Beiträge von Mueller Luedenscheidt

    Natürlich kostet ein Kind nicht so viel.


    Schokozwerg hat ja im Detail aufgeschlüsselt, wie sich dieser Betrag zusammensetzt. Im Vergleich zur Situation ohne Kind können Kinder tatsächlich so viel "kosten".

    Als Kind 1 in die Kita gestartet ist, fehlten uns im Vergleich zur Situation vorher ohne Kind auch ungefähr diese 2.500 €. Wie oben erwähnt, war unser gemeinsames Erwerbseinkommen aufgrund der notwendigen Teilzeit ca. 1.800 € geringer. Die Kita hat 650 € gekostet. Dann hat man noch keine Windel, keinen Body und keinen Brei gekauft. Entlastungsinstrumente wie z. B. Kindergeld (bzw. der Steuerfreibetrag) und Familienzuschlag fangen lediglich einen Bruchteil davon auf.

    Und genau hier liegt dein Verständnisproblem: Dein Wollen interessiert niemanden. Du erbringst weniger Lohnarbeit, dafür erhälst du weniger Lohn (*dieses Prinzip gilt auch bei Beamten, bevor sich jetzt am Wort "Lohn" aufgehangen wird). Aus welchen Gründen dies erfolgt interessiert an dieser Stelle nicht. An anderen Stelle allerdings sehr wohl.

    Ich verstehe die "Kostenaufstellung" von Schokozwerg als Replik auf die mehrfach geäußerte These, man könne aus der Gründung einer Familie mit einem finanziellen Plus herausgehen. Und in diesem Fall gehören die Opportunitätskosten aufgrund der meist alternativlosen Teilzeit sehr wohl in die Rechnung. Das Erwerbseinkommen in unserem Haushalt ist ebenfalls ca. 1.800 € niedriger als in kinderlosen Zeiten.

    Ach je. Das Fahrverhalten von Deutschen hat keinen nennenswerten Einfluss auf das Klima. Zudem haben die meisten Menschen eher mit greifbaren Fragestellungen (Wie bekomme ich Essen für meine Familie auf den Tisch? Wie bezahle ich die Heizkosten? usw.) Abstrakte Fragen nach dem Fortbestand der Menschheit sind da eher irrelevant.

    Das Wahlverhalten von Schmidt hat keinen nennenswerten Einfluss auf das Wahlergebnis der Bundestagswahl. Es wäre somit unnötig, beim nächsten Mal wählen zu gehen.

    Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung will nicht gendern und findet es auch nicht gut.

    Ich halte dieses Mehrheits-"Argument" für anachronistisch. Wenn man sich immer dem Willen der Mehrheit beugen würde, hätten es zahlreiche Minderheiten in unserem Land ziemlich schwer. Dies ist ja einer der Hauptgründe, warum wir in einer repräsentativen Demokratie leben. Eine direkte Demokratie ist deutlich anfälliger für Populismus und Diskriminierung von Minderheiten (siehe z. B. den Volksentscheid zum "Minarettverbot" in der Schweiz vor über 10 Jahren).

    Eine Mehrheit erkennt es möglicherweise auch nicht als Problem an, dass es "Ali" bei der Wohnungs- oder Jobsuche schwerer hat als "Michael". Trotzdem kann man wohl kaum abstreiten, dass dies ein existierendes Problem in unserer Gesellschaft ist, oder?

    Sommer 20 (vor allem am Anfang) waren die Franzosen noch sehr betroffen (die Deutschen nahmen den 1. Lockdown auch noch ernster). 2021 nicht mehr.

    Der überwiegende Teil der Todesfälle datiert jedoch aus dem Winter 2020/21. Und da dürften die Bilder aus dem Elsass eigentlich noch recht präsent gewesen sein.


    Wie auch immer: Man kann vermutlich jeden Vergleich mit einem Verweis auf unterschiedliche Parameter aushebeln. Man sollte sich dessen einfach bewusst sein und keine Doppelstandards ansetzen.


    Edit: Auch hier keine persönliche Kritik an Dir, Kris24. Ich habe nur im Allgemeinen den Eindruck, dass es hier in den Coronathreads (wie auch insgesamt in unserer Gesellschaft) häufig zu diesen Doppelstandards kommt.

