Wochen nie drüber nachgedacht, bis das Thema mal bei uns im Kollegium aufkam.


    Apropos Zombies: Gibt es eigentlich Zombiefilme außer The Walking Dead, wo Babies/Kleinkinder irgendwie vorkommen (und überleben)? :D

    Ich habe tatsächlich einen Vorrat/Notfallkrams angelegt. Gefrierschrank halte ich für unsinnig, wer soll das alles essen, wenn der Strom ausfällt? Wird nur schlecht. Außerdem haben wir einen Gaskocher mit 20 Gaskartuschen und ich weiß, wie man im Kochtopf auf ner Flamme Brot backen kann.


    Hauptsächliche Bestandteile derzeit, muss wieder nachkaufen:


    10 Pakete Nudeln

    14 x Tomaten(soße) in Konserven

    14 x Tütensuppen

    10 x Fertigsoßen

    8 x Yumyum Ramennoodles

    30 Konserven allgemein (Gemüse)

    10 x Reis

    8 x Linsen

    4 x Bulgur

    4 x H-Milch

    6 x baked Beans

    6 x Hafermilch

    6 x Knäckebrot

    7 x Honig

    12 x Mehl

    3 x Zucker, 2 x Salz

    3 x Öl, 2 x Essig

    7 x Marmelade

    5 x getrockenete Früchte

    12 x Haferflocken

    Wraps/Pumpernickel sonstiges Zeugs in der Richtung

    Süßigkeiten

    Wasser (muss noch auf gestockt werden)

    Batterien

    Stirnlampen, Taschenlampen

    Gaskocher

    20 Gaskartuschen

    400 Teelichter

    mehrere große Kerzen

    Streichhölzer

    zweite Axt


    Und der Witz des Tages: Ne Podusche, wenn's Klo nicht mehr funktioniert, bringt Klopapier auch nichts. Wasser haben wir allerdings genug (Teich, Regentonnen etc.) :D


    Wir campen oft, d.h. in vielerlei Hinsicht sind wir improvisiertes Essen etc. gewohnt und haben/hatten den Kram schon da. Wir nutzen den Vorrat auch im Alltag und bringen halt immer wieder was mit wenn wir wieder was aufbrauchen. Wenn wir einkaufen, kaufen wir seit ein paar Monaten halt immer 1-2 Kosnerven/Pakete "zuviel" ein und stellen diese in den Vorrat, der zudem unterteilt ist in "laufender Vorrat" (da gehen wir dran) und "festeer Vorrat" (Finger weg!).

    Ich finde das normal, wer sich für Kinder entscheidet hat ganz logisch auch weniger Reichtum. Dafür habt ihr doch die "Erfüllung" durch die Kinder haben. Ich bin einfach nur maßlos verärgert über diese Zuschläge, als wäre der Familienzuschlag vorher nicht ungerecht genug gewesen.


    Zum Thema Nicht-Beamte: Da würde ich mir wünschen, dass die mal unisono richtig streiken. Oder gleich kündigen. Das Nicht-Beamtentum im Vergleich ist natürlich generell eine Sauerei, keine Frage.

    Dann ist es doch auch normal, dass, wenn man sich gegen Kinder/Heirat entscheidet, man automatisch mehr Reichtum hat und weiß, dass man die Zuschüsse verliert. Eine ebenso freiwillige, bewusste Entscheidung FÜR mehr Zeit und Geld von der Besoldung und GEGEN die Zuschüsse für Familien.

    Ich sehe da keine Ironie. Es ist absolut unverschämt so massiv "gefördert" zu werden für was? Ungeschützten Sex?


    Wer alleine oder unverheiratet zusammen lebt, ohne Kinder, hat in den "Mietstufen" Städten auch hohe Kosten. Eine Angleichung des Gehaltes nach Wohnort wäre sehr angemessen, aber doch nicht nur für Paare mit Kindern. Das ist eine unglaublich unfaire Benachteiligung.

    Der Staat braucht Nachwuchs (sowohl in steuerlicher Hinsicht, als auch im Hinblick auf Arbeitskräfte), keine kinderlosen Paare oder Singles, die dem Staat nichts (außer ihrer eigenen Arbeitskraft) hinterlassen. So hart und blöd das klingt (und auch nicht unbedingt meiner Meinung entspricht). Also macht es absolut Sinn, Anreize für mehr Nachwuchs zu setzen und diese müssen nunmal fast immer finanzieller Art sein, damit es die Leute interessiert.


    DINKS und generell kinderlose Menschen haben weitaus (ich betone: weitaus) mehr Kohle/Monat zur freien Verfügung als Eltern, die zudem tagtäglich mit absolut widrigen Umständen (was das Großziehen von Kindern in Deutschland betrifft) konfrontiert werden. Man entscheidet sich zumeist freiwillig für Kinder, korrekt. Einen richtigen, wirklichen, realitätsgetreuen Plan davon, was einen da erwartet, hat man zu 99% allerdings nicht. Viele Kosten (z.B. spontante Kitagebührenerhöhungen um 50%) sind absolut nicht kalkulierbar. Gezwungenermaßen TZ arbeiten zu müssen, weil die Kitaschließzeiten der zugewiesenen Kita so beschissen sind, ist auch nicht unbedingt etwas, was man einplanen bzw. wissen muss. Da kommt so einiges zusammen, was man sich deutlich anders berechnet und vorgestellt hat. Wer derzeit Kinder bekommt tut dies mit dem Wissen, dass man verdammt viel dafür aufgeben muss. Wie viel es dann tatsächlich ist, wird einem erst nach der Elternzeit klar. Ich habe damals während der Schwangerschaft unsere Finanzen berechnet und alle haben mich ausgelacht aufgrund der Beträge, die ich angesetzt hatte, weil diese angeblich viel zu hoch waren. Ich bin so saufroh, dass ich damals pessimistisch gerechnet habe, sonst wären wir wohl teilweise echt entsetzt gewesen. Und trotzdem kommt dann immernoch was on top (ich sag ja nur Kita: Oh, plötzlich 280 Euro mehr im Monat, obwohl sich an der Betreuung nichts geändert hat. Schön!)


    Als DINKS (und auch als Single) habe ich vergleichsweise Dagobert-like im Geld gebadet und das, obwohl ich in einer teureren Stadt gewohnt habe und weniger verdient habe als jetzt. Was ich VIEL schlimmer finde ist die Tatsache, dass es nur für Beamte gilt. Das ist mir vollkommen unverständlich. Und der Hochzeitsbonus ist auch ziemlich...naja. So langsam sollte man doch verstanden haben, dass "Familie" auch bedeuten kann, dass man mit drei Erwachsenen und drei Kids in einer Wohngemeinschaft wohnt. Ich glaube manchmal, dass das reine Faultheit ist, da eine Heirat schneller zu überprüfen ist als eine Wohngemeinschaft.

    https://www.finanzverwaltung.n…document/mb_vers_famz.pdf


    Ich dachte, von Bekannten verstanden zu haben, dass man nicht verheiratet zu sein braucht.
    Scheint doch so zu sein.
    Ab Seite 6, Abschnitt 3.

    Verpartnert oder verheiratet für diese 152,68 Euro der Stufe 1. Die Differenz, den KFZ, bekommt man dennoch. Ziemlich konservative Definition von Familie, aber so isses wohl.


    Nur Singles ohne Kinder bekommen halt nix.

    Ich darf direkt am Montag mal wieder mit dem LBV telefonieren. Schon im September habe ich mit denen telefoniert und nochmal deutlich egmacht, dass 100% + 75% = 175% = voller Familienzuschlag Stufe II für zwei Beamte bedeutet.


    Bei der Nachverrechnung für 2022 ist denen wieder der gleiche Fehler unterlaufen. Ich fasse es nicht, es ist so unsagbar nervig. :D

    Hat auch niemand behauptet, dass die Betroffenen Geld bekommen sollten.