    Gefühlt (und laut Suche) hat sich Tom123 zum Thema "No-Covid" auch nicht entsprechend geäußert. Vielleicht irre ich mich, aber dann hast du bestimmt einen Beitrag, der deine Aussage untermauert. Ansonsten ... wen meinst du? Warum sollte Tom123 nicht darauf hinweisen, dass Vergleiche nur bedingt möglich sind?

    Mein Beitrag sollte sich gar nicht auf Tom123 beziehen, sondern war allgemeiner Natur. Falls da ein falscher Eindruck entstanden ist: sorry!

    Frankreich hatte wie Italien das Pech, sehr früh betroffen zu sein. Schweden hätte als Land am Rand kaum betroffen sein können. Vergleiche es mal mit den anderen skandinavischen Ländern.

    Stimmt. Aber selbst, wenn man die erste Welle herausrechnet, steht Frankreich mit mehr Toten pro Mio. Einwohner da.


    Außerdem kann die Politik strikten Lockdown befehlen, wenn es die Menschen nicht beachten, ist er halt nicht strikt. (Wir haben viele Kontakte nach Frankreich und wunderten uns, dass auch in 2021 die Desinfektion von Tischen etc. wichtiger war als z. B. Masken tragen und Abstand. In Frankreich schien es bei vielen gerade Bürgerpflicht zu sein, sich nicht an die Maßnahmen zu halten und dann mit fehlenden Wissen, Covid-19 ist sicher keine Schmierinfektion, wundern mich die Zahlen nicht.)

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    Das habe ich in meinem letzten Frankreichurlaub im Sommer 2020 anders erlebt. Anekdotische Evidenz?

    Im Zuge der "No-Covid-Debatte" (und auch an anderen Stellen) hier im Forum wurde auch immer schon darauf hingewiesen, dass man die einzelnen Länder nur bedingt miteinander vergleichen kann.

    Ja, unter anderem von Dir und mir. Aber unser Standpunkt war sicher kein Konsens. Viele haben sich der Meinung von Nymphicus angeschlossen, der sämtliche Verweise auf die schlechte Vergleichbarkeit vom Tisch gewischt hat.

    Das ist doch Blödsinn. Das wieder Querdenkermentalität. Natürlich kann und muss man vergleichen. Man muss aber dabei den Gesamtkontext betrachten. Es hilft nicht, sich eine Zahl herauszupicken und dann damit zu argumentieren. Schweden hat zum Beispiel bei 10 Mio EW rund 18.000 Todesfälle. Deutschland hat 128.000 EW bei 83 Mio. Vergleicht man das haben wir gut 20.000 weniger Tote als Schweden. Impfquote ist ähnlich. Bevölkerungsdichte spricht eher für Schweden. Durchschnittsalter ist in Schweden nur 41 Jahre, in Deutschland aber 48 Jahre. Lebenserwartung ist in Schweden sogar höher. Das spricht für ein gutes Gesundheitssystem. Test sind auch ähnlich. Und jetzt kann man sich überlegen, woran es noch liegen könnte. Warum hat Schweden deutlich mehr Tote, obwohl als mit der jüngeren Bevölkerung eigentlich deutlich weniger haben müsste. Na, eine Idee?

    Tja, und Frankreich hat trotz strikterer Lockdowns und höherer Impfquote ca. 20 % mehr Todesfälle pro Million Einwohner zu verzeichnen als Schweden. Und nun?


    Tom123

    "Da vergleichst du mal wieder Äpfel mit Birnen. Man müsste dabei auch vergleichen, ob in den einzelnen Ländern gleich viele Test stattfinden. Dann die Impfquote und Genesenenquote. Alter der Bevölkerung, Bevölkerungsdichte, ..."



    Also praktisch eine Absage an den Vergleich, die Vergleichbarkeit. Weil ja irgendwie irgendwo bestimmt irgendwas nicht identisch ist. Das ist ja die übliche Maximal(an)forderung an den Vergleich im Zusammenhang mit Corona-Maßnahmen. Darunter machen wir's nicht.

    Im Zuge der No-Covid-Debatte fand ich es bemerkenswert, dass Deutschland trotz stark unterschiedlicher Parameter (geografische Lage, Vernetzung mit Nachbarländern, politisches System, gesellschaftliche Kultur etc.) mit allen möglichen Ländern problemlos verglichen werden konnte, z. B. mit Australien, Neuseeland, China, Taiwan etc. In der aktuellen Debatte sind Vergleiche mit Nachbarländern nun nicht statthaft, weil sich einzelne Kennzahlen leicht unterscheiden. Da soll mal eine*r durchblicken.