    Und ob es eine Ausnahme ist, da bin ich mir nicht sicher, kann und mag ich aber weder in die eine noch in die andere Richtung belegen.

    Nicht direkt, aber @Chillipaprika nannte diese Tatsache in einem bestimmten Zusammenhang, der sich für mich so darstellte, als müssten man alle Menschen gleich unterstützen. Muss man eben nicht, wenn man von den einen Menschen als Staat weniger profitiert als von den anderen.

    Es ist auch schräg, sich ständig rechtfertigen zu müssen, dass man keine Kinder hat.
    Genauso wie es Menschen gibt, wo nicht alle Kinder vollständig geplant waren (sei es Mehrfachschwangerschaften oder ups), gibt es Menschen, die wirklich gerne ihren Beitrag zur Erhaltung des Rentensystems beigetragen hätten und es nicht können.

    Ich wüsste echt nicht, wieso sich irgendwer dafür rechtfertigen muss? Man hat eine Entscheidung für oder gegen Kinder getroffen und muss mit den Konsequenzen leben, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Die kinderlose Person hat isngesamt mehr Geld zur Verfügung für Konsum, Altersvorsorge usw., hat mehr Zeit für Hobbies und Karriere. Die Person mit Kind(ern) hat größere finanzielle Einschnitte hinzunehmen, weniger Zeit für sich und kann oftmal die Karriere vorerst (teilweise) an den Nagel hängen.


    Mehrfachschwangerschaften und Upps-Kinder (meine Freundin hat gerade eines bekommen) sind immer auch, so hart das klingt, bewusste Entscheidungen. Es gibt IMMER die Möglichkeit, eine Abtreibung vorzunehmen. Wenn man das nicht möchte, trifft man in dem Moment eine Entscheidung.


    Keine Kinder bekommen zu können ist schade und stellt eine Ausnahme dar, die zwar wirklich für diejenigen tiefgreifende Auswirkungen haben kann, aber es ist nicht die Aufgabe des Staates, diese Menschen "mit Geld zu trösten" (blöde Ausdruck, mir fällt keine tolle Umschreibung ein), nur weil sie theoretisch gerne Kinder haben wollen würden. Zumal es auch die Option der Adoption etc. gibt.


    Die Logik des Staates besteht darin, diejenigen mit etwas Geld zur Kompensation der Einbußen zu unterstützen, die unsere Gesellschaft langfristig mit Nachkommenschaft versorgen und am Laufen halten. Es werden so oder so nie alle zufrieden sein. und wie schaff schon angemerkt hat, ist es echt seltsam, dass die Landflucht damit eher nochtunterstützt wird.

    Wenn ich mir den Lebensstil der Paare mit Kindern anschaue ("jetzt muss es aber spätenstens ein zweites Auto und ein Einfamilienhaus, freistehend, mit mehr Pendeln sein") nicht ganz so sicher wie das da mit Ressourcenschonung aussieht.

    Pro Kopf schneiden Familien im Durchschnitt deutlich besser ab als Singles, kinderlose Paare, Seniorenpärchen im Eigenheim usw. Gibt es zig Untersuchungen zu. Ist eigentlich auch recht logisch, hier nur ein Beispiel: Meine Singlewohnung war mit 50 qm ziemlich klein. Zu dritt leben wir nun aber nicht auf 150, sondern auf 130 qm (gekauftes Haus). Mein Mann und ich haben nicht mehr alles doppelt he Haushalt, sondern nur einmal. Usw., könnte man endlos fortführen. Asketisch lebende kinderlose Personen sind mir persönlich nicht bekannt. Autolose ja, aber das gibt's auch als Familie und hat weniger was mit der familiären Konstellation, als vielmehr was mit dem Wohnort/Weg zur Arbeit zu tun.

    Ich finde es tatsächlich paradox. Auf der einen Seite wird moniert, dass die Städte immer voller werden und das Land austirbt. Auf der anderen Seite wird jetzt aber der Nachteil, dass es in der Stadt teurer ist zu leben, einfach negiert bzw. abgefedert (Zumindest für Beamte). Sprich ich habe jetzt noch weniger Gründe auf das Land zu ziehen.

    Das ist tatsächlich etwas, was mich auch wundert. Wie schon weiter oben berechnet wurde, kann es sich nun für den ein oder anderen fast auszahlen, in die Stadt zu ziehen. :D

    Diese unfairen Zuschläge machen den Beruf für Menschen, deren Lebensinhalt nicht aus Heiraten und Kinder kriegen besteht, nochmal unattraktiver.

    Warum? Als wir noch DINKS waren (Double Income, No Kids) hatten wir monatlich wesentlich mehr Geld zur Verfügung. Die Entscheidung für ein Kind ist ein ziemlich heftiger (je nach Stadt sogar sehr heftiger) Einschnitt in die Finanzen, das fängt damit an, dass ohne familiäres Unterstützungsnetz die Betreuung 1. oftmals schweineteuer und 2. mit zweimal VZ kaum zu schaffen ist (nochmal mehr finanzielle Einbußen). In der Tat denke ich, dass alle Familien (auch Alleinerziehende) so unterstützt werden sollten.


    Natürlich ist das eine private Entscheidung, es ist allerdings eine, von der der Staat voraussichtlich profitieren wird: Ein neuer Steuerzahler und eine neue Arbeitskraft wächst heran. Ohne diese besagten Steuerzahler und Arbeitskräfte sähen gerade wir ganz schön alt aus mit Ü70. Von daher ist es wohl logisch, dass der Statt jene belohnt, die sein System trotz aller widrigen Umstände (und nein, das kann jemand, der keine Kinder hat, null nachvollziehen, ich konnte es auch nicht in dem Maße) am Leben erhalten. Er bestraft im Umkehrschluss ja nicht diejenigen, die das nicht tun, indem er ihnen was wegnimmt, sondern sie werden halt für ihren gesellschaftlich auf lange Sicht nicht unbedingt tragfähigen Lebensstil nicht noch zusätzlich belohnt.


    Auch keine Kinder zu bekommen/unverheiratet zu bleiben ist in den meisten Fällen eine persönliche Entscheidung, die eben positive (mehr Zeit, mehr Geld für Konsum/fürs Alter usw.) wie auch negative Konsequenzen (weniger Unterstützung vom Staat) mit sich bringt. Wenn man das vorher weiß und sich dennoch so entscheidet, dann ist das doch okay?


    Der Single, der alleine in der 70qm Bude lebt in vielerlei Hinsicht weit über dem Durchschnitt dessen, was die meisten Ämter pro Kopf zugrundelegen, sowohl was Einkommen als auch was den Wohnraum betrifft. Das gleiche gilt für Senioren in ihren 250 qm Buden, für kinderlose Paare usw. Sie alle verbrauchen pro Kopf mehr Wohnraum, mehr Ressourcen und sind umweltschdälicher etc. als Familien/Wohngemeinschaften. Vier Menschen auf 150 qm verbrauchen weniger Ressourcen/Kopf als ein Mensch auf 65 qm. Warum also sollten diese Arten zu leben subventioniert werden, wenn sie tatsächlich unserer Gesellschaft eher schaden als uns voranzubringen?


    Versteh mich nicht falsch: Jeder sollte so leben, wie man möchte, ich will das gar nicht pauschal kritisieren (ich habe auch gerne allein gelebt!). Aber zu glauben, dass Familien zu sehr bevorteilt würden, ist schon echt merkwürdig. Sobald ein Kind im Spiel ist, hat die Gesellschaft eine gute Chance, von diesem Kind zu profitieren. Die kinderlose Person dagegen verbraucht hauptsächlich Ressourcen, geht ihrem Job nach und zahlt während ihrer Lebenszeit Steuern, die beiden (Job und Steuern) wegfallen, sobald die Person verstirbt, da kein arbeitender Steuerzahler "nachwächst". Abgesehen von eventuellen intellektuellen/handwerklichen Errungenschaften hinterlässt diese Person nichts bis wenig, wovon wir als Gesellschaft im Nachhinein profitieren können.