    Zur bald entfallenden Maskenpflicht in den Klassenräumen: In der Woche vor den Osterferien werde ich die Maske konsequent tragen. Nach den Osterferien vermutlich situativ. Z. B. Maske aus, wenn ich vorne am Pult stehe/sitze und Maske an, sobald ich durch den Klassenraum hühnere bzw. mich durch das Schulgebäude bewege.

    Ich verstehe die Verwirrt-Smileys unter diesem Beitrag nicht. Es ist ja keine Meinungsäußerung, sondern lediglich die Beschreibung eines simplen Zusammenhangs. Teilweise entsteht hier der Eindruck, die Quarantäneregelungen seien ein Naturgesetz. Aber sie sind ja lediglich, wie alle anderen Corona-Maßnahmen auch, das Ergebnis eines politischen Entscheidungsprozesses.

    Ich freue mich über jede sachliche Replik. Die Emojis können ja leider nicht sprechen.

    Du verwechselt in deinem Beitrag die Begriffe "erkrankt" und "infiziert". Sicherlich wäre der Personalnotstand geringer, wenn die Quarantäneregelungen weniger streng oder gar aufgehoben (siehe UK) wären.

    Ich verstehe die Verwirrt-Smileys unter diesem Beitrag nicht. Es ist ja keine Meinungsäußerung, sondern lediglich die Beschreibung eines simplen Zusammenhangs. Teilweise entsteht hier der Eindruck, die Quarantäneregelungen seien ein Naturgesetz. Aber sie sind ja lediglich, wie alle anderen Corona-Maßnahmen auch, das Ergebnis eines politischen Entscheidungsprozesses.

    Vermutlich wird ein großer Teil der Schüler*innen auch mit einer zusätzlichen Woche Lernzeit eine schwache Klassenarbeit schreiben. Mit diesem "tröstenden" Gedanken solltest Du das Geschehene als bezahltes Lehrgeld abhaken, künftig in einer solchen Situation Konsequenz zeigen und Dir von nun an nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen.

    Du verwechselt in deinem Beitrag die Begriffe "erkrankt" und "infiziert". Sicherlich wäre der Personalnotstand geringer, wenn die Quarantäneregelungen weniger streng oder gar aufgehoben (siehe UK) wären.

    Vielleicht das selbe was Österreich abgeleitet hat. DIe hatten ja alles abgeschafft, nun müssen in Innenräumen doch wieder Masken und zwar sogar FFP2 getragen werden.

    Frage ist, ob wir nicht gleich gucken können und warum wir immer erst selber Fallen müssen statt den Unsinn, den andere schon vorgemacht haben, dann gleich zu lassen.

    Ich durchblicke noch nicht, wann Ländervergleiche nun legitim sind und wann nicht.

    In Großbritannien gelten meines Wissens seit einigen Wochen keinerlei Corona-Beschränkungen mehr. Selbst die Quarantänepflicht wurde abgeschafft und durch selbstverantwortliches Handeln ersetzt. Die Anzahl der Intensivpatient*innen und der Todesfälle beträgt trotzdem nur einen Bruchteil im Verhältnis zu vorherigen Wellen. Ist der Vergleich auch relevant?


    Übrigens stehen die Länder, die eine No-Covid-Strategie gefahren haben, seit einiger Zeit auch nicht mehr so vermeintlich glänzend da, wie noch vor einigen Monaten. Offenbar ist diese Strategie also auch nicht auf langfristigen Erfolg ausgelegt. Aus meiner Sicht ist das nicht besonders überraschend.


    Zur aktuellen Pandemiepolitik in Deutschland: Mir ist nach wie vor nicht klar, wie diejenigen, die die aktuellen Maßnahmen für angemessen halten oder sich sogar schärfere Maßnahmen wünschen, einen Ausweg aus dieser Situation vorstellen. Meines Erachtens bietet Omikron nämlich genau diesen. Bei hohen Inzidenzen ist das Gesundheitssystem nicht überlastet. Die Impfungen bieten einen guten Schutz vor schweren Verläufen. Abgesehen von den Allerjüngsten, die aber zum Glück sowieso kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben, können sich nahezu alle, die möchten, impfen lassen. Was fehlt also noch für eine weitgehende Rückkehr in die vorpandemische Normalität?

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