    Rein pragmatisch betrachtet ist es schon verständlich, warum der Statt dann versucht Anreize zu setzen, möglichst Kinder in die Welt zu setzen. Falsch ist nur, dass man als Beamter davon profitiert und andere Familien nicht. Richtiger wäre auch, den Ehezuschlag zu streichen und stattdessen einen "Partnerschaftzuschlag" oder sowas einzuführen. Ob man verheiratet ist oder nicht, tut eigentlich ja nichts zur Sache.

    Was mich immer wieder verwundert ist, dass es hauptsächlich Akademiker sind, die ihre Kids an diese Schulen schicken. Vielleicht, weil sie die die staatlichen Schulen vor Ort für zu schlecht halten und sich eine Art "Privatschul-Effekt" vond en Waldorfschulen erhoffen? Kein Plan. Bei unserer Waldorfschule ist diese Tendenz jedenfalls sehr, sehr auffällig.

    Ich denke, die Familienzuschläge sollte es nicht nur für Beamte geben, sondern für alle Arbeitnehmer mit Kids und auch für Alleinerziehende. Unser Land braucht Kinder. Man faselt immer vom demographischen Wandel, der unbedingt passieren muss (und zwar nicht so, wie er derzeit passiert), aber Familien ständig und überall an ihre finaziellen/organisatorischen/leistbaren Grenzen. Deutschland lebt noch immer eine gesellschaftliche Struktur, die in vielerlei Hinsicht "kinder- und familienfeindlich" (sehr überspitzt, mir fällt kein besserer Begriff ein) ist. Meiner Meinung nach sollte man jeder Person, die Kinder in Deutschland unter teils echt absurden Umständen großzieht, den Arsch pudern, und zwar enorm. Ohne Kids können wir einpacken, da kann zuwandern, wer will und die Geburtenrate sinkt beständig, aus vielerlei Gründen, aber zwei Gründe sind tatsächlich "Allgemein zu teuer, zu unsichere Betreuuung".


    Ich kann diesen Neid gegenüber Familien nicht verstehen.

    Auch wenn man seinen Kindern sagt "Hey, du kannst tun und lassen was du willst, aber du musst dir darüber im Klaren sein, dass mancherlei Vorstellungen nicht immer in der Realität verwirklichbar sind." ist das volllkommen in Ordnung.


    "Du kannst dein lebenlang Vollzeit arbeiten, dir stehen alle beruflichen Türen offen." ist einfach gesagt, aber in vielerlei Konstellationen nur mit Abstrichen umsetzbar. Dass man den eigenen Kids erklärt, dass manchmal die eigenen Erwartungen an die Umsetzbarkeit der eigenen Vorstellungen runtergeschraubt werden müssen, ist nicht antifeministisch/unaufgeklärt/konservativ sondern schlichtweg realistisch. Und das gilt im Übrigen für beide Geschlechter.

    Schokozwerg : Hier im Thread vermischen sich immer wieder zwei Positionen: Einmal, dass Entscheidungen für traditionelle Familien- und Arbeitsmodelle freiwillig und bewusst getroffen werden, einmal, dass Entscheidungen durch das Nachgeben gesellschaftlicher Erwartungen herbeigeführt werden. Ich weiß gar nicht, warum es immer wieder zu diesen Vermischungen gibt, vermute aber, dass sie daher rühren, dass sich manche User nicht vorstellen können, dass man sich aus freien Stücken für ein traditionelles Familien- oder Arbeitsmodell entscheidet, selbst wenn damit alle Beteiligten sehr zufrieden sind.

    Ich merk das schon. Finde ich auf seltsam ironische Weise entschieden intolerant um ehrlich zu sein. Wenn es danach ginge, habe ich ja fast nur erzkonservative Ehesklavinnen als Freundinnen... und nicht Menschen, die einfach nur rechnen können und wissen, wie sie ihr Haus schneller abgezahlt bekommen.

